Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Letztlich war er ruhig eingeschöafen, als endlich die Kräuter voll gewirkt hatten. Er kam nur mühsam zu sich, als Sextus sie beide weckte und sah sich verwirrt um. Mühsam schafften sie es ihn auf das Pferd zu hieven, aber er blieb nicht alleine oben. Sextus musste ihn halten, damit Julia aufsteigen und ihn dann halten konnte. Sein Kopf pendelte schlaff hin und her.

    Unruhig und leicht fiebrig, schweissverklebtes Gesicht und der Körper nicht anders. Die Schwüle drückte zusätzlich. Gegen Morgen hatte es geregnet und nun war die Sonne so warm, das es schwül war.
    Leicht bewegten sich seine Lippen, er murmelte unverständliches Zeug und schlug ein oder zweimal kraftlos um sich. Die wenigen Worte, die man verstehen konnte waren Julia, Desideria und Sextus. Doch meist immer wieder Julia.

    Er hatte leichtes Fieber und lag unruhig, vor Allem vor Schmerzen, auf der Decke. Als sie ihm den Trunk einflösste, wehrte er sich schwach, trank dann aber doch. Erst nach einer Weile öffnete er sehr langsam und mühevoll die Augen.
    Der Trank wirkte langsam, aber er war zu schwach um sich zu rühren. Sein Blick suchte Julia und hielt sie verschwommen fest. Wollte sie nicht loslassen und doch zugleich nach Sextus suchen. Müde und ergeben schloss er schliesslich die Augen.

    Als die Wirkung der Kräuter nachliessen, spürte er jeden einzelnen Schritt mit unsäglicher Gewalt. Sein ganzer Körper verkrampfte sich und mit jedem Schritt war nur noch ein leises Stöhnen zu hören. Schweissgebadet war er und längst hatte er keine Kraft mehr sich festzuhalten. Langsam verlor er den Halt und drohte wegzurutschen. Nur Julias Arme, die die Zügel hielten, hielten ihn oben, aber langsam kippte er nach vorne und ehe er die Kruppe des Pferdes erreichte, wurde ihm schwarz vor Augen. Die Bauchwunde nässte und blutete wieder leicht.

    Er war schon eine Weile wach, wenn auch schummerig. Die Schmerzen waren eingedämmt und die Aussenwelt auch. Mehr oder minder.
    Sein Blick hing an Julia, die er verschwommen wahrnahm und dann am Goden, den er irgendwann sah.
    Als man ihm aufhalf, fühlte er sich ein wenig schwebend, aber es ging erstaunlich gut alles. Leicht schwankend sah er Julia an. Etwas schien mit ihr nicht zu stimmen, aber was konnte er nicht sagen. Er wusste ja nicht, was los war.
    Als man ihn rausführte, sah er sein Pferd und beim Aufhelfen spürte er die Schmerzen, trotz der benebelnden Kräuter doch recht stark. Blass und schweissgebadet saß er oben auf und sah hinunter. Was würde jetzt kommen? Sextus saß ebenfalls auf. Aber was war mit Julia?

    Zitat

    Original von Julia Duccia Germanica
    "Ich bin auch froh, dass du mich noch sehen kannst!"


    Ohja, wie leicht hätte diese waghalsige Aktion fehlschlagen können.


    "Sarolf, ich liebe dich!!"


    Seine Hand suchte ihre und umschloss sie schwach.
    "Ich Dich auch, Kleines," lächelte er matt. Einen Moment sah er noch in ihr Gesicht, ehe er langsam den Kopf drehte und das sah, was er erhofft hatte und was er die ganze Zeit in seiner Hand gespürt hatte: Sextus. Sein Lächeln galt nun auch diesem.
    "Und Dich auch, Kleiner!"
    Er drückte schwach beider Hände und schloß müde die Augen.
    "Möchte ein wenig schlafen."
    Nur wenig später war er in einen tiefen und traumlosen Erschöpfungsschlaf gefallen.

    Er lag blass da und doch spürte er ihre Anwesenheit. Nach einer Weile schwomm er durch die Dunkelheit in einen Dämmerzustand und ans Licht und seine Mundwinkel verzogen sich leicht zu einem ansatzweisen Lächeln.
    "Julia....Alrun," kam es ganz leise und überglücklich über seine Lippen.

