Beiträge von Titus Didius Gordianus

    Mich packte die Wut. Aber ich konnte mich beherrschen.


    "Praefecte, dieser barbar hat sein leben verbürgt. Er ist es nicht wert, daß wir uns von ihm aufhalten lassen. vollstreckt das urteil. die römische Armee lässt sich nicht von so einem wilden zum narren halten."

    "Ave Praefectus Reverus."


    Ich salutierte.


    "wir schnappten diesen mann in der nähe des Limes auf. er hatte nach einem durchschlupf gesucht - Mars bewahre, was er da zu suchen gehabt haben möge. mein Contubernalis und ich konnten ihn ergreifen. nachdem er im wachturm sich weigerte zu sagen, was er hier wollte, brachte ich ihn hierher ins Lager. ich schleppte ihn in den Carcer und versuchte mein verhör erneut. nachdem er wieder schwieg, ließ ich Plinius holen. dann erfuhr, dass ich ihr zurück gekommen seid und ließ ich nach euch schicken."

    ich schwitzte. ob es die Glut des feuers war, die eine unerträgliche wärme in dem kleinen Raum erzeugte oder dieses schweißtreibende verhör, konnte ich nicht beurteilen. ich goß mir einen schwall kaltes Wasser in den nacken und das gesicht. Ich merkte wie der gefangene danach leckte. er hatte wohl lange nichts mehr getrunken. ich beäugte ihn scharf.


    "Quintilius, da captivo aquam ! non troppo"
    [Quintilius, gib' dem Gefangenen Wasser ! aber nicht zu viel !]


    Ich reichte dem soldaten den wasserschlauch und beobachtete wie der gefangene davon trank. erst mißtrauisch, dann beherzt.


    "porrigit."
    [es reicht.]


    Dann nahm der soldat den wasserschlauch wieder weg. ich wollte gerade mit dem verhör fortfahren, da wurde die tür geöffnet und ein Soldat trat herein.
    ich war sichtlich genervt und brüllte


    "QUID ?"
    [was ?]


    Praefectus est.
    [der Praefect ist da.]


    'na, ausgezeichnet' dachte ich. Lass ihn holen und er soldat verschwand sofort. nach einer kurzen zeit hörte man ein poltern und scheppern, die tür wurde erneut aufgerissen und der Praefect trat herein. dabei bügte er sich, damit er nicht gegen den türrahmen stieß.

    bei den worten des übersetzers sammelte sich bei mir die Wut, wort für wort und satz für satz. Aber ich blieb kühl, äußerlich zumindest. dieser germane konnte nur reden und große töne spucken. er ist der Unterlegene. sein Volk ist dem untergang geweiht. es hat sich als das schwächere herausgestellt. nicht ohne grund hat Sors uns zum herren der welt bestimmt. und jetzt verzapfte er so einen unsinn. der schimmel der feuchtigkeit hier unten im Carcer mußte ihm ins Hirn gestiegen sein.


    "Plinii, ferrum !"
    [Plinius, das Eisen !]


    das eisen war glühend heiß. in der schummrigen dunkelheit des verließ mußte das gesicht des Folterknecht hinter dem orange glühenden Eisen wie die Fratze des höllenhundes cerberus aussehen. die Soldaten schienen unruhig zu werden. der germane stierte auf das brennende ende des metallstabes.


    "brachio !"
    [auf den Arm !]


    Plinius drückte das eisen in den arm des barbaren. dieser schrie auf. das eisen dampfte und bohrte sich tief in die haut. die schmerzen wurden immer stärker. Ich gab plinius ein zeichen und er ließ wieder ab.


    "Dice !"


    Sprich !


    der Germane weigerte sich. wieder gab ich Plinius ein zeichen und der folterknecht setzte erneut an. diesesmal an anderer Stelle auf dem linken schulterblatt.


    Sprich !

    Zitat

    Original von Modorok
    Gefangene Germane


    Er sah den Römer an und sagte in seiner eigenen Sprache:
    "Was immer Du mir antust, Römer, wirst Du eines Tages in gleicher und doppelter Münze zurückgezahlt bekommen. Vielleicht nicht von mir, aber andere werden an meiner statt es vollziehen."


    Der übersetzer sagte mir die worte, die er sprach.


    "Tace !"
    [Schweig' !]


    der Barbier war fertig.


    "si te confecissimus, matrem tuam non recognoscet !"
    [wenn wir dich aufgerieben haben, wird dich deine Mutter nicht wiedererkennen !]


