Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Der Bote gab den Brief ab.



    An den Kommandostab der Legio II


    Salve,


    im Rahmen der kommenden Bau- und Sanierungsarbeiten in und um Mogontiacum, bitte ich im Namen der Stadt um Unterstützung der Legio II. Im Rahmen dessen empfehle ich ein beratendes Gespräch mit einem Vertreter der Legio, welches entweder im Castellum oder im Rathaus stattfinden kann.
    Desweiteren werden jetzt, mit dem einseitzenden Tauwetter auch die Hilfslieferungen nach Raetia wieder aufgenommen, wo wir logistische Unterstützung für benötigen. Auch hier bitte ich um ein Gespräch!


    Vale bene
    Valentin Duccius Germanicus

    Mit zwei Scriba im Schlepp ging Valentin heute am frühen Nachmittag los um die Stadt zu untersuchen. Untersuchen hiess in diesem Fall, in Ermangelung eines Magistraten selber die Notwendigkeiten der Renovierungen und Sanierungen nach dem Winter zu überprüfen. Ihr erstes Ziel waren die Wohngegenden im Osten. Straße für Straße wurden diese abgegangen, geprüft, gemessen und gewogen. Dann entschied man ob genau richtig oder zu leicht. Die Listen wurden langsam länger.

    Wie konnte man nur einen Menschen als Legaten hier einsetzen, der offenkundig keine Ahnung und auch kein Interesse von und an Germanien hatte. Wann war der Kerl je mal mehr als ein paar Tage, vielleicht mal wenige Wochen am Stück hier gewesen? Wann hatte er sich mal für mehr als für seine Legion interessiert? Er war enttäuscht, bitter enttäuscht. Gerade vom Kaiser hätte er mehr Umsicht und Vernunft erwartet. Er erhob sich und sah in die Runde. "Zunächst wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben als diese Entscheidung zu akzeptieren, aber bezugnehmend auf die Vergangenheit, erlaube ich mir durchaus genau dieser mit größter Skepsis entgegen zu sehen. Nie habe ich einen Mann gesehen, der sich weniger mit der ihm übertragenen Provinz, in der er ja nun schon eine ganze Weile lebt, auseinandergesetzt zu haben scheint als ihn.
    Wann können wir mit seinem Erscheinen rechnen?"

    Nachdenklich hörte er der Diskussion zu. "Vielleicht sollten wir uns mit Alternativen anfreunden. Wobei hier die Frage wäre, welche uns offen stünden." Er überlegte schon krampfhaft, welche Wettkampfarten beiden Seiten gerecht würden. "Mhm, es soll doch in Griechenland einen Wettkampf geben, der sich Tauziehen oder so ähnlich nennt? Das soll ein Mannschaftssport sein. Könnte man in die Richtung was machen?"

    Valentin las den Artikel aufmerksam und dachte da einen Scherz zu lesen. "Das ist nicht deren ernst, oder?" Diese egoistische Niete setzten sie ihnen vor? Der ja nicht mal in der Lage war länger als zwei Tage an einem Ort zu sein? Zumindest nicht, wenn der Ort Germanien hiess! Er lehnte sich zurück und seine Emotionen waren eindeutig auf seinem Gesicht zu sehen. "Das ist eine Verhöhnung der Provinz Germanien," sagte er ernst!

    Er nickte bei der Frage. "Wäre einfacher gewesen, ja. Sie haben es auch versucht. Die Völker im Norden, sind wie sie Germanen gewesen. Mit ein paar, vielleicht ein paar Hundert, wäre es auch kein Problem gewesen sich zu arrangieren oder sie schlimmstenfalls zurückzutreiben" oder zu töten. "Aber es waren wahrscheinlich zehntausende, wenn nicht gar hunderttausend Menschen, die verzweifelt nach einer neuen Heimat suchten, weil ihre alte nicht mehr wohnbar war. Die Gründe dafür waren diverse.
    Man halte einen Strom so vieler Menschen auf, Männer, Frauen, Kinder, Wagen, Tiere. Einige haben es versucht, denn sie sahen in der Masse eine Bedrohung für sich. Es gab nict genug urbares Land und es urbar zu machen hätte zu lange gedauert. Das was zu dem Zeitpunkt nutzbar war, wäre bis dahin schon schwer geschädigt gewesen. So zogen jene Germanen immer weiter. Bis sie an die Grenzen Roms traten und dort um Hilfe, Land, Frieden baten. Auch Rom hatte die Ängste, die die anderen Germanen hatten. Vielleicht zu recht, denn wo will man so viele Menschen auf einmal unterbringen? Die Germanen zogen weiter. Doch irgendwer meinte, dass es wohl besser wäre das Übel bei der Wurzel zu packen und sie zu bekämpfen, zu vernichten, wenigstens zu dezimieren. So kam es, wie es kommen musste. Und, um die Worte eines Römers zu nutzen, so besiegen die Römer seit über 200 Jahren die Germanen." Er holte kurz Luft. "Heutzutage hat man nicht mehr mit solchen Wanderungen zu tun. Man muss sich höchstens gegen kleine Ströme wehren, nicht wie damals. Aber dafür sehen die Germanen nun, statt einer Wanderung aus dem Norden eine aus dem Süden."