    Die Dunkelheit hielt ihn gefangen, aber es erlöste ihn auch von den Schmerzen, die ihn anstrengten.
    Als sein Atem ruhiger wurde und der Gode ihn erst einmal verarztet hatte, wurde er vom Kampfplatz auf einem großen Brett davongetragen, in eine der Hütten. Ein paar Frauen kamen um ihn zu entkleiden, zu waschen und nach den Anweisungen des Goden die Wunden zu verbinden. Dann gingen sie wieder und liessen ihn mit Sextus alleine.
    Sein Atem ging ruhiger, wenn auch flach. Kühler Schweiss war in einem leichten Film auf seiner Stirn zu sehen, aber der Gesichtsausdruck wirkte etwas entspannter.

    Die Schmerzen waren unerträglich, auch nach dem Trank. Die Schwärze wollte sich nicht mehr völlig einstellen und seine Lippen bewegten sich unruhig, wie auch seine halbwegs unverletzte Hand.
    "Julia..... Al...run...."
    Ein Stöhnen kam über seine Lippen.
    "Sex...tus... wo?"
    Mühsames Blinzeln der Lider und dann ruhiges liegen bleiben.
    "Julia..... Desi.... Sex...tus...... ich..... liebe.... euch..."
    Dann hatte ihn die Schwärze endlich wieder umfangen und schwach atmend und noch immer leicht blutend aus der Bauch- und Seitenwunde blieb er still auf dem Boden liegen.

    Hergen legte sie sanft aufs Bett und zog sich dann zurück, da das nun Margas Feld war, die sich da auch eilends um die junge Frau kümmerte. Sie legte ihre Beine hoch, ein kühles Tuch auf die Stirn und liess Hergen nach was suchen, was man als Riechsalz benutzen konnte.

    Dunkelheit umfing ihn, aber da war ein kleiner Lichtblick drin. Julia! Wo war sie? Wieso tat ihm alles so weh? Was war los?
    Er blieb in einem Dämmerzustand, aber seine Lippen bewegten sich. Leise, kaum vernehmbar konnte man ein verzweifelt fragendes Julia hören. Wo war seine Schwester? Wieso liess sie ihn alleine? Was war nur los?
    Seine Lider flatterten. Seine Lippen bebten und dann hörte man ein Stöhnen. Sein Kopf sank zur Seite und nichts war mehr zu hören.

    Er sah seinen Sohn nur noch verschwommen vor sich und lächelte matt.
    "Es ist alles gut," sagte er stockend und schwach. Mit Mühe legte er ihm die Hand des Schildarmes auf die Schulter. "Es ist vorbei."
    Dann wanderte sein Blick hinter Sextus. Und er meinte zu sehen, wie Julia fortging.
    "Julia...."
    Es war ein Ruf und eine Bitte zugleich an Sextus sie aufzuhalten.
    Einen halben Schritt machte er noch in die Richtung. Die Hand noch auf Sextus Schultern, ehe er zusammenbrach. Als er auf der Erde aufprallte war er schon bewusstlos.

    Während der Krieger in die Knie sank, zog Valentin den Dolch mit versiegender Kraft raus und stieß noch einmal zu. Der Stoß war kaum mehr als solcher zu bezeichnen, aber ihm kam zu Gute, dass der Krieger nach vorne kippte und ihm dadurch in die erhobene Waffe. Er stürzte fast mit dem erschlaffenden Gegner im Arm, liess ihn, mit dem Dolch aber letztlich einfach los.
    Schwankend kniete er dort, während neben ihm röchelnd der Mann starb. Schwer atmend versuchte er sich zu erheben. Brauchte mehrere Anläufe, aber schliesslich gelang es ihm. Seine Kleidung war blutgetränkt, sein rechter Arm hing schlaff herab und das Blut tropfte auf die Erde. Auch aus der Bauch und der seitlichen Wunde sickerte es stetig. Schwankend, gegen die Schwärze ankämpfend stand er da, mit blutverschmierten Händen und brauchte noch ein paar Anläufe, ehe man seine krächzende Stimme über den Platz sagen hörte.


    "Ich fordere meine Schwester von Euch! Die Götter haben entschieden und mir den Sieg geschenkt! Sie ist mein!"


    Die Worte kamen stockend, aber dennoch klar verständlich. Der Fürst machte ein Zeichen und die Krieger liessen von den beiden ab. Modorok starrte nur mit zusammengekniffenen Lippen zu ihnen. Und Valentin ging einen Schritt und noch einen Zweiten auf Sextus und Julia zu.