Puh... alles doch nicht so schlimm, wie es erst zu sein schien!
Zum Lernen war er ja hier, also schockte es ihn nicht besonders, dass er nun mehr lernen musste, immerhin war er ja wissbegierig! Das ihm das alles aber nocht so leicht fallen würde, wie er dachte, wusste er nicht.
Meister Xanthos erklärte ihm den Ablauf seiner Schule, wann der Unterricht begann und aufhörte, wann es Pausen gab und so weiter.
Als er dann etwas von Mitschülern und vorstellen sagte, schaute Dagwin gar nicht mehr so erfreut, kurzzeitig entglitten ihm sogar seine Gesichtszüge. Aber was sollte er machen? "Eh, ja .. ja kann ich machen Meister Xanthos." antwortete er zwar brav, wollte aber eigentlich sagen Alter du spinnst doch!.. mit einem unwohlen Gefühl stand er auf und schaute rund in die Augen seiner Klassenkammeraden.
Wie fing er jetzt nun an? Was gab es denn groß zu erzählen? Er war auf einem Hof aufgewachsen fern der Stadt, er war also quasi ein Dorftrottel! Nein, das konnte er nicht sagen, immerhin war er ein Duccier! Er dachte an seinen Vater und nahm all seinen Mut zusammen, schluckte den großen Kloß im Hals herunter und fing an.
"Salve!" gut Dagwin! Weiter so! "Mein Name ist Faustus Duccius Decula und ich bin 10 Winter alt." Die ersten Worte waren raus, das lief doch!
Aber was sollte er jetzt noch erzählen? Er überlegte kurz und sprach dann "Mein Latein ist eigentlich ganz gut.." fing er an, dann merkte er, wie schon der Schweiß von seinen Fingerspitzen tropfte und plötzlich setzte es bei ihm aus. "Meyn Gärmanüsch is abo au' nischt von de' schleschte Eldern, do nennd' man misch au Dägwin." URGS! Innerlich schlug er seinen Handballen vor sein Gesicht, rein aus Reflex, bevor er überhaupt begriff was er da gerade gesagt hatte. Was er gerade gesagt hatte würde keiner verstanden haben, zumindest hatte er noch keinen anderen germanischen Jungen außer ihm selbst in diesem Raum gesehen und der Lehrer konnte bestimmt nicht Germanisch! Jetzt stand er da und zog den linken Mundwinkel weiter nach außen, die rechte Augenbraue hoch und runzelte die Stirn. Mit großen Augen wartete er auf das Gelächter.
Beiträge von Faustus Duccius Decula
-
-
Hey Dagwin! Super gemacht, du konntest dein gelerntes Wissen nicht zurückhalten und was hat es dir gebracht? Nichts, scheisse war es! Der Junge ärgerte sich ein wenig und sein Grinsen war ihm vergangen. Chaire also.. Jasu löschen und Chaire speichern!
Dann fragte der magister ihn nach weiteren Worten, die er vielleicht wusste und die er ihm dann austreiben könnte."Ehm.. ne Meister Xanthos, das war's.." entgegnete er also. Jetzt wusste sogar er, dass er richtig in der letzten Reihe saß, er hatte sich zum Deppen gemacht.
-
Thorgall und der Magister unterhielten sich noch über die Bezahlung und irgendwelche Formalitäten, derweil pulte Dagwin sich Dreck unter den Fingernägeln heraus. In Zukunft würden sie nicht mehr so dreckig sein, er würde nicht mehr so oft auf der Hros helfen können, jetzt, wo er in die Schule ging.
Als Meister Xanthos sich wieder der Klasse widmete und seine Stimme ertönte erschrak Dagwin kurz, da er kurz in Gedanken versunken war.
