Beiträge von Tarasios

    Was wohl in Avianas Kopf vorging? Das war einer der vielen Gedanken die ihm durch den seinen gingen, wünschend dass es etwas nettes war, etwas für ihn gutes.
    Er hoffte, dass er in ihren Gedanken vorkam, aber wie sollte es auch anders sein?


    Als Aviana ihn um das weitergehen bat, nickte er ihr zu und fing an weiterzugehen. Er blickte auf den Tiber, welcher zwar verschmutzt, aber dennoch imposant war, nicht zuletzt durch die Länge die er vorwies.
    Nach einiger Zeit in der er seinen Blick zwischen Aviana, Tiber und Himmel schwanken ließ, fragte er sie:
    "Wollen wir uns ein wenig an den Fluss setzen und die Sonne genießen?"


    Mit ihr dazusitzen war ein toller Gedanke, einfach nur die gemeinsame Zeit genießen, wenn er sich auch wie ein Sklave verhalten musste..

    Und weg war sie. Das waren natürlich tolle Vorraussetzungen für Tarasios: Wie gewonnen, so zeronnen.
    Nunja, ganz weg war sie nicht, aber sie hatte sich ein kleines Stück entfernt.
    Nun redete sie also von Milo und den Sklaven. Verdammte Bewohner! Sollten sie es sein, die Tarasios unglücklich machten? Nein, das durfte so nicht passieren.. Niemals.
    "Dann ziehen wir uns dort eben zurück in ein stilles Kämmerlein, wir können ja zusammen sein so die anderen nicht da sind. Milo geht ohnehin oft spielen und die Sklaven.. die schickst du einfach weg."


    Angst machte sich im Sklaven breit. Was, wenn Aviana ihn nun doch nicht mehr an sich heran ließ, wenn sie sich nun für ihn verschloss? Was wäre das für ein bitteres Ende von einer Geschichte die die letzten Sekunden so schön war?
    Es durfte so nicht enden, auf keinen Fall, egal was auch sonst geschehe.
    "Ich bitte dich.. lass es uns versuchen. Ich kenne dich erst zu so einem kleinen Teil und doch kann ich nicht aufhören an dich zu denken. Ich glaube, ich li.."
    Der Sklave unterbrach seinen Satz, schüttelte kurz seinen Kopf und schwieg. Er wollte sie nicht unter Druck setzen mit einer Liebeserklärung, das hätte vielleicht alles nur schlimmer gemacht.
    Auch wenn er am liebsten einfach nur Aviana an sich gerissen und ihr seine Lippen auf die ihren gedrückt hätte.

    Es war gut, dass sie Tarasios nicht sofort wieder abwies. Das war sogar sehr gut, es war ein Zeichen von Wohlwollen.
    Tarasios wurde klar, dass sie ihn nur wegen der sexuellen Spannungen abgewiesen hatte, als er sie massierte - Wen wunderte das auch, wer wollte schon nackt daliegen und von jemandem befummelt werden? Eigentlich wollte er diese Richtung selbst ja nicht einmal anstreben, es hatte sich ja nur so ergeben.
    Aber nun war alles anders, nun würde er die Uhr gerne zurückdrehen und nochmal bei ihr sitzen um sie zärtlich zu berühren, um ihren prachtvollen Körper erneut zu streicheln und ihr ein schönes Gefühl mit seinen Händen zu bereiten. Ja, das wäre toll gewesen. Aber ebenso wäre es toll gewesen, sie einfach zu nehmen, zu küssen und für immer mit ihr zusammenzusein, ihr nicht mehr von der Seite zu weichen, sie zu ehelichen, Kinder zu bekommen und irgendwann gemeinsam mit ihr dahinzuscheiden.
    Das wäre sogar das beste gewesen was er sich hätte vorstellen können.
    Dummerweise war das absolut unmöglich. Wo hätte das nur hingeführt, mit einem Sklaven.. Das hätte er Aviana nicht antun können. Heimliche Liebe ja. Aber keine offene Beziehung, das hätte wohlmöglich zum Ausschluss aus der Gesellschaft für seine Aviana geführt.


