Beiträge von Titus Didius Gordianus

    "Ich möchte der Trias opfern für eine wohlwollende Amtszeit als Magistrat der Colonia Agrippina."


    Etwas irritiert über die Frage - war das denn so wichtig ? - antwortete ich


    "Es ist ein Eber. Für Iuppiter dürfte nur ein männliches Tier in Betracht kommen."


    Hoffte ich zumindest.

    Ich sah die Sacerdos und ging auf diese zu.


    "Salve Sacerdos !" hebte ich den Arm.


    "Ja, so ist es. Ich möchte ein Opfer durchführen und erbitte dafür deine Unterstützung, damit ich mir sicher sein kann, dass auch nichts fehl gehen mag."


    Ich drehte mich um zu dem Schwein und deutete auf eben dieses.


    "Das Opfertier, ein Schwein. Ich hoffe, es ist akzeptabel."

    ACTA COLONIENSIS


    ANTE DIEM VIII ID MAI DCCCLVI A.U.C. (8.5.2006/103 n.Chr.)

    Neuer Frühling


    Ein neuer Frühling kehrt ein in die Metropole am Rhenus und mit ihm lassen die Ernennungen der neuen Magistrate nicht auf sich warten. Als eine der ersten Amtshandlungen hat der neue vom Kaiser beauftragte Statthalter der Provinz Germanien die neuen Magistrate in ihre Ämter gewiesen.
    Zu den Duumvires der Colonia Claudia Ara Agrippinensium wurden Marcus Fabius Sextus und Gaius Labienus Epulo berufen, zwei erfahrene Politiker von hohen Ethos. Fabius, ein ehemaliges Mitglied des Cultus Deorum und Angehöriger des römischen Adelsgeschlecht der Fabier, und Labienus, vormaliger Aedil der Colonia sollten die Stadt würdig vertreten. Sie gelten als dem neuen Legatus Augusti Pro Praetore absolut loyal.
    Als Aediles führen Titus Livius Cassio und Gaius Volusius Octavianus die Geschäfte ihrer Amtsvorgänger fort. Livius gilt als eiserner Verfechter der kaisertreuen Linie. Ihm wird eine Verwandtschaft mit einem Nebenzweig der Ulpia zugesagt. Neben dem schillernden Livius ist der ruhige, aber beständige Volusius ein kleines Licht. Seine sachliche Vorgehensweise bei so manchen Projekten hat ihn den Ruf eines sehr rational und emotionslosen Denkers eingebracht.
    Zuletzt kommen wir zur Besetzung der beiden neuen Quaestoren. Dies sind für die kommende Legislaturperiode Titus Didius Gordianus, ein Händler und Gutshofbetreiber aus Inferior und Lucius Aelius Venditor, der Sohn des mittlerweile verstorbenen ehemaligen Duumvirs, Aelius Validus.




    Neues aus der Curia


    Die Curia der Colonia Claudia Ara Agrippinensium lässt verlauten, dass die kommende Sitzung für PRIDIE ID MAI DCCCLVI A.U.C. (14.5.2006/103 n.Chr.) datiert worden ist. Alle honorigen, männlichen Bürger der Stadt mögen sich dazu im Sitzungssaal der Curie einfinden.




    Zensus


    Eine von den Stadtvätern in Auftrag gegebene Zählung der Einwohnerzahlen von Colonia Agrippina ergab folgendes Bild. Abzüglich möglicher Abweichungen kam die Erhebung zu dem Resultat, dass 32 421 Menschen in der Stadt leben. Dies führt zu einem leichten Rückgang der Einwohnerzahlen seit ihrer letzten Erhebung aus dem Jahre DCCCLI A.U.C. Damals waren 34 109 Einwohner gezählt.
    Von diesen 32 421 Einwohnern waren nach Schätzungen zu folge, rund 14 % Sklaven und wiederum 5 % Landstreicher ohne festen Wohnsitz.




