Beiträge von Quintus Claudius Felix

    Felix ignorierte die Fragen des Sklaven zunächst und widmete sich umgehend dem Brief. Nicht nur das Siegel war unverkennbar echt, sondern auch die unverwechselbare Handschrift seines Großvaters. Er Las den Brief und ließ ihn dann etwas enttäuscht sinken. Ein bisschen mehr Aufklärung hatte er sich erhofft, aber alles was er bekam war die Bitte Linos und Macro doch bitte so gut es geht unter die Arme zu greifen. Dem Brief war nichts neues zu entnehmen, was Quintus' ohnehin schon missmutige Stimmung nicht im mindesten aufhellte... Felix überlegte kurz, ob er Macro kurz erläutern sollte, in welch prekärer Lage der claudische Haushalt gerade war. Der junge Mann beschloss dann aber kurzerhand, dass ein einfacher Custus Corporis die Situation ohnehin nicht ausreichend erfassen könne und ihm dessen Meinung daher ohnehin nicht viel bringen wuerde. "Eine Salutatio mit einem Iulier? Das halte ich momentan nicht fuer sehr schlau, außer er hat Menecrates uneingeschränktes Vertrauen. Kaum eine Familie scheint in solchem Masse von der Thronbesteigung des P.U. zu profitieren, wie die iulische. Einige Klienten haben mir berichtet, dass viele Iulier im Kaiserpalast zu Banketten eingeladen werden. Und dass Centho und der neue Kaiser sich schon seit Jahren nahe stehen ist kein Geheimniss. "

    Felix hatte bei all der Aufregung das Gespräch von gestern schon vollkommen vergessen gehabt. Vor seinen Augen spielten sich schon allerlei Szenarien ab, was nun, da Menecrates geächtet wurde, mit ihm und der Villa passieren würde.


    .....
    Dennoch, das was Macro da andeutete weckte in Quintus die Hoffnung, ein bisschen mehr Klarheit über die Situation zu bekommen. Ein wenig mehr Übersicht über die derzeitige Lage konnte nicht schaden, vielleicht könnte er dann einfacher zu einem Entschluss kommen, was nun zu tun wäre.


    "Eigentlich habe ich gerade keine Zeit für ein Vieraugengespräch, Macro. Beunruhigende Neuigkeiten erfordern sofortige Maßnahmen und zwingen mich dringend zu handeln."


    er sah zu Anax und auf einen vielsagenden Blick verließ der Grieche den Raum....


    "Ich hoffe, in unser aller Interesse, dass das was du mir zu sagen hast es wert ist, dass ich dir einige Augenblicke Zeit einräume. Eigentlich hattest du die Gelegenheit dazu schon gestern gehabt, oder irre ich mich da? Weshalb hast du sie nicht beim Essen bereits genutzt? Und was bedeutet ein "wenig" Aufklärung? Entweder du sprichst jetzt und sagst mir alles was du weißt oder wir müssen dieses Gespräch erst gar nicht fortsetzen. Wie ich bereits sagte habe ich keine Zeit für Formalien, eventuell bin ich dazu gezwungen Rom in wenigen Stunden zu verlassen. Also sprich dieses Mal Klartext oder lass Anax wieder ein und verlass den Raum."

    Noch bevor Anaxander auf Felix Frage Antworten konnte klopfte es plötzlich. Felix dachte kurz darueber nach, ob er momentan jemanden einlassen wollte, entschied sich dann aber kurzum dafür den Mann an der Tür einzulassen. Vielleicht war das ja noch einmal der Sklave von eben, der moeglicherweise noch ein wichtiges Teil dessen, was auf der Proskriptionsliste stand, vergessen hatte zu erwähnen. "Tritt ein!" rief Felix daher. Der junge Claudier staunte nicht schlecht, als nicht der Sklave von eben sondern Macro ins Studierzimmer trat. Noch immer einen nicht zu übersehen besorgten Gesichtsausdruck im Gesicht stehen habend, und das traf nicht nur auf Felix, sondern auch auf Anaxander zu, sagte Felix zunächst nichts und sah den staemmigen Sklaven einfach nur fragend an. Was konnte die Stoerung zu dieser Zeit rechtfertigen? Statt Anaxander hätte jetzt ja auch ein einflussreicher Mann der Oberschicht im Raum sein können, welcher die Zeit des Claudiers in Anspruch nahm. Schließlich war die Tür geschlossen gewesen.