    Das absolut ultimative Gefühl des Tages ergab sich aber erst, als sie ihm zuflüsterte. "Nicht hier". Das war kein "Lass das" und es war kein "Küss mich.". Nein. Es war.. besser. Es war Zustimmung, es war Einwilligung es war.. Toll! Es bedeutete - und das wusste er - dass sie ihn wollte, und dass sie wohl nur Angst hatte gesehen zu werden. Also mussten sie weg, er wollte keine Sekunde mehr verschwenden an der verdammten Öffentlichkeit die sich sträubte ihn und seine Geliebte miteinander glücklich zu sehen.
    Er hätte am Liebsten geschrien und gejubelt, ja so war ihm, aber Aviana zuliebe ließ er es. Er antwortete ihr nur leise:
    "Dann lass uns gehen. Nach Haus. Ich will dich festhalten können. Ich will dich, schöne Frau."


    Das Leben als Sklave war einfach toll. Auch wenn weder er noch andere das wenige Sekunden vorher wahrhaben wollten.

    Wieso ging es Aviana mies? Wegen ihm? Oder wegen ihres Vaters, den sie nicht groß zu Gesicht bekam? Oder vielleicht doch etwas anderes? Er hoffte jedenfalls, dass es wegen ihm war, Vermutungen gab es durchaus genug.
    Interessant fand er, wie verträumt Aviana in letzter Zeit war, grade bevor sie zu sprechen begann war sie wieder wie eine Hülle für ihn, die in Gedanken woanders war; eine Hülle die ihn anstarrte und nicht verstand was er wollte.


    Sie hatte jedoch verstanden - wenn wohl auch nur knapp, wie er aber ja nicht wissen konnte - und das war gut, alles andere wäre unhöflich gewesen und das war Aviana nicht.
    Sie versuchte ihn nun aufzumuntern. Es war nett von ihr, die beiden würden sicherlich gute Freunde werden können, soweit das zwischen Sklave und Herrin möglich war. Es waren schmerzende Gedanken, aber lieber ein bisschen Aviana in Form des Bandes der Freundschaft als keine Aviana weil sie die böse Herrin sein sollte.
    "Ja. Irgendwie wird es schon werden."
    Tarasios richtete sich wieder auf und drehte sich zu Aviana. Er verlor sich ein wenig in ihren Augen, für.. wenige Sekunden. Es waren wohl wirklich wenige Sekunden, aber es kam ihm vor wie Minuten. Nun stand er da, mit leicht glasigen Augen - wie es normal ist nach einem leichten Anfall von Heulerei - und sah ihr in die Augen. So tat er das was seiner Meinung nach das einzig richtige war.


    Er umarmte sie.


    Er ging einen Schritt vorwärts, öffnete die Arme und legte sie zügig um sie, drückte seinen Körper an den ihren und legte seinen Kopf neben den ihren. Eine Freudenträne kullerte aus seinem Gesicht, die sollte Aviana jedoch nicht bermerken.
    Sein Körper fühlte sich warm und glücklich an, es war ein unerklärliches Gefühl, auch wenn Aviana dem ganzen nicht eingewilligt hatte, war es ein unglaubliches Gefühl sie einfach nur halten zu können und so nahe bei ihr zu sein, das Gefühl war schlichtweg episch und es sollte wohl kaum ein besseres, schöneres Gefühl auf der Welt geben. So flüsterte er ihr etwas zu:
    "Gehts dir immer noch mies..? Mir nicht.."


    Normalerweise hätte sein Kopf ihm etwas gesagt wie: Tarasios, was tust du da, bist du denn des Wahnsinns sie einfach so zu umarmen?.. aber nein, das sollte nicht passieren, im Moment war das Gefühl zu schön, um es sich von Vernunft zerstören zu lassen. Diesen würde er nämlich nie vergessen.