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    Spiele in Colonia Augusta Treverorum


    Im Namen der Provinz und des neuen Statthalters werden zur Zeit Spiele in der Hauptstadt der Regio Belgica, Augusta Treverorum, abgehalten. Der göttliche Imperator höchstpersönlich beehrt diese Veranstaltung mit seiner Anwesenheit und ein groß angelegtes Programm sorgt für das ein oder andere Vergnügen der Gäste. So sind neben den obligatorischen Wagenrennen, in dem sich die größten Factiones Roms streiten, auch Pferderennen geplant, in denen sich römische wie germanische Reiter gegeneinander messen. Ein Muss für die ganze Familie, also satteln Sie Pferd und Oma, und besuchen sie diese Spiele !

    Ein Stau auf der Via zwischen Colonia Agrippina und Augusta Treverorum. Als hätte ich mir das nicht erahnen können. Ich ärgerte mich und kniff mir in den Finger, verspürte aber keinen Schmerz.
    Selbst als Magistratus ist man vor den Tücken des römischen Feiertagsverkehrs nicht geschützt und als solcher war es für mich eine öffentliche Obliegenheit, die ausgerichteten Spiele in der Hauptstadt der Regio Belgica zu besuchen, erst recht wo es hieß, der Imperator persönlich sei aus Rom gekommen. Ich machte keinen Hehl daraus, dass mich aufgrund meiner kurzfristigen Ernennung in die Stadtcurie von Colonia Agrippina noch nicht viele kannten und so würden sich die Spiele auch dahingehend nutzen, an meinem öffentlichen Auftreten zu feilen.
    Dies war freilich aber nicht der einzige Grund, der mich zu diesem Massenspektakel trieb, ferner war es meine offenkundige Leidenschaft für die Wagenrennen und insbesondere die Rennställe der Russata, welche ebenfalls an diesen Rennen teilnehmen sollten.


    So erreichte ich leicht verspätet die Wettkampfstätte von Augusta Treverorum und machte mich auf der Suche nach meinem Platz. Ich hörte schon das Hufengetrappel auf dem Sand der Arena und hoffte noch nichts großartiges verpasst zu haben.
    Schließlich fand ich auch meine Loge und setzte ich mich auf den ausgewiesenen Platz. Numerius, mein Verwalter für Haus und Hof, befand sich aufgrund meiner Instruktionen noch in Italia, so dass ich ohne seine Anwesenheit auskommen musste.
    Während das Geschehen auf der Bahn seinen Lauf nahm, fragte ich einen Zuschauer neben mir, wie der Stand der Dinge sei.

    Flankiert von vier mit Rutenbündeln bespickten Liktoren in meiner besten Toga gehüllt, versuchte ich einen möglichst würdevollen und erhabenen Eindruck zu machen, als ich mir den Weg durch die Stadt zum Capitol bahnte.
    Einige Menschen blickten sich um und erkannten in mir den neuen Magistratus und leichte Nervösität packte mich, auch aufgrund des bevorstehenden Opfers und der Frage, ob die Götter es annehmen würden. So versuchte ich diese Nervösität durch einen starren Blick und einen schnelleren Gang zu überspielen.


    Einer der Liktoren führte an einem Strick einen Schwein. Es schien vergnügt und grunzte, nichtsahnend was ihm bevorstehen würde. Auf dem Markt hatte ich mir auch noch ein wenig Obst eingekauft, hauptsächlich Früchte aus der Region, Pflaumen und Äpfel, die ich den Göttern dareichen wollte. Hoffentlich würde es reichen.


    Auf dem Capitol angekommen, hoffte ich einen Sacerdos ausfindig zu machen.

    Geschwind kam der Knecht wieder. Er keuchte schwer unter der Last der Kisten. Diese waren offenbar nicht so leicht. ;)


    "Ist gut, stell sie hier vorne ab." deutete ich an, dass er sie auf den Boden zwischen Raghinarti und mir stellen sollte.
    Anschließend brach ich die Kiste auf. Darin waren fein säuberlich allerlei Keramik verpackt. Geschirr, Vasen, Becher.
    Ich griff nach einem Gegenstand, einer bemalten Schüssel und holte einen zweiten Gegenstand hervor. Beide stellte ich vor Raghinarti auf den Tisch und schob sie zu ihm herüber.


    "Trifft das euren Geschmack ?"




