Beiträge von Fridumuot

    Eine Übersetzung von Flashar der Politik finde ich nicht. Meinst du die Übersetzung von Schütrumpf in der Reihe von Flashar und Grumach beim Akademie Verlag? Da kostet ja allein die Politik über 300€! Bei der WBG ist es zwar etwas günstiger, aber leider z.T. vergriffen. Das ist in der Bibliothek sicher sehr nett, aber zum Anschaffen etwas teuer.


    Ich hätte die Übersetzung dann schon gern in deutscher Sprache.


    Die Übersetzung zur NE von Ursula Wolf ist ja bei Rowohlt zu einem bezahlbaren Preis erschienen. :dafuer: Kann man aus dem gleichen Hause auch die Übersetzung der Politik empfehlen? Die basiert auf der Übersetzung von Franz Susemihl und wurde zuerst von Nelly Tsouyopoulos und Ernesto Grass dann nochmal aktuell von Ursula Wolf überarbeitet.

    Hallo. Welche Literatur könnt ihr zur (Real)Verfassung des Römischen Reiches zur Phase in der die Simulation etwa spielt empfehlen?


    Ich kenne "Die Verfassung der Römischen Republik" von Jochen Bleicken in der 8. Aufl. Aber das beschäftigt sich tatsäclich nur mit der Republik und taugt für das IR somit nur begrenzt.


    Mit etwas Suchen bin ich auf "Die Verwaltung des römischen Kaiserreiches" von Frank M. Ausbüttel gestoßen. Kennt das jemand von euch? (Im Wiki taucht es auf.) Gibt es günstigere und leichter zugänglichere Varianten? (Mit 40€ kein Schnäppchen und zumindest bei Amazon nicht mehr ernhältlich und die neure WBG Auflage ist nur für Mitglieder. Interessant ist auch, dass in der Bibo meiner Uni das Buch nicht vorhanden ist?!)

    Fridumuot vermutete, dass Elfleda seine Stammeszugehörigkeit nicht gefiel. Auf jeden Fall wirkte sie plötzlich weit kühler als zuvor, auch wenn sie weiterhin freundlich blieb. Fridumuot lächelte ihr freundlich zu und nickte. Dann werde ich mich Morgen bei den Ställen melden. Vielen Dank holde Elfleda. Dam Römer noch einmal zunickend verließ er die Station und suchte sich einen trockenen Platz zum Schlafen in den Gassen Mogontiacums. Jede Arbeit sollte ihm recht sein, wenn er dafür ein paar der römischen Münzen bekam.

    Es freut mich sehr Elfleda. entgegnet Fridumuot strahlend, da Elfleda ihn auch genau betrachtete. Dem "Zugereisten" - damit waren wohl die Römer gemeint - nickt er freundlich zu. Nicht ohne Stolz stellt er sich vor: Ich bin Fridumuot, Sohn des Diotger und der Frodelinta aus dem Stamm der Chatten. In dieser Stadt bin ich erst vor einigen Tagen eingetroffen... Das er eigentlich keine Bleibe hat verschweigt Fridumuot.

    Ja, natürlich... antwortet Fridumuot selbstverständlich auf die erste Frage und lauscht dann lächelnd den kleinen Streit seiner beiden hoffentlich bald neuen Kollegen. Sie machten den Eindruck wie ein (altes) Ehepaar. Ob das nur daran lag wie lange sie schon zusammen arbeiteten oder ob die beiden wirklich ein Paar sind? Wieder schaut er zu der Frau. Das sollte er sich wohl lieber aus dem Kopf schlagen... Ähm... mein Name ist... Fridumuot und ich habe 22 Winter gesehen... Und ihr seid?

    War Mogontiacum im frühen 2. Jahrhundert wirklich noch ein Vicus und keine Civitas? Immerhin hatte Mogontiacum eine Legion, den Stadthalter und war scheinbar auch nicht so klein. Unter welche Civitas war Mogontiacum dann unterstellt? Und müsste das höchste Amt in der "Stadt"verwaltung von Mogontiacum dann nicht der Magister Vici sein?

    Reiten und mit Pferden kann ich umgehen kann ich. antwortet Fridumuot sicher und zufrieden. Mit den lateinischen Lettern hätte es besser aussehen können, aber Fridumuot braucht dringend bald das erste Gehalt und setzt deshalb schnell nach: Und das mit den lateinischen Buchstaben ist auch kein... großes Problem. Das klang nun wieder unsicherer als gewollt...


    Sim-Off:

    Mit "einem verständlichen aber von einem deutlichen Dialekt gezeichnetem Latein" meinte ich, dass er zwar Latein spricht, aber man deutlich die germanischen Wurzeln hört.

    Fridumuot vernimmt den lauten Ruf, der ihn hinein gebeten hatte und folgt ihm. Er betritt den Raum und erblickt die schöne Frau germanischen Ursprungs und nachdem sein Blick eine Weile an ihr klebte bemerkt er auch den Mann den er nicht recht einordnen konnte. In einem verständlichen aber von einem deutlichen Dialekt gezeichnetem Latein begrüßt er die Beiden.