    Milo war ein neugieriges Kind, wie es Tarasios schien. Liebenswert und neugierig.. Aber mehr sogar liebenswert.
    Nun trafen sich in seinem Kopf aber mehrere Aspekte. Aspekte für die Sklaverei und welche dagegen.. Eigentlich mehr dagegen, aber es war durchaus auch gut. Also fasste er seine Gedanken um es dem Kind zu erklären.
    "Nun. Die Sklaverei ist natürlich unschön, wenn du gebunden bist an den Willen anderer.. wenn du nicht dein Eigentum bist. Aber je nachdem wem du dienst kann es durchaus auch schön sein, wenn du respektiert wirst und mehr wie ein Freund bist als wie ein Sklave."


    Es war schön bei Aviana. Es war wirklich schön, es war so schön wie Aviana selbst, aber es war eine verdammte Situation, denn als Sklave würde er sie nie bekommen.
    "Aber eines wichtiges ist da auch: Du hast nichts.. du hast keine Rechte. Und du wirst nie so angesehen sein, wie ein normaler Bürger. Und der eine oder andere wird dich wohl oder übel auch verschmähen, wenn du ihm deine Liebe offenbarst. Aber .. dafür bist du noch zu jung. Irgendwann wirst du es verstehen, wenn du eine Frau findest die dich liebt. Da bin ich mir sicher."
    Tarasios tätschelte das Kind; ja, irgendwann würde er sicherlich eine gute Frau finden und - dessen war der Sklave sich sicher - sie auch sehr glücklich machen.
    Dann begann Milo jedoch von seiner Mutter zu reden. Was war mit Milos Mutter passiert? Tarasios hakte nach.
    "Was ist denn mit deiner Mutter, dass du nicht bei ihr bist?"
    Tarasios wusste nichts genaueres darüber, er hoffte, nicht in ein Fettnäpfchen getreten zu sein oder das Kind verletzt zu haben. Das wäre mehr als unangenehm gewesen.

    War es die Sklaverei die ihn traurig stimmte? Wohl ja, sonst wäre er ja nicht in der Lage gewesen in der er nun war.
    "Ja.. Das ist es wohl. Aber stör dich nicht daran, dich wird dieses Los nie treffen.".
    Tarasios hatte es zumindest darauf angelegt, das Kind nicht zu verstimmen, was konnte es denn für seine eigene Dummheit? Nein, der junge schien selbst traurig zu sein. Er wollte etwas, das ihm der Sklave nicht geben konnte.
    Nur was war es?


    "Sag nur.. was ist es was du benötigst? Vielleicht kann ich dir ja doch helfen.", sagte er leicht glücklicher wirkend, weil er vielleicht doch irgendwie noch benötigt wurde und nicht nur ein Klotz am schlanken Beine der Aviana war.

    Natürlich wich Tarasios seiner Herrin aus, was sollte er auch sonst tun? Er konnte ihr nicht zu nahe treten, zumindest nicht länger als nötig.
    Er war über beide Ohren verliebt in seine Herrin; er wünschte sich die Zeiten zurück in denen er einem fetten, widerwärtigen Kerl diente, dann strafte er sich gedanklich, weil Aviana auch wenn sie unerreichbar war ein wunderbares Wesen war, dem er huldigen durfte.
    "Das tu' ich doch gar nicht..". Sie sagte ihr ging es gut? Gut. Dann war eigentlich die Zeit das Problem offen anzusprechen.


    "Aviana. Sag mir. Wie würdest du dich fühlen, wenn du geboren wärst als Sklave, als Dreck, als niederstes Wesen der Gesellschaft? Und was würdest du tun wenn du merkst dass du jemanden liebst den du nicht lieben darfst? Jemanden, der das niemals erwidern wird?", sagte er, mit absinkender Stimme. Wo das erste Wort noch sehr normal gesprochen war, wirkte das letzte beinahe weinerlich.
    Er drehte sich um und drehte Aviana den Rücken zu. Er schob ein wenig mit seinem Fuß den Boden herum.
    "Ich sags dir.. dir würds mies gehen.". Seine Schultern sanken ab, Tränen zierten sein Gesicht. Es waren nicht viele, aber genug um ein leises Schluchzen zu veräußern.