Zwei der discipuli sollten ihm irgendetwas erklären, ein griechisches Wort.. Kürieoss .. oder so ähnlich.. Der Lehrer fragte ihn nach seinen Griechischkenntnissen, die nicht bescheiden aussahen, sondern gar nicht vorhanden waren. Das einzige Wort was er kannte war 'Jasu', womit er immer einen der Sklaven auf dem Hof gegrüßt hatte, nachdem er dem Jungen das Wort beigebracht hatte."Ehm.." stotterte er.. "Jasu?" entgegnete er dann zarghaft, aber auch irgendwie stolz mit einem charmanten Grinsen.
-
-
Ich fand, dass es hier besser reinpasst als in "Technik":
http://imperiumromanum.net/tabularium.php?a=i&p=1390&p2=238
da steht der selbe Text, wie beim Amt des Quaestor.
-
Der scharfe Blick des Lehers verflüchtigte sich. Er wies den Jungen an einen Hocker aus der Ecke zu holen und sich einen Platz zu suchen. Das lies sich Dagwin natürlich nicht zweimal sagen und setzte es in die Tat um. Er hängte seinen Mantel an den Haken und ging in die Ecke um sich den Hocker zu packen. Was der Magister und Thorgall noch zu bereden hatten, bekam der Junge gar nicht mit, denn er hatte ein viel größeres Problem:
Verdammte Axt wo setz ich mich hin?!
Schüchtern blickte er in die Runde, alle Augen ruhten auf ihm. Wenn er in die eine Richtung ging rutschten die Schüler dort näher zusammen und schüttelten den Kopf. Ging er zur anderen Seite rutschten dort die Knaben zusammen, damit er sich ja nicht zu oder sogar zwischen sie setzen konnte. Na wie hieß das noch gleich? Genau! Der klügere gibt nach Ätsch! Also setzte er sich in die letzte Reihe und blickte nach links und nach rechts. Anscheinend saßen hier die Deppen: Der eine bohrte in der Nase, der andere schien gleich vom Stuhl zu kippen. Geschlagen geben würde er sich damit aber nicht! Er wollte an seinem ersten Tag nur kein Aufsehen erregen, es war schon schwierig genug und den Lehrer sollte man nicht strapazieren. -
Was sollte er jetzt sagen? Also Castor hatte er auf jedenfall verstanden, aber wenn es mal ein Wort gab, dass Dagwin nicht kannte, so hatte der Vilicus es ihm erklärt. Bei dem Lehrer, der ihn von Kopf bis Fuß musterte, würde er anscheinend nicht auf Wohlwollen stoßen.
"Ja, Magister!" was hätte er auch sonst sagen sollen? Der Blick des Lehrers machte ihm Angst und hatte ihn ein wenig eingeschüchtert und er wollte auf gar keinen Fall wieder mit Thorgall zur Casa zurückkehren!
Er würde sich die Worte einfach aufschreiben, die er nicht verstehe und sie dann später einem aus der Familie zeigen.. hoffentlich würde er nicht bei etwas dran genommen werden, was er nicht wusste, oder würde im Chor nicht mitsprechen können!
Die anderen Schüler musterten ihn weiterhin, einige lächelten schon schelmisch, ein unwohles Gefühl machte sich bei Dagwin breit. -
Das erste was Dagwin warnahm, waren Worte. Zum einen kamen sie von einer recht alten Stimme und zum anderen von Kindern in seinem Alter. Aufgeregt drängte er Thorgall in die Richtung, welcher dann den Vorhang beiseite schob und sie eintragen.
Ein Mann, der weitaus älter als Witjon war, erhob sich aus seinem Korbsessel und kam auf die beiden zu. Das war bestimmt der Lehrer! dachte sich Dagwin sofort. Während er auf sie zu kam, schaute er an ihm vorbei und blickte in die Gesichter der Kinder in seinem Alter. Die Kinder saßen auf Hockern und schienen auf der einen Seite erleichtert, da sie eine kleine Pause durch Dagwins auftreten bekamen, auf der anderen Seite sehr interessiert und verfolgten ab sofort genau das weitere Geschehen.
Thorgall zeigte dem Lehrer das Siegel von Witjon und erzählte ihm von seinem Auftrag, nämlich den jungen Duccius in der Schule anzumelden.
