Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    "naja," zuckte er mit den Schultern. "Letztlich war es nichts Besonderes. Er hat wohl einem höheren Würdenträger das Leben gerettet und der hat sich dann für ihn verbürgt, damit er das Bürgerrecht erhalten würde. Damals waren wir gerade erst kurze Zeit im Imperium. Ich war noch ein Junge und zu der Zeit nicht in der Verfassung wirklich was aktiv mitzubekommen." Seine Augen hatten eine dunkle Färbung angenommen.

    "Um anzugeben," zwinkerte er, machte aber deutlich, dass man die beiden Worte nicht so ernst nehmen sollte. "Nun, da gibt es nicht viel zu berichten. Mein Vater erwarb durch eine ungewöhnliche Tat das Bürgerrecht und wir haben es dadurch auch, wie auch jene, die noch immer irgendwo in Germanien oder sonstwo durch die Weltgeschichte gondeln."

    "Nun Florus, hast Du den Ärger des Nachmittags verdaut? Es tut mir wahrlich leid, dass es dann doch nichts wurde für Dich und doch bin ich gleichzeitig glücklich drum. Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht länger übel?"
    Die Frau begann leise eine schöne, beinahe traurige Melodie zu singen, während man sich über Oliven, Fleisch, Fisch, diverses Gemüse und Käse hermachen konnte.

    Er sah zu ihr und blieb einen Moment stehen. "Na was ist?" fragte er freundlich. "Hat Dich die Kleidung erschreckt? Keine Angst, Deie wird schon dem Haus hier angemessen sein," zwinkerte er. "Vrederuna mag ihre einfache Kleidung gerne und hat sich geweigert was anderes anzuziehen, wo sie doch eh nur eine Weile bleiben kann," schmunzelte er. Und nun komm, ich zeig Dir das Kaminzimmer

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich habe eine andere ID, welche schon seit Monaten als krank simuliert wird. Im Moment ist sie sogar auf Kur, also nicht wirklich spielbar, denn es kümmert sich simON auch niemand um sie. Ich hab das zwar mal in einem Thread festgehalten und sie würde sicherlich auch schon bald wieder genesen, wenn sich mal ein Medicus melden würde oder so, aber das Thema "Krankheiten simulieren" scheint keine Spieler anzuziehen.


    Wobei hier wohl erschwerend hinzu kommt, das es, von einem Medicus in der Legio II abgesehen, ziemlich mau in Germanien mit Medici aussieht ;)

    Es kommt wohl immer darauf an, wie man es simuliert. Und damals konnte schon eine einfache Grippe tödlich sein, sogar Durchfall konnte einen umhauen.
    stimmt, Krebs als Krebs kannte man damals noch nicht, aber man wusste zumindest von einer Krankheit, die so wirkte. Ich hab jetzt nur Berichte aus dem vierten Jahrhundert, aber in Alexandria, wo man sich auch nicht so schwer tat mit sezieren, hatte man die Krankheit definitiv schon gesehen.


    Ich für meinen Fall hätte, je nachdem wie es gespielt wird, damit kein Problem. Aber wie gesagt: es kommt darauf an, wie man es schreibt. Wie auch es bei anderen Dingen darauf ankommt.

    Er lächelte sie an. "Na komm, ich bring Dich zu Marga, die soll sich Dich kurz anschauen, wegen der Kleidung, danach zeige ich Dir den Rest der wichtigen Räume und Dein Zimmer." Er nahm sachte ihre Hand und zog sie hinter sich her. "Marga? Marga?" Rief er freundlich durchs Haus.
    Eine junge Frau in einfachster germanischer Kleidung, Vrederuna, trat auf ihn zu und sagte auf Germanisch, das Marga gerade nicht im Haus sei.
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    "Dank Dir Vrederuna. Sag Ihr bitte, ich möchte.. ach lass, ich sprech später mit ihr," antwortete er mit einem Schmunzeln auf Germanisch. Was macht das Essen? Seid Ihr schon schön fleissig?" Sie kicherte kurz und meinte, sie seien immer fleissig, aber müsse nun weiter, sonst würde wieder was anbrennen. Er lachte leise und schickte sie mit einem "Na dann husch husch fort. Dann wandte er sich wieder an Diantha. "Das war Vrederuna. Sie hilft momentan Marga, aber eigentlich gehört sie nicht zum haushalt und weil sie bald wieder nach Hause muss, habe ich wen gesucht. Und ich glaube, ich habe einen sehr guten Ersatz für sie gefunden," lächelte er. Nun, da Marga gerade nicht im Haus ist, zeige ich Dir wohl erst einmal alles andere."