    Sim-Off:

    Schreibe, da mein Pc derzeit Defekt ist, gerade vom IPhone aus. Das Schreiben solch länger Texte ist auf so einer Tastatur ohnehin schon ein Krampf, etwaige Rechtschreibfehler oder ae bitte nicht böse nehmen. :/

    Felix saß gerade mit Anaxander über griechische Kunst diskutierend in seinem Studierzimmer als plötzlich ein Sklave ins Zimmer gestürzt kam. Er war völlig außer Atem und rang nach Luft. Felix wollte zunächst losschimpfen, da der Mann es wagte, ihn derart rüde zu stören. Andererseits musste es einen Grund für dieses Auftreten geben, und den wollte Felix nur zu gerne erfahren. Immerhin war es eben jener Sklave, den Quintus damit beauftragt hatte täglich die neuesten Nachrichten zu besorgen.


    Nachdem dem Claudier dieser Gedanke durch den Kopf geschossen war und als er zudem noch den beinähe ängstlichen Blick in den Augen des Mannes erblickte, kam auch in Quintus plötzlich ein Gefühl des Unbehagens auf und sein Ärger über die Unterbrechung seiner Unterhaltung mit Anaxander verflog schlagartig.


    "Was ist passiert?"


    war zunächst das einzige, was er über die Lippen brachte und als ihm der Sklave erklärte, dass Menecrates von Salinator zum Staatsfeind und für vogelfrei erklärt worden war, war Felix für einen Moment sprachlos. In seinem Kopf überschlugen sich Gedanken, was nun zu tun sei. Von Aufstand gegen den Kaiser, was er schnell wieder verwarf, wer war er schon und was sollte er allein gegen die Praetorianer und die Stadtwache ausrichten können, über Flucht bis zu einfachen Abwarten und Verharren in Rom.


    Während er weiter nachdachte signalisierte Felix dem Sklaven, dass er sich entfernen solle. Der Mann folgte der Anweisung und verließ das Studierzimmer.
    Ein paar Augenblicke des Nachdenkens später war er noch immer zu keiner Entscheidung gekommen, was die nun beste Vorgehensweise sein würde. Kurzerhand fragte er Anaxander.


    "Wie schätzt Du die Situation ein? Menecrates Besitz, also unter anderem diese Villa,"


    er ließ seinen Blick einmal im Raum umherschweifen


    "wurden uns soeben enteignet. Mein Großvater ist zum Staatsfeind erklärt worden und ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Witzfigur von Kaiser das auch auch Menecrates' Familienangehörige ausweitet."

    Wie jeden Morgen kam auch an diesem ein claudischer Sklave zu den Anschlägen auf dem Forum, um für seinen Herrn Felix die neuesten Umstände und Gegebenheiten in Erfahrung zu bringen.


    Zu seinem Entsetzen sah der Sklave den Namen Claudius Menecrates unter den Geächteten. Der Mann rieb sich die Augen und sah anschließend erneut auf die Tafel, aber er hatte sich tatsächlich nicht geirrt. Der Großvater seines Dominus war öffentlich zum Staatsfeind erklärt worden.


    Ohne weiter Umschweife machte der Sklave kehrt und ging zunächst langsam, dann immer schneller werdend und schließlich, als er schon in der Menge untergetaucht war, rennend zurück zur Villa.


    Felix musste diese Neuigkeit erfahren...

    Die Diskussion wurde Quintus nun doch etwas zu eintönig. Die beiden wollten anscheinend weder sprechen, noch machten sie den Anschein sonderlich viel essen zu wollen. Beide schien einzig und allein das Verlangen zu quälen diesen Raum zu verlassen. Gut, man konnte ihnen nicht übel nehmen, dass sie müde waren, dass ließen zumindest die vielen unterdrückten Gähner bei beiden vermuten, aber weshalb waren sie dann überhaupt heute zur Villa gekommen? Sie hätten damit rechnen müssen, dass ein solches Gespräch auf sie zu kommen würde, hätten sie dem ausgeruht begegnen wollen wäre es kein Problem für die 2 Sklaven gewesen, sich einfach ein Zimmer in der Subura zu mieten.


    Einen kurzen Augenblick überlegte Felix noch, ob er die beiden vielleicht noch ein wenig ärgern und hier sitzen lassen sollte. Außerdem war er den beiden gerade nicht sehr gut gesonnen, was vor allem an ihrer mangelnden Auskunftsbereitschaft lag, und so dachte der Claudier auch noch kurz über einige Aufgaben nach, die er Linos und Macro jetzt hätte aufbürden können, das Bad musste noch geputzt, Bücher mussten noch sortiert und in der Küche musste mit Sicherheit auch noch abgewaschen werden..