Was Thorgall sagte, beeindruckte den Jungen, Witjon hatte zwar schon gesagt, dass er, wenn er älter sei, in die Fußstapfen seiner Verwandten treten und ebenfalls in der Stadtverwaltung und vielleicht sogar Politik aktiv würde. Das mit der Politik und der Stadtverwaltung war Dagwin bis dahin erstmal egal. Er wollte einfach nur die römische Kultur und vor allem ihre Sprache näher kennen lernen. Über seine späteren Tätigkeiten dachte er noch nicht nach, er war eben noch ein Kind.Gespannt schaute er dem Lehrer in die Augen und grüßte ihn mit deutlich germanischem Akzent "Salve magister!". Auch wenn er das konnte, hatte der Mann einen Jungen vor sich, der trotz seiner Wissbegierigkeit etwas Unsicherheit in den Augen hatte.
-
Verwendung? Dagwin verstand das alles immer noch nicht. Wieso waren alle aus Thorgalls Familie "Bedienstete" seiner Familie? Eine Sache, die er auf jedenfall mal in der Schule ansprechen sollte, oder lieber nicht? Nein lieber nicht.. vorlaut wollte er nicht sein und blamieren vor anderen in seinem Alter erst recht nicht.. er könnte das Witjon aber beizeiten mal fragen! Ein Leben lang auf der Hors arbeiten? Das ging doch nicht..
Als die beiden angekommen waren, erklärte ihm der Stallbursche noch, dass er ihn anmelden würde. Natürlich dachte Dagwin, dass er das auch selber könne, er sei ja kein Kind mehr (dachte er zumindest), aber er konnte nicht wissen, dass bestimmt irgendwelche Formalia abgehandelt werden müssten.
Auf Thorgalls Anweisung also klopfe er an die Tür. -
Wieder war es ein schwerer Tag gewesen, er hängte sich wirklich sehr dabei rein, auf der Hros Duccia zu helfen. Das ihm das ganz und gar nicht leicht viel, merkte man ihm sogar nach einigen Gewöhnungstagen noch an. Völlig verdreckt und verschwitzt saß er nun da. Wo saß er? In Zimmer mit zwei Tischen und vielen Regalen, wohl das Arbeitszimmer oder so etwas. Witjon hatte ihn herzitiert, jedenfalls sagte das Lanthilda und die hatte es von Marga, die es wiederum von Albin hatte. Jedenfall saß er nun hier.
Als Witjon erzählte wurden seine Augen immer größer. Schule? Schreiben, lesen auf Latein!? Mathematik? Staatswesen und Geschichte?
Der Junge war außer sich vor Freude.. leider fiel es ihm schwer das zu zeigen.
"Verstanden!" rief er Witjon nur freudig entgegen, sein Körper hingegen regte sich nicht auf dem Stuhl, auf dem er noch ziemlich klein aussah.
"Aber wie komm ich denn dahin?" harkte er nach. Wann es los ging, also wann so ein Schultag begann, wusste er auch nicht, so etwas war ihm völlig fremd. -
Heute war der große Tag! Dagwin sollte eine öffentliche, römische Schule besuchen, wo er auf Latein lesen und schreiben lernen sollte. Auch in Mathematik hatte er einiges aufzuholen, denn da war er nun wirklich nicht der hellste Kopf. Auf dem Hof hatte er immer nur ein paar dutzend Eier oder so etwas zählen müssen, was ihm aber schon nicht immer leicht gefallen war und nur mit herausgestreckter Zunge aus dem rechten Munwinkel und starker Konzentration schaffen konnte.
Thorgall, ein sogenannter "Bediensteter" seiner Familie - er verstand immer noch nicht genau, wie Menschen Menschen besitzen konnten, aber das würde er bestimmt auch in der Schule lernen - sollte ihn zur Schule bringen, da er eh in die Stadt musste, er hatte ein Pferd dabei, dem ein Schmied die Hufe beschlagen sollte oder so, irgendwie so etwas eben.Der Junge beschwerte sich, zurecht, über Dagwins Tempo, denn er hatte einen ganz schönen Zahn zugelegt, seit sie die Casa Duccia verlassen hatten.