    /edit: Sig geändert

    "Ich bin der Meinung, jeder sollte nach seiner Facon glücklich werden.* Es nicht nötig, dass sich die einen am anderen ein Vorbild nehmen."


    fügte ich noch an und ging dann zum eigentlichen Punkt unseres Treffens über.


    "Ich erhoffe mir einen regen Handel mit deinem Stamm und hoffe, du bist diesem nicht abgeneigt. Römische Frauen und eitle Offiziere sind ganz verrückt nach germanischen Bernstein. Ich bin also bereit einige Menge von Dir zu erwerben. Im Gegenzug kann ich Dir einige meiner Waren überlassen, die ich geladen habe."


    Ich winkte einen Knecht herbei. Dieser stand auf und ich schickte ihn zu den Karren, wo die Ladungen verstaut waren und ordnete ihm an, zwei von den Kisten herbezuholen, was dieser daraufhin tat.




    /edit: Sig geändert

    Meinem Gastgeber zustimmend seufzte ich.


    "Die Beweggründe des Imperators zu verstehen, fällt einem Sterblichen zuweilen nicht leicht." ;)


    Ich machte eine kurze Pause und schluckte den Bissen hinunter.


    "Der neue Statthalter, er stammt aus dem Hause der Decima. Die Familie besitzt große Ländereien in der Provinz Hispania und hat auch am Kaiserhof einen nicht unerheblichen Einfluss."




    /edit: Sig geändert

    Ich setzte an.


    "Nun, es ist noch keine Mondumdrehung vergangen und der neue Statthalter hat sich schon in der Regia eingenistet und nimmt emsig den Betrieb auf.
    Hast Du von ihm gehört ? Er soll bereits davor in Germania stationiert gewesen sein als Legionskommandant der IX. Ein gewisser Decimus Meridius."




    /edit: Sig geändert

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Meridius nickte ihm zufrieden zu, wandte sich dann wieder an Didius Gordianus.


    "Viel los heute.
    Wo waren wir stehen geblieben?"


    Erstaunt blickte ich mich um. Viel Betrieb war hier in der Regia, die den Statthalter nicht los ließ.


    "Du wolltest wissen, ob es noch was zu besprechen gebe. Nun, von meiner Seite her gibt es nichts mehr, dass ich wüßte.
    Gibt es von Dir, Legate, noch Anweisungen ?" fragte ich.

    Da der Statthalter mich schon darauf ansprach, konnte ich schlecht seine Fragen ausweichen. Ich seufzte.


    "Es ist richtig. Ich war bei der Legio Prima und wurde danach zur Cohors, nach Confluentes, versetzt.
    Da Du dir schon bereits Erkundigungen über meine Person geholt hast, werden Dir sicher auch die Umstände eben jener Gradus Deiectio bekannt sein. Ich möchte die Geschehnisse, die damals vorgefallen sind, in keinstem Falle rechtfertigen, denn das sind sie nicht. Sei es aus jugendlicher Unberrschtkeit, ich habe meine Strafe dafür erhalten, und wurde mit honesta missio aus der Armee entlassen, nachdem ich mich in den Germanenkriegen bewähren konnte."

    Ruhig setzte ich an zu den Worten wie ich sie mir zurechtgelegt hatte.


    "Nun, wie der Arbeitsaufwand tatsächlich aussieht und wie umfangreich dieser ist, wo Prioritäten zu setzen, wo Abstriche in Kauf zu nehmen sind, werde ich wohl erst nach einer genauen Einarbeitung wissen.
    Aber nichts destotrotz habe ich natürlich Ziele. Es liegt einiges im Argen in der Colonia und mein Engagement, mich in der Stadtverwaltung zu bewerben, rührt nicht ohne Grund von den Tätigkeiten der vorherigen Magistrate, die - mit Verlaub - selten Präsenz gezeigt haben. Ich will versuchen, es besser zu machen.
    So zeigt sich mir auf einen Blick, dass gerade in den Handwerksvierteln die Fassaden vieler Gebäude Risse aufweisen und einer Renovierung benötigen, sollten sie nicht einstürzen. Auch kamen mir Klagen auf, Teile der Wasserentsorgung funktioniere nicht, die Kanäle seien teilweise verstopft, sicher ein eindeutiges Indiz dafür wie lange keine Wartungsarbeiten mehr durchgeführt wurden und wie verfallen die Colonia teilweise ist.