    Nach kurzem Nachdenken verwarf er diese Gedanken aber wieder. Wenn die beiden wirklich noch etwas wissen sollten, was sie ihm im Augenblick vorenthielten, so wäre es mit Sicherheit nicht gerade förderlich, wenn er sich jetzt unnötig unbeliebt bei ihnen machte.



    "Nun gut, ich denke das soll für heute reichen. Ruht euch aus. Wir werden noch genug Gelegenheit haben dieses Unterhaltung fortzusetzen."


    Mit einem Wink entließ er Linos und Macro.

    Die Sache kam ihm von Minute zu Minute merkwürdiger vor, aber Felix machte gute Miene zum bösen Spiel und ließ die beiden nichts merken. Irgendetwas verheimlichten sie ihm doch, er kannte seinen Großvater zu gut, der würde seinen Privatsekretär nicht in solchen Zeiten nach Rom schicken um sich zu erkundigen wie es seinem Enkel geht. Außerdem hatte er mit Sicherheit mittlerweile genug Informanten die ihm mitteilten, was hier in Rom vor sich ging. Nein, die beiden waren nicht hier um Informationen über die aktuelle politische Lage innerhalb Roms zu sammeln.
    Dafür gab es Spitzel und ähnliches, welche für solche Dinge deutlich effizienter sind.


    Es musste irgendetwas mit Vertrauen zu tun haben, warum sonst sollte Menecrates einen seiner engsten Vertrauten, selbst wenn es nur ein Sklave war, von Germanien hierher schicken. Die beiden mussten irgendeine besondere Aufgabe zugedacht bekommen haben, aber Quintus konnte sich bei bestem Willen noch nicht vorstellen, was das sein könnte.


    "Beruhigen wird es ihn,so viel ist sicher, aber ich verstehe nicht, warum er seinen Privatsekretär schickt, um das herauszufinden. Dafür hätte auch Macro alleine gereicht."

    Auch Quintus hatte sich bei der Prozession eingefunden, wenn auch um den Toten seinen Respekt zu erweisen und keineswegs um diesem Heuchler, diesem plebeischen Fettwanst seine Ehrerbietung darzubringen. Er musste sich bemühen unscheinbar am Rande des Platzes, gehüllt in eine schwarze Kapuzentunika und umgeben von 3 Leibwächtern, die ähnlich wie er gekleidet waren, nicht die Fassung zu verlieren als der Praefectus Urbi, oder Kaiser, wie er sich nun zu nennen wagte, öffentlich von Hochverrat sprach, obwohl er es doch war, der schon ob der Tatsache, dass er dort bereits als ausgerufener Kaiser stand, Hochverrat begangen hatte. Auch seine Aufmachung suchte ihresgleichen, nicht nur sein Auftritt als neuer Kaiser, nein, er erdreistete sich auch noch persönlich seinen Vorgänger darzustellen.


    Nach dieser Hetzrede gegen seine Feinde, die Salinator, zugegeben geschickt, als Grabesrede inszeniert hatte verließ Quintus die Feier. Das wollte er sich nicht noch weiter anhören und alles wichtige, was noch passieren könnte würden ihm auch die claudischen Klienten zu Ohre bringen können....

    Er drehte sich also um und verschwand, gefolgt von seinen 3 Begleitern, im Gewusel der Massen. In auffälliger Kleidung oder gar einer Sänfte unterwegs zu sein wäre momentan seiner Meinung nach viel zu gefährlich gewesen.

    "Das versteht sich doch von selbst, Macro" sagte der Claudier beipflichtend und gönnte sich einen Schluck Wein.

    "Ich denke aber auch, dass auch nicht offizielle Stellen nichts von eurer Anwesenheit erfahren sollten. Zu groß wäre die Gefahr für euch und für mich in den Blick Salinators zu geraten und ich denke weder euch noch mir liegt viel an einem Aufenthalt in einer seiner Zellen."