"Naja, schon ein wenig.. aber ich freue mich auch!" zum einen würde er viel lernen, und er war nunmal sehr wissbegierig, und er würde Kontakte knüpfen können. Also, nicht irgendwelche Kinder von umliegenden Höfen, sondern ebenfalls wissbegierige Kinder, dachte er jedenfalls.. das nicht jeder in seinem Alter so war wie er, wusste er nicht, konnte er sich auch nicht vorstellen.
Was Dagwin auch nicht wusste war, dass ihm das ein oder andere ziemlich schwer fallen würde und Schule harte Arbeit bedeute, es war eben doch etwas anderes als mit Castor auf der Treppe über die Römer zu plaudern.."Wieso gehst du eigentlich nicht zur Schule Thorgall?" fragte er den Jungen mit dem Gaul an der Hand. Das er ein Bedienster der Familie war und es ihm somit nicht erlaubt war, wusste Dagwin nicht. Das Thorgall die Frage auch unangenehm sein könnte, wusste er ebenfalls nicht, daher hatte er einfach aus dem Bauch heraus, gesteuert von seinem Kindskopf, gefragt.
"Wo ist es denn jetzt?" -
Uff.. da war Dagwin ganz schön geschlaucht, als er von der Hros wiederkam und sich erstmal auf sein Bett fallen ließ. Am liebsten würde er jetzt ein Schläfchen machen, aber irgendwas hielt ihn davon ab. Die Tatsache, dass er bald in die Schule gehen würde, wovor er mächtigst aufgeregt war, war es nicht, obwohl jene ihm auch Nacht für Nacht ein paar Stunden seines Schlafes raubte, nein, es war etwas anderes, bloß was?
Auf einmal donnerte und grummelte es laut durch den ganzen Raum! Natürlich! Dagwins Magen hatte den Notstand ausgerufen, etwas zu essen musste her! Nun war der Bursche noch nicht der stärkste, das hatte er auch auf der Hros beim Schleppen gemerkt, aber wie sagt man so schön? Ohne Fleisch keine.. oder irgendwie so etwas.. er beschloss jedenfalls aufzustehen, um in der Küche etwas zu essen. Hoffentlich hatte die Köchin Marga etwas leckeres zubereitet, am meisten würde er sich über ein schönes Stück Fleisch freuen, damit er groß und stark werden kann. Morgen würde er wieder zur Hros gehen und schauen, wo er helfen konnte. -
Mir ist gerade beim Durchstöbern meiner Gens aufgefallen, dass ich noch nicht im Stammbaum stehe.
Bitte Marcus Duccius Pupillus mit Hildrun als meine Eltern eintragen, dankesehr!
-
Zufrieden sich angeboten zu haben nickte der Bursche und freute sich auf den morgigen Tag. Als Witjon die Bettdecke zurückwarf wunderte sich Dagwin ein wenig und schaute ihn unglaubwürdig an. So hatte ihn Ferun nie bemuttert, wozu auch? Er war ja kein Kind mehr!
(dachte er zumindest..) Als er ihm dann noch erzählen wollte, wie man ins Bett zu gehen hatte langte es aber!
"Ich bin kein Kind mehr!" (dachte er zumindest..) sagte er patzig und schaute Witjon böse an. Dann zog er sich beleidigt aus und legte sich ins Bett.
Bevor er sich noch bei seinem neu kennengelernten Verwandten für alles bedanken konnte schlief er sofort nach einem riesigen Gähnen ein. -
Im Obergeschoss angekommen war das Zimmer nicht mehr weit.
