Und da rannte der kleine Dämon schon los. Gadatas konnte gerade noch hinter ihr durch die Tür um sie nicht zu verlieren. Dabei wäre er fast in den Sklaven gelaufen dem Sabina ausgewischen war. Das war ja mal wieder eine Hetze. So hatte er sich das geruhsame Leben eines Hauslehrers wirklich nicht vorgestellt.
Beiträge von Gadatas
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Sabina war immer noch aktiv. Das war doch nicht zu glauben. Erst diese furchtbar lange Reise und kaum angekommen will sie wieder rumrennen. Und natürlich erlaubt ihr Sedulus das auchnoch. Könnte man sowas nicht Morgen machen? Aber es half ja nichts, also sagte Gadatas:
"In Ordnung. Sabina wo möchtest du den hingehen?"
Hoffentlich wohnten die Freunde die sie sehen wollte in der direkten Nachbarschaft. -
Gadatas wollte einfach nur ohnmächtig werden. War das furchtbar. Er stammelte:
"Ja also Zwillinge? Ja Zwillinge. Sedulus und Serrana wurden von Juno besonders gesegnet mit Zwillingen."
Hoffentlich wars das jetzt den Gadatas wußte nichtmehr was er sonst noch machen sollte. Verdammte Pferde, verdammter Stall.
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Der Stallbursche hatte wirklich viel zu viel Spaß. Gadatas fand die Situation immer schlimmer. Und Sabina machte immer weiter.
"Also ähhh. Manche Sklaven sollen halt keine Kinder bekommen. Also wenn der Besitzer das nicht will dann muss sich der Sklave halt kastrieren lassen. Dann kann der nichtmehr mit einer Frau zusammensein. Er ist dann ein sicherer Diener.
Ähh Sedulus und Serrana. Ja also bei denen ist es im Prinzip wie mit dem Hengst und der Stute. Also so ähnlich halt nicht im Stall. Menschen machen das im Schlafzimmer."
Oder im ganzen Haus wenn Gadatas den Gerüchten die die anderen Sklaven über die Zeit nach Sedulus und Serranas Hochzeit erzählten Glauben schenkte. Aber DAS würde er Sabina nicht auchnoch erläutern.
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Jetzt ging Sabina auchnoch auf Entdeckunkstour. Das wurde ja immer schlimmer. Wenigstens mischte sich der Stallbursche mit einer Erklärung ein auch wenn er dabei für Gadatas Geschmack deutlich zuviel Spaß zu haben schien. Das war nicht lustig! Zumindest nicht für Gadatas. Was? Bei Menschen? Eunuchen?
"Nein! Also auch häßliche Menschen bekommen Kinder. Eunuchen gibts nur bei Sklaven. Weil die ruhiger sind und sich auf ihre Arbeit konzentrieren und nicht an Frauen denken macht man manchmal Sklaven die mit Frauen arbeiten dazu. Aber die meisten Sklaven sind ganz normal und einen freien Mann darf man garnicht kastrieren. Kastrieren heißt das wenn man die Hoden wegmacht."
Gadatas befürchtete das er da immer noch kein wirkliches Konzept hatte um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen, aber was blieb ihm übrig als weiterzureden.
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Das lief schlecht. Äußerst schlecht. Da hatte ihn Sabina auf dem falschen Fuß erwischt. Für sowas war er nicht ausgebildet worden. Gdatas verfluchte die verdammten Pferde. Etwas konfus versuchte er das ganze wieder unter Kontrolle zu bringen.
"Also ein Wallach ist ein Hengst dem die Hoden weggemacht wurden. Das isnd die beiden Dinger die da hinten bei einem Hengst hängen. Und dadrin entsteht der Samen für das Fohlen. Werden sie dem Hengst abgeschnitten kann er nichmerh mit einer Stute zusammen sein und kann auch keine Fohlen mehr machen. Das nennt man dann einen Wallach."
Oh war das peinlich. Und dann gleich die nächste verwirrende Frage:
"Ja bei Menschen ist das genauso. Also nicht im Stall. Aber im Prinzip. Also bei Menschen nennt man das nicht Wallach sondern Eunuch. Aber sonst genauso. Also so ähnlich...."
Gadatas wäre am liebsten einfach weggelaufen und hätte sich versteckt. Das war doch alles Mist. Und die kleine Bestie nutzte seine Situation schamlos aus.
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Oh verdammt. Sabina ließ einfach nicht locker. Nervös erklärte Gadatas darum.
"Also die Stute hat eine Scheide. Da kommt das Fohlen heraus. Und damit in ihr ein Fohlen wächst muss ein Hengst seinen Samen in sie Pflanzen. Davorne in der Box siehst du das ein Hengst einen Penis hat. Den steckt er in die Öffnung der Stute und gibt seinen Samen in sie. Also der jetzt nicht. Das ist ein Wallach. Der kann nicht......."
