Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Er trank wieder einen langen Zug und meinte dann heiser lallend. "ICh habe Dich im Stich gelassen..... Hab nicht nachgedacht... Hätte Konsequenzen sehen müssen... es tut mir so leid, Alrun, so leid."
    Er weinte leise vor sich hin und trank dann den Rest des Kruges in einem Zug leer. Met lief an seinem Kinn entlang. "Was ein erbärmlicher Versager.. mal wieder..." Kam es verächtlich über seine Lippen. Die Worte waren kaum noch zu verstehen und er lies den Krug einfach fallen, griff nach dem nächsten und braucht 5 Anläufe, ehe er ihn endlich hatte.

    Er brauchte eine Weile, ehe er reagierte und sah zuihr auf, mit geröteten Augen. Aber er sah nicht seine Cousine, sondern einen Moment seine Schwester und die Tränen rannen immer schneller. "Es tut mir leid, Alrun," flüsterte er. "So unendlich leid," immer schwerer verständlich waren seine Worte. Dann trank er wieder und plötzlich schien es, als wenn er unglaublich zornig ward. Er schmiss den Krug einfach durch die Gegend und rief lallend: "Lasst mich alle in Ruhe!"
    Der Krug zerschellte an der Wand und er griff den Nächsten, überlegend, ob er ihn auch schmeissen oder daraus trinken sollte und so trank er lieber. Er wollte für einen Moment alles vergessen und wusste längst, dass das nicht möglich war. Selbst im Suffschlaf hatten ihn die Bilder gequält.

    "Verschwinde," kam es schwerfällig, nachdem er abgesetzt hatte. "Ihr sollt mich alle in Ruhe lassen! Haut ab!"
    Er war zornig, tieftraurig, deprimiert und nicht mehr wirklich Herr seiner Sinne. Seine Laune konnte man getrost als explosiv bezeichnen. Schwerfällig kam er an die Wand gestützt auf die Beine.
    "Lasst mich in Ruhe! Einfach in Ruhe!"
    Er konnte sich nicht oben halten und sackte wieder runter, griff nach dem nächsten Krug. "Will doch nur meine Ruhe," kam es heiser, während aus seinen geröteten Augen wieder Tränen liefen, von denen er gar nichts mitbekam.
    "Lasst mich mit meiner Schuld und allem alleine," kam es noch leise und verzweifelt, ehe er wieder einen tiefen zug nahm. "Alles meine Schuld!"
    Mit jedem Schluck wurden seine Worte lallender und schwerfälliger udn er wusste selber nicht mehr, was er sagte.

    Er nickte nur stumm. Aber er sah das nicht. Konnte ja sich nicht mal selber die Dinge eingestehen. Dennoch gab er ihr sanft einen Kuss auf die Stirn.
    "Und nun geh wieder ins Warme. Sonst holst Du Dir am Ende noch den Tod!"

    "Es wird schon wieder," antwortete er heiser. "Irgendwann wird es schon wieder. Mach Dir nicht zu viele Sorgen. Und verzeih einem alten Mann, dass er Dich verletzt hat."
    Er wollte einen Scherz machen, aber so ganz gelang ihm das wohl nicht. Er war blass und sah einmal mehr gealtert aus. "Es ist nur.. naja, ist egal. Mach Dir nicht zu viele Gedanken um mich. Ich werd schon wieder auf die Beine kommen, brauche nur Zeit."

    Mindestens zwei große Krüge. Wer weiss, was er sich in der Nacht noch geholt hat. Aber er sieht echt schlimm aus. Schlimmer noch als damals bald. Ja, Sextus könnte da vielelicht aufschluß geben. VErsuch mal mit ihm zu reden, aber er wirkt auch recht verschlossen, wenn das Thema zur Sprache kommt. Irgendwie muss man ganz Schlimmes passiert sein. Ich meine, sonst wären die Beiden ja wohl auch nicht umsonst wieder zurück gegangen in die Heimat.
    Er sah sie an und lächelte sanft.
    Und dann tu auch mal was für Dich, Mädel. Du siehst auch nicht viel besser aus als der Kerl da drinnen.