    [SIZE=7]Erst alles fertig schreiben, ehe man auf senden klickt^^[/SIZE]

    Er hörte den Beiden zu und meinte dann freundlich: "Alles fing damit an, dass eine große Gruppe Germanen aus dem Norden immer weiter in den Süden vordrangen, auf der verzweifelten Suche nach neuem Land. Irgendwann traf man aufeinander und statt es friedlich zu regeln, kam es zu einem Krieg. Ein Krieg, der so sagt die Geschichte, zumindest von germanischer Seite weder geplant noch gewollt war. Und irgendwie zieht sich das nun schon seit Jahrhunderten durch die Geschichte. Die einen wollen vom Anderen etwas und umgekehrt. Und ja, ich denke Venusia hat völlig Recht, wenn sie sagt, dass es meistens dieser Grund ist, der die Germanen zum Kampf führt."

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Raeticus
    "Magister, müssten nicht wir die Fragen stellen?" :D


    Er grinste leicht. "Ja, sollte man annehmen," zwinkerte er. "Aber wenn Ihr keine Fragen stellt, muss ich entweder davon ausgehen, dass wir so gut erklären, dass Ihr alles versteht, oder aber Ihr eben nicht alles versteht. In letzterem Fall ist nachfragen immer besser, in ersterem nicht das Schlechteste," schmunzelte er. "Aber nur zu, wer Fragen hat...."

    "Nun meine Herren, meine Damen, keine Fragen?" Er sah noch mal in die Runde, zuckte kurz schmunzelnd mit den Schultern und meinte: "Dann kommen wir halt zum nächsten Part: Handwerk, Handel und Verkehr!


    Wie schon weiter oben angedeutet vollzieht sich in den Siedlungen nicht nur die landwirtschaftliche Produktion, sondern finden auch handwerkliche Tätigkeiten ihren Raum, in erster Linie zur Befriedigung des örtlichen Bedarfs. Die Frauen sind für die Herstellung von Decken, Kleidung und Textilien durch Spinnen und Weben zuständig. Das Gerben von Leder und dessen weitere Verarbeitung ist mehr Sache der Männer. Das Arbeiten mit Holz wie zum Beispiel das Zimmern beim Hausbau, Tischlern, Drechseln, Schnitzen von Kleingerät, die Verhüttung und das Schmieden von Eisen, das Verarbeiten von Buntmetallen und Bein, ja sogar die Herstellung von Tongefäßen liegen dort in den Händen der Handwerker.


    Bei einer so weitgehend auf Autarkie eingestellten Gesellschaft ist nicht zu erwarten, dass die Mechanismen einer weiträumigen Warendistribution, namentlich durch Handel, in besonderem Maße ausgebildet sind. Es fehlen städtische Siedlungen oder große Ansiedlungen mit Hafen und Markt, die als Umschlagplätze für Waren dienen können. Ein Wegenetz, das einzelne Siedlungen miteinander verbindet ist, auch über größere Entfernungen hinweg, vorhanden. Aber das sind keine für den Wagenverkehr ausgebauten Straßen wie im Römischen Reich. Wagen sind zwar gebräuchlich doch dienen sie nur selten für einen weiträumigen und umfangreichen Warenverkehr. Entsprechendes gilt für Schiffe.


    Gegenstände des gehobenen Bedarfs, teils sogar ausgesprochene Luxusgüter, gelangen bis in die hintersten Winkel Germaniens und das nicht einmal selten. Römische Tafelgeschirre und andere Attribute feiner Lebensart dienen als Ehrengeschenke zu politischen Zwecken, die in den Besitz germanischer Herren gelangen. Zu einem gewissen Teil gelangen solche römischen Produkte aber auch als Handelsgüter nach Germanien. Als Äquivalent gelangen Pelze und Bernstein, Sklaven und blondes Frauenhaar nach Rom. Besonders rege und sozusagen alltäglich ist der Handel mit den Römern nur in den grenznahen Bereichen. Hier erstreckt sich der Austausch von Gütern auch auf die Gegenstände des täglichen Gebrauchs, auf Küchengeschirr und landwirtschaftliche Produkte.


    Römisches Geld ist in Germanien allenthalben bekannt und im Besitz von vielen. Soweit es aus Edelmetall besteht, wird es zum Ansammeln und Aufbewahren eines Vermögenswertes benutzt, sicher auch zuweilen als Wertäquivalent beim Tauschhandel. Von einer regelrechten Geldwirtschaft kann aber keine Rede sein, geschweige denn von eigener Münzprägung. Die Germanen leben in einer Gesellschaft des reinen Tauschhandels."


    Er hielt inne. "So, Herrschaften! Nun aber mal eine kleine Pause und die Frage, wie es mit dem Verständnis bis hierhin aussieht. Fragen? Anmerkungen? Sonst hab ich ein paar Fragen."

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Ausfall gab es laut Status-seite des Hosters keinen. Der Server aber wird derzeit ziemlich ausgebremst, Felix hats ja schon angedeutet: Computerproblem


    Kann es sein, dass das alles auch ein bissel Serverabhängig ist, über den man on geht? Über T-Online kam ich gestern gar nicht mehr rein, während andere mit Freenet oder BC keine Probs hatten.

    Sim-Off:

    Sorry, aber das Forum scheint manche T-Online-Server nicht mehr zu mögen. Deshalb kam ich nicht rein.


    Er sah sich um und war erstaunt, wie wenige Fragen hatten. Aber nun gut, so hatte man am Ende vielleicht mehr Zeit für die Diskussion, was ja auch nciht schlecht war. Einen Moment wartete er noch.