    So begann in Tarasios Kopf Reue und Wut. Wut auf seine Eltern deren ungestümes Liebesspiel ihn in diese Welt warf in welcher er nun den Sklaventitel inne hielt und welcher verhinderte dass er jemals lieben durfte wen er wollte - Und das war nur Aviana.

    Es war beinahe lustig, wie schnell Aviana wegsehen konnte. Es brachte Tarasios zum Grinsen, zumindest für einen ganz kurzen Moment.
    "Tu' ich? Ach nein. Ich bin doch nicht abgeschieden. Wie kommst du denn auf sowas?", fragte er sie, wohlwissend dass die Frage ihn in Bedrängnis bringen könnte, so Aviana das feindlich aufnahm.
    "Ja, heiß ist es. Aber dann zieht man sich einfach aus oder legt sich etwas in Wasser..". Zack. Warum zum Teufel fing er an sich Aviana nackt vorzustellen? Idiot! Das war wieder verletzend, sein Kopf ging herunter.


    "Wie fühlst du dich denn überhaupt? Du wirkst auch etwas.. Angespannt. Ist alles in Ordnung?", fragte er sie mit besorgtem Ton. Ob sie sich wegen ihm so schlecht fühlte?

    Unter normalen Umständen wäre ein Spaziergang vermutlich eine schöne Situation gewesen. Tarasios war niemand, der Romantik verabscheute. Dummerweise war der Sklave unsterblich in seine Herrin verliebt, welche sich ihm gegenüber jedoch abwandt hatte. Wie wunderbar sollte also so ein Spaziergang werden? Vielleicht hätte er in den Tiber springen können. Eigentlich keine schlechte Idee wie er sich dachte und im Hinterkopf behielt.


    Er folgte seiner Herrin, welche offensichtlich wenig gesprächsbereit war und kommentierte die wenigen Worte ihrerseits nur mit "Ja." oder "Mhm, ja..", bis sie ihm eine präzise Frage stellte und nicht nur versuchte die Stille zu vertreiben.
    "Gut, wieso..?", war die Rückfrage an Aviana, offensichtlich gekünstelt. Er war sich nicht sicher ob er sie hassen sollte oder einfach nur bereuen was ihm entgangen war.
    Er hätte ihr gern über die Wange gestreichelt, sie noch einmal massiert und einfach nur berührt, wie schön hätte das Leben sein können wenn er nur noch einmal so hätte Hand anlegen dürfen an diese Göttin von Frau? Das hatte er vermutlich nie wieder gedurft. Verdammtes Leben.


    "Frühling.. Ja, er ist schön. Aber das ist der Sommer auch. Mehr sogar noch.", war seine gelangweilte Antwort auf ihren Kommentar wegen des Frühlings.
    Worauf sie wohl hinausmochte? Er lief weiterhin neben ihr und erhaschte stets einen Blick, wann immer es ging. Einmal hatte sie wohl sogar sehen können, dass er einen Blick erhaschen konnte. Wie peinlich.

    Tarasios sah das Kind an das auf ihn zukam und antwortete ihm sogleich.
    "Ja, der bin ich. Leider."
    Er versuchte seine deprimierte Stimmung gegenüber dem Kind zu verbergen, doch ganz gelang es ihm nicht.
    So sah er dem Kind zu, wie es den Hund streichelte. Ein liebes Tier, wie es zu sein schien.


