Ruhig setzte ich an zu den Worten wie ich sie mir zurechtgelegt hatte.
"Nun, wie der Arbeitsaufwand tatsächlich aussieht und wie umfangreich dieser ist, wo Prioritäten zu setzen, wo Abstriche in Kauf zu nehmen sind, werde ich wohl erst nach einer genauen Einarbeitung wissen.
Aber nichts destotrotz habe ich natürlich Ziele. Es liegt einiges im Argen in der Colonia und mein Engagement, mich in der Stadtverwaltung zu bewerben, rührt nicht ohne Grund von den Tätigkeiten der vorherigen Magistrate, die - mit Verlaub - selten Präsenz gezeigt haben. Ich will versuchen, es besser zu machen.
So zeigt sich mir auf einen Blick, dass gerade in den Handwerksvierteln die Fassaden vieler Gebäude Risse aufweisen und einer Renovierung benötigen, sollten sie nicht einstürzen. Auch kamen mir Klagen auf, Teile der Wasserentsorgung funktioniere nicht, die Kanäle seien teilweise verstopft, sicher ein eindeutiges Indiz dafür wie lange keine Wartungsarbeiten mehr durchgeführt wurden und wie verfallen die Colonia teilweise ist.
Und - das sage ich mit Recht - es ist eine Schande, was aus der Colonia geworden ist. So hoffe ich durch einen meinen bescheidenn Beitrag die Stadt wieder zu mehr Glanze zu verhelfen und dass sich deren Bürger voller Stolz und in dem Bewusstsein darauf besinnen, wem der Name dieser Stadt gewidmet ist.
Darüberhinaus plane ich einige weitere Neuerungen, so existiert bislang keine rechtsgültige Marktordnung, die Händler wissen so nicht, auf was sie sich einstellen sollen. Eine solche möchte ich schaffen und außerdem den Amtsschimmel in den verstaubten Verwaltungsräumen entfernen, die Gerichtsbarkeit restrukturieren und durch großangelegte Baumaßnahmen den alten Glanz der Stadt wiederherzustellen."
Ich machte eine Pause und blickte in das Gesicht des Statthalters. Hoffentlich hatte ich ihn nicht überfallen. Dann ergänzte ich noch
"Zweifelsohne sind einige der Projekte eher langfristiger Natur und so hoffe ich, wenn ich selbst irgendwann nicht mehr im Amt bin, dass mein Nachfolger sie gewissenhaft weiterverfolge."