Beiträge von Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.





    Lucius Iunius Silanus
    Casa Iunia
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    werter Iunius,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gast wärest.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Sacerdos Vestalis
    Decima Messalina
    Atrium Vestae
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    werte Decima,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gast wärest.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Senator
    Lucius Aelius Quarto
    Domus Aeliana
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Senator Aelius,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gast wärest.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Consular
    Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Consular Purgitius,
    zu diesem feierlichen Anlass unser Gast wärest.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Senator
    Gaius Octavius Victor
    Casa Octavia
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Senator Octavius,
    zu diesem feierlichen Anlass unser Gast wärest.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Questor Urbanus
    Marcus Iulius Dives
    Casa Iulia
    Roma


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    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


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    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch ihr,
    du, Questor Iulius, nebst deiner werten Gattin Sergia Fausta,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gäste seid.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla


    Diesmal aber machte es sich der Sklave einfach. Er gab die Einladung für den Senator Iulius, der bekanntermaßen seinen Wohnort in Ostia hatte, auch gleich hier mit ab.



    Senator
    Lucius Iulius Centho
    Villa Rustica Iuliana
    Ostia


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Senator Iulius,
    zu diesem feierlichen Anlass unser Gast wärest.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Senator
    Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch ihr,
    du, Senator Germanicus, und die werte Iunia Serrana,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gäste seid.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Der Sklave war bereits im Begriff, weiterzugehen, als er eine zweite Einladung fand, die für die Casa Decima bestimmt war.




    Tribunus
    Faustus Decimus Serapio
    Casa Decima Mercator
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Tribunus Decimus, nebst Familie,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gäste seid.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Senator
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima Mercator
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Senator Decimus, nebst Familie,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gäste seid.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Senator
    Herius Claudius Menecrates
    Villa Claudia
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Senator Claudius, nebst Familie,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gäste seid.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Mit Hochdruck hatten die Schreiber neue Einladungen anlässlich der bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten verfasst. Einige Tage später trug schließlich ein Sklave die neu erstellten Einladungen zu den Adressaten.




    Senator
    Sextus Aurelius Lupus
    Villa Aurelia
    Roma


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    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch ihr,
    du, Senator Aurelius, und die werte Aurelia Prisca,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gäste seid.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    [Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150215/4s89uout.gif| Horatia Lepida


    Flavius Milo?! Musste sie diesen Namen kennen? Nein, wahrscheinlich nicht. Nur ein weiterer unverschämter Flavier, mutmaßte Lepida. Der Name Flavius Felix freilich war ihr ein Begriff. Wahrscheinlich stellte er die einzige Ausnahme in diesem Natterngezücht dar, mutmaßte sie weiter, ohne jedoch die meisten Vertreter des flavischen Geschlechts persönlich zu kennen.
    Der kurze Exkurs in Scatos Familienverhältnisse bestätigte einmal mehr ihre Meinung über die Gens. „Eine weise Entscheidung,“ meinte sie trocken. Scatos Mutter wäre ihr sicherlich ganz sympathisch gewesen, hätte sie denn die Möglichkeit gehabt, ihr zu begegnen.
    Ihr Gegenüber erwähnte schließlich einen wichtigen Punkt, dem sie aufgrund ihrer Unterhaltung mit demselben nur noch wenig Beachtung geschenkt hatte - ein Zimmer! In einem ordentlich geführtem Haus hätte man erwarten können, dass sich die Sklaven automatisch um die Unterbringung der Gäste kümmerten. Doch sie befürchtete, dass dies hier nicht der Fall war. Sogleich warf sie iherer Praxilla einen fragenden Blick zu, der bereits ausreichte, damit die Sklavin davon eilte, um sich darum persönlich zu kümmern.
    „Wie du siehst, ist meine Sklavin pflichtbewusst. Sie wird sich darum kümmern.“ Wenn sich auch sonst niemand darum kümmert, dachte sie verächtlich bei sich.
    Beim Erwähnen ihrer Tochter blickte sie plötzlich etwas wehmütig. Hatte sie doch gehofft, Domitilla gleich bei ihrer Ankunft in die Arme schließen zu können. „Nein, leider doch nicht.“ Scatos nächster Satz jedoch hinterließ ein großes Fragezeichen auf ihrem Antlitz. „Wie meinst du das?“ fragte sie schließlich nach. Zwar hielt sie einen regen Briefkontakt mit ihrer Tochter, doch diese hatte diesbezüglich keinerlei Andeutungen gemacht.

    Ohne ihrer Sklavin größere Beachtung zu schenken, hatte Domitilla ihre Sandalen abgestreift, die Candace sofort in Verwahrung nahm. Ein anderer namenloser dienstbarer Geist versorgte sie sofort mit verdünntem Wein. Derweil lauschte sie der Unterhaltung, die ihre Verwandten miteinander führten. Wie sie durch Candace erfahren hatte, war Dexter geradewegs aus Alexandria nach Rom zurückgekehrt. Dort hatte er wohl am Museion studiert. Eine durchaus beeindruckende Tatsache, doch für ihre Familie nichts Unübliches. Ihr als Mädchen war eine solche Möglichkeit natürlich verwehrt geblieben. Insgeheim aber beneidete sie ihre männlichen Familienmitglieder, die in jungen Jahren die Möglichkeit hatten, an den renommiertesten Schulen Achaias oder Alexandrias studieren zu können.


    Kurz nach ihrem Eintreffen betrat die junge Flamma den Raum. Zu ihrem Bedauern hatte sie bisher nur wenig Kontakt zu Gracchus Tochter. Zu sehr war sie mit den Vorbereitungen für ihre bevorstehende Hochzeit mit Tiberius Lepidus beschäftigt gewesen. Doch sie hoffte, im Laufe des Abends mit ihr ins Gespräch zu kommen. „Salve Flamma!“, begrüßte sie das Mädchen freundlich. Dies war zumindest ein Anfang.
    Bevor sie noch etwas hinzufügen konnte, wurde ihr Augenmerk auf den eintreffenden Scato gelenkt. Irrte sie sich oder schien ihn etwas zu bedrücken? Im Grunde musste sie das keineswegs tangieren, denn schließlich hatte sich ihr Verhältnis zu ihm seit seiner eigenmächtigen Intervention extrem verschlechtert. Drum war ihr „Salve“ recht verhalten. Sie hatte ja keine Ahnung, dass ihn inzwischen ähnliche Pein quälte, wie sie seinerzeit, als sie hatte feststellen müssen, dass ihr die wahre Liebe in ihrem Leben verwehrt bleiben würde.

    Nun ja, wie wundervoll diese Neuigkeiten waren, musste sich erst noch erweisen. Im Augenblick aber war diese Neuigkeit zumindest ein passables Thema für eine Konversation unter Freundinnen. Die Sergia schien deshalb ganz aus dem Häuschen zu sein. Ohne Frage, diese Neuigkeit würde von nun an in Rom blitzschnell die Runde machen. Glücklicherweise hatte sich Domitillas Vater nicht für einen namenlosen Hinz oder Kunz entschieden. Der Tiberius war ein aufstrebender junger Mann, der es mit Sicherheit noch weit bringen würde. Wäre da nur nicht dieses unschöne, störende Detail gewesen! Der Skandal um Tiberia Lucia und ihrer Vermählung mit dem Duccius lag zwar schon einige Monate zurück, doch vergessen war er noch lange nicht.


    Domitilla lächelte zufrieden. Ja, ihr Stand, aber vor allen Dingen ihr Aussehen hatte es für sie einfach gemacht, einen passablen Ehemann zu finden. „Ja, in der Tat, es war an der Zeit, sich endlich zu binden.“ Nanu, hatte Sergia da etwa unterschwellig behaupten wollen, sie sei etwa schon zu alt? Domitilla verzichtete, näher darauf einzugehen. Schließlich hatte sie dafür ihre Freiheit ein zwei Jahre länger genießen dürfen. Außerdem wurden junge Bräute überbewertet, wie die Flavia befand.


    Zweifelsfrei brannte Fausta regelrecht darauf, endlich zu erfahren, wer denn der Glückliche war. Nicht zuletzt deshalb, weil Tiberia Lucia zuletzt alle Traditionalisten einen kalten Schauer beschert hatte. Nein, so schlimm war es in Domitillas Fall nicht. Sicherlich hätte es bessere Alternativen gegeben, zum Beispiel ihr ehemaliger Schwager, Aurelius Lupus. Doch die Vorstellung, mit Nigrinas Ex-Mann das Bett zu teilen, erschien ihr doch recht abnorm.
    Auch Domitilla griff zu ihrem Becher und nippte an ihrem Würzwein, bevor sie endlich die Neugier ihrer Gastgeberin befriedigte. „Natürlich darfst du fragen, liebste Sergia. Es ist kein geringerer als Tiberius Lepidus.“ Ja genau, Sergia hatte richtig gehört. Es war jener Mann der seine eigene Schwester mit einem germanischen Barbaren vermählt hatte.

    „Das würdest du wirklich tun?“ Man konnte Domitilla die Erleichterung darüber anmerken. Einfühlsam und zuvorkommend – so hätte man es umschreiben können, als sich Lepidus kurzerhand doch dazu entschloss, den unangenehmen Part mit der Ausladung des Barbaren selbst zu übernehmen. Ihm war es wohl kaum bewusst, wie sehr sein Ansehen bei ihr dadurch stieg. Lucia letztendlich dazu zu bewegen, auch ohne ihren Gatten zur Hochzeit zu erscheinen, würde sie irgendwie auch meistern können. „Aber ja, lass mich nur machen! Sie wird bestimmt dabei sein!“ Schließlich gab es immer jemand, dem man den „Schwarzen Peter“ in die Tasche schieben konnte. Zum Beispiel irgendeinem Sklaven. Ein Sklave als Schuldiger kam immer gut, denn er konnte sich ja nicht rechtfertigen. Und wenn er das tat, glaubte ihm niemand. Doch darüber wollte sie sich jetzt ihren Kopf noch nicht zerbrechen. „Gleich morgen werde ich die Schreiber auf die Einladungen ansetzten. Dann könnten sie noch i m Laufe dieser Woche verschickt werden.“


    Nachdem nun die wichtigsten Fragen geklärt waren, konnte man nun zu den weniger wichtigen übergehen. Dafür schickte sie nun endlich nach ihrem kleinen Hofstaat, der sie hierher begleitet hatte. „Nun ja, ich wollte dir noch einige Vorschläge für die Dekoration präsentieren.“ Sogleich erschienen einige Sklavinnen, die einige Stoffmuster aus einer mitgeführten Tasche zauberten. Sündhaft teure Stoffe waren es, teils mit eingewebten Goldfäden.
    „Was meinst du, ich dachte wir sollten Rot und Gold für die vorherrschenden Farben wählen. Schließlich feiern wir ja in der Villa Flavia und unsere Farben sind nun mal Rot und Gold.“

    Dass dieser Tag noch so viel von ihr abverlangen mochte, daran hätte sie nicht im Traum gedacht. Doch andererseits lag in dieser Anspannung, die über sie gekommen war auch ein gewisser Reiz. Der Reiz des nicht Alltäglichen sozusagen, der sie ab und an in ihrem ach so beschaulichen und schrecklich langweiligen Leben zu kitzeln vermochte. War es denn nicht einfach atemberaubend, dass nun dieser (beinahe) fremde Sklave in ihrem Cubiculum stand und sie um Hilfe bat? Woraufhin sie nun darüber nach sann, wie man der Realität vielleicht etwas nachhelfen konnte, damit der verblichene Centho sozusagen noch aus seinem Grabe heraus seinen guten Dracon an sie, Domitilla verschenkte.


    Endlich kam die Flavia etwas zur Ruhe. Der Sklave hatte sich inzwischen schon wieder erhoben. Fürwahr, in seinen abgerissenen Fetzen sah er wirklich zum Haare raufen aus. Doch darunter zeichnete sich ein sehr muskulöser Körper ab, der es mit jedem besseren Gladiator Roms hätte aufnehmen können.
    „Das ist gut,“ antwortete Domitilla nickend. Wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, als sie sich vorzustellen begann, wie der Neid ihren Freundinnen zu Gesicht stehen würde, wenn sie in seiner Begleitung irgendwo erschien. Und ganz offensichtlich schien es Dracon ähnlich zu sehen. Für ihn würde es zwar kaum einen Unterschied machen, denn er war ein Sklave und würde auch weiterhin ein Sklave bleiben. Die die Vorteile aber, die er als ihr Sklave genoss, waren selbst für ihn unübersehbar.


    „Ja, das weiß ich Dracon. Für Centho hätte ich auf alles verzichtet. Ich wäre ihm überall hin gefolgt.“ Selbst ins unwirtliche Britannien zu seinen Bastarden…Doch genug mit Kummer und Trauer! Dracon brachte es mit seiner Feststellung auf den Punkt. Er war nicht nur ein gutes, nein er war ein perfektes Geschenk! „Das sehe ich genauso, Dracon. Und damit es auch amtlich wird, benötigen wir eine Urkunde. Einen Wisch, auf dem vermerkt ist, dass Centho dich mir geschenkt hat. Dummerweise existiert ein solches Dokument leider nicht. Dennoch sollte man meinen, dass es in Rom nichts gibt, was es nicht gibt.“ Ob der Sklave ihr soweit folgen konnte? Egal, sie winkte bereits ihre Sklavin herbei. „Du wirst dich sofort in die Stadt begeben und einen Experten finden, der uns in dieser Sache behilflich sein kann. Nimm dir ein, zwei Sklaven zu deinem Schutz mit, denn weder ich noch Dracon sind daran interessiert, dass dir ein Haar gekrümmt wird.“ Ein leises, belegtes „Ja, Domina“ kam aus Candaces Mund. Ihr musste klar sein, dass dieser Auftrag weder einfach noch ungefährlich war. Dann ging ihr Blick noch einmal zu Dracon, ehe sie das Zimmer verließ.
    Als sie mit dem Sklaven schließlich allein war wandte sie sich wieder Dracon zu. Auch wenn sein abgerissener Anblick sie immer noch etwas irritierte, konnte sie dennoch zufrieden sein. Nicht auszudenken welches Resultat daraus hervorgehen würde, wenn sie ihn mit ihrer Candace kreuzte...
    “Du wirst sicher ein Bad nehmen wollen, um dich zu entspannen und vor allem um diesen Schmutz los zu werden, nicht wahr?“ Natürlich hatte Domitilla dabei keine Vorstellungen davon, welche Bademöglichkeiten den flavischen Sklaven zur Verfügung standen. Sie war dabei lediglich von ihren Möglichkeiten ausgegangen.

    Ich muss gestehen, in den letzten Jahren bin ich richtig zur Krimitante mutiert. Zu meinen Lieblingen gehören Simon Beckett (da aber nur die David-Hunter-Romane) und Tana French.