    Was hatte Aviana Tarasios eigentlich groß erzählt über Milo? Eigentlich nicht viel. Oder? Eigentlich hatte er sich oft in ihren Augen verloren, auch wenn er dies selbst nicht wirklich bemerkte, so bekam er die eine oder andere Erläuterung wohl nicht mit.
    "Ja, das hat sie. Du bist ein lieber Junge sagte sie und sie ist wirklich stolz auf dich.", antwortete er ihr, in der Hoffnung dass das hinkam. Sonst wäre es wohl peinlich geworden; denn die Aussage war eigentlich aus den Fingern gesogen.


    "Brauchst du etwas, Milo?", fragte er ihn, wohlwissend dass er die Einsamkeit misste. Oder die Zeit mit Aviana. Eins von beidem sollte es sein, aber nicht unbedingt die Zeit mit einem Kind, das am Ende nur unangenehme Fragen stellte..

    Da kam die blonde Frau, vor deren Wucht man wahrscheinlich Angst haben musste. Nachdem Tarasios möglichst versucht hatte Avianas Blicken auszuweichen - auf relativ offensichtliche Weise vermutlich - gab es nun also doch wieder Stoff der besprochen werden konnte und wenn es die offensichtlich eher mit weniger Hirn gesegnete Mitsklavin mit Migrationshintergrund war.


    Tarasios zuckte mit den Achseln, als Aviana ihren Wunsch aussprach.
    "Kann ich wohl machen. Kein Problem.", antwortete er ihr, relativ kalt. Er sah zu Gytha. Das konnte ja was werden, aber gut.. Irgendwie ließ sie sich schon belehren. Und wenn nicht.. Dann hatte Aviana eben Pech und nur einen Prügelknaben im Frauenkleid der nicht sprechen konnte. Oder so ähnlich.
    Eigentlich war Tarasios gar nicht in der Position so zu denken, bei weitem nicht. Er konnte froh dass er noch stand und nicht hing; aber irgendwann wandelt sich auch die größte Trauer in Zorn um und in diesem Falle war er leicht zornig gegenüber Aviana. Wie konnte sie es wagen, ihn zu verschmähen? Nur weil er Sklave war? Sie war zu ihm sonst wie zu jedem anderen auch, aber dabei nicht? Miststück..


    Aber nichts anmerken lassen lautete ja die Devise. Vielleicht nebenher noch etwas gekränkt und deprimiert wirken - was er ja eigentlich sogar war - und schon ging das Leben weiter.


    "Wie legen gleich los, Gytha. Komm am besten mit, wir setzen uns aufs Gras. Aber etwas weiter dorthinten.", sagte er der blonden Britin während er einige Schritte wegging und sich setzte. Das letzte was er brauchte war Avianas süßes Lächeln..

    Tarasios war mittlerweile doch ein wenig eingenickt. Er war nicht ganz wach aber auch nicht ganz eingenickt. Es war dennoch überraschend genug, dass er plötzlich von einem Hund angestups wurde.
    Er kannte den Hund nicht groß, und ignorierte ihn folglich mehr oder weniger. Er deutete dem Hund, zu gehen.. Dummerweise tat der Hund das aber nicht.


    Interessanter wurde es dann als ein kleiner Junge, der ihm ebenfalls bisher nur vom Sehen her bekannt war dort stand.
    Schnell wischte er sich durchs Gesicht, um sich zu vergewissern dass er halbwegs akzeptabel aussah.
    "Hallo.. Verzeih mir, ich bin eingenickt..", sagte er dem Jungen mit einem leicht traurigen Unterton, obwohl er sich sehr zusammenriss das Kind nichts spüren zu lassen.
    "Du bist wahrscheinlich Milo, hm? Aviana hatte von dir erzählt..", fragte er ihn, einbrechend bei der Stelle als er Aviana erwähnte. Verdammt, war die Frau eine Hexe oder warum zog sie ihn so in seinen Bann?


    Eins war klar, das Kind würde er jedoch nicht mit seinen Problemen belasten.

    Und wieder war es soweit, dass Tarasios gerufen wurde, um seiner Herrin zu dienen. So ließ er den Verwaltungskram, mit welchem er beauftragt wurde, für's erste sein und ging zu Aviana, welche sich im Peristylium aufgehalten hatte.


    "Du hast nach mir rufen lassen.. Was ist dein Begehr?", fragte er sie.
    Was sie wohl hier draußen von ihm wollte, wo er sich doch eher im Peristylium aufhielt um nachzudenken. Ob sie wohl etwas anzukündigen hatte? Oder etwas ganz anderes? Im Blickwinkel sah Tarasios auch schon die blonde, kräftig gebaute Britin antrappeln, die sich wohl ebenfalls Sklave schimpfte. Was hatte Aviana vor?

    Tarasios hatte Avianas Zimmer verlassen, nachdem er sich ihr auf eine unsittliche Weise genähert hatte und ihm klar wurde, dass ihn das seinen Kopf kosten könnte.
    Wo würde das nur hinführen? Er hatte seine Herrin geküsst und sie hatte ihn verschmäht - Oh wunder!
    Es war eine nötigende Handlung die er vornahm, es war etwas wo viele Sklaven zumindest für ausgepeitscht worden wären bis ihr Fleisch hervorquoll und blutete! Doch was würde mit ihm geschehen, wie würde es weitergehen? Flucht? Entschuldigung? Oder einfach nur Abwarten? Es gab viele Möglichkeiten und doch wäre jede höchstwahrscheinlich mit Konsequenzen verbunen gewesen.


    So setzte sich der junge Sklave also ins Peristylium, in seine stille Ecke, in welcher er am liebsten saß. Seine Beine weit gestreckt aufs Gras, angelehnt an eine Mauer.
    Nun hieß es also Gedanken machen. Was wäre die beste Möglichkeit gewesen aus dieser Situation herauszukommen? Es waren Avianas schöne Lippen.. Verdammt! Die Frau ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Noch ein Versuch. Was würde wohl passieren wenn ihr Vater dahinterkam, weil sie ihm erzählte was passierte? Es waren ihre schönen, schlanken Beine.. Au weia. Sie ging ihm wirklich nicht aus dem Kopf. Obwohl er vermutlich gelyncht würde, konnte er an nichts anderes als den wohlgeformten Körper der Senatorentochter denken, der er zur Treue verpflichtet war.


    So schloss er also die Augen und versuchte vergebens etwas Erholung zu finden, was vermutlich sogar geklappt hätte, wenn nicht stets die Pracht von einer Frau vor seinem geistigen Auge herumgetanzt wäre und ihn so ziemlich abgelenkt hätte.

    Tarasios schwieg. In seinem Kopf purzelten nach wie vor Gedanken zur Genüge herum.
    Er folgte der Anweisung seiner Herrin kommentarlos, er ging nicht aus dem Raum, nein er lief, hastig eilte er heraus und kämpfte mit sich selbst. Er zog sich also zurück, in den Garten.. Wo er am liebsten war.


    Das konnte ja noch ein schöner Tag werden.

    Als sie ihre Augen aufriss sagte ihr Blick, vieles, nur nicht: Mach weiter.
    Sie ist vor ihm geflohen. War ihre eigentlich als eindeutig erkannte Haltung doch nicht so gemeint wie er dachte?
    Als sie ihn aufforderte zu gehen gingen viele Gedanken in seinem Kopf umher. Er dachte darüber nach was hätte passieren können.. Und es waren warme Gedanken. Doch er dachte auch darüber nach was passieren würde. Weiterverkauf? Hinrichtung? Etwas ganz anderes? Verdammt! Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wie konnte er nur diese Richtung einschlagen und seine Herrin zu einem Kuss nötigen? Es waren wohl die schönsten Sekunden seines Lebens und nun nahmen sie einen fatalen Weg.