Als Witjon ihm die Tür öffnete staunte er. So viel Platz für ihn ganz alleine? "Boar..." konnte der Junge nur von sich geben. Er ließ sich rückwärts auf das Bett fallen "Uff.." und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab. "Und hier hat Onkel Phelan geschlafen?" dem Jungen gefiel dieser Gedanke, es mag albern klingen, aber so fühlte er sich ihm wenigstens ein bisschen nahe. Das auch einst sein Vater ein Zimmer unter diesem Dach hatte, war ihm nicht in den Sinn gekommen, also fragte er auch nicht danach.
"Was gibt es denn morgen zu tun? Also bei Großmutter musste ich immer im Morgengrauen schon aufstehen und dies und das erledigen." verkündete er stolz und hilfsbereit mit einem Grinsen. Immerhin wollte er sich hier auch nützlich machen, denn er war ja kein Kind mehr! (.. dachte er zumindest..) -
Dagwin streckte sich. "Ich bin auch ganz schön müde.." bekannte er sich vor Witjon und folgte ihm raus auf den Gang. Mit einer Öllampe in der Hand ging er vorraus und führte den Jungen durch die Casa ins Obergeschoss. Er staunte nicht schlecht über sein neues Heim, es war riesig und die massiven Mauern fand er ziemlich beeindruckend, das war nichts gegen die kleine Hütte, die er mit seiner Großmutter bewohnt hatte.
-
In Dagwins Kopf ging nur eins um und das war ein riesiges Fragezeichen mit einem noch riesigerem Punkt. Onkel Phelan sollte geheiratet haben und auf dem Land wohnen? Das machte ja gar keinen Sinn, der Junge schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur aufs Land ziehen, wenn man in einer Stadt wohnen konnte? Als er dann noch hörte, dass seine Tante bei ihm auf dem Hof hätte sein sollen, schaute er seinen Gegenüber mit großen Augen an. "Nein nein.." schüttelte er wieder den Kopf "Tante Sontje war nicht mehr auf dem Hof, seit ich vier oder fünf Winter alt war Aber Großmutter hätte sie bestimmt wieder weggeschickt, sie hielt sie nämlich für schwachsinnig." mit seinem Zeigefinger kreiste er neben seinen Schläfen. Sehr seltsam. Irgendwann realisierte er aber eines: Weder sein Onkel, noch seine Tante war hier. Er war also.. allein?
"Mh.. ich dachte Phelan oder Sontje wären hier .. ich kenne hier doch gar keinen." auch wenn der Junge sehr mutig war, er ringte mit sich, seine Traurigkeit und vielleicht die ein oder andere Träne zu verbergen.
"Das mit Großmutter ist schon in Ordnung.. sie war eine alte Frau weißt du? Aber ich bin mir sicher, dass sie sich bestimmt gefreut hätte, wenn wir ein Opfer dar bringen! Großmutter hat oft und viel von den Göttern erzählt, von Frigg ganz besonders viel.." kein Wunder, dass der Junge sich so für die römische Kultur interessierte, über die germanischen Götter wusste er genug für zwei Menschenleben. -
Kurz hörte der Junge auf zu essen, als Witjon ihn über dieses Haus belehrte. Der war ja schon wie seine Großmutter, nur nicht so garstig und alt. Irgendwie verstand Dagwin es nicht, sie lebten doch hier in einer römischen Stadt, wieso also noch all das germanische? Aber er war vermutlich der Jüngste im Haus der Duccier, also müsste er sich wohl damit abfinden. Er nickte zum Verständnis.
Auch den Trinkschlauch nahm er entgegen und trank und trank und trank, so dass es ihm schon an den Mundwinkeln herunter lief. Schnell wischte er sich mit dem Ärmel alles weg. Wo Witjon seinen Namen und den seines Vaters wiederholte erinnerte sich wieder daran, was er vor kurzem in der Eingangshalle gesehen hatte, den Stammbaum. Natürlich waren es viel zu viele Namen gewesen, als das er sich alles hätte auf die Schnelle merken können, aber der Zweig des Evax war direkt neben dem seines Großvaters gewesen, er war der Bruder von Gunnar und so fiel ihm auch ein, dass Witjon in der selben Generation wie sein Vater, sein Onkel und seine Tante war. Jetzt erinnerte er sich auch wieder daran, dass er nach seinem Onkel und seiner Tante fragen wollte!