    "Dennoch, was macht ihr hier in Rom und was wollt ihr von mir? Ihr werdet ja wohl kaum grundlos direkt als erstes nach eurer Ankunft zur Villa Claudia gekommen sein Euer Zustand und eure Kleidung ließen das zumindest vermuten... und euer verkrampftes Verhalten mir gegenüber lässt vermuten, dass ihr wohl kaum nur hier seid um euch über mein Wohl zu informieren."


    er sah die beiden nacheinander durchdringend an. Wer seine Hilfe in Anspruch nehmen wollte musste dafür auch einiges bieten. Auch der Claudier begab sich in nicht unwesentliche Gefahr bei dem was er hier in Begriff war zu tun und im Gegensatz zu Menecrates wurde Felix nicht von einer Legion beschützt. Nein, er saß in der Höhle des Löwen und das ließ er seine beiden Gesprächspartner nun spüren.


    "Wenn ihr Informationen sammeln sollt kann und soll, so ich meinen Großvater kenne, ich euch dabei bestimmt schon einiges sagen oder euch dabei helfen Menecrates die zu beschaffen, die er gerne hätte um einen Krieg, und ich denke auf den ist er aus, gegen den Praefectus Urbi so schnell wie möglich zu gewinnen. Umso mehr ich dabei helfen kann um den Mann, der momentan das Amt und die Würde des Kaisers besudelt, schnellstmöglich vom Thron zu heben desto besser, das werde ich aber nicht tun, ohne selbst Informationen zu bekommen. Ich begebe mich in ebenso große Gefahr wie ihr und ich bin kein Sklave der ohne weiteres im Notfall unauffällig aus Rom fliehen kann."


    er hatte nicht vor die beiden in den nächsten 2 Stunden aus diesem Raum heraus gehen zu lassen und würde alles in Erfahrung bringen zu versuchen was es in Erfahrung zu bringen gab. Auch Felix wollte endlich aus seiner monatelangen Untätigkeit heraustreten und dabei helfen Salinator zu stürzen, wenn auch nicht mit dem Schwert.

    Etwas wunderte sich Felix doch darüber, dass seine beiden "Gäste" derart verkrampft am Tisch saßen. Beide schienen sich nicht sonderlich wohl zu fühlen.
    Das würde er aber erst später ansprechen, wenn sich dieses Verhalten in den nächsten Minuten nicht ändern würde. Seines Wissens nach hatte er ihnen nämlich nichts getan, was ihr Unbehagen verursacht haben könnte.


    "Mein Großvater wünscht, dass ihr vor allem von euren Ohren Gebrauch macht und nicht von eurer Sprache?"


    Felix stockte, sah auf und merkte, dass Anaxander mitschrieb. Das ließ ihn den Sklaven dann doch etwas merkwürdig ansehen. Sonst hatte er sich doch stets als klug und vorrausschauend erwiesen. So ein Fehler sollte vor allem ihm nicht passieren.


    "Anaxander, ich denke es ist besser, wenn du aufhörst mitzuschreiben. Vermutlich werden wir Dinge besprechen, welche besser nicht innerhalb der Mauern Roms schriftlich aufgefunden werden sollten. In den falschen Händen könnten diese Zeilen großes Unheil anrichten und sowohl Menecrates als auch mich in Gefahr bringen, sollten die Praetorianer uns erneut einen Besuch abstatten und derartiges hier finden."


    er machte eine kurze Pause und setzte dann das Gespräch mit den beiden Neuankömmlingen fort.


    "Zumindest außerhalb dieser Wände ist das klug, so viel ist sicher."


    sprach der Claudier an Macro gewandt


    "Salinator darf nach Möglichkeit so wenig wie möglich über die Truppenbewegungen nördlich der Alpen erfahren, sofern ihr denn überhaupt in diese eingeweiht seid. Wenn ihr über solche Dinge bescheid wisst wäre es vermutlich auch schlau ebenfalls mir nichts davon zu erzählen. Sollte Salinator mich eines Tages in die Castra bringen lassen, schließlich bin ich direkter Verwandter eines der Legionslegaten, die sich vermutlich gegen ihn wenden werden, dann sollte ich so wenig über Truppenmarschwege und ähnliches wie möglich wissen."

    Noch während er seine Suppe auslöffelte trat bereits Linos ein und stellte sich in den Raum. Er schien im Moment nicht viel mit sich anzufangen können und wirkte ein wenig verkrampft. Er kannte den Sklaven deutlich entspannter, was Felix doch etwas die Stirn runzeln ließ.