    Ich bin bin auf der Suche nach einer Anstellung und wollte anfragen ob im Cursus Publicus noch weitere Hände gebraucht werden?

    Zitat

    Wenn man diese Probleme mit der Vergewaltigungen, Menschenrechtsverletzungen, Versklavungen alles miteinbezieht, nehme ich meine Worte zurück. Aber ich hab mich da mehr auf das gesellschaftliche Leben gewandt von normalen Bürgern, die ihre Rechte befolgen. Es ist glaub ich nicht mehr so, dass die Männer alles bestimmen können.
    Man muss doch zugeben, dass es zum Beispiel im Haushalt nicht mehr so ist, dass die Frau den ganzen Haushalt macht und auf die Kinder aufpasst. Heute sollen sich auch Männer daran beteiligen, und zumindest bei den Leuten, die ich kenne, ist das so. Wie erklären sich dann die ganzen vielen Scheidungen, das gabs früher nicht so häufig.
    Und von dem her hat es sich natürlich zur römischen Zeit verändert. Deshalb schrieb ich Machtposition, weil es mir vorkommt, dass die Römer das noch ausdrücklicher propagierten, wenn man sich nochmal an die Szenen der ROM-Serie erinnert.


    Scheidungen gibt es heute häufiger weil:


    - sich beide Ehepartner scheiden lassen können
    - weil die Ehe als soziale Institution an Kraft verloren hat
    - deswegen ist z.B. sexueller Kontakt für beide Geschlechter auch außerhalb der Ehe möglich, aber auch Kinder oder ein erfülltes gemeinsames Leben
    - die Menschen aufgrund des starken Individualismus immer weniger bereit sind in Gruppen zu bleiben die ihnen viel Kompromisse abverlangen
    - Scheidungen überhaupt möglich sind bzw. nicht mehr verdammt sind
    - Mann und Frau heute allein überlebensfähig sind
    - geschiedene Frauen bzw. Nichtjungfrauen heute auch Probleme neue Lebenspartner finden
    - die Menschen heut viel länger leben
    - Männer heute eher zugeben mit ihrer Frau nicht glücklich zu sein und Frauen eher Misshandlungen durch ihren Mann nicht hinnehmen
    - etc., etc.


    Mit Hausarbeit hat das nun wirklich wenig zu tun. Übrigens sind die Scheidungsanträge etwa halb halb zwischen den Geschlechtern aufgeteilt. Habe ich zumindest vor einigen Jahren in einer Wochenzeitung gelesen.


    Menschenhandel und Sklaverei gibt es übrigens hier in Deutschland. Oder mal drüber nachgedacht woher die ganzen Osteuropäerinnen in den Bordellen kommen? Hier in Deutschland werden auch noch tausende über tausende Frauen von ihren Freunden/ Männern geschlagen und vergewaltigt. Der Unterschied ist eben das letzteres heutes beides an sich für einen Strafprozess reichen würde. De facto kommt es aber nur in einem Bruchteil der Fälle zum Prozess.

    Zitat

    Original von Rambosius
    Das sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema!
    Viele gebildete Muslime zweifeln anderen Muslime an, ob sie überhaupt verstehen, was mit dem Koran gemeint ist, oder was da steht. Wenn man den Koran wortwörtlich nimmt, müsste an ihn gleich verbrennen, bei der Bibel genauso.
    Ich gebe selber zu, ich versteh vieles nicht vom Koran, ich hab aber auch nicht vor eine Auslegung vorzunehmen und daraus zu predigen! ;)
    Es gibt ein gutes Buch, dessen Titel ich nicht weiß, über die Interpretation des Korans!


    Auslegen kann man sicher immer viel. Fakt ist aber das es im damaligen Kontext militärisch gemeint war. Muslime haben genauso das Recht wie Christen ihre Heiligen Schriften heute umzuinterpretieren und auch so, dass Teile des ursprünglichen Inhalts für die heutige Zeit abgeschafft werden. Wohl kaum ein christlicher Geistlicher würde einer Frau heute in der Gemeinde das Wort verbieten, auch wenn er biblisch eigentlich dazu aufgefordert ist.

    Zitat

    Original von RambosiusTitus Duccius Vala hat mit dem Koran recht. Im Koran stehen nirgends solche Dinge. Viele Sachen wurden ja von Kalifen dazuerdichtet. Selbst Ali, der beste Freund von Mohammed hat bestimmte Dinge einfach weggelassen und seine eigene Auslegung gemacht. Die Schlimmste haben dann die drei Kalifen nach Mohammeds Tod geleistet, die gewissen Suren und Stellen so ausgelegt haben und zum Gesetz gemacht haben, dass der Sinn völlig verdreht wurde. Zum Beispiel das arabische Wort "Dschihad" bedeutete ursprünglich "kleiner Kampf". Damit war eigentlich der innere Kampf mit sich selber gemeint, aber die Kalifen haben das Wort plötzlich bei ihren Kriegen gegen die Kreuzritter ausgerufen und daraus wurde aus dem "kleinen Kampf" der "Heilige Krieg"!