    Was mich in den letzten Jahren aber immer wieder besonders begeistert hat, waren die Bücher von Carlos Ruiz Zafón und sein Zyklus vom „Friedhof der vergessenen Bücher“. Bisher sind drei Bände erschienen: „Der Schatten des Windes“, „Das Spiel des Engels“ und „Der Gefangene des Himmels“. Der vierte und letzte Band soll demnächst noch erscheinen. "freu"

    In Sachen historischer Roman (der auch noch in der römischen Antike spielt) hat mir „Fortunas Rache“ von Maria W. Peter gut gefallen. Der Roman ist im Trier des 3. Jahrhunderts angesiedelt. Die Hauptperson ist Invita, ein Findelkind, die im Haus des Stadthalters lebt. Da man sie mit dem Verschwinden eines anderen Sklaven in Verbindung bringt, beginnt sie Nachforschungen über dessen Verbleib anzustellen, um ihre Unschuld beweisen zu können.

    Nachdem Domitilla ihm die Freundschaft mit Lucia offenbart hatte, hoffte sie nun er würde sie aus jener pikanten Situation befreien, das abgegebene Versprechen nicht wieder zurückweisen zu müssen.
    Und tatsächlich, Tiberius Lepidus wies ihr Ansinnen nicht zurück. Ganz im Gegenteil! Er instrumentalisierte sie dazu, Lucia - ihre zukünftige Schwägerin Höchstselbst vor den Kopf zu stoßen. Wohl aus dem Grund, damit er nicht derjenige welche sein würde.


    „ICH?“, entfuhr es Domitilla voller Entsetzen. ‚Lucia wird mich nie wieder anschauen, wenn ich das mache. Im Schlimmsten Fall wird sie in aller Öffentlichkeit über mich herziehen. Ich kann schon die lechzenden Weiber in der Therme hören, wie sie über mich tratschen. Dann werde ich für immer abgestempelt sein, als „Flavia- die ihren eigenen Schwager von der Hochzeit auslud“.‘ Ein wahres Schreckensszenario spielte sich vor Domitillas innerem Auge ab. Wohin hatte sie sich nur selbst hinein katapultiert? Das zarte Pflänzchen der Sympathie, welches zu Beginn ihres Gespräches zu sprießen begonnen hatte, ließ nun bereits sämtliche Blätter hängen. Er hatte sie sprachlos gemacht und es bedurfte einiger Minuten, um sich wieder zu sammeln.
    „Nun, äh… ich versuche mein Bestes“‚aber versprechen kann ich nichts.‘ Lieber sollte ihre Mutter doch einen Tag lang den Barbaren ertragen müssen.


    Kaum hatte sie das eine verdaut, kam er auch schon mit dem neuen Termin. Nun konnte sie sich selbst davon überzeugen, wie arbeitsam und zielstrebig Lepidus war. Wie es schien hatte er sich gut auf ihr Gespräch vorbereitet. Ob es in ihrer Ehe genauso sein würde? Gab es dann für alle Belange des Zusammenlebens einen ausgetüftelten Plan, der in erster Linie ihn zum Erfolg führte?
    „Äh, ja. Ich denke, dies wäre ein ausgezeichneter Termin. Ich werde die Schreiber dazu veranlassen, neue Einladungen zu erstellen. Mögen die Götter uns davor bewahren, dass nicht wieder etwas dazwischen kommt.“

    Zwar hatte Domitilla mit einigen Namen, dir ihr der Tiberius nun nannte, nicht das Geringste anfangen können. Dennoch kicherte sie an den passenden Stellen und musste sich nach kurzer Zeit bereits eingestehen, dass ihr Zukünftiger doch mit einer guten (wenn auch recht giftigen) Portion Humor und dem Vermögen, unterhalten zu können, ausgestattet war. Was er wohl über ihren Vetter zu berichten hatte, wenn sie nachgefragt hätte? Als sie bereits zu dieser Frage ansetzen wollte, entschied sich aber im letzten Moment anders… vielleicht um des lieben Friedens willen und um ihn und sich selbst vor einer Blamage zu bewahren.