    Unmittelbar nach Linos kam ein noch etwas geröteter Macro ins Triclinium gehastet. Quintus sah ihm an, dass er sich offenbar etwas zu hastig gewaschen hatte. Künftig würde er mehr Zeit geben, um sich nach derart strapazierenden Reisen zu waschen. Naja, dachte er sich, jetzt kannst du es auch nicht ändern.


    Gerade als er zum sprechen ansetzen wollte hörte er das Knurren eines Magens und sah sich nach dem Verursacher um. Sein Blick fiel auf Macro und er konnte sich ein Grinsen nciht verkneifen.


    "Da hat wohl jemand Hunger" sagte er noch immer sichtlich erheitert und dachte dann einen Moment nach, wie er jetzt vorgehen sollte. Es war nicht üblich Sklaven zu erlauben mit ihren Herren zu essen, geschweige denn dasselbe. Andererseits würden vom Hunger ausgezehrte sicher weniger ausführlich von ihren Erlebnissen erzählen als Männer mit wohl gefüllten Mägen. Von daher traf er kurzerhand eine Entscheidung die zu treffen er sich vermutlich nicht getraut hätte, wenn auch nur 1 einziger anderer Claudier in der Villa gewesen wäre...

    "Dagegen müssen wir etwas tun. Setzt euch zu mir" Er wies auf 2 Hocker die um den Tisch standen auf dem auch sein Essen stand. Klinen würde er ihnen dann doch nicht zugestehen.


    Eine umstehende Sklavin kam durch einen Fingerzeig zu dem Claudier und nahm seine Bestellung für die beiden entgegen.


    "Hol Brot, den Rest der Suppe und Wein und gib es den beiden. Für mich selbst hätte ich jetzt gern etwas Gebratenes. "


    Ohne weitere Nachfragen ging auch die Sklavin, die selbst etwas verdutzt zu sein schien, in Richtung Küche davon...

    Felix war bereits knappe 10 Minuten nach dem Gespräch, gefolgt von Anaxander, im Atrium zum Essen erschienen und lag nun auf einer der Klinen während er eine Suppe aß. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt alleine zu essen, auch wenn ihm wenigstens Anaxander in letzter Zeit ein wenig Beistand leistete, indem sie über das ein oder andere Thema diskutierten. Der Grieche hatte sich als ebenbürtiger Gesprächspartner erwiesen.

    Er fragte sich wie lange die beiden Sklaven denn wohl noch brauchen würden, bis sie frisch gewaschen und eingekleidet hier erschienen...

    Quintus überlegte kurz. Sein Großvater wollte Nachrichten von ihm haben? Er hatte eher auf das Gegenteil gehofft und hatte auch nicht vor da so leicht locker zu lassen. Den Wink des Sklaven verstand der Claudier und er überlegte kurz, ob er ihn ignorieren und das Gespräch hier und jetzt fortsetzen sollte oder ob er ihnen erlauben sollte sich frisch zu machen.


    Nach wenigen Sekunden kam er zu dem Schluss, dass die beiden vermutlich deutlich freier plaudern würden, wenn er ihnen diese Freiheit gestattete..



    "Ich denke es ist besser, wenn ihr euch zunächst kurz wascht und frisch einkleidet. Ich erwarte euch in 30 Minuten beim Abendessen, da werden wir dieses Gespräch dann fortsetzen."


    Quintus lächelte den beiden zu machte kehrt und verließ das Atrium.

    Er hatte ohnehin schon ziemlichen Hunger, von daher war diese Lösung vermutlich ohnehin die Beste und im Triclinium ließ es sich auch deutlich besser und freier reden als hier im Atrium.

    Quintus hatte gerade in seinem Zimmer gesessen und gelesen, als ein Sklave hereinsürtzte und sagte, dass 2 Sklaven seines Großvaters im Atrium warteten.


    Sofort legte er die Schriftrolle zur Seite, stand auf und eilte ins Atrium...



    Dort angekommen sah er 2 etwas heruntergekommene Gestalten vor sich. Den einen erkannte er sofort. Linos, den Scriba Personalis seines Großvaters. Bei dem anderen musste er etwas überlegen, ließ es sich jedoch nciht anmerken und ging freundlich lächelnd auf die beiden zu.


    "Salve Linus und ....... Macro. Ich freue mich euch zu sehen. Wie geht es Großvater und sagt was macht ihr beiden hier in Rom? Der Fettwanst hat die Kaiserkrone an sich gerissen, von daher wundert es mich umso mehr, dass ihr gerade jetzt hier auftaucht. Seit Monaten habe ich, neben einer kleinen Nachricht meiens Vaters, keine Nachricht aus Germanien mehr erhalten."