    Er stand aus seiner knienden Position auf und ging einige Schritte weg. Er drehte sich weg von Aviana, senkte den Kopf und versank in einer Gedankenwelt, in der Welt eines Mannes, der stark erregt zurückgewiesen wurde.. Nein, eigentlich sogar in der Welt eines verletzten Mannes. Fraglich war die Männlichkeit von Tarasios, eigentlich war er selbst ja noch sehr jung und unerfahren, Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht oder dem was überhaupt folgen sollte hatte er keine. Er wusste was zu tun war und wusste nicht einmal woher.


    So stand er nun einige Schritte von Aviana entfernt, auf den Boden blickend und wenn sie hätte seine Augen sehen können.. sie hätte Verzweiflung gesehen.
    "Ver.. verzeih mir. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist.. es war ein Zwang.. deine Schönheit hat mich angezogen..", stotterte er. Er hoffte, dass es Aviana gut ging, auch wenn er es im Moment nicht aussprach.

    Zitterte die etwa? Sie lag da und zitterte, oder? Nein.. Moment. Es war Tarasios der zitterte. Ja, ihm gefiel was er da tat.
    Aber er bemerkte dass sie beinahe dahinschmolz, das war kaum verkennbar.
    Sie frage ob er etwas spezielles tat, doch eigentlich war die ganze Massage speziell. Aber ja. Es war speziell, defintiv. DAS hatte er eigentlich nicht mal mit seinem alten Herrn getan, das wäre auch verdammt ekelhaft gewesen, da hätte sich Tarasios dann lieber - wie ihm so oft angedroht wurde, so er nicht tat wie man ihm sagte - zu Otternahrung verarbeiten lassen. Da wäre er wenigstens würdevoll gestorben und nicht in Folge eines plötzlichen Aussetzers am Herzen.


    Er hatte gar nicht gemerkt, wie sich die Massage verändert hatte. Was Anfangs sittlich war, war nunmehr ein Spiel der Leidenschaft, es war Begierde und zwar nicht nur die Seine. Er dachte nicht einmal darüber nach was er tat, in welchen Stand er geboren wurde und welch Folgen hätten folgen können, wenn das Spiel bis zum Äußersten ging. Wen interessierte das schon, schlimmstenfalls wäre er halt entzweigeschlagen worden von ihrem Vater, aber das sollte es wert sein.
    "Ja.. Das ist es.", antworte er mit einem Beben in seiner Stimme. Sie war nunmehr rau, männlich.. Anregend.
    Er konnte nicht mehr anders, er stand auf - nachdem er sich zwischenzeitlich gesetzt hatte, packte Aviana an der Wange, drehte sie zu sich und drückte seine Lippen auf die ihren.


    Wo sollte das nur hinführen, wenn der Sklave sich so etwas herausnahm...?

    Aviana klang etwas verträumt, das nahm der junge Sklave wahr. Er konzentrierte sich sehr auf ihre Handlungen, so musste das ganze sein. Nur wenn man die Handlungen richtig deutete konnte man auch die perfekte Massage anbieten. Denn die Handlungen, die Worte des Massierten sagten viel aus über seine Wünsche, selbst wenn er sie nicht direkt aussprach.


    "Dass du keine Schmerzen hast ist gut. Ich mache einfach mal so weiter.. Wenn dir doch etwas einfällt, sag nur bescheid.", antwortete er ihr und war schon fast versucht ihr auch über das Haar zu streicheln, so wie sie es grade tat.
    Ihre Frage war gut, wo hatte er das gelernt? Eigentlich hatte er es nicht gelernt.
    "Ich habe einfach viel Übung. Mich hat nie jemand massiert, aber ich habe es einmal bei anderen gesehen und es auch mal probiert. Und ich konnte es. Ich wurde oft gebraucht zur Massage, mein alter Herr hatte oft Schmerzen. Ich habe sie ihm für eine Zeit immer nehmen können. Ich bin wohl mit der Zeit besser geworden. Aber ich danke dir für die netten Worte.", antwortete er der genießenden Aviana.
    Er bemerkte auch dass sie die Beine auseinanderzog, vermutlich wollte sie auch dort massiert werden. Also arbeitete er sich auch dort vor, wieder beginnend bei den Füßen, weiter nach oben. Langsam stellte er sich die Frage, wer die Massage mehr genoss, sie oder er. Es war für ihn ein völlig fremdes Gefühl der Freude, sie zu verwöhnen. Es war anders, aufregend.. Es war eine große Freude ihr das Verwöhngefühl zu verschaffen.