    Und - das sage ich mit Recht - es ist eine Schande, was aus der Colonia geworden ist. So hoffe ich durch einen meinen bescheidenn Beitrag die Stadt wieder zu mehr Glanze zu verhelfen und dass sich deren Bürger voller Stolz und in dem Bewusstsein darauf besinnen, wem der Name dieser Stadt gewidmet ist.


    Darüberhinaus plane ich einige weitere Neuerungen, so existiert bislang keine rechtsgültige Marktordnung, die Händler wissen so nicht, auf was sie sich einstellen sollen. Eine solche möchte ich schaffen und außerdem den Amtsschimmel in den verstaubten Verwaltungsräumen entfernen, die Gerichtsbarkeit restrukturieren und durch großangelegte Baumaßnahmen den alten Glanz der Stadt wiederherzustellen."


    Ich machte eine Pause und blickte in das Gesicht des Statthalters. Hoffentlich hatte ich ihn nicht überfallen. Dann ergänzte ich noch


    "Zweifelsohne sind einige der Projekte eher langfristiger Natur und so hoffe ich, wenn ich selbst irgendwann nicht mehr im Amt bin, dass mein Nachfolger sie gewissenhaft weiterverfolge."

    "Das ist richtig, Legate. Doch darf ich anmerken, zwar ist die Colonia Claudia Ara Agrippinensium inzwischen seit Ende meiner Dienstzeit zu meiner Heimat geworden, so bin ich doch gebürtiger Römer, Sohn des Gordianus Didius Balbus, Enkel des Gnaeus Didius Falco.
    Ich bin zu dem Punkt gekommen, dass ich für mich beschlossen habe, dass es nicht länger reicht, allein Geschäfte mit Germanen zu machen und meinen Hof zu bewirtschaften. Ich möchte aktiv etwas bewegen und hoffe mit meiner Erfahrung dazu beitragen zu können."

    Von diesem Trank, den sie Met nannten, hatte ich schon gehört. Er schmeckte süß, und doch war er für den Gaumen eines Römers gewöhnungsbedürftig.
    Auf das Zeichen unseres Gastgebers nahmen wir Platz, ich an oberer Stelle in der Nähe des Furisto, Numerius und die Knechte auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches.


    "Deine Gastfreundschaft ehrt uns. Im Namen Odins, möge sie der Ausgangspunkt sein für harmonische Beziehungen und ein glückliches Geschäft."


    Ich erhob mein Füllhorn und prostete Raginaharti zu. Anschließend griff ich nach den duftenden Speißen. Das Wild schmeckte vorzüglich und ich genoß es. Zwar waren die Traditionen hier ein wenig anders, als bei einem römischen Gastmahl, aber ich passte mich schnell an die hier herrschenden Sitten und Gebräuche an.
    Ich ging nicht sofort auf das Geschäftliche ein. Erstens wollte ich nicht aufdringlich wirken und zweitens wollte ich Raginaharti die Gelegenheit geben, das Gespräch zu beginnen, zumal der Kontakt mit Germanen diesseits des Rhenus nie leicht war und ein Fingerspitzengefühl an diplomatischen Regeln erforderte. So beschränkte ich mich vorerst auf ein dankendes


    "Dein Weib kocht wirklich hervorragend. Ich habe selten so gut gegessen."


    und im geheimen dachte ich, ob nicht Dankward, unseren germanischen Koch, mal hier her in die Lehre schicken sollte. ;)

    Ein Soldat zeigte mir den Weg und führte mich zu dem Officium des Statthalters. Als ich die Räumlichkeiten betrat, sah ich den Legaten hinter seinem großen Schreibtisch sitzen. In gebührenden Abstand blieb ich stehen und grüßte den Abgesandten des Kaisers.


    "Heil Dir, Legate ! Titus Didius Gordianus meldet sich auf deine Einladung hin wie befohlen. Mögen die Götter Dir stets wohlgesinnt sein !"


    Darauf machte ich eine ehrfürchtige Verbeugung.