    Jetzt ging der Sklave auch noch auf Caesar ein, da hatte er ja ihm sein Vater ja echt jemanden geschickt, der wusste wovon er sprach und der sich künftig mit Sicherheit deutlich aus dem Sammelsurium an Sklaven hervortun würde.


    "Milde meinst du? Das wiederrum wäre typisch Salinator und würde nur noch deutlicher machen, weshalb es zu dieser, meiner Meinung nach weiterhin sehr ungünstig für ihn verlaufenen Sitation gekommen ist. Der Kerl war einfach zu eitel, als dass er sich die Chance hätte entgehen lassen, seine Feinde so abzuurteilen, wie es seine Vorgänger auch getan haben. Vielleicht will er sich selbst dadurch auch einreden, dass er der legitime Augustus ist, vorstellen könnte ich mir das allemal. Ob sein Vorgehen für seine späteren politischen Ziele dann jedoch von Vorteil ist, so weit kann er nicht denken. "


    er grinste und konnte sich bildlich vorstellen wie Salinator krampfhaft versuchte,sich selbst als einer der vorigen Kaiser zu inszenieren....


    "Egal wie viel er sich also selbst zu inszenieren versucht, er begeht dabei aus Eitelkeit Fehler, die ihn später vermutlich teuer zu stehen kommen. Auch wenn du Recht hast, das Volk feiert ihn nun als milden, vergebenden Kaiser. Vielleicht schafft er es sogar, dieses Bild von sich selbst bis zu den nächsten Spielen aufrecht zu erhalten. Aber wir sollten nie vergessen, dass es das einfache Volk bleibt, dass ihn für milde hält, und diese Meinung kann sofort umschwingen, wenn er in der Arena auch nur einen Gladiator, den das Volk mag, sterben lässt. Federn im Wind, wie ich eben schon sagte. Ich glaube weiterhin, dass Männer wie Vinicius Hungaricus, Lucianus oder der Flavier sehr sehr einflussreiche Feinde sind. Jeder von ihnen steht für eine ganze Familie, die sich gegen Salinator stellt bzw. nun stellen wird. Und soviel ist sicher, sie werden diese Gefangenschaft ein Leben lang nciht vergessen, das einfache Volk hingegen schon."


    man musste nur Männer wie Cicero sehen. Den einen Tag beschreien ihn die Massen als Verrückten, am nächsten ist er Pater Patriae und wieder am nächsten wird er verbannt und muss nachts aus Rom fliehen. Nein, die Massen sind kein verlässlicher Bündnispartner, über Nacht kann sich ihre Meinung ändern und sie zerreißen einen in Stücke, obwohl man am Vortag noch auf Händen getragen wurde.


    "Was die alten Eliten anbelangt, von denen du sprichst. Nenne mir einen einzigen Mann aus eben diesen alten Eliten, der momentan auf Salinators Seite steht. Salinator war ihnen schon immer zuwider und ich denke auch andersherum wird es ähnlich sein. Bei ihnen kommt er auf keinen grünen Zweig mehr seitdem er den Senat de facto alleine kontrolliert hat. Da sind diese Freilassungen, wenn man sie denn so nennen will, eher Tropfen auf den heißen Stein."


    er selbst kannte das ja nur zu gut, stammte er doch aus einer ebendieser Familien...


    "Gebildete Speichellecker? Die hat wohl jeder Mann an der Macht, das stimmt. Salinator hat aber trotz aller seiner Speichellecker noch immer absolute Macht. Schon als Praefectus Urbi hat er sich von Niemandem etwas sagen lassen. Er geht mit dem Kopf durch die Wand. Mich würde es nicht wundern, wenn er bei irgendeiner kommenden Schlacht umkommt, weil er lieber eine goldene Toga trägt als eine Rüstung, weil er mittlerweile zu eitel für etwas anderes ist. Schade wärs um das ganze Fett was aus ihm herauslaufen würde, wenn den "Kaiser" ein Pfeil trifft. Davon könnte man ganz Rom 3 Wochen ernähren."


    Felix lachte und trank noch einen Schluck Wein

    Der Sklave brachte es ebenfalls ziemlich treffend auf den Punkt. Egal wie viel sie noch diskutieren würden, im Endeffekt würden sie auf diese Art ohnehin nicht herausfinden, wer der oder die Mörder waren.


