Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Er schmunzelte leicht, als er sie so scheinbar verschreckt sah.
    "Naja, keine Angst. Ich bin harmlos, in der Regel." Seine gute, größtenteils germanische Kleidung strafte sein Gesicht lügen, oder umgekehrt. Er sah immer noch blass und ausgemergelt aus und er führte jetzt die Hand zum Bauch, wo er sie einen Moment liegen liess.
    "Wenn Du willst, dann kannst Du jetzt gehen. Der wird nicht so schnell mehr wach werden, würde ich behaupten."

    "Mhmmmmmmm," machte er nur langgezogen und es sah fast so aus, als würde er das Opfer völlig ignorieren. "Scheint aber dennoch ein guter Fang....."
    Langsam schritt er etwas näher. "Wenn Du mit ihr fertig bist, bekomm ich sie dann?"
    Die Augen schienen dem anderen beinahe aus den Höhlen zu treten und ehe er noch was sagen oder tun konnte, krachte ein dickeres Holzstück, wohl ein Ast aus einem Feuerholzstapel den er wohlweislich unterwegs mitgenommen hatte, mit voller Wucht auf den Vorderschädel des Typen. Sprachlos und mit noch größeren Augen brach er zusammen, ehe er sie endlich schloß.
    "Mhm, irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du nichtso Deinen Spaß an ihr haben wirst."
    Er sah den Ast kurz an, er war zerbrochen, was auf einen mächtig harten Schlag hindeutete, und warf den Rest zur Seite.
    "Nun denn..."
    Er wandte sich an Dierna.

    "Hrmhrmhrm," machte es hinter ihnen. "Verzeihung, gibt es hier ein Problem?"
    Mit scheinbar hinterm Rücken verschränkten Händen stand er nur noch wenige Schritte entfernt. "Hat sie was gestohlen? Oder hat sie gar wen umgebracht?"
    Seine Stimme klang ein wenig spöttisch, sofern man ganz genau drauf achtete.

    Er kam gerade vom Tempelbezirk wieder über den Markt, als er eine merkwürdige Szene sah. Normalerweise wäre sie ihm egal gewesen, aber vielleicht war es das Vermissen seiner Schwester und seiner Frau, das ihn doch stehenbleiben und die Gruppe heimlich beobachten ließ. Irgendwas ging da nicht mit rechten Dingen zu.

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Obscuro
    Also habe ich 350 Sz. aus dem Fenster geworfen, echt toll. Hätte ich für 350 Sz. teuren Wein gekauft wäre es gestiegen. ??? Also kommt es net auf dem Wert, sondern der Ware an die man kauft.


    Genau so ist es!
    Ausserdem geht man wohl, denke ich, davon aus, dass man sich, wenn man so einen hohen Balken hat, auch noch was Teures leisten kann. ;)

    Es geht nicht darum mehr zu verbrauchen sondern qualitativ hochwertigere Waren zu kaufen, also nichts alltägliches sondern eben andere Dinge um weiter zu kommen. Datteln zum Beispiel etc.
    Brot wird Dir nicht mehr angezeigt, weil es Deinen Balken absolut gar nicht beeinflussen würde.
    Wenn Du einen so hohen Balken schon hast, musst Du eben auf die teuereren Waren zurückgreifen um entsprechend Wirkung zu bekommen.

    Wenn Du satt bist und Deinen Geschmacksnerven nur noch eine Geschmacksexplosion von 100% gönnen willst, isst Du dann eine Scheibe Brot oder eine Praline?


    Es war schon imme rso, je höher der Balken, desto mehr muss man dafür kaufen, bzw. desto mehr ausgeben für Qualität und nicht Quantität.