    Hrmpf... der Kerl besäuft sich, seit er sich gestern Abend da eingeschlossen hat. Seit er ohne die drei, besonders Leif und Alrun aus dem freien Germanien zurück gekommen ist, ist er nicht mehr der selbe. Es scheint, als wäre er nur noch ein Schatten seiner selbst, wenn überhaupt noch so viel.
    Er musterte die junge Frau.
    Aber das weisst Du wohl, mh? Und kommst wohl auch nicht an ihn ran, mh? Weisst Du, was da passiert ist? Auf der anderen Seite? Weil ich glaube, dass kann schon einiges bewirken. Und dann der Verlust seiner geliebten Geschwister. Er könnte sie ja besuchen fahren, aber er weigert sich. Warum wissen wohl nur die Götter. Es ist, als wäre er zweigeteilt oder so.

    "Hergen!" brüllte er durchs halbe Haus. "Bring mir Met!"
    Sein Verhalten war völlig untypisch, aber das war ihm egal, völlig egal. Als Hergen endlich kam, riss er ihm beinahe den Krug aus der Hand. "Bring gleich noch einen. Und dann sieh zu, dass ich in Ruhe gelassen werde, sonst garantiere ich eine Menge Ärger für Dich!"
    Er bemerkte nicht, das Hergen ihn anstarrte und dann kopfschüttelnd ging. Nachdem er auch noch einen zweiten Krug gebracht hatte, sperrte Valentin sich ein und begann sich zu betrinken. Er machte es nicht schnell und hastig, sondern langsam und sehr bewusst. Er grübelte dabei und Tränen rannen ihm übers Gesicht. Erst im Laufe der Nacht, war er so betrunken, dass er, immer noch an der Wand sitzend, einfach seitlich umkippte und schlief.
    Als er am Morgen mit einem Kater wach wurde, stand Hergen erneut im Arbeitszimmer. Mit belegter Stimme knurrte Valentin nur:
    "Hab ich nicht gesagt, dass Du dafür sorgen sollst, das mich keiner stört?"
    Vielleicht solltest Du ein Bad nehmen!
    "Das werde ich nicht! Bring mir mehr Met, los!"
    Das werde ich nicht tun.
    Obwohl er noch stockbesoffen war, sprang er fast behände auf und starrte Hergen ins Gesicht. Knurrte mehr als das er sprach.
    "Du schuldest mir Loyalität! Also bring den verdammten Met und zwar sofort!!!"
    Der Mann wirkte einen Moment unbeeindruckt, ehe er nickte.
    Nun gut, Du willst Dich ja anscheinend zu Tode saufen.....
    Mehrere Minuten später brachte er ein ganzes Tablett voll Metkrügen.
    Viel Spaß dabei!
    "Oh ja..." kam nur die bittere Antwort, ehe er schon wieder nach einem Krug griff und ihn langsam und bedächtig leerte.

    Er zuckte zusammen, auch bei der Nennung seines germanischen Namens. Er sah sie an und seine Augen waren die eines waidwunden Rehs. Er war plötzlich wieder der Junge, der nach dem Überfall monatelang nicht geredet hatte.
    "Es tut mir leid..."
    flüsterte er leise. "Ich liebe Dich, aber ich kann einfach nicht derzeit... es ist zu viel... all das!"
    Er riss sich sanft los und öffnete die Tür. "Verzeih mir," hauchte er noch einmal, mehr schon zur Tür als zu ihr und ging. Wieder hatte er ihr weh getan und sein HErz schien zu reißen dabei, aber er konnte nicht mit ihr reden. Er konnte ihr nicht sagen, wie schlimm es in ihm aussah, wie sehr er seine GEschwister vermisste, wie sehr er sich die Schuld für all das gab, was nach dem Kampf mit seiner Schwester passiert war, wie einsam er sich fühlte und im Stich gelassen und wie gerne er sofort gen Norden aufgebrochen wäre, um bei ihnen zu sein und nie wieder in das, für ihn, kalte Imperium zurück zu müssen. Und das er das nicht konnte, weil er dann sie im Stich lassen würde, jene, die auf ihn vertrauten und die er, als sie sich im Dorf der Chatten getrennt hatten, versprochen hatte zu umsorgen und zu schützen. Er hatte ihnen ja sogar noch zugeredet und doch fühlte er sich schrecklich im Stich gelassen. Er war nicht mehr er. Er war geteilt und ein großer Teil von ihm war nicht mehr hier, war woanders. Eigentlich war er nichts anderes mehr, als ein gebrochenes seelisches Wrack, dachte er zynisch und ging Richtung Arbeitszimmer.
    Mal sehen, ob der Met noch gut ist, dachte er bei sich.