    "Da hast Du Recht, selbst das offensichtlichste kann sich im Endeffekt als falsch erweisen und einen in die irre führen. Selbst wenn man bei Durus Gift gefunden hätte, könnten wir dann dennoch nicht sicher sagen, ob er es benutzt hat um den Kaiser zu ermorden oder ob es ihm lediglich heimlich untergeschoben worden ist, um den Verdacht gegen ihn zu erhärten."




    "Was die Verbannung anbelangt hast Du zunächst ebenfalls Recht, er hat sie nach römischen Recht abgeurteilt. Andererseits war dem Praefecten von anfang an klar, dass er das Gesetz werden wird und es demnach formen kann wie er will, schließlich ist er seit dem Tod des Kaisers der wichtigste Mann im Reich und seine Ausrufung zum Kaiser war nur eine Frage der Zeit. Große Teile des Volkes hat er schon wegen seines plebeischen Blutes hinter sich, die Massen halten ihn für einen der ihren.


    Wenn er also seit dem Tod des Kaisers unangefochten der erste Mann hier ist wäre es für ihn und seinen Propagandaapparat kein allzu großes Problem gewesen noch ein wenig mehr gegen die angeblichen Kaisermörder und Verräter, die er inhaftiert hatte, zu hetzen, was die Massen dazu bringen würde, deren Tod zu fordern."


    er hielt das für durchaus plausibel, das einfach Volk war einfach viel zu leicht zu lenken. Ein Mann konnte Städte abgebrannt und geplündert haben, wenn er dem Volk anschließend ein paar Spiele zur Belustigung gab waren nahezu alle Qualen vergessen und er wurde trotz seiner Untaten gewählt...


    "Selbst dann hätte der Vescularier noch dadurch scheinen können, dass er die angeblichen Verräter nicht umgehend hinrichten sondern lediglich weiterhin inhaftiert lässt.Er hätte einfach auf Zeit spielen können. Komm mir nicht mit römischem Recht, Ehrgefühl oder guten Taten wenn jemand von Salinator spricht. Der Mann kennt all das nicht und ist lediglich noch an der Macht, weil ihn die Massen tragen. Kein Mann der auch nur etwas Ehrgefühl hat folgt dem Fettwanst. Das sieht man ja nur allzu deutlich in den Reihen des Senats. Wie viele der alten Senatoren kommen noch zu Sitzungen, seitdem Valerianus tot ist? Fast alle sind geflohen oder meiden den Praefectus so gut es geht. Der ganze Senat besteht zurzeit aus plebeischen Günstlingen des Vesculariers. Sie sind genau jene Art von Menschen die zu den oben genannten Spielen gehen und alles andere vergessen. Federn im Wind...."


    schon das war ein Grund warum sich Quintus momentan nicht im Mindesten darum bemühte in die Reihen des Senats aufgenommen zu werden. Er konnte gut und gerne darauf verzichten unter der direkten Kontrolle und vor allem Entscheidungsgewalt des Vesculariers zu stehen und selbst bei den paar Freiheiten, die er als Senator genießen könnte, dann noch von Salinators plebeischem Abschaum von Senatoren bespitzelt, bevormundet und gedemütigt zu werden...


    "Salinator geht es nicht darum, sich auf rechtliche Art und Weise als Kaiser zu repräsentieren. Ihn schert das Recht nicht, wenn ihm etwas nciht passt ändert er es einfach zu seinen Gunsten um. Das hat er schon als Praefectus Urbi gemacht. Ich denke weiterhin, dass die Freilassung der inhaftierten Patrizier ein schwerer Fehler war der ihn noch teuer zu stehen kommen wird."

    Dass der Tiberier in seiner Vergangenheit etwas anderes getan haben könnte, war ein Punkt, über den Quintus noch gar nciht nachgedacht hatte. Sein neuestes Geschenk schien einzuhalten was Felix' Vater in seinem Brief versprochen hatte. Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Claudiers, wer weiß was er mit diesem Mann noch alles erleben würde..


    "Ein anderer Grund für den Freitod? Das ist zwar ein gutes Argument, aber dennoch bezweifele ich es unter Anbetracht der Lage. Dem Tiberier sind schon öfter Praetorianer über den Weg gelaufen und da er als Feind Salinators galt"

    zumindest hatte Felix das so in Erinnerung


    " wäre ich nicht erstaunt, wenn er auch schon des öfteren von ihnen Besuch gehabt hätte. Aber dass er sich gerade dann, wenn der Kaiser ermordet wird und es noch niemand außer dem Fettwanst weiß das Leben nimmt ist zumindest außerordentlich verdächtig. Ich bin keiner von denen, die die genauen Indizien kennen oder etwaige Beweise sichergestellt haben bzw. einsehen dürfen, aber dennoch scheint es mehr als offensichtlich zu sein, dass der Tiberier irgendwie in das Mordkomplott involviert gewesen ist. Sicher ist das aber natürlich nicht."