    /Klein und Groß

    Er hielt sie fest und schloss die Augen. Beinahe hätte er sie nicht mehr losgelassen. Leise flüsterte er ihr ins Ohr.
    "Ich soll Dich noch lieb grüßen von den Beiden. Du weisst schon, von wem."
    Er hatte einen der Boten getroffen, denn er war mit Informationen von Flavius versorgt worden, die er herausgefunden hatte, auf der anderen Seite des Limes. Was zu den jetzigen Zeiten ähnlich gefährlich war wie am Limes sein.
    "Und doch, Du bist, wenn schon nicht erwachsen, wie Du meinst, so doch gewachsen."

    Er lächelte, aber es war ein leeres Lächeln. "Nein, sie war... ich weiss auch nicht. Sie war nicht mehr Julia, nur noch Alrun, aber eine Alrun, die ich nie kannte. Eine.. ja, irgendwie anders.
    Und nein, es ist in Ordnung und verständlich, das Du so reagiert hast. Du kanntest die Umstände nicht. Und Du musst Dich allein gelassen gefühlt haben."
    Er lächelte und strich ihr einmal sanft über die Wange.
    "Ich bin stolz auf Dich," sagte er leise und aufrichtig.
    "Und ich bin nicht sonderlich stolz darauf Euch hier die letzten Wochen im Stich gelassen zu haben."

    "Warum sollte es Dir leid tun? Du warst nicht da und Du hast nicht versucht sie zu vergewaltigen oder zu töten."
    Er starrte einen Moment schweigend vor sich hin.
    "Aber ich verstehe, warum Flavius sie weggebracht hat. Sie gehörte nicht mehr in diese Welt, in dieses Leben.
    Ich erinnere mich nur noch an wenig, aber ich weiss, dass sie vielmehr Germanin wieder war, als wir beide es je werden sein können. Und zugleich irgendetwas anderes. Und ich erinnere mich, das sie Angst hatte, Angst vor anderen Menschen, da sie .... man sie.... ich meine...."
    Er konnte es nicht aussprechen, dass letztlich, als alles eigentlich vorbei war, doch noch wer das tat, was er zu verhindern gesucht hatte. Und das er sich schuldig fühlte. Denn hätte er den Mann nicht getötet, nur kampfunfähig gemacht, dann wäre der Andere vielleicht nicht so ausser Sinnen gewesen.

    Er betrat das Zimmer, sah sie an, trat langsam näher und setzte sich auf das Bett. Er saß im Profil zu ihr, sah sie jedoch nicht weiter an, begann nur nach ein paar Minuten zu sprechen. Erzählte ihr von Germanien und all dem, was geschehen war, soweit er sich noch erinnerte. Erzählte von dem, was man mit Julia angestellt hatte und noch vorgehabt hatte und was er getan hatte um es zu verhindern. Seine Stimme klang dabei müde und alt.

    Er trat vor den Tempel und sah sich um. Er war diese Umgebung nicht gewohnt und war auch nur gekommen, da er etwas Besonderes vor hatte. Dafür aber brauchte er den Rat der Schwester des besten Freundes seines Bruders.
    Er sprach einen jungen Priester an:
    "Verzeih, kannst Du mir helfen? ICh suche Lucia Quintilia."

    Er schaute nur kurz dorthin und nickte.
    "Ja, ich denke schon." Einen Moment kaute er auf der Unterlippe.
    "Venusia... Du denkst, es ist falsch, was ich tue und was ich tat, richtig? Du bist wütend, weil ich mich hab verletzen lassen, weil ich um die Freiheit Julias gekämpft habe obwohl ich wusste, das ich wahrscheinlich keine Überlebensmöglichkeit hatte. Du bist wütend, weil ich Dich und all die Anderen nach meiner halbwegs GEnesung in Stich gelassen habe und nun auch noch Sextus und Desideria weg sind, richtig?"
    Er sah alt aus und müde, als er die nächsten Worte sagte.
    "Wirst Du mir glauben, dass es mir einerseits zwar leid tut, ich aber jederzeit wieder so handeln würde, wenn die Bedingungen die selben wären?"