    Was soll im Koran nicht stehen? Dschihad heißt wörtlich "Anstrengung" oder "Kampf" und damit ist im Koran und allen anderen sehr frühen islamischen Quellen (fast) immer militärisch gemeint. Erst spätere Mystiker unterteilten in "kleinen Dschihad" und "großeren Dschihad" wobei der größre Dschihad den inneren Kampf gegen die Triebseele oder gar das Selbst überhaupt meint. Damit haben aber auch diese aber die Pflicht zum kleinen Dschihad nicht abgeschafft. Daraus entwickelte sich dann später sogar ein vierstufiges System. Die Islamische Expansion war bereits beendet bevor nur entfernt von Kreuzrittern die Rede sein kann. Eben diese islamische Expansion wurde mit Dschihad begründet. Mohammed selbst führte übrigens bereits seine militärische Expansion auf der Arabischen Halbinsel durch und griff 629 dann sogar das Oströmische Reich bzw. dessen arabischen Bundesgenossen an.



    "Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Gott und den jüngsten Tag glauben und nicht verbieten (oder: für verboten erklären), was Gott und sein Gesandter verboten haben, und nicht der wahren Religion angehören – von denen, die die Schrift erhalten haben – (kämpft gegen sie), bis sie kleinlaut aus der Hand (?) Tribut entrichten!" (Koran 9,29)


    Man wird wohl kaum bestreiten können das Bibel wie Koran ziemlich patriarchale Gesellschaftsnormen festlegen. Das es natürlich einen gewissen Auslegungsraum gibt, der dann bis zur Hinterfragung der Gültigkeit jeder Anweisung des heiligen Buches für die heutige Zeit geht steht natürlich außer Frage. Eben das ist mit der Bibel in liberaltheologischen Kreisen passiert, beim Koran sieht man da bis heute wenig Strömungen.


    Was ein Mann ist und wie er sich in sexueller Hinsicht verhalten soll, kann und darf ist ebenfalls sozialisiert. Das sagen übrigens auch die Mehrheit aller Feministinnen. Das Thema Phantasien über sexuelle Gewalt ist noch einmal ein weit komplexeres. Es ist z.B. ein großer Unterschied ob man in der Fantasie der aktive oder der passive Part ist. Bei den jeweiligen Studien würde ich sehr genau schauen was da als "Vergewaltigungsfantasie" operationalisiert wurde. Das kann nämlich mitunter sehr verschieden sein und kann auch nicht mehr dem entsprechen was wir als Vergewaltigung verstehen. Die nächste Frage ist dann warum besagte Frauen zu diesen Fantasien tendieren. Das kann sicher an der Umsetzung eines gewissen Männerbildes in die Fantasie sein oder aber die Sehnsucht nach gewissen sexuellen Praktiken die dann in der Fantasie einen überzogenen Höhepunkt findet, es kann aber auch die psychische Verarbeitung der Angst vor sexueller Gewalt sein.

    Zitat

    Original von Phaeneas
    Sex war in der römischen Antike vor allem auch Machtdemonstration; indem man eben mit Sklaven und Prostituierte geschlafen hat, hat man gezeigt, dass man vollumfänglich über sie verfügen kann. Sprich, wer besonders mächtig war, musste ein besonders aktives Sexleben haben. Zumindest nach außen hin.
    Was man praktisch getan hat und theoretisch die Moral von einem verlangte, war in der römischen Antike schließlich ein großer Unterschied. Deshalb auf der einen Seite diese "Sittenstrenge" und auf der anderen Seite diese Freizügigkeit.


    Übrigens hat sich nicht erst mit der Christianisierung, sondern schon davor (irgendwann in der späten Kaiserzeit, keine Ahnung wann genau) eine neue Moralvorstellung entwickelt. Eine, die nämlich - anders als davor - eheliche Treue betont hat. Dadurch wurde übrigens auch gleichgeschlechtlicher Sex ins gesellschaftliche Abseits gedrängt - weil es ja in der Regel außerehelich war. Diese neue Moral wurde durch das Christentum nur noch verstärkt.


    Das Sex (auch) eine Machtdemonstration ist war nicht nur in der Antike so. Prostitution gibt es noch heute, das Ausnutzen von Machtposition auch und Machtgefälle in Beziehungen auch. Das einige mächtige Männer sich gern mit hübschen und jungen Frauen zeigen ist auch heute keine Fremdheit.


    Die Idee ehelicher Treue dürfte es eigentlich auch immer gegeben haben. Das ist doch ein Kern von dem was die Ehe als soziale Institution ausmacht: Den (relativ) exklusiven Zugang zu bestimmten Bereichen des Partners - hier des sexuellen. Freilich schwankt die Effektivität solcher Institutionen immer wieder.