    Er setzte sich etwas zögerlich und nickte. "Ich weiss...." Mehr wusste er nicht zu sagen. Es war auch für ihn nicht leicht. "Desi.... es tut mir leid, und wenn Du damit nicht zurecht kommst und gehen willst, werde ich Dich nicht aufhalten, denn ich weiss, dass ich Dich verletze und kein guter Mann bin, aber ich..." Er konnte nicht sitzen bleiben, so stand er auf und tigerte durch das kleine Zimmer. Er wollte ihr sagen, was mit ihm los war, aber er konnte es ja nicht einmal sich selber alles eingestehen, obwohl er ganz genau wusste, woran es lag. Nur konnte er nicht über seine Schatten springen. Er blieb stehen und sah sie einen Moment wie ein getretener Hund an.
    "Es tut mir leid, ich kann derzeit nicht... wie soll ich mit jemand anderem zurecht kommen, wenn ich es mit mir nicht kann?"
    Er fragte leise, beinahe verzweifelt und war schon wieder auf dem Sprung das Zimmer zu verlassen, zu fliehen wie am Mittag aus Venusias Büro.

    Och, ich glaub, ich weiss, bei wem Du Dich da beschweren darfst ;) :D
    Aber nein, ich bevorzuge CCAA und LAPP und wenn ich mal den Cursus Publicus nutze dann CP, aber ich glaub, persönlich sind das eh meine einzig nötigen Abkürzungen *g* Ach nee, Cousinchen mit dem MS aber selbst da schreib ich meist Magister Scriniorum, auch wenn ich bei Scriniorum immer mal wieder überlegen muss, wie es geschrieben wird. Man sollte dazu sagen, ich hatte nie in meinem Leben Latein und kann ausser ein wenig Französisch, was gerade zum Baguette kaufen noch reicht, auch keine romanische Sprache, weshalb mir da die Buchstabenanreihung manchmal ein bisschen schwerfällt :D Da bleib ich lieber bei den Abkürzungen ;) :D

    Er konnte es nicht ertragen. Er wusste, er hatte sie verletzt und das konnte er noch weniger ertragen als seine Situation. Also stand er auf und folgte ihr. Es dauerte nicht lange, das er sie eingeholt hatte. Sanft legte er eine Hand auf ihre Schulter und schwieg, als er sie umdrehte. Als er aber ihre Tränen sah, konnte er nicht anders als sie in den Arm nehmen und tröstend über den Rücken fahren. Er verfluchte sich in diesem Moment einmal mehr und wünschte nicht zum ersten Mal, dass alles im Sommer anders gekommen wäre. Aber er sagte nichts, wartete nur, bis sie nicht mehr weinte und streichelte sie dabei tröstend.

    Er betrat langsam den Raum und schloß bedächtig die Tür, ehe er sich umwandte.
    "Hergen sagte, dass Du darum batest, dass ich bei Dir vorbeischaue?"
    Er fühlte sich unwohl, wusste nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Der Tag war schlimm gewesen. Zunächst erfolgversprechend und dann seine Flucht in den Wald und eine störrische Venusia, die sich nicht abbringen lassen wollte ihm zu helfen, wo er einfach nur Zeit für sich brauchte. Er war ihr einerseits dankbar, aber andererseits wünschte er sich, dass sie nicht ganz so fürsorglich wäre in seiner Beziehung.
    Und dann war sie gegangen und sein schlechtes Gewissen hatte ihn aufgefressen und er hatte nichts anderes tun können als hinterher.