    Es wurde zeit für die schweren geschütze. so leicht würde ich mich nicht geschlagen geben. Zu Quintilius drehend


    "Milite ! affere situlam cum aqua !"
    [Soldate ! schaff einen eimer mit wasser herbei !]


    dann wandte ich mich an Plinius, den folterknecht


    "Plinii, calefacte ferrum."
    [Plinius, erhitze das Eisen !]


    Nun begab ich mich zu dem gefangenen. er war noch jung. vielleicht würde er noch zur besinnung kommen. ein letztes ruhiges gespräch sollte ihm die Augen öffnen. ich beugte mich zu ihm hinunter und begann zu reden, während der übersetzer allles übersetzte.


    Hör' mir zu, junger germane ! vielleicht hast du nicht verstanden, in welcher situation du dich befindest. du wirst sterben. der Praefect hat befohlen keine gefangenen zu machen. du könntest aber dem entgehen, wenn du uns sagst, was wir hören wollen. Solltest du das verstehen, werde ich dich persönlich in die freiheit entlassen. dann siehst du deine Familie wieder, dein dorf und deine kameraden. du hast eine echte Möglichkeit. nutze sie !


    ich blickte den Germanen fragend an.

    "taces ?"
    [du schweigst ?]


    diese Germanen waren wirklich verwegene kerle. furchtbare kreaturen ! Ich verzweifelte immer mehr. meine stimme wurde lauter. ich zückte meinen Dolch, hielt ihn ihm an die kehle und schrie:


    "QUOD LIMITIBUS VELLISTI ???


    der übersetzer übersetze wieder. der germane schien ziemlich unbeeindruckt. ich ließ ihn von ihm ab. dann kam mir eine Idee. :idee:


    "tonsore ! arcessete tonsorem !"
    [Barbier ! holt den barbier !"]


    der Barbier kam herbei und ich gab ihm zeichen, dem germanen den Schädel zu rasieren. Bart und Haarpracht sollten komplett runter. wenn er dadurch nicht sein schweigen brechen würde...

    "Translate, quod captivus usque ad dixit ?"
    [Übersetzerm was hat der gefangene bis jetzt gesagt ?]


    Nihil. antwortete der übersetzer.


    "Quod ?! nihil ?"
    [was ?! nichts ?]


    seit über einer stunde dauerte das verhör und der bursche hatte immer noch nicht geredet.


    "Plinii, fac !"
    [Plinius, mach !]


    der wird noch singen. dafür werde ich persönlich sorgen. ich drehte mich zum dem gefangenen. er saß auf einem schemel. die Fesseln hatten wir ihm größtenteils losgemacht. hier im carcer bestand dafür keinen anlass. nur die füsse waren zusammengebunden und eine kette um den Hals gewährte ihm nur einen radius an bewegungsfreiheit. beim umdrehen ballte ich die rechte Hand zu einer faust, holte dabei aus und verpasste ihm eine in die magengegend, worauf er erstmal zusammenbrach.


    "davon git es noch mehr" sprach ich in gebrochenem germanisch. diese sprache war mir ein Graus'.
    dann gab ich Plinius ein zeichen und er legte den kleinen finger in den Ring eines seiner folterinstrumente. der übersetzter erklärte ihm:


    je länger du schweigst, wird Plinius diese Kurbel hier drehen und den ring immer mehr schließen und deinen finger darin einquetschen bis es *knack* macht ? hast du das verstanden ?


    der Germane nickte. dann begann ich mein verhör.


    "Dice, quod limitibus vellisti ?"


    Was hast du am limes gewollt ? Sprich !
    übersetzte der Übersetzer.

    ich schimpfte und fluchte vor mich hin. dieser wilde war für sein junges alter nicht gerade leicht. wieso mußte ich eigentlich den gefangenen in den Carcer transportieren. dafür wären doch zwei frische Neulinge viel besser geeignet.


    ich zeigte auf zwei Probati, die da scheinbar gelangweilt an der wand zur barracke herumlümmelten.


    "Venite ! duce eum ad carcerem."
    [Kommt herbei ! führt ihn hier in den kerker ab !]


    mit diesen worten drückte ich einem der beiden völlig verdatterten das ende des stricks, mit dem der barbar gefesselt war in die hand und befehligte sie in den kerker. im gehen brüllte ich ihnen noch hinterher:


    "custodite captivum !"
    [bewacht den gefangenen !]


    dann begab ich mich erstmal in meine stube, legte meinen lorica segmentata ab, streifte mir eine frische Tunika über und eilte zum carcer, um das verhör zu überwachen. Plinius, der hiesige folterknecht war gekommen und hatte schon seit rüstzeug ausgepackt. und auch der germanische übersetzer hatte seinen platz gefunden. die beiden Probati standen hinter dem gefangenen.
    dann konnte das verhör also erneut beginnen. im Wachturm hatten wir nichts aus ihm herausgekriegt. möglicherweise war er ja jetzt gesprächiger.

    ich erreichte schließlich das kastell nahe Confluentes. die nacht war längst dem tag gewichen. das gewicht des barbaren steckte mir in den knochen. ich schleifte den wilden hinter mir her. Am lagereingang ließ man mich ohne probleme passieren, als man sah, daß ich einen germanen brachte. ich schleppte ihn durch das Lager. einige soldaten kamen aus ihren barracken und guckten, was da komme.


    "Nuntiate praefectum captivum fecisse !"
    [meldet dem Praefecten, dass wir einen gefangenen gemacht haben]


    brüllte ich einen nichtsnutzigen soldaten an. Dieser fuhr erschrocken zusammen und rannte in die principia, um den praefecten zu holen.
    ich setzte derweil mein scutum und mein pilum auf den boden und nahm den galeatus ab, als der Miles auch schon wieder die stufen hinab kam.


    praefectus abest. Duce eum ad custodiam !
    [der Praefect ist nicht da. Bring ihn ins Gefängnis.

    diese germanen kletterten wohl gerne auf bäumen oder verfolgten wir da ein Äffchen, das sich in den ästen hielt.


    Veni ad suptum ! Statim !
    [Komm da runter, sofort !]


    "habemus tibi !"
    [Wir haben dich!]


    wir wurden langsam ungeduldig und ließen ihn das auch spüren. mit vereinten Kräften wackelten wir an dem baumstamm. der germane hatte Mühe sich festzuhalten, aber er hielt sich wacker. So würde es nicht funktionieren. ich trat zu Kusius und flüsterte ihm zu


    "Kusii, bene pilum iactas. curri iactaque pilum super eo !"
    [Kusius, du wirfst den pilum gut. lauf und schleudere den speer knapp an ihm vorbei]


    Kusius tat es so und verschwand. der germane schien verwirrt, verstand er weder, was wir vorhatten, noch wußte er, was jetzt passieren würde. ich lenkte indessen die aufmerksamkeit auf mich, daß des germanen blick von Kusius wich. ich versuchte ihn mit allen Mitteln herunterzuholen.


    "concesse ! quo vellis ? .."
    [Gib auf ! wohin willst du ?...]


    da zischte aufeinmal ein speer in die Höhe. Kusius hatte maß genommen und das pilum flog haarscharf am kopf des germanen vorbei. dieser erschrak, wie vorausgesehen, ließ los und stürzte in die tiefe. Er landete auf einem strauch, so daß nur ein paar Prellungen und schürfwunden davonbekommen haben mußte. sofort rannte ich mit gezückten dolch an die stelle, wo der barbar niederfiel und bevor er wieder zu sich kam, hatten ich ihn in meiner gewalt. Kusius kam angelaufen.


    "bene iactum !"
    [Guter Wurf !]


    dann brachten wir den germanen zum Wachturm. mit einem lederstriemen meiner caligae fesselte ich seine hände.
    Arminius und Rufius sahen uns schon vom wachturm aus kommen. wir schleppten ihn in den turm. dort begann das verhör.


    Wie gut, daß Arminius germane war. so konnte er uns als übersetzer beim verhör dienen. wir setzten den jungen germanen auf einen schemel in die mitte des raums und Kusius, der älteste und erfahrenste, obwohl er nur zwei jahre älter war als ich, begann mit den fragen.
    doch der germane verstummte und sprach kein wort. auf die fragen von Arminius reagierte er nicht. es wurde ein zermürbendes verhör. Kusius brüllte den germanen an. ich presste die klinge meines dolches seitlich gegen seinen rücken. aber der Germane blieb bockig.
    nachdem wir aufgebracht waren, beschlossen wir ihn ins Kastell zu bringen zu den verhörspezialisten. wir fesselten ihn richtig, ich nahm meine rüstung und schleifte den gefangenen an einem strick hinter mir her die straße entlang zum Kastell.

    "...sic confluentem venit," beendete ich meinen satz, als wir ein Knacken und rascheln im unterholz hörten. es kam eindeutig vom wall. ein wildes tier ?


    "Quod audivisti ?" flüsterte ich zu Kusius.


    Etiam audivi. Dele ignem !


    die fackeln wurden ausgemacht.


    silentium !


    wir guckten angetrengt über die brüstung hinunter zum limes. wir konnten nichts entdecken. daher beschlossen wir hinunterzugehen und nachzuschauen.


    Animum Attente ! insidiae potest.


    Zu zweit schlichen wir uns hinunter, jeder von uns mit einem dolch in der hand, weckten wir zuerst Arminius und Rufius und verließen dann den wachturm. die grenze war nicht weit. schritt für schritt näherten wir uns. war da ein schnelles und aufgeregtes Atmen zu hören ? wir gingen in die richtung, aus der das leise stöhnen zu vernehmen war. wir waren auf germanischen gebiet, im freien germanien. Arminius und Rufius hatten unsere plätze auf dem wachturm eingenommen und verhielten sich ruhig.
    kein geräusch drang über unsere lippen. wir streiften durch das gebüsch ganz langsam. an der Rückwand des Grenzwalls sah ich einen schatten. er zuckte nervös. ich sah zu Kusius und machte ihm zeichen von der anderen seite zu kommen. und sofort huschte er ins Unterholz und war verschwunden.
    Ich hoffte immer noch, dass es sich nicht um einen hinterhalt handelte. ich betete zu den Laren, sie mögen mich beschützen, während ich weitervoranpreschte. die Gestalt schien verwirrt. sie drehte sich mehrmals um, wußte nicht, wohin sie solle. Kusius hatte einen halbkreis geschlagen und näherte sich jetzt von der anderen seite. wir kamen immer näher, den dolch sicher in der hand haltend. Kusius schlich an den palisaden entlang. bald würde er bei ihm sein. doch plötzlich drehte sich die gestalt um und sah ihn immer näher kommen. geistesgegenwärtig und blitzartig reagierte der barbar und zischte ins unterholz. ich stieß einen fluch aus "Damnatus !!" und rannte, ebensowie Kusius dem endringling hinterher. über stock und stein verfolgten wir den flüchtenden durch den angrenzenden Hain, in dem sich dieser zu verstecken hoffte. das geäst knackte bei unserem raschen lauftempo und wir versuchten ihn einzuholen. wir rannten durch die Mondbeleuchtete nacht, die sterne glitzerten am firmament und die wölfe sangen ihr jagslied.
    dann waren wir plötzlich in dem kleinen hain. das gebüsch und dickicht wucherte überall. Er konnte hier unmöglich durchgedrungen sein. keine spuren deuteten darauf.


    "Ubi est ?"


    Non scio.


    in den wald hinein war es dunkel. es war unmöglich dort etwas zu sehen. hatte er uns abgehängt ? ich blickte nach hinten. wir hatten den Limes und die wachtürme ein gutes stück hinter uns gelassen. dann sah ich hinauf in die Bäume. und tatsächlich, dort saß er. er mußte flink wie er war dort heraufgeklettert sein. jetzt hatten wir ihn. für ihn gab es kein entkommen.


    "Veni ad subtum ! vel te arcessere debemus ?!"

    die nächte waren kalt und finster hier draussen an der grenze. wenn die dunkelheit hereinbrach, wechselten wir uns immer zu zweit ab. zwei schoben Wache, die anderen zwei ruhten sich aus. Kusius und ich standen auf der plattform des wachturms und spähten ins feindesland. es war ruhig. jeder von uns hielt eine brennende Fackel in der hand. links und rechts sah man in weiter entfernung das feuer der nächstgelegenen wachtürme. so konnte man sich über zeichen gut verständigen. vor ein paar Tagen hatten wir eine nachricht bekommen, daß weiter nördlich Germanen durch eine lücke im Wall auf römisches gebiet eindrangen und tod und zerstörung brachten. deswegen hielten wir jetzt besonders die augen auf. Aber nichts passierte. die nächte vergingen und blieben ruhig.


    und so standen wir, Kusius und ich, auf dem wachturm, der Limes war ruhig, die germanen schliefen und Arminius und Rufius fröhnten dem glücksspiel. ich hatte mir tagsüber von einem vorbeifahrenden Händler ein wenig Käse gekauft und packte ihn jetzt aus. das leben war ruhig an der grenze, und doch war man in ständiger alarmbereitschaft. jeden kleinsten schatten, jeden Windhauch spürte man auf.


    Gordiane, ubi eras ante dies ? de italia venis ?


    "recte amice. legione prima fui."


    Legione prima ? cur hic es ? in confluente


    "res magnam est. tibi narrabo si vellis."


    und so erzählte ich Kusius die geschichte meiner versetzung und wie es dazu gekommen war. es passierte ja sonst nichts. ein ganz normaler tag, eine ganz normale nacht am Limes.

    nachdem sie so an limes lange entlanggewandert waren, gab der Centurio befehl zum rückmarsch. 'Na endlich' dachte Numitor sich, dem seine füße schmerzten. also machten sie kehrt und marschierten auf die gut ausgebaute straße. von dort aus würde der weg schneller und leichter gehen. Numitor drehte sich nochmal um. er bildete mit ein paar Kameraden die nachhut und guckte, ob niemand hinter ihm war.
    da fiel ihm der busch auf, der da direkt an den Palisaden wucherte. wachtürme waren keine in der nähe zu sehen. Numitor entfernte sich langsam von der gruppe und näherte sich dem gewächs. dann sah er, was er befürchtete. die palisaden waren hier aus der erde gezogen und lehnten unscheinbar gegen die querbalken. wenn sie beiseite stellte, zeigte sich dort eine Öffnung, die breit genug war, dass ein erwachsener Mann in rüstung hindurchschlüpfen konnte. das mußte er dem Centurio melden.
    sofort beeilte sich Numitor zur Gruppe aufzuschließen.


    "Centurio, bleibt stehen ! Ich habe die Lücke gefunden ! Eilt herbei !"

    Numitor war Miles der cohors II. er gehörte zu den Männern, die dem centurio unterstanden und den befehl hatten die stelle am Limes aufzuspüren, an der die Germanen durchgebrochen waren. also sattelte Numitor seine ausrüstung und folgte dem centurio. der weg führte durch hohes gras und büsche, denn unmittelbar hinter dem limes führte selbstverständlich keine ausgebaute straße entlang. so stampften sie durch das hohe Gras auf der suche nach der Lücke. es mußte eine große Lücke sein, wenn durch sie ein ganzes germanenheer hindurchschlüpfen konnte. Numitor fragte sich, warum die wachen auf den wachtürmen, die in regelmäßigen abständen den grenzwall kontrollierten, nichts gesehen haben und er nun nach der nadel im heuhaufen suchen mußte. schließlich konnten sie überall durchgekommen sein. möglicherweise haben sie sich an den Wachen vorbeigeschmuggelt und sich als händler ausgegeben. Nein, das konnte nicht sein. Ein ganzes Heer unbemerkt in römisches gebiet hineingeschmuggelt ? mit ihren Waffen ? Numitor stutzte.

    Der kommandant der Auxiliarieinheit hatte mich, gleich nachdem ich meine Ausrüstung erhalten hatte, rausgeschickt an den Limes, die grenze des Imperiums zur Wildnis und Barbarei, zu Sümpfen, Wäldern und Trampelpfaden, zu Stämmen, die grauenvolle laute von sich geben, wohin sich kein Römer freiwillig verirrt. von weitem erkannte ich den Wachturm und dahinter besagten Wall, der uns vor dem anstürmen der freien Völker im Osten schützen soll. es war ein merkwürdiges Gefühl und je näher ich an die grenze des Imperiums kam, umso heftiger wurde es. da war sie also, wie eine Linie auf der landkarte zeichnete sie das ende unseres reiches und den beginn eines fremden, teilweise unbekannten, gebietes. Es ist merkwürdig. Wo immer man sich in diesem rießigen Reich befindet, man kann seine ausmaße nur erahnen. Unvorstellbar ist für einen die größe des imperiums, welches bis zum Horizont und immer weiter reicht. und hier endet dieses Reich. es ist wie ein Abgrund, von dem man hinunterblick. man steht am Rand dieses und lässt alles hinter sich, Heim, Familie, Vertrautheit. diese Grenze hatte was erstaunliches und das Geheimnis dieser herauszufinden reizte mich sehr stark.
    ich kam an den Wachturm, das Kastell hatte ich einige 100 Meter hinter mir gelassen. hier war eine merkwürdige Stimmung, direkt hinter der grenze. selbst die Luft und das Gras schienen anders zu riechen. die straße, auf der ich mich noch befand, führte geradeaus weiter, vorbei an zwei Wachen, die das Tor kontrollierten, gen Horizont. Aber dorthin, wohin sie führte, war kein römisches Terrain. es war eine fremde Welt, in der man römische tradition und civilisation nicht kannte. von meinem Standpunkt aus waren es 30 Schritte. 30 Schritte und man hatte die Grenzen des römischen Imperium, welches einem so endlos vorkommt verlassen. Wieviele Schritte war ich schon gegangen, und das waren die letzten 30 Schritte bis zum Ende des Reiches. Blickte ich zurück, sehe ich das Kastell meiner einheit. ich stand etwas paralysiert, als ich ein Miles der Auxiliaren, auf mich zukommend, ansprach:


    Miles ! Quid fecisne ?


    ich drehte mich zu dem Soldaten.


    "Ave contubernalis, Didius Gordianus sum. Dictum est ut excubarem."


    Bene ! dann drehte er sich um und rief hinauf zum Wachturm:


    Capite scalas ! Kurz darauf öffnete sich in der Wand eine quadratische Öffnung und eine Leiter wurde hinabgelassen. ich folgte dem Miles und kletterte die sprossen rauf durch die schmale Öffnung in das innere des turms. eine Öllampe bot ausreichend Licht und verbreitete den gestank von billigen Öl im Gemäuer. Neben dem Miles, der mich draussen begrüßte, saßen noch zwei andere im Inneren. der raum war, wie der turm quadratisch. an den wänden standen vier Pritschen und in der mitte ein kleiner Tisch. eine leiter führte hinauf auf die Plattform. einer der Milites nahm seine Sachen und verabschiedete sich durch die Luke. er würde wieder zurück ins Castell gehen.


    Ich nahm sofort meine zugeteilte position ein. Zusammen mit Kusius, dem Miles, der mich empfangen hatte, verließen wir ausgerüstet in voller Montur, den Wachturm und gingen circa 30 Schritte, bis wir den Limes erreichten.


    Ecce, contubernalis, semper nostrum dividemus. Arminius et Rufius turri excubant. Viam et mercatores custodimus.


    wir stellten uns gegenüber an den enden der straße auf und kontrollierten vorbeifahrende Händler.

    Zitat

    Original von Scribonia Hestia
    :D Yup! besser süchen würde ich sagen die gibt es nämlich genugend hier...schicksalschläge.. :)
    Diesse die mir dan naturlich auch nähe lag Kaleandra I Am Calling For You]Kaleandra I Am Calling For You[/url]


    das ist auf englisch. das ist mir zu mühevoll. ich steh mehr auf latein. :D


    was ich noch anmerken möchte:


    ich sehe das hier wie einen Film (ein Hollywoodfilm), an dessen drehbuch wir alle mitschreiben. wenn aber jeder charakter in diesem film schon alles kann und keine schicksalsschläge, keine unvorhersehbaren ereignisse erleidet (und ich meine nicht, dass einem in der taverne der wein ausgeht ;) ) dann ist das drehbuch und damit der film sch.... und allein mit special effects kann man dann den film auch nicht mehr retten. dann wird sich niemand diesen film ansehen und eine Oskarnominierung kann man sofort vergessen.

    Zitat

    Original von Gnaeus Agricolus Tarquinius


    Tja den Helden Spielen liegt 98% nun mahl besser dan das Spielen von ein niederigere rolle...stimmt , ein alte weisheit.
    Und indertat ein Guter Sklave oder Criminäl Spielen ist sehr Schwer.
    Wie ich schon sagte...jeder will versuchen so gut wie möchlich zu sein und sein Char soweit wie möchlich zu bringen , was nicht omnites Schlecht ist ...


    wer möchte denn einen aalglatten perfekten typen spielen, der die karriereleiter flugs hinaufschwirrt. darüber habe ich schon mit falco gesprochen und er meinte auch, dass es hier bei vielen zu glatt geht. ich persönlich finde das langweilig. auch im RL geht nicht immer alles glatt, aber hier anscheinend schon ?
    zum teil sind die geschichten hier langweilig. es gibt keine wirklichen schicksalsschläge (oder ich finde sie nicht ;) ), wie krankheit, Tod, Meuterei (gab es ja schon ;) ). jeder hat Angst seinen Char zu verhunzen.