    Umso erfreuter war sie darüber, mit ihm auf der gleichen „Wellenlänge“ zu liegen. Ihre Mutter würde nicht von der „Krise“ heimgesucht werden, mit einem germanischen Senator und Consul den gleichen Raum teilen zu müssen. Diesen Homo Novus würde man glatt ignorieren. Gerade so, als hätte es ihn nie gegeben… wenn da nicht Lucia gewesen wäre. Sie, die eigene Schwester ihres Bräutigams, war der Beweis dafür, dass eben doch etwas fehlen würde.


    „Du meinst, Lucia könnte der Hochzeit fernbleiben? Aber das geht nicht! Das kann sie nicht!“, brach es erhitzt aus ihr heraus. Wahrscheinlich war Domitilla in diesem Moment über ihre eigene Vehemenz noch viel mehr erstaunt, als ihr Gegenüber. Zweifellos waren Lepidus' Bedenken nicht unbegründet und womöglich wäre Aurelia Prisca durchaus die bessere Wahl gewesen, zumal sie schon bald wieder in die Villa Flavia als neue Gattin des Flavius Gracchus Einzug halten würde.


    „Ich kenne Lucia bereits schon eine ganze Weile. Wir lernten uns einige Monate nach meiner Ankunft in Rom in den Thermen kennen, begann sie den Tiberius schließlich aufzuklären. Erst kürzlich war sie zu Gast in der Villa Flavia. Ich hatte sie zu einem Plausch eingeladen, so wie es unter Freundinnen nun mal üblich ist. Und… nun ja… dabei hatte ich sie eben bereits gebeten, meine Pronuba zu werden.“

    Andererseits, so versuchte sich Domitilla über die eben gewonnene Einsicht hinweg zu trösten, konnte es auch von Vorteil sein, mit einem Arbeitssüchtigen verheiratet zu sein. Dadurch konnte sie sich ihren nötigen Freiraum bewahren, der ihr ja auch wichtig war. Außerdem erinnerte sie sich, was ihr diese fremdartige Sklavin vor einiger Zeit in jenem Etablissement gesagt hatte. Also gab es eigentlich keinen Grund, Trübsal zu blasen. Sie hätte es wahrhaft schlimmer treffen können. Und wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre, hätte es sie bereits vor einigen Jahren schlimmer getroffen. Doch glücklicherweise hatten die Götter selbst einen Riegel davor geschoben.


    „Nun ja,“ gab sich die Flavia etwas verlegen, aber errötete dabei kein bisschen. „Man kann ja nie wissen. So etwas soll ja schließlich auch in höheren Kreisen vorkommen.“ Sie hatte einige Sklaven dabei erwischt, als sie darüber getuschelt hatten, dass ihr eigener Vetter eher dem eigenen Geschlecht zugetan war, was Domitilla natürlich als dummes Geschwätz abstempelte hatte und die entsprechenden Sklaven sofort hatte bestrafen lassen. Was die Flavia jedoch sagte und was sie dachte, waren zwei Paar Schuhe...


    „Da beruhigst du mich aber, Lucia! Dann muss ich mir also keine Sorgen machen.“ Jedenfalls solange sie diejenige Frau war, für die sich ihr Zukünftiger interessierte. Dabei gestand sie ihm durchaus zu, sich gelegentlich auch von seinen Sklavinnen verwöhnen zu lassen. Ein wenig Abwechslung konnte ja durchaus nicht schaden. Zumindest wenn daraus nichts Ernsthaftes erwuchs.


    „Ach, liebste Lucia,“ begann sie nach einer kurzen Pause, in der sie an ihrem Getränk nippte und einige Trauben in ihrem Mund verschwinden ließ. „Wie du dir sicher denken kannst, bin ich längst mit den Vorbereitungen für die Hochzeit beschäftigt. Und dabei frage ich mich nun schon eine ganze Weile, wen von meinen Freundinnen und Familienangehörigen ich darum bitten kann, meine Pronuba zu werden.“ Wieder entstand eine kurze Pause, in der Domitillas Blick keinen Zweifel darüber ließ, was sie dachte. „Wie wäre es mit dir? Meinst du, du könntest das für mich tun?“