"Sextus. ich...."
Er seufzte.
"Ach ich weiss auch nicht mehr."
Er war müde. Momentan einfach nur unendlich müde. Der Schlafmangel und die Anstrengungen der letzten Tage, seit er von Julias Entführung wusste, endlich schlug es ein und er saß nur noch erschöpft da.
Beiträge von Valentin Duccius Germanicus
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Völlig irritiert sah er Sextus an und dachte nach. Nach einer Weile erinnerte er sich an die Worte von Hergen und er fragte sich, ob es das gewesen war, was er ihm hatte sagen wollen. Aber was?
Erschöpft vergrub er seinen Kopf in seinen Armen, die er auf seinen angezogenen knien liegen hatte.
"Ich verstehe es nicht und glaube es doch zu verstehen." -
Er folgte dem Jungen und kniete sich neben ihn.
"Es hat vieles nicht geklappt. Aber zumindest teilweise scheinen die Götter uns noch gewogen."
Er seufzte und starrte vor sich hin.
"Was habt Ihr über Julia und Deinen Namen gesagt?"
Er sprach leise und in Latein. -
Er drehte sich um und sah Sextus erstaunt an.
"Er hilft uns? Trotz allem, was da drin gesagt wurde?" -
Valentin zuckte nur kurz mit den Schultern und wandte dem Jungen den Rücken zu. Er brauchte nihct sehen, dass er geweint hatte, still aber um Julia. Um es unauffällig aussehen zu lassen, rieb er sich mit beiden Händen über das Gesicht und wischte die Tränen, die still die Wange entlang gerollt waren fort.
"Ja," sagte er nach einer Weile. "Hat er Dich also endlich gehen lassen?" -
Der gode sah den Jungen nur an.
Deine Gedanken scheinen mir in die richtige Richtung zu gehen, Marbod. Nun gut, ich werde die Götter befragen und sehen, ob ich Euch helfen kann. Und nun geh, geh zu ihm und sei für ihn da.
Der gode wandte sich um und verliess das Haus, in Richtung das seine. -
Hier befindet sich die Glaserei der Familie Duccius.
Herstellung und Vertrieb werden von diversen Angestellten durchgeführt. Die Verwaltung obliegt derzeit Desideria Duccia Germanica. -
Marbod, ja ich weiss. Aber es ist nicht Dein wirklicher Name. Und denke nicht einmal daran, Römer. Sie ist eine Germanin, ja. Sie ist von germanischem Blut, wie Leif und Sarolf.
Der alte Mann setzte sich und gebot Sextus sich ebenfalls zu setzen. -
Sicher, sie ist seine Schwester. So wie die von Leif. Wie heissen die Beiden denn eigentlich mittlerweile?
Und zugleich ist sie es nicht. Und Du verstehst nicht einmal ansatzweise, was ich damit sagen will, richtig Römer?Valentin stand vor der Tür und atmete mehrmals tief durch.
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Das werdet Ihr noch zu erfahren haben,
Valentin sah den Mann völlig verwirrt an.
"Du redest wirr, alter Mann! Sie ist meine Schwester, war es immer und wird es immer sein. Erzähl Dein Gewäsch wem anders."
Wütend drehte er sich um um das Haus zu verlassen. Der Gode sah ihm hinterher.
Er hat sich geändert und doch wieder nicht.
Er musterte weiter Sextus. -
Der Gode musterte ihn mit durchdringendem Blick.
Du bist nicht ihr Bruder, wie Du auch nicht seiner bist.
Er deutete auf Valentin.
Und sie ist nicht Eure Schwester. -
Valentin beherrschte sich mit Mühe.
"Ulfgard, es geht um Alrun, um das kleine Mädchen, das auch auf Deinem Schoß saß und das Du mit Honig gefüttert hast. Das kleine Mädchen, das immer allen ein Lächeln entlockte. Es geht um die Frau, die damals dieses Mädchen war. Und ich werde sie nicht im Stich lassen, nicht wieder!"
Der Gode musterte ihn ernst und skeptisch. Nach einer Weile drehte er sich zu Sextus.
