Beiträge von Tarasios

    Viele Aufgaben am Kaiserhof hatte er bewältigt? Das klang ja wirklich bemerkenswert. Scheinbar war der Vater wohl wirklich bemerkenswert, anscheinend diente Tarasios nun der Tochter eines wirklich hohen Tieres!
    "Und, wieso dient dein Vater nicht unserem neuen Kaiser?", fragte er Aviana interessiert.


    Er nickte Aviana zu, gab ein einfaches "In Ordnung." von sich und folgte ihr ins Atrium. Er stellte sich neben sie, immer einen Blick auf sie werfend und bemerkte dann auch die Dame, die sich den beiden näherte. Helvetia Silana.. Und scheinbar kannten die beiden sich wohl nicht. Zumindest war das dem Gespräch zu entnehmen.
    Wie merkwürdig, wenn man Verwandte erst in der Blüte des Lebens kennenlernte. Aber eigentlich war das wohl noch besser als kaum Verwandte zu haben. Tarasios würde nie Verwandte treffen. Er hatte niemanden. Er hatte nur sein Leben als Sklave, als Eigentum anderer.
    Er ließ die Damen reden und schwieg. Er würde erstmal nur zuhören, bis er zu Worte gerufen wurde. Das war nur höflich.

    Tarasios hatte es sich eben bequem gemacht, da er keine Aufgabe zu erledigen hatte. Nach nicht allzulanger Zeit erschien ein - ihm bisher unbekannter Sklave - und frage ihn ob er Tarasios sei. Nachdem er dies bejahte wurde er relativ eilig mitgenommen um bei Aviana vorzusprechen. Der namenlose Sklave schien eilig, er hatte wohl zumindest mitbekommen, dass ein brisantes Thema vorlag.


    "Herrin, du hast nach mir rufen lassen?", fragte er Aviana direkt heraus, eilig und durchaus bewusst dass es nichts gutes sein konnte. Durchaus besorgt, dass er etwas falsch gemacht hatte erwartete er eine Antwort, und hoffte dass dem nicht so war.

    Ein großer Politiker? Das klang schon interessant. Ob der Mann wohl immer noch die Fäden im Hintergrunde Roms spann? Eine interessante Geschichte, Tarasios war gespannt wie sie wohl im Ganzen war.
    "So, ein Poltiker? Was hat er denn verwaltet?", fragte er sie interessiert.
    Er folgte Aviana währenddessen wieder herunter in die unteren Räume des Gebäudes.
    "Kleider kaufen, sagst du? Wie du wünscht, es ist mir eine Freude direkt auch die Händler in der Umgebung kennenzulernen.", sagte er Aviana erfreut. Er hoffte nur, dass sie sich nicht stundenlang dort aufhielt.
    Er folgte ihr in die Küche und sah den Sklaven der dort arbeitete. Leider konnte er ihn nicht direkt sehen und beurteilen ob er freundlich aussah, aber gut, kennenlernen würde er ihn ja auf jeden Fall noch. Die Küche war nicht atemberaubend, eher zweckmäßig, im Gegensatz zur Küche seines früheren Herren, doch es ließ sich sicherlich gut darin arbeiten. Man ist ja auch nicht darin um die Umgebung zu bewundern sondern um zu Kochen und dafür war der Raum allemal gut eingerichtet.
    "In der Tat, Herrin. Gibt es Essen?", antwortete er, denn sein Bauch war wirklich relativ leer. Die Zeit verstrich schnell und so ergab sich das übliche Hungergefühl.

    Es gab wohl wahr schmutzigere Sklaven dort draußen. Einer seiner Freunde - fraglich ist ob Leute deren Namen man nicht kennt Freunde sein können - war wohl deutlich schlechter dran als er. Die Haare quollen ihm unter den Armen hervor, sein Mund roch wie ein Stall Pferde die an der Pest erkrankt waren, und der gute hatte ein großes Maß an Schweißerzeugung. Kurz gesagt: Man könnte sich einen Monat nicht geduscht haben, aber er roch schlimmer, selbst wenn es bei ihm erst eine Woche her ist.
    Aber ja, Tarasios war gepflegt, sein Vorbesitzer legte großen Wert darauf dass sein Leibsklave ein guter Repräsentant des Hauses war. Und so wollte er es auch beibehalten, egal ob Aviana darauf bestand oder nicht.


    Tarasios fand Avianas berührten Blick beinahe süß. Ein leichtes Lächeln entkam seinem Gesicht, und als er es sah war ihm klar, dass sie zumindest schon mal nicht böse auf ihn war.
    Er grinste, als sie ihm dankte. Scheinbar konnte man ihr mit dem einen oder anderen Kompliment das Leben etwas versüßen. Auch wenn es ihr unangenehm war.. Zumindest noch. Es war wohl durchaus etwas früh, für derlei freundliche Worte, aber das sollte ja nicht stören, solange Aviana sich nicht beschwerte.
    Das Zimmer ihres Vaters betrat er nicht. Er lauschte nur ihren Worten und dachte sich seinen Teil. In seinen Gedanken formte sich das Bild eines alten Griesgrames, der vermutlich irgendetwas wichtiges in seinem Leben verloren hat, eventuell Frau, Arbeit oder derlei. Sicherlich würde sich das noch im späteren Gespräch ergeben, so wichtig war es ja auch nicht. Wer sich abschottete, der musste nicht betreut werden und das sollte ja nicht zu Tarasios Nachteil sein.
    "Ich hoffe, ich werde ihn noch kennenlernen.", war das einzige, was er ihr antwortete. Was sollte man auch sonst sagen? Ist dein Vater ein Griesgram? Warum schottet er sich ab? Nein.. Solche Fragen standen ihm bei weitem nicht zu. Es half nur eins: Abwarten und alle Fragen früher oder später selbst beantworten. Irgendwann würde er auch mittendrinstecken im Leben der Helvetier und sicherlich würde er auch das eine oder andere Geheimnis mitbekommen.
    "Wirst du mir früher oder später auch die Umgebung zeigen? Ich bin ja hier noch ganz neu und es würde mich freuen wenn ich auch alles draußen kennenlerne um deine Botengänge zuverlässig zu erledigen.", fragte er sie, nach wie vor vor der Tür ihres Vaters, wohl hoffend dass seine Frage in der nächsten Zeit mit einem Ja beantwortet werden würde. Ein Spaziergang mit Aviana war sicherlich auch ein schönes Erlebnis, denn gut plaudern konnte man mit ihr.

    Ein Bad. Na das hatte doch etwas. Er würde gewiss auch noch bis zum heutigen Abend eines nehmen. Vermutlich nicht mal weil er es wollte, sondern weil er relativ streng roch. Und wenn man selbst schon den Eigengeruch bemerkte, so war es doch zuviel des Guten. Er bemühte sich, die Arme unten zu lassen, und hoffte schlichtweg auf das Verständnis von Aviana, dass er an seinem ersten Tag nicht gepflegt herumläuft.


    "Ich werde mich melden.", antwortete er nickend, gewiss dass er - sobald die Führung beendet war - direkt eine Mahlzeit beanspruchen würde.
    Er folgte ihr und lauschte weiterhin ihren Worten. Scheinbar war ihm gegenüber jeder Weisungsbefugt. Das missfiel ihm. Warum hat man eine Herrin wenn ohnehin jeder über einen gestellt war? Es wäre doch schön gewesen sich nur um die Bedürfnisse Avianas kümmern zu müssen, und nicht um die ganze Familie. Er hoffte inständig, dass die anderen Sklaven ihren Helden genug dienten, dass er sich voll und ganz auf die Hauptarbeit konzentrieren konnte, die ihm zugeteilt war und die ihm so sehr wegen ihrer Freundlichkeit zusagte.
    Aber misstraute sie ihm? Oder war sie einfach nur darauf bedacht zu wissen, was im Haus geschah? Normalerweise hätte er sich nichts gedacht, bis zu dem Teil des Satzes, wo sie sich selbst aus der Schuld nahm ihn zu kontrollieren. Das war doch beinahe verdächtig.
    "Du musst dir keine Sorgen machen, Herrin. Ich werde nicht weglaufen, wenn du das denkst. Ich bin froh hier zu sein, und ich möchte es mir nicht mit dir verscherzen, denn du bist eine wirklich gütige und herzliche Person, wie ich es bisher noch nicht kannte.", antwortete er ihr, was ihm jedoch eine Sekunde später Herzrasen brachte. Er hatte sie nun indirekt verdächtigt ihn zu verdächtigen und das gekoppelt mit dermaßen netten Worten.. Stand ihm das überhaupt zu? Er hoffte, dass sie das nur als Lob auffasste, wie es gemeint war. Aber so sollte es eigentlich auch sein, schließlich hat er ihr ja keinen Heiratsantrag gemacht, sondern ihr nur seinen Eindruck geschildert und das nicht einmal als Kritik. Währendessen warf er einen kleinen, aber desinteressierten Blick in die Schlafzimmer.. aber die waren nicht weiter von Relevanz - Unbenutze Räume bedurften keiner Pflege. Deshalb wollte er nur schnell weiter.

    Wie gut, dass Aviana ein Mensch war und das wohl sogar so sah. Würden das alle so sehen, die Sklaven besaßen, so wäre das Leben als Sklave wohl nicht mal unbedingt ein schlechtes gewesen. Doch mussten doch zu viele Sklaven Schelte ertragen und wurden zudem behandelt wie.. Vieh. Er hatte wohl nunmehr Glück damit, Aviana zur Herrin zu haben, wer weiß was er noch hätte erwischen können, draussen auf dem Sklavenmarkt.


    Aviana dachte, er würde mit den anderen Sklaven speisen. Wieso dachte sie das? War es Unwissenheit? Oder stand sogar zur Debatte, dass er mit ihr speisen würde? Nun, Tarasios konnte ja nicht wissen, dass sie schlichtweg nicht informiert wurde, wo ihr "Besitz" speiste, aber es würde vermutlich für viele so rüberkommen, als wenn zur Debatte stand, dass er einen Spezialplatz erhielt.. Das weckte ja schon fast Hoffnung darauf, aus dem Haufen herauszustechen, der den Helvetiern gehörte.
    "In Ordnung. Du kannst es mir ja mitteilen, sobald du dir sicher bist, wo ich esse. Das hat ja noch etwas Zeit, ich wurde ja gut verpflegt, dort draußen.", antwortete er ihr, wohlwissend, dass die "gute Verpflegung" durchaus stimmte.. Sofern er eine Katze gewesen wäre. Heute hatte er nur einen alten, vergammelten Fisch bekommen, der mehr Gräte hatte als Fleisch. Aber es gab Dinge, die musste man einer Frau nicht sagen - Nur wegen seines niedrigen Standes sollte das ja nicht heißen, dass er nicht höflich wäre. Nein, zu Frauen war er stets höflich, ob Herrin oder Sklavin. Das gehörte sich einfach so.


    "Wer ist mir gegenüber denn eigentlich weisungsbefugt, ausser dir? Ist es jeder, oder stehe ich nur in deinen Diensten?"
    Das war eine Frage, die ihn sehr interessierte, da in seinem alten Hause, in welchem er diente, nur der Hausherr Weisungen erteilte. Er war ausschließlich zu seinen Diensten da, so jemand anderes etwas wollte musste er erst den Herren fragen, ob er sich Tarasios "ausborgen" konnte.

    Ja, er betonte es nicht. Warum auch? Aviana war zwar seine Herrin, aber dennoch ein Mensch. Es war wohl eine Ansicht die ihm bei den meisten Herren Prügel einbringen sollte, doch sie tat es nicht.. zum Glück.


    Er folgte ihr, sah sich aufmerksam um und lauschte ihren Erklärungen. Das Atrium gefiel ihm, der Architekt hatte Geschmack bewiesen. Oder war es der Hausherr der die Ideen einbrachte? Wie auch immer. Das Haus war in jedem Falle sehr schön gestaltet.
    "Ein schöner Raum.", antwortete er ihr nur und nickte anerkennend.
    Auch das Triclinum und das Persitylium sagten ihm zu, grade letzteres könnte ein schöner Ort für seine freie Zeit werden. Es würde sicherlich ein schönes Eckchen geben in dem er sich erholen könnte, wenn es nichts zu tun gab. Ja, die Natur war etwas feines, und so waren es auch derlei Gärten.


    "Und, wo werde ich speisen?", fragte Tarasios seine Herrin, während diese ihm das Triclinum deutete. Dieser Raum war für ihn nämlich weniger interessant als jener, wo er seine Mahle bekam, denn er würde ja sicherlich nicht unbedingt wie ein "politischer Freund" behandelt werden.

    Eine Führung durch die Villa, das klang gut. Wie sollte man sich auch sonst bei so einem großen Haus zurechtfinden? Das würde auch mit Führung schwer genug werden, aber wenn die Herrin es schon anbot, so wollte er es doch nicht ausschlagen.
    "Ja, eine Führung wäre gut. Ich wäre dir sehr dankbar.", antwortete er ihr.


    Tarasios musste sich zurückhalten Aviana nicht im Gesicht rumzufummeln, als er die Haare sah, die sich sich erst vor sehr kurzer Zeit aus dem Gesicht gewischt hatte. Ja, so war er eben, sehr hilfsbereit und aktiv.. auch wenn ihm das einst schon Schläge einbrachte.
    Doch glücklicherweise besaß er genug Anstand um sich selbst davon abzuhalten - Was sollte die neue Herrin denn davon halten, wenn der Sklave sie schon beinahe begrabbelte? Wohlmöglich wollte sie ihr Haar ja nun auch so tragen!


    "In Ordnung. Ich freue mich bereits darauf, die anderen kennenzulernen.", antwortete er Aviana, wohlbedenklich dass die Sklaven sind nicht grade nach einer fähigen Mannschaft anhörten. Jugendlich und Alt.. Oder "Aufgeschreckt" und "Labertasche". Das konnte ja was werden. Andererseits, Aviana sprach auch nicht grade wenig, und das war auch nicht unbedingt uninteressant was sie erzählte, von daher.. Da musste er sich wohl überraschen lassen, doch das unwohle Gefühl blieb erstmal - Zumindest bis er die Sklaven kennenlernen sollte.

    Gut dass das Kind doch erst 12 war. Ein frühreifer zwölfjähriger war in Ordnung, der dürfte nicht viele Probleme machen.. ausser ihn vielleicht herumkommandieren. Aber das war ja nichts besonderes für ihn.
    "Beachtlich, wo die meisten zwölfjährigen doch mehr spielen und toben!", erklärte er und dachte gleichermaßen an seine Zeit in dem alter zurück, wo er die lustigen Spiele "Dem Herrn die Füße massieren" und "Wasser tragen" spielen durfte.
    Als Aviana von vierbeinigem Zuwachs sprach wurde Tarasios beinahe warm ums Herz. Ein Hund? Das war toll, denn er mochte Hunde sehr gern.
    Hauptsache, Aviana stellte ihn nicht vor eine bösartige Überraschung und der "Vierbeinige Zuwachs" war in Wirklichkeit ein Elefant, dessen Stallausmistung er dann übernehmen durfte. Wer weiß? Elefanten haben ja vier Beine..
    "Natürlich, ich werde mich daran halten.", antwortete er, ignorierend, dass etwas über die negative Vergangenheit des Jungen gesagt wurde. Nachzufragen wäre unhöflich gewesen, zumindest jetzt. Er würde es sicher noch mitbekommen, wenn es interessant wäre.


    Irgendwie würde er es schon schaffen, das frühreife Kind etwas zu belustigen und aus seiner Ernsthaftigkeit herauszubekommen.

    Probleme waren mit ihr eine Seltenheit? Na hoffentlich. Das letzte was er brauchen könnte, war ein Umstieg von einer Hölle in die andere. Von einem Haushalt, in dem er ausgepeitscht wurde, zu einem Sklavenhändler bei dem er ausgepeitscht wurde bis hin zu einem Haushalt bei dem er.. Na, was wird er da wohl? Bei seinem Glück wahrscheinlich totgeprügelt.
    Nun, zum Glück hatte Aviana ihm das ja schon ausgeredet und sie wirkte nicht als wenn sie die Unwahrheit sprach.
    "Natürlich wird es alles eine Umstellung, Herrin. Jedoch sehe ich das auch als eine neue Chance mich weiterzuentwickeln.", sprach er milde heraus.
    Schlimmer konnte es ja eigentlich nicht mehr werden. Nunja, man hätte ihn weiterverkaufen können, und er hätte wieder zu seinem Lieblings-"Verkäufer" gekonnt, welcher wiederrum solange gewartet hätte bis die alte Schachtel da war, die ihn schon so geärgert hatte, doch da gehörte wohl eine Menge Pech zu.
    Wie wohl der Neffe von Aviana war. Sie sagte nichts, ob er wohl gar erwachsen war und leichte, merkwürdige Tendenzen zeigte, die eine Aufsicht vorraussetzten? Beängstigender Gedanke..
    "Ja, Herrin. Ich werde mich natürlich gut um deinen Neffen kümmern. Ich hoffe, er ist noch recht jung, das würde deine Beschreibungen ja noch viel besonderer machen..", ließ er in leicht verängstigtem Ton vernehmen.
    "Ich werde natürlich hierbleiben und mein bestes geben, werte Herrin. Eure Sesterzen sollen nicht vergebens gewesen sein. Ich werde mein bestes tun, dich zu enttäuschen oder in Verlegenheit zu bringen.", strahlte er dann heraus, vollkommen anders als kurz zuvor. Er versuchte damit, Aviana etwas aufzuheitern, die eher wenig enthusiastisch zu ihm sprach, während sie ihm erklärte.

    Interessanterweise gestaltete sich das Gespräch mit der neuen Herrin - streng gesehen, die Sklavenmeisterin - nicht so schrecklich wie man eigentlich erwarten könnte.
    Normalerweise wäre es wohl so unangenehm wie eine eiternde Narbe am Kopf, wenn man jemandem zugewiesen wird, dem man zu dienen hat, doch bei ihr war das anders. Mit ihr konnte man anscheinend sogar richtig reden. Vielleicht konnte er mit ihr sogar Spaß haben, wenn sie sich länger kannten, indem man einfach mal scherzte oder derlei. Doch noch war es natürlich zu früh für Scherze.
    "Ja, ich wurde geschult das Haus zu verwalten.. Vieles habe ich auch schon getan, doch vieles kenne ich nur von den Erklärungen her. Doch ich lerne schnell wenn es etwas neues zu tun gibt. Wenn du eine Aufgabe für mich zu erledigen hast, dann erledige ich sie gern und schnell.", sprach er mit einem freundlichen Grinsen auf den Lippen.


    Wie das wohl werden würde, wenn er mal einen Fehler in der Verwaltung macht, so er sie denn übernehmen sollte. Ob er Schläge bekam? Oder gar mehr? So gesehen war das Wissen das ihm vorher vermittelt wurde eigentlich ein Fluch, denn die Erwartungen waren jetzt sehr hoch.
    Da hatte es die schweigsame Sklavin von Aviana wohl besser, denn wer nichts sagt war wohl dumm und wer dumm war wurde nur körperlich gefordert. Doch die Schlauen, die bekamen die wirklich wichtigen Aufgaben und wenn man die nicht richtig erledigte..
    "In Ordnung. Wie alt ist denn dein Neffe?", antwortete er Aviana fragend. Wie alt das Kind wohl war? 8? 9? Oder gar 10?
    Es klang so als wenn man nun alles auf ihn abwälzen wollte.. Anscheinend sollte er wohl alles übernehmen, vom Erzieher, über Lehrer bis zum Hausverwalter. Natürlich war das seine Aufgabe als Sklave, aber ob er das alles schaffen würde? Der Tag hatte nicht unbegrenzt Zeit, und er sollte ja auch unverschämterweise essen und schlafen.. aber nun gut, dann musste das eben zu kurz kommen bei den ganzen Aufgaben.
    "Wie Ihr meint, Herrin. Ich hoffe, ich enttäusche Euch nicht.", antwortete er ihr, gedankenversunken, wie er all den Anforderungen nachkommen sollte.