    "Was die Folter anbelangt hätte er mit Sicherheit nicht viel ausgehalten, aber in Salinators eigenem Interesse wäre es gewesen, ihn nicht allzu hart heran zu nehmen. Zu viele andere sind ihm durch die Lappen gegangen die sich momentan gegen ihn formiren und mit Sicherheit in nicht allzu ferner Zukunft auf Rom marschieren"


    er nippte am Wein


    " außer der Tatsache, dass auch ein Mann wie der P.U. jemanden vom Status eines Konsuls ad., Senators,Patriziers und vor allem römischen Bürgers nicht einfach zu Tode foltern kann, hätte der Praefectus Urbi Männer wie Durus als Druckmittel gegen seine Feinde benutzen können. Von daher wäre die Folter aller Wahrscheinlichkeit nach nicht allzu schlimm verlaufen.Tod oder schwer verletzt bringt selbst ein Tiberier dem Fettwanst nicht mehr.. Eventuell hätte der Praefectus sogar bei Tiberius Durus denselben schweren taktischen Fehler gemacht, den er bei den meisten seiner bisherigen Gefangenen gemacht hat. Er hätte ihn womöglich verbannt. Wie dumm kann ein einzelner Mann nur sein, dass er die paar Männer, die er ergreifen konnte und gegen seine Feinde benutzen könnte, freilässt und ihnen die Chance gibt, sich zu formieren und der Opposition anzuschließen...Durus wäre es vermutlich ähnlich ergangen, aber so weit ist es ja gar nciht erst gekommen. Verstehst du jetzt warum ich ihn zumindest für einen Mitwisser des Komplotts halte?"

    er sah den Griechen nachdenklich an und wartete gespielt ruhig, war innerlich aber bereits auf dessen Antwort gespannt..

    "Wenn ich wüsste wer der Mörder ist wäre mir selbst deutlich wohler, so viel ist sicher."


    sagte Felix und verließ das Atrium, bedeutete dem Sklaven aber ihm zu folgen. Er ging in sein Arbeitszimmer und nahm hinter dem Schreibtisch Platz. Dem Sklaven, zunächst unwissend ob er sich setzen dürfe oder nicht, wies er einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches zu


    "Ich nehme an, dass Tiberius Durus zumindest eingeweiht war."


    während er sprach goss er sich - selbst - , ohne sein Gegenüber aufzufordern, ein Glas Wein ein. Er konnte den Griechen noch nicht gut genug einschätzen und hatte nicht vor ihn mit derart Belanglosem von sich aus zu beschäftigen.


    "Ob er aber nur Mitwisser oder Drahtzieher war vermag ich nciht zu sagen. Alles was ich weiß ist, dass er sich das Leben nahm, als die Praetorianer sein Haus stürmten. Vielleicht hatte er einfach Angst vor Folter oder Ähnlichem, wer weiß, was Salinator mit ihm in der Castra alles angestellt hätte. Er war alt und von daher ist ein Abgang wie der seine nachvollziehbar, aber dennoch finde ich ihn sehr überstürzt getroffen. Er scheint also zumindest den Grund gewusst zu haben, weshalb die Praetorianer auf einmal bei ihm waren. Es muss ihm klar gewesen sein, was und weshalb etwas mit ihm passieren würde, obwohl der Tod des Kaisers noch nicht offiziell verkündet, und ihm demnach noch nicht hätte bekannt sein können. Ergo hat er davon gewusst, bevor alle anderen, dem die Praetorianer unterstehenden Praetorianerpräfekten und Salinator natürlich ausgenommen, etwas wussten. Das legt die Vermutung nahe, dass er von dem Mord an der kaiserlichen Familie wusste und nun mit Konsequenzen zu rechnen hatte? Andernfalls hätte er sich wohl kaum, in diesem angenommenen Fall dann nämlich grundlos, das Leben genommen, oder?"


    er grinste den Griechen, etwas stolz auf seine eigenen Schlussfolgerungen, an.