    Tarasios fand es gut, dass Aviana seine Massage so sehr genoss. Es war nicht mal darauf bezogen, dass er seine Herrin so sehr mochte, sondern vielmehr auf sein Selbstbewusstsein. Es war schön, etwas gut zu können und dies bestätigt zu bekommen.
    "Das ist schön.", war der kurze, aber dennoch langgesprochene Satz, den er Avianas Seufzen erwiderte.
    Dass es ihr gefiel verlieh ihm Kraft, von der ansetzenden Erschöpfung war nichts mehr zu merken, zumindest für's erste.


    So wanderte Tarasios also mit seinen Händen weiter herab von den bisher massierten Stellen - die mittlerweile durchgeknetet sein durften - herunter zu den Beiden. Er überging natürlich den Hintern, wer wäre er gewesen wenn er der armen Aviana einfach an den Hintern gegangen wäre? Also begann er von den Füßen an die Beine hochzuarbeiten, knetete jede einzelne Stelle ordentlich durch und achtete darauf, dass ihr ganzer Körper mit der Milch eingeschmiert und einmassiert wurde.


    "Hast du vielleicht noch irgendwo hin und wieder Schmerzen? Ich kann versuchen, sie dir zu nehmen. Oder hast du sonst einen Wunsch?", fragte er, während er sich an den Beinen hocharbeitete, aber während des Sprechens nicht aufhörte. Sie sollte es genießen, das hatte sie sich durch ihre Güte und Herzlichkeit absolut verdient. Und nicht zuletzt durch ihre weiche, glatte Haut, die das Massieren nicht grade unangenehm für den Sklaven machten.

    Als Tarasios wieder hinsah - freilich ließ er sich einen Moment Zeit, um keine peinliche Situation zu beschwören - lag seine Herrin vollkommen frei auf ihrem Bett, ihm mit dem Hintern zugewandt. Nachdem er den einen oder anderen Blick auf die hintere Seite ihres Körpers erhaschen konnte - was man einem Mann ja kaum verdenken konnte - machte er sich daran, sein Massagemittel vorzubereiten. Es dauerte nicht lang bis er eine Scheuermilch von bester Konsistenz hatte.


    "Vorsicht.. Es wird etwas kühl.", sprach er relativ leise zu ihr, bedacht darauf, die Atmosphäre so ruhig wie möglich zu gestalten um seiner Herrin das ultimative Entspannungserlebnis zu bereiten.
    Er tauchte seine Hände also in die Milch und begann ein wenig auf Ihrem Rücken zu verteilen. Seine Hände verteilten sie auf dem ganzen hinteren und seitlichen Bereich des Körpers, bis hin in den Hinternbereich, welchen er freiließ.
    Seine Hände wandten sich den Schultern zu. Langsam begann er selbige zu kneten, fest aber nicht zu fest, nur so dass es das Fleisch lockern sollte und die Milch vernünftig einmassierte. Seine Hände wanderten nach einiger Zeit weiter nach unten in Richtung Mitte des Rückens, wo sie sich an die Seiten begaben welche sie auch fest durchkneteten. So wechselten seine Hände stets zwischen zwei Stellen, Schultern und Seiten.


    Nach einigen Minuten fragte er dann mit ruhiger Stimme, aber nicht aufhörend: "Gefällt es dir?"
    Ihm gefiel es jedenfalls, auch wenn diese "Arbeit" relativ kräftezehrend war, aber für einige Minuten sollte es durchaus reichen bevor er eine kurze Pause brauchte.