    So war Tarasios nun also verkauft worden. Wie das Leben so spielt.. Einmal Sklave, immer Sklave. Als er jung war hatte er durchaus noch die Hoffnung frei zu sein. Einfach ausser Landes zu fliehen und ein freies Leben zu führen - Irgendwo anders, wo einen das letzte Kamel nicht kennt.
    Doch das war wohl nichts. Der.. mehr oder weniger freundliche "Verkäufer", dessen Peitschenhiebe nicht weniger schmerzend waren als seine Worte, hatte ihn hoch angepriesen auf dem Sklavenmarkt.
    Doch letztenendes musste man sagen, hatte er Glück. Vor seiner neuen Herrin - Ein fürwahr gutaussehendes Weib - kam noch eine alte, widerwärtige Schachtel vorbei, die sich auch für ihn interessierte. Sie sah nicht nur aus wie ein Ekelpaket, nein, sie schien auch nicht unbedingt der Inbegriff von Herzlichkeit zu sein, so wie sie ihn antatschte und teilweise sogar leicht schlug.
    Doch das sollte nun hoffentlich vorbei sein. Seine neue Herrin schien bisher sehr freundlich und warm zu wirken. Auch wenn ihr Verhältnis zueinander nur das Verhältnis zwischen Diener und Meister war, so hatte er es sicherlich bei ihr doch noch deutlich besser als bei vielen anderen, die ihre Sklaven schlugen oder anschrien. Zumindest hoffte er das. Ob Aviana eine Geistesgestörte Psychopathin ist hätte sich ja durchaus auch später erst herausstellen können..
    Das Haus welches er betrat war durchaus schmuckvoll - Es vermochte zu gefallen. Er folgte ihr unauffällig hindurch, sah sich jedoch interessiert um. Es hätte ja durchaus sein können dass er den Rest seines Lebens hier verbringen musste.. oder durfte.
    "Ein schönes Haus, Herrin.", sprach er, während sein Blick tief in ihre Augen ging.
    Er hatte sich angewöhnt, jedem, mit dem er anfänglich zu tun hatte, erst einmal einen tiefen Blick in die Augen zu setzen, denn auch wenn er Sklave war - Er war nicht dumm. Er wusste, dass man an den Augen eines Menschen erkennen konnte, wie ebendieser ist. Und sie war offensichtlich.. In Ordnung. Ihre Augen sprachen für Offenheit, für Frieden.. Für Glück. Vermutlich war sie mit ihrem Leben sehr glücklich.
    Er antwortete ihr weiter:
    "Ich war vorher in einem kleinen Haushalt, in dem ich gemeinsam mit meiner Mutter gedient habe. Ich wurde von meinem Herren geschult sein Haus zu verwalten, doch nun konnte er mich nicht mehr halten und hat mich weiterverkauft.", sagte er langsam, mit jedem Wort jedoch mehr mit einem traurigen Gesichtsausdruck, der letztenendes wirklich nicht mehr schön aussah. Offensichtlich gefiel es ihm nicht von seiner Mutter getrennt worden zu sein.. Und verkauft zu werden war wohl auch nicht unbedingt ein besonderer Schub für das Selbstwertgefühl.
    Doch er besonn sich schnell wieder.
    "Was kann ich denn.. Wie ich schon sagte, ich kann Häuser verwalten, ich kann Sklaven instruieren.. Zumindest theoretisch. Ich kenne mich etwas in Heilkunde aus und ich kann auch den Alltag schöner gestalten. Sei es mit Verwöhnungen durch Massagen, oder mit kleinen Tänzchen, die jeden zum Lachen bringen! Ich kann auch Kranke schnell wieder zum Lachen bringen!", sagte er, wieder mit glücklichem Gesichtsaussdruck. Zumindest das Selbstwertgefühl ist wieder gestiegen, denn soviel konnte bei weitem nicht jeder Sklave, und das wusste Tarasios auch!
    Er war sehr gespannt auf das was ihn erwarten wurde, und erwartete nun schlichtweg einige Worte seiner Herrin was ihn erwarten würde.

    Hallo,


    ich würde ganz gerne bei Euch mitmachen.. Und zwar:


    .. als Sklave.
    .. mit der Besitzerin "Helvetia Aviana".
    .. mit dem Wohnort Rom.


    Jetzt gilt es wohl nur noch die Frage zu klären, ob bei einem Sklaven überhaupt von "Möchten" die Rede sein kann.
    Aber ich denke, das passt hier wohl nicht hin. :P



    Vielen Dank schonmal!