Und was ist Dein Grund? Und wage nicht mich anzulügen. -
Du redest wie ein Römer, gehst wie ein Römer, benimmst Duch wie ein Römer, egal wie sehr Du Dich bemühst."
Der Gode starrte Valentin an.
Was also willst Du mit diesem Verräter.
"Ulfgard, Du und der Gode unseres Dorfes ward stets enge Vertraute. Du kennst meine Sippe, wie kaum ein anderer. Wir sind auf der Suche nach meiner Schwester, die entführt wurde. Von Germanen."
So so, Alrun hat man entführt? Und Du meinst, ich könnte Euch helfen. Ach Sarolf, wie blind haben Dich die Römer nur gemacht? -
"Sei gegrüßt, Ulfgard. Lange ist es her, dass die Wege unserer Familien sich kreuzten."
Lange schon seid ihr dem Wolfsbund verschrieben, antwortete der Gode.
Valentin schluckte kurz, denn er bewegte sich auf gefährlichem Terrain.
"Und doch haben wir nie unsere Wurzeln vergessen."
Der Gode musterte sie ernst und vor Allem Sextus.
Was willst Du mit dem Römer hier? -
Der Fürst nickte schliesslich und lud sie in das Haus ein, dass sie mit ihnen essen sollten.
So betraten sie das Haus und Valentin sah sich um.
"Ich wollte mit Ulfgard sprechen. Wird er auch da sein?"
Der Fürst nickte nur und wenig später betrat ein alter Mann das Haus. -
Nach einer Weile kam der Mann zurück und winkte sie rein. Er nickte Sextus zu und sie ritten langsam in das Dorf rein, bis in die Mitte des Platzes, auf dem Bereits einige Männer und Frauen standen. Unter anderem ein Mann, der neben einer Frau stand, die ein Trinkhorn in der Hand hielt. Das musste wohl der Fürst sein.
Sie stiegen ab und wurden mit dem Trinkhorn begrüßt. Wie es die Traditionen verlangten, trank er daraus und reichte es Marbod/sextus, damit auch er daraus trinken konnte, ehe er es an den Fürsten zurück reichte und dieser ebenfalls darauf trank.
"Seid Willkommen, ich habe viel von Deinem Vater gehört, Sarolf, Landogarssohn. Doch war mir bisher nicht bekannt, dass er noch einen Sohn hat, der Jünger ist als Du. Er muss ihn bereits bei den Römern bekommen haben, oder?"
"Er ist ein angenommener Sohn und war der Sohn eines unserer besten Krieger, der sein Leben lassen musste."
Der Fürst musterte Sextus eindringlich. -
"Mein Name ist Sarolf. Sohn Landogars und das ist mein Bruder Marbod, Sohn des Landogars. Wir wünschen Ulfgard zu sprechen, Euren Goden!"
Die Männer betrachteten sie skeptisch.
Von welchem Stamm?
"Ampsivarier!"
Wartet hier!
Einer der Männer ging in das Dorf um Bescheid zu geben. -
Sim-Off: Entschuldige, ich kam nicht mehr zum Antworten und heute Abend leider nur sporadisch. Tut mir leid.
Sie ritten weiter und gegen Mittag veranschlagte er noch einmal eine Pause. Erst gegen späten Nachmittag sahen sie das Dorf, dass mit Palisaden und einem Wall gut gesichert war vor sich.
"Da sind wir. Ab jetzt wird es schwer. Mach immer das, was ich Dir sage und halt Deine Augen offen."
Langsam und gut sichtbar ritten sie auf das Tor zu. -
"Ja, das will ich. Im zweifel stopf Dir was in die Ohren."
Er richtete sich auf und zog das Ger näher an sich ran, dass er abgelegt hatte.
"Schlaf, Du musst fit sein Morgen und ich brauch im schlimmsten Fall Deine Fähigkeiten als Dieb."
Er lächelte kurz und machte ihm dann deutlich, dass er sich flach legen sollte. -
"Du solltest versuchen zu schlafen, mein Kleiner.
Die Nacht ist nicht mehr so lang und Du siehst müde aus."
Er war ihm den Schlauch rüber.