"Wenn du Witjon bist, dann kennst du doch bestimmt meinen Onkel und meine Tante! Verus und Ver.. ehm, ich meine Phelan und Sontje! Sind sie hier? Wissen sie, dass ich hier bin?!" fragte er also aufgeregt.Witjon fragte ihn nach seinem Leben auf dem Hof, was er ihm kindlich bis ins kleinte Detail erzählen wollte.
"An das als ich klein war, kann ich mich nicht mehr erinnern.. aber in den letzten Wintern lebte ich alleine mit Großmutter auf dem Hof des Römers Paullus Volcatius Lanatus!" Eine tolle Sache, wie er fand, also auf dem Hof eines Römers zu leben!
"Das war nämlich so.." und Dagwin erzählte wie ein Wasserfall, was er alles auf dem Hof erlebt hatte. "Und dann .. starb Großmutter." schob er traurig nach und beendete somit seine Erzählung. -
Als sich Witjon vorstellte nickte der Junge ihm zu "Aber mein römischer Name ist Faustus Duccius Decula!" schob er noch nach. Dankend nahm er die Scheibe .. nein, dankend RISS er die Scheibe an sich, denn er war am verhungern, so brauchte er auch nicht lange, um sie zu vertilgen.
Dass der Mann ihn dabei musterte, bemerkte er nicht, er nahm lieber auch die Scheibe Käse entgegen und stopfte sich den Mund voll.
"Mhh!" entgegnete er mit vollen Backen "Fie Reife war in Orfnung.." er schluckte einen gewaltigen Klumpen aus Brot, Schmalz und Käse herunter ".. viel aufregender aber die Stadt!"
Bevor er erneut zubeißen konnte fragte Witjon ihn nach seinem Alter.
"Ich bin zehn Winter alt, aber fast schon ein Mann!" stellte er wie selbstverständlich klar. Immerhin hatte er viel auf dem Hof geholfen, fast soviel wie es jeder dieser sogenannten Sklaven tuen musste. Dagwin verstand immer noch nicht, wie Menschen Menschen gehören konnten. Auch wenn er schon viel über die Römer wusste, verstand er einiges dennoch nicht.
Erneut biss er zu und fragte sein Gegenüber "Und wwer bifft du?" Verrückt.. dass erste was er eigentlich fragen wollte war, wo seine Tante und sein Onkel seien, aber der Hunger und die Neugier auf Witjon hielten ihn davon ab. -
Unfassbar! Wie groß dieses Haus war! Es war noch viel viel größer als es von außen den Anschein gemacht hatte. So etwas hatte der kleine Dagwin noch nicht gesehen, die Hütte seine Großmutter hatte nur zwei Zimmer und in das Haus des Gutsherren durfte er nie..
Schließlich öffnete der alte Mann, dessen Namen er noch nicht wusste, eine Tür und schob ihn voran hindurch.
In der Küche saß ein Mann mit langen Haaren, genauso wie sein Onkel Phelan! Für einen kurzen Moment dachte er auch, dass er es sei, aber als der Mann sich im Schein der Lampe zu ihnen drehte und Dagwin sein Gesicht sehen konnte, erkannte er, dass es nicht sein blonder Onkel Phelan war, denn das einzige, woran er sich noch erinnern konnte war, dass er blond Haare hatte. Wer sollte es nun sein? Sein Tante Sontje sicher nicht. Vielleicht war es der Koch?
Eigentlich war Dagwin recht mutig, er hätte ihn bestimmt danach gefragt, doch der alte Mann ergriff das Wort.
Nachdem er ihm auf die Schulter geklopft hatte, verschwand er auch wieder.Nun ging der Junge aber mutig auf den Mann zu und setzte sich auf einen der Stühle. "Ich bin Dagwin. Und wer bist du?"