    Er musste schmunzeln. "Nun, Du trägst derzeit Kleidung, die Dich als Sklavin beschreibt, nicht wahr? Eben!" Seine Augen blitzten amüsiert über seine Idee. "Du wirst Dich wohl daran gewöhnen müssen germanische Frauenkleider zu tragen," zwinkerte er ihr zu.

    Er nickte ernst: "Der Legat weiss, wie auch viele andere Verantwortliche davon. Unser aller Problem ist jedoch, das die anderen Regios nicht genügend Kraft und Kapazitäten haben, um Raetia alleine zu helfen. Und deshalb möchte ich Dich, Ehrenwerte um Unterstützung bitten. Ich weiss selber nicht, wie genau Du wirst helfen können, aber wenn Du es wünschst, kann ich Dir gerne sagen, was Raetia braucht und was die anderen Regios vielleicht alleine schaffen können."

    Er wollte ihr gerade die Küche zeigen, als er ihre Hand spürte und nach der Tafel zum Lesen griff. Nachdenklich sah er darauf. Und lange überlegte er. Es gab das Gesetz der Gastfreundschaft, aber das schloß letztlich auch dieses ein. Wer es brach.... Er seufzte leise. "Das ist eine gute Frage," meinte er nachdenklich. "zunächst müsstest Du definieren, was Du mit nicht nett meinst. Dich bisschen blöde anmachen und solche Sachen, da werde ich nicht viel gegen unternehmen können, schon aus Gründen der Gesetzmäßigkeit der Gastfreundschaft. Aber sollte er die Hand gegen Dich erheben oder Dich unsittlich anfassen... nun, versuche dich ihm so zu entziehen, das Du zu einem von uns gelangen kannst." Er dachte eine Weile nach. Bei den Angestellten war dies nie geschehen, aber sie trugen auch Kleidung, die sie als frei und unabhängig deklarierten und die ihnen somit auch gewisse Rechte zugestanden. Er schmunzelte plötzlich, als er sie so musterte. "Andererseits habe ich eine bessere Idee. Allerdings muss dafür Marga wohl erst einmal Deine Kleidergröße ausmessen," zwinkerte er und sagte aber nicht, was er damit meinte.

    Er lächelte leicht und meinte dann aber wieder ernst: "Es ist weniger die Gefahr, dass die Schmelze für Überschwemmungen sorgen wird, auch wenn das wohl mancherorts der Fall sein wird, nein, es ist mehr das wärmer werdende Wetter, was dann die Probleme ausmacht." Er hob kurz eine Hand. "Ja, ich weiss, eigentlich müsste dieses vieles erleichtern, aber das wird es mancherorts nicht. Römische Städte und Dörfer verfügen zum Glück in der Regel über ausreichende hygienische Einrichtungen: Abwässer-, Frischwasserzugänge, Thermen etc. Doch viele der Orte haben einen immensen Zustrom an Flüchtlingen bekommen, zu einer Zeit, in der es schon teilweise nicht mehr möglich war für die Menge der menschen zusätzliche Einrichtungen diesbezüglich zu errichten. Jetzt im Winter ist dies nicht so tragisch, der Boden ist gefroren und nur wenig kann deshalb geschehen, aber das ist dann auch das Problem. Sobald er anfängt aufzuweichen, werden viele Dinge in das lebenswichtige Wasser dringen, was die Menschen krank machen wird. Und sind erst ein paar Krank, wird es sich um so schneller ausbreiten. Das ist die Gefahr. Selbst wenn die Leute weiter gen Osten gehen werden und da Castra und all die anderen Orte wieder aufbauen wollen. Wenn sie einen Kranken oder zwei dabei haben, und sei es, dass man erst später merkt, das er oder sie es ist, wird es sich weiter verbreiten. Und vor Ort werden sie keine sanitären Möglichkeiten am Anfang haben, die ausreichen Probleme einzudämmen." Er lächelte entschuldigend.
    "Sicher, es mag jetzt dramatischer klingen, als es letztlich werden wiord, weil die Götter uns dann alle hold waren und wir Glück hatten, das die Nornen etwas anderes auserkoren haben, aber wenn dem nicht so wird, werden noch einmal viele Menschen zu den Ahnen gehen müssen und dann wird die Situation in Raetia noch trostloser."

    Bei dem letzten Satz sah er sie erstaunt an und lächelte dann sehr erfreut. "Es würde mich freuen und ich glaube, es wäre jedem hier eine Ehre es Dir beizubringen." Er erhob sich. "Wenn Du keine Fragen mehr hast, dann komm, lass mich Dir den Rest der Casa zeigen und auch Dein Zimmer. Ansonsten kannst Du mir auch, so Du im Gehen schreiben kannst, gerne mehr Fragen stellen."

