"Ich danke dir, Soldat."
Darauf trat ich in das Herz der Provinz, die Regia des Statthalters.
"Ich danke dir, Soldat."
Darauf trat ich in das Herz der Provinz, die Regia des Statthalters.
Ohne größere Strapazen hatte ich den Weg von Colonia Agrippina nach Mogontiacum gemeistert und mir den letzten Staub von der Toga geklopft. Fein herausgeputzt und gemählich betrat ich die Stufen der Regia, als mich eine Wache anhielt.
"Salve Miles, ich habe eine Audienz beim Statthalter"
und als Beweis legte ich den Brief vor, der mich in Colonia Agrippina erreicht hatte.
ZitatOriginal von Valentin Duccius Germanicus
Ja, ich weiss, Animal Farm. Mit einer schön ausgearbeiteten Wandlung während der Herrschaft der Schweine.
Mir schien die Abwandlung auf den Menschen gerade aber so schön passend.
die lateinische Abwandlung wäre wohl
Quod licet iovi, non licet bovi
Der Weg führte mich am heutigen Tage südlich auf der breiten Straße nach Mogontiacum. Der Einladung des Statthalters persönlich zu folgen, hatte ich mich in meine beste Toga gehüllt, eine so hohe Persönlichkeit wie den Senator und kaiserlichen Legaten traf man nicht jeden Tag, und fuhr mit einem Karren unterwegs in die Provinzhauptstadt Germanias.
Die Sicherheit auf den Straßen war durch Kastelle und der ständigen Anwesenheit von Patrouillen der stationierten Garnisionen gewährleistet, daher verzichtete ich auf Begleitung und machte mich allein auf den Weg.
ZitatOriginal von Valentin Duccius Germanicus
Alle Menschen gleich, nur manche sind gleicher!
all animals are equal, but some are more equal than other (orig.)
"Ich danke Dir."
Ich deutete eine Verneigung an, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen. Dann folgte ich meinen Begleitern in das Haus, in welches uns der furisto wies.
Das Dorf war nicht mehr als eine kleine Siedlung, zwei, drei Gehöfte, vielleicht auch vier. Das Haus, in das uns der Dorfoberste wies, war vielmehr ein kleiner Anbau. Ein paar Stufen führten hinab, eine Tür öffnete sich und in dem Raum dahinter war es angenehm war, genau richtig zu der kalten Nässe und dem rauhen Wind, der draussen herrschte.
Ich war froh, dass wir uns ein wenig zurecht machen konnten, meine Tunika und mein Umhang waren durch den Regen und den Schlamm sehr in Mitleidenschaft gezogen und so nahm ich die großzügige Gastfreundschaft an, entledigte mich meiner Kleider, und nachdem ich mich hinreichend gewaschen hatte, zog ich mir eine frische Tunika über. Auf eine Toga verzichtete ich, wäre sie doch sehr unpraktisch gewesen.
Ich schnürte meine Caligae zu, dazu diente mir ein Schemel als Ablage und strich die Tunika glatt. Unter dem knielangen Gewand trug ich der Kälte wegen eine von diesen Hosen wie sie die Germanen trugen und wir sie bereits bei der Cohors II besaßen.
Ein Blick durch die kleine Öffnung ins Freie verriet mir, dass der Sonnenuntergang nahe war. Der Regen hatte sich abgeschwächt und ein paar Tropfen plätscherten nur so vor sich hin. Die Aufregung im Dorf hatte sich wieder gelegt und der Platz vor dem Haus war leerer geworden. Gerade kam Numerius herbei. Er war in dem Bereich für die Stallungen gewesen und hatte die Waren nochmal peinlichst untersucht und sich um die Versorgung der Ochsen gekümmert. Jetzt trat er die wenigen Stufen hinunter zu unseren Aufenthaltsraum, die Tür öffnete sich und er betrat die Unterbringung.
"Numerii, alles zu meiner Zufriedenheit ?"
"Ja, alles in Ordnung."
Er übergab mir eine Liste und ich warf prüfend einen Blick darüber.
"Bene. - Komm, wasch dich. Das Wasser ist nicht gerade warm, aber sauber."
Schließlich wollte ich, dass auch meine Sklaven einen guten Eindruck machten. Etwas widerwillig schien Numerius das ihm aufgetragene zu erledigen und seine Kleidung abzulegen, obwohl er doch sonst meine Anordnungen immer sofort und zuverlässig erledigte.
Wahrscheinlich war es ihm einfach unangenehm sich vor seinem Herrn zu entblößen.
Ich wand mich derweil von Numerius ab und konzentrierte mich auf die Liste, die mir mein Vilicus ausgehändigt hatte.
Nachdem sich Numerius dann auch gewaschen hatte und seine Sklavenrobe wieder angelegt hatte, schien es Zeit sich bei unserem Gastgeber zu melden. Ich öffnete die Tür und trat ins Freie, während Numerius mir dicht folgte. Wir gingen über den Platz und einige Männer schienen uns schon bemerkt zu haben und winkten uns herüber zu dem größten der Häuser. Rauch stieg oberhalb des Dachs hervor und die Raben krähten in der Höhe. Ich schmunzelte und war zufrieden. Mögen sie uns hold sein, dass es ein guter Abend werde.
Wir betraten das Haus, welches mit zahlreichen Leuten gefüllt war. Der hiesige Furisto mußte zweifelsohne über eine große Gefolgschaft verfügen. Ich erkannte ihn wieder in der Nähe des Feuers, als er sich erhob. Ich trat auf ihn zu, um ihn zu begrüßen.
Pop-in-Hotel ? klingt mehr nach einem Bordell.
Ich winkte meinen Begleitern zu, die Karren in den Stall zu bringen, auf den der furisto deutete. Ich nickte meinem Gegenüber zu.
"Ich danke dir für deine Gastfreundschaft."
Es hatten sich einige Dorfbewohner, hauptsächich Frauen, versammelt, um die unsere Ankunft zu erwarten. Scheinbar waren wir wirklich die ersten Händler, die nach dem langen Winter in ihr Dorf kamen und ich grinste in der frohen Aussicht ein gutes Geschäft zu machen.
Während die Ochsen sich in Bewegung setzen, drehte ich mich zu Raginaharti und fragte ihn
"Sag, sind schon viele Händler durch das Land gezogen und haben bei euch Halt gemacht ?"
Dankbar nahm ich das Trinkhorn und entgegen. Der Met schmeckte kräftig. Ich schüttelte mich und machte eine kopfnickende Geste als Zeichen der Dankbarkeit für die Gastfreundschaft. Dann gab er das Horn dem Gastgeber zurück.
"Odin sei mit Dir, mein Freund. Ich bringe Waren aus der Stadt. Feinkeramik, Geschirr, und Schmuck für eure Frauen."
Ich winkte einen meiner Begleiter herbei und führte Raginaharti zu einem der Karren. Der Begleiter lichtete die Plane, nur ein wenig, da es nachwievor in Strömen regnete. Im Augenwinkel sah ich einzelne Dorfbewohner, die näherkamen, um zu sehen, was die Händler bringen würden.
Ich befand mich mal wieder in Colonia und begab mich direkt zur Mansio, denn ich wollte einen Brief aufgeben.
So betrat ich das Büro, wo die Briefe abgegeben wurden und wandte mich an den zuständigen Angestellten.
"Salve, ich wünsche einen Brief nach Roma aufzugeben, einen Normalbrief für 5 Sesterzen."
Ich legte den zusammengerollten Brief auf den Tisch und daneben abgezählt genau 5 Sesterzen.
An Spurius Purgitius Macer
Casa Purgitia - Roma
Salve Senator,
lang sind die Tage vergangen, als wir gemeinsam bei einem Schluck Wein über das Wohl unserer Factio Russata entschieden haben. Seit nun mehr einigen Jahren lebe ich in der Provinz Germania und unsere unterschiedlichen Tätigkeiten haben uns in unterschiedliche Richtungen getrieben.
Dabei blutet mir das Herz anzusehen, was mit unserer einstmaligen Factio, die doch immer bemüht war, ein Heim für Soldaten zu sein, passiert. Die ehemaligen Factiogebäude stehen leer. Schon ist die Factio Russata aus den Köpfen der Menschen verschwunden und beginnt zu verblassen.
Dagegen müssen wir etwas unternehmen. Lass uns wie in alten Tagen die Factio Russata zu neuem Glanz erstrahlen. Lass uns die Geschicke unserer Factio wieder in die Hand nehmen, auf dass die Gespanne der Russata die Sandbahn der Arenen in Sturm erobern werden. Ich hoffe auf deine Begeisterungsfähigkeit und dein Engagement, alter Freund, damit diese Factio wieder ein Gesicht bekommt.
Vale
T Didius Gordianus
Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Die Bewohner hatten uns bemerkt und langsam rollten wir mit unseren Karren durch den triefenden Regen immer näher, bis wir in Hör- und Sprechweite waren.
Mit meinen paar Brocken germanisch, die mir Furnilla beigebracht hatte, bemühte ich mich redlich und wandte mich an den Dorfobersten.
"Heilsa ! Wir kommen in friedlicher Absicht. Wir sind Römer aus der 'Colonia Agrippina'. Unser Ziel ist der Handel und der Austausch von Waren."
So bestieg ich die Stufen des Praetoriums vor dem Forum Coloniensis, um von erhöhter Position einen Blick über die Menschen auf dem Forum zu haben und meine Stimme zu erheben.
"Römer, Freunde, Mitbürger !
Schenkt mir euer Gehör ! Seht mich an, ich bin ein Mann des Volkes, einer von euch !
Als Veteran der ruhmreichen Legio I Traiana Pia Fidelis kam ich nach Colonia Agrippina, um mich hier niederzulassen.
Ich lebe in dieser Stadt, mit dieser Stadt und für diese Stadt !
Aus diesem Grunde, liebe Freunde, kann ich nicht mehr die Augen verschließen vor dem, was in Colonia Agrippina passiert.
Die amtierenden Magistrate haben sich als Fehlbesetzung herausgestellt. Statt uns zu dienen, dienen sie nur ihrem Geldbeutel !
Ich frage euch, wo sind die großen Versprechungen geblieben ? Wo bleibt der Aufbau von Colonia Agrippina ?
Viele Dinge stehen an, doch sie liegen brach. Wollt ihr, dass auch Colonia Agrippina mit der Zeit brach liegen wird ?
Aus dem Handwerkerviertel hört man Klagen, die Entsorgung funktioniere nicht. Viele Bauten sind marode. Die Restaurierungen lassen auf sich warten.
Wo ist die sorgende Hand eines Magistraten der seine Stadt behütet wie die Mutter das Kind. Der seine ganze Tatkraft dafür einsetzt, die Stadt nach vorne zu bringen ?
Nein, wir sollten stolz sein, in dieser Stadt zu leben, dieser Stadt zu dienen, die den Namen einer Kaiserin trägt !
Daher ist es mein Bestreben bei den nächsten Magistratswahlen zu kandidieren. Ich bitte euch, Bürger der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, gebt dieser Stadt eine Chance, gebt mir eine Chance zu beweisen, es besser zu machen.
Ich danke euch."
ZitatOriginal von Didia Fausta
Nun zum Teil gebe ich dir natürlich recht, aber ich finde, dass neue Verwandtschaftsverhältnisse immer in der letzten aktuellen Generation erfolgen sollten und die Neueinsteiger Kinder/Geschwister/Neffen/Nichten eines lebenden Didiers sind, damit eine persönlichere Bindung in der Familie liegt. Ich habe Octavianus in die Zeitebene von Sevycius gesetzt, was Anfang/Mitte dreissig bedeutet.
Falls dich das stört oder zu unplausibel erscheint, wäre mein Alternativangebot, dass der Neue dein Sohn wäre. Würdest du das akzeptieren?
Er könnte gerne mein Sohn werden, wenn er das will. Da habe ich nichts dagegen. Dann würde ich allerdings verständlicherweise vorschlagen, dass er auch zu seinem Vater nach CCAA umziehen sollte.
Nun hat er sich aber für Carthago Nova entschieden, daher denke ich, wir sollten ihn in den Stamm von Didius Camillus packen, zB als Bruder von Sevycius. Da ist er zwar in der gleichen generation wie Octavianus, aber es klingt für mich plausibler, wenn man sagt, Camillus ist der älteste der vier Geschwister des Falco senior, mittlerweile auch schon tot, daher sind seine Kinder auch schon älter.
Fortsetzung von hier
Nachdem wir den Grenzübergang schon eine Weile hinter uns gelassen hatten, verwandelte sich die Straße je weiter wir in das freie Germania kamen immer mehr in einen matschigen Weg aus Morast und Lehm. Die Karren kamen nur langsam voran und einumsanderemal mussten sie mit vereinten Kräften aus dem Schlamm gehievt werden.
Die von Kastellen gesäumte Heeresstraße hatten wir längst hinter uns gelassen, als wir in einen seitlichen Pfad einbogen, der uns in ein kleines Wäldchen führte. Ich hoffte, ich würde mich auf meinen Orientierungssinn und der Zuhilfenahme meiner Karte verlassen können.
Es wurde dunkler, obwohl es heller Mittag war. Der Schatten der bedrohlich wirkenden Bäume verdunkelte die Umwelt. Ein frischer Wind blies auf und Wolken zogen sich zusammen.
"Das gibt noch ein Unwetter !" rief ich zu Numerius. "Lass die Männer die Planen überprüfen, dass sie auch wirklich festgemacht sind. Ich will keine bösen Überraschungen."
Gesagt getan, zurrten und zerrten die Männer an den Seilen und strafften wenn nötig die Planen, die das wertvolle Gut darunter schützen sollten, als die ersten Tropfen niederprasselten.
Der Wald fing den Regen ein wenig auf und so wurden wir nicht völlig durchnässt. Ich sprang vom Karren ab und ging vorne weg. Durch die aufgeweichte Erde würde es für die Tiere noch schwerer sich durch den Schlamm zu bewegen, so dass sie auf mein Gewicht gut verzichten konnten.
In der Ferne sah ich bereits die Siedlung der Germanen.
Ich hoffe, es geht in Ordnung, wenn ich hier poste. Aber mir liegt am Herzen, dass der Stammbaum auch ein wenig Sinn bekommt. Caius Didius Oktavianus gehört mit zut jüngste Generation in der Gens Didia. Wenn du sein Sohn wärst, zumal er nicht verheiratet ist, dürftest du also noch ein kleiner Junge im Alter von 10-14 Jahren sein.
Der Sinnhaltigkeit empfehle ich dir eine Generation darüber einzusteigen. Der Stamm des Tiberius Didius Iustus ist allerdings verwaist, da wärst du der einzige aktive noch im Spiel.
Nun hatte ich doch noch einige Fragen. Ich meldete mich.
"Mich würde interessieren, ob es in der Organisation der Stämme Unterschiede zwischen den einzelnen Stämmen gibt oder gleichen sich hier die germanischen Stämme an ?
Außerdem wüßte ich gerne, wie es mit der viel zitierten germanischen Zwietracht aussieht ? Existiert diese tatsächlich ? Ist das alles nur ein taktisches Spiel vor den Augen der Römer ? Nicht ohne Grund beschwören ja viele römische Feldherrn diese Uneinigkeit und Zankeslust zwischen den Stämmen, hält es doch die Germanen davon ab, ins römische Imperium vorzudringen. Auf was ist zu achten ? Ist es empfehlenswert mit zwei verfeindeten Stämmen Handel zu treiben ?"
Eifrig etwas über unsere germanischen Nachbarn zu erfahren, schrieb ich alles mit.
sorry, konnte nicht früher und hab es dann auch noch fast verschwitzt.
Als Curator rebus familiarum würde ich ja einen anderen Verwandtschaftsgrad empfehlen. Nach dem wäre Sevycius schon großvater, Falco wäre - nach seinen eigenen Angaben ja gerade mal 30 Jahre alt - schon Ur-Großonkel. und Gordianus ist zwar auch schon alt, aber so alt nicht.
Natürlich kann nicht immer alles logisch zugehen, aber ein wenig Sinn sollte es schon machen.
"Ich danke Dir, Patron."