Kurz überlegte Quintus, wie viel er dem Mann wohl preisgeben durfte, dann aber sagte er sich, dass sein Vater dem Griechen vertraut hatte und dass es keinen Grund gab, ihm nicht auch zu vertrauen.
"Die Motive sind mir auch noch nicht ganz klar, wobei ich auch einige andere Dinge etwas merkwürdig finde, die Salinator, so ungern ich es auch sage, entlasten.
Würde er hinter dem Mord an Valerianus stecken wäre denke ich nicht derart viel falsch gelaufen, wie bisher falsch gelaufen ist. Bis auf wenige Ausnahmen konnten die einflussreichsten Männer Roms, etwa Flavius Gracchus und Cornelius Palma die Stadt rechtzeitig verlassen. Auch der Senat hatte sich zu Beginn noch sehr gegen die Gesetze und Beschlüsse des Praefectus nach dem Tod des Kaisers gewehrt. Hätte Salinator den Augustus ermorden lassen wäre alles, hier in Rom zumindest, deutlich schneller und vor allem reibungsloser über die Bühne gegangen. Momentan sieht es immer noch eher danach aus, als ob er plötzlich mit der neuen Situation konfrontiert gewesen wäre. Allerdings ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass dieser plebeische Fettsack seine eigenen Fähigkeiten maßlos überschätzt und die Sitation nach der Ermordung sehr unterschätzt hat. Dann wäre er einfach, und auch das wäre typisch für ihn, unfähig alles gleichzeitig zu organisieren und das wäre der Grund, warum alles so ist wie es nun einmal momentan ist."
er holte kurz Luft
"Aus eben diesem Grund bin ich auch immer noch in Rom. Da ich nichts mit der Ermordung des Kaisers zu tun habe und auch nichts von ihr wusste bis sie öffentlich ausgerufen wurde habe ich, zumindest momentan, nichts vor Salinator zu fürchten. Außerdem habe ich für den Fall, dass die Praetorianer wiederkommen vorgesorgt."
er redete sich zumindest ein, dass er das hatte. Es gab einen kleinen Tunnel der hinab zur Kanalisation führte. Den würde Quintus bei einer anstehenden Flucht jedoch nciht benutzen, er würde ihn ziemlich offensichtlich offen stehen lassen und sich selbst in einer eigens für solche Fälle angelegte kleine Kammer unterhalb des Atriums zurückziehen. Der Eingang zu ihr war im Becken versteckt und man müsste schon das ganze Haus auseinandernehmen um ihn zu finden. Vorsichtshalber hatte der Claudier auch schon Vorräte für einige Tage in der Kammer untergebracht, man wusste ja nie, wann die Lage einen "Umzug" für ihn nötig machte.
Von all dem musste der Sklave aber noch nichts wissen. Wenn der Zeitpunkt da wäre könnte er ihn vielleicht einweihen. So lange kannte er den Griechen dann doch noch nicht, als dass er ihm seine Lebensversicherung im Falle einer anstehenden Festnahme bereits preisgeben würde.
"Falsche Freunde also. Naja, jetzt bist Du hier und die Vergangenheit ist Geschichte. Zumindest Schulden hast du keine mehr, auch wenn du dafür einen recht hohen Preis hast Zahlen müssen."