Gadatas geriet komplett aus dem Konzept. Warum hatte er sich als Anschauungsobjekt auch ausgerechnet einen Wallach aussuchen müssen. Er wurde rot und blickte verwirrt vor sich hin.
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So jetzt wurde die kleine Germanica wirklich rebellisch. Gadatas verfluchte den waremen Pferdestall der ihm noch vor kurzem so einladend vorgekommen war. Aber jetzt mußte er sich gegen die kleine Bestie behaupten.
"Du bist sicher nicht mehr klein, aber noch lange nicht im heiratsfähigen Alter. Und das ist auch gut so den du mußt noch eine Menge lernen bevor du später mal selbst einen Haushalt führen kannst. Also sollten wir uns wieder mehr mit Arithmetik beschäftigen, damit du später die Ausgaben deines Haushaltes kalkulieren kannst. Und das mit den Babys wird dir deine Stiefmutter dann erklären wenn es dafür Zeit ist."
Gadatas setzte sein autoritärstes Gesicht auf und hoffte das es wirken würde.
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Gadatas verfluchte das Sabina jetzt plötzlich wissbegierig wurde. Das war ja typisch. Sonst konnte man sie mit Erklärungen jagen und hier fragte sie drauf los. Da es nicht anders ging sagte er:
"Also wenn ein Mann und eine Frau heiraten oder eine Stute und ein Hengst zusammenkommen dann wächst nach einiger Zeit ein Baby oder eben Fohlen in der Frau bzw Stute. Aber das wird dir Serrana noch genauer erklären wenn du einmal alt genug bist um zu heiraten."
Ja sollte doch Serrana sich damit rumärgern. Vor allem weil es ja auchnoch eine Weile dauern würde bis Sabina in das Alter kommen würde. -
Gadatas war wenig begeistert das er ausgerechnet das jetzt beibringen sollte. Natürlich war Sabina die sich sonst immer vom Lernen drückte hier besonders wissbegierig. Da er nicht drum herum kam mußte er wohl etwas mehr ins Detail gehen:
"Die Geburt kann unterschiedlich lang dauern. Manchmal ist es nach wenigen Minuten vorbei und andere Male kann es sich über Stunden hinziehen. Bei Menschen sollen Opfergaben für Juno zu einer leichteren Geburt verhelfen. Und das Fohlen wächst im Bauch der Stute, so wie ein Kind im Bauch seiner Mutter wächst. Ist es groß genug kommt es zur Geburt."
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Gadatas war froh das sie diesmal im warem Stall waren. Er teilte nicht Sabinas Begeisterung für Ausflüge über das Landgut bei vorzugsweise miserablem Wetter. Es würde wohl noch eine Weile dauern bis er die kleine Germanica dazu gebracht hatte sich wie eine Dame zu benehmen. Na wenigstens war sie heute ganz von der Geburt des Fohlens gefesselt. sie fragte sogar etwas, wobei Gadatas hoffte er müsse da nicht zusehr ins Detail gehen. Er antwortete ihr:
"Ja. Bei Menschen ist das so ähnlich. Natürlich normalerweise nicht im Stall und auf Stroh."
Gut diese Christen glaubten ihr Messias wäre genauso geboren worden, aber für ordentliche Römer oder Griechen gehörte sich das dann doch nicht.
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Gadatas freute sich das Sabina anstatt witer durch den Schlamm zu springen sich jetzt nurnoch für die Pferde interessierte. Das Sedulus ihr ein Pferd versprochen hatte hatte er jetzt schon zum tausensten Mal gehört. Er hoffte inständig das Sabina das Pferd bald mal bekommen würde und das aufhören würde. Zu Sabina sagte er:
"Warum fragst du den Optio nicht mal ob du von einem der Legionäre auf eine kleine Runde mitgenommen werden kannst?"
Gadatas machte sich da keine Sorgen. Kein Legionär der bei Verstand war würde mit einer Senatorentochter riskant oder unvorsichtig reiten. Das würde nur eine kleine Runde um den Stall werden, wenn überhaupt. -
Pferde! Das war wirklich ein Zauberwort bei Sabina. Vor allem wenn es sich auf echte Pferde bezog und nicht auf Abhandlungen über die Pferdezucht in Thrakien. Also machten sie sich auf zu den Pferdeställen der Legion und sie hatten auch Glück. Mehrere Legionäre waren dabei ihre Pferde zu striegeln. Und das auchnoch unter einem Vordach des Stallgebäudes. Das war bei dem miserablen Wetter ein großer Vorteil. Gadatas sagte zu Sabina:
"Siehst du. Die Pferde der Legion sind sehr groß und kräftig, da sie im Kampf die gerüsteten Legionäre tragen müssen."
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Gadatas war erleichtert das Sabina nicht gleich ausrastete. Sie war doch erwachsener als man dachte, solange man nur konsequent mit ihr war. Aber ganz wollte er ihr den Spaß ja auch nicht verderben. Darum sagte er:
"Aber ich weiß einen Ort wo wir hin gehen können und Schlamm nicht stört. Auch wenn römische Soldaten meistens zu Fuß kämpfen hat doch jede Legion auch eine Reitereiabteilung und die haben natürlich auch Ställe. Möchtest du dir die Pferde der Legion ansehen?"
Hoffentlich würde das Sabinas Laune wieder verbessern.
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Sie hatte doch wirklich Bitte gesagt! Gadatas war ganz überrascht. Doch das mit dem Legionsadler würde schwierig werden. Man marschierte nicht einfach schlammverschmiert beim Legionsheiligtum auf um den Adler zu sehen. Darum sagte Gadatas:
"Das mit dem Adler ist nicht so einfach. Der wird besonders geschützt, da er das heilige Symbol der Legion ist. Da kann man nicht einfach auftauchen um sich den anzusehen. Besonders nicht wenn man wie du so schlamm bespritzt ist.
Du kannst ja wenn wir wieder im Preatorium sind Aurelius Ursus danach fragen. Der zeigt dir bestimmt gerne den Adler wenn du Morgen wieder wie ein wohlerzogene junge Dame aussiehst. Für heute würde ich vorschlagen das wir uns lieber Sachen ansehen die nicht in Gebäuden liegen."
Gadatas hoffte inständig das er jetzt keinen Tobsuchtsanfall erleben würde. Aber was sollte er machen. Er konnte ja schlecht mit der schlammigen Sabina beim Legionsadler auftauchen. -
Gadatas erkannt das er mit seinen Erklärungen hier nicht weiter kommen würde. Sabina war nach der langen Reise einfach zu aufgekratzt. Er hatte ihr ja schon in der Kutsche Unterricht erteilt. Da sollte es für heute reichen.
Das sie durch den Schlamm tobte bemerkte er auch. Aber damit war ja zu rechnen gewesen und zum Glück war es ja auch nicht seine Aufgabe Sabina später wieder sauber zu bekommen. Also fügte er sich in sein Schicksal und meinte:
"Ach nur etwas über das Lager und die Legion. Aber ich glaube es ist genug Unterricht für heute. Was möchtest du dir ansehen?"
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Gadatas hatte sich mit seiner Schülerin Germanica Sabina aufgemacht das Castellum zu erkunden. Auch wenn Sabina ein Mädchen war sollte sie doch trotzdem einige Grundlagen über das römische Militär lernen. Schließlich war es sehr wahrscheinlich das sie später mal einen Mann heiraten würde der zumindest in irgendeiner Funktion beim Militär war oder ist.
"Siehst du Sabina. Dies hier ist der Exerzierplatz. Hier finden die Apelle statt und hier werden die Soldaten gedrillt. Wußtest du das es während der römischen Republik kein stehendes Berufsheer gab? Damals bestand die römische Armee aus Bürgern die ihren normalen Berufen nachgingen und nur im Kriegsfall zu den Waffen griffen. Heute ist das Imperium natürlich so groß das dies nichtmehr reichen würde. Darum die ständig einsatzbereiten Legionen"
Etwas Geschichte konnte bestimmt auch nicht Schaden. Gadatas war gespannt wie Sabina auf seinen lehrreichen Rundgang reagieren würde.
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Gadatas war zwar ziemlich erschöpft, aber das er das Castellum mit Sabina erkunden sollte sorgte dafür das er gleich wieder hellwach war. Wenn er jetzt nicht aufpasste würde ihm die kleine Germanicerin garantiert entkommen und ein Legionslager war nun wirklich nicht der Ort ein Senatorentöchterchen unbeaufsichtigt rumlaufen zu lassen. Außerdem war Gadatas selber auch sehr am Aufbau des Castellums interessiert. Darum sagte er zu Sabina:
"Gut, Sabina. Dann lass uns mal losgehen und uns das Castellum ansehen. Wußtest du übrigens das ein römisches Militärlager nach ganz bestimmten geometrischen Verhältnissen aufgebaut ist. Darum kann man sich wenn man dieses Muster kennt in jedem Lager des Imperiums zurechtfinden."
Gadatas war noch nie in einem Castellum gewesen, aber er hatte viel gelesen und fand das sei eine tolle Gelegenheit Sabina auch etwas Mathematik beizubringen. Daraufhin wandte sich Gadatas Richtung Exerzierplatz und ging los.
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Wunderbar! Das klappte ja. Sabina sah zwar wirklich nicht begeistert aus, aber immerhin machte sie mit.
Wie zu erwarten war der Text ziemlich schwer, aber Gadatas half ihr wo nötig und es ging recht gut voran. Gadatas war überzeugt das er Sabina ausreichend fordern musste damit ihr nicht langweilig wird.
Als er merkte das ihre Konzentration nachließ sagte er:
"Sehr schön! Das hast du gut gemacht. Ich glaube für heute reicht es. Schließlich war das ein sehr schwerer Text. Dein Vater wäre stolz auf dich das du schon sowas komplexes liest. Ich komme dann Morgen wieder um mit dem Unterricht fortzufahren."
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