    Er las einmal mehr, was sie schrieb und nickte. "Ich denke schon, das ich es sein werde. Und weisst Du, andere sind nicht ich und ich nicht andere. Wenn Du magst, kannst Du mir irgendwann Deine Geschichte erzählen, aber nicht heute. Sei denn, Du wünschst es unbedingt," lächelte er sachte. "Nun, heute ist eigentlich nicht viel mehr zu machen als ein wenig Marga beim Kochen zur Hand zu gehen und heute Abend bei dem Essen aufzuwarten. Dafür sorgen, dass die Becher gefüllt sind und genug Essen reingebracht wurde. Wenn die Gesellschaft in einem gewissen Zustand der Alkoholisierung ist, kann Dich dann sicher Vrederuna ablösen. So das Du Dich nach dem wahrscheinlich doch anstrengenden und langen tag ausruhen kannst. Allerdings möchte ich das Mädchen nicht vorher einsetzen, denn sie kann fast kein Latein und das könnte dann ein wenig kompliziert werden," schmunzelte er. Dann musterte er sie freundlich. "Wie gesagt, hier ist vieles anders als in normal römischen Haushalten. Manches Mal auch die Sprache und nicht selten die Namen. Ach und das Essen und die Getränke hin udn wieder auch," zwinkerte er. "Was hast Du noch für Fragen?"

    Er nickte dankbar und setzte sich. "Das ist korrekt, Ehrenwerte. Die Stadt Castra Regina und die östliche Region wurden fürmlich geschleift. Viel Land wurde niedergebrannt und auch viele Dörfer und Gute zerstört, bis hin zum Danuvius. Auch unterhalb dessen, bis nur wenige Stunden Ritt von Augusta Vindelicorum hat es große Schäden gegeben. Die gesamte Region muss neu aufgebaut werden und man hat erste Anstrengungen noch im Herbst begonnen, doch leider hat dann das Wetter nicht mehr mitgespielt und andere Widrigkeiten führten dazu, dass vieles noch brach liegt.
    In den Städten Augusta Vindelicorum und bis hin zu den Städten Cambodulum und Aquileia hat es die Flüchtlinge der Region verschlagen. Eine Menge weitere haben Raetia komplett verlassen und es ist nicht sicher, wie weit sie zurückkehren werden, da doch vieles dort verloren ging, was einem den Mut zu nehmen vermag und Ängste schürt." Er atmete einmal tief durch, ehe er fortfuhr. "In den Flüchtlingsstädten ist die Situation angespannt. Nun da Winter herrscht ist es, wider den Witterungsbedingungen einigermaßen stabil, da viele Hilfslieferungen noch rechtzeitig angekommen sind, aber sobald es wärmer wird und die Schneeschmelze beginnt besteht eine große Gefahr in jenen Gebieten. Nämlich die Gefahr von Krankheiten, Seuchen und Tod. Die Stadtväter sind bemüht, in Kooperation mit den verbliebenen Einheiten, so sie nicht zur reinen Grenzsicherung eingesetzt sind, vieles wieder aufzubauen und zum guten kommen zu lassen, aber die Kraft reicht nicht um es alleine zu schaffen, besonders, wenn nun das nasse und wärmere Wetter kommt, das die Lager zu einem Gefahrengebiet machen wird."
    Er furh sich einmal durchs Haar, was bei ihm schon eine Angewohnheit war, die er selber nicht bemerkte.
    "Die Regionen Inferior, Belgica und Superior haben in gemeinsamen Anstrengungen schon viele Hilfsgütertransporte nach Raetia, in Kooperation mit zum Beispiel der Classis, der Ala und hier vor Ort der Legi II durchgeführt. vielen Menschen konnte damit geholfen werden, doch leider ist das Potenzial dieser Regionen auch nicht unerschöpflich, schon gar nicht, wo Inferior und Superior auch immer noch schwer an den Folgen des Krieges und sei es "nur" im Handel und der Motivation der Bevölkerung und deren Ängste, zu leiden haben. Doch im Frühjahr wird eine neuerliche Anstrengung wohl unumgänglich sein, sonst werden den vielen tausend Toten im vergangenen Jahr noch viele weitere, nun unschuldige Frauen und Kinder, Alte und Kranke folgen."

    "Schiffbruch? Nun ich glaub, ich weiss wieder, warum ich die Nussschalen meide. Darf man erfahren, was danach geschah? Oder sind das Wunden, in denen man lieber nicht rühren sollte?" Er war neugierig, das wusste er, aber es intreressierte ihn immer auch von anderen Familien zu hören, deren Geschichte. Aber er wusste auch, würde jemand nach der Schlacht damals fragen, müsste er auch erst einmal überlegen, ob er es erzählen wollte und wahrscheinlich täte er es dann nur sehr zögerlich.