Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Zwei Stunden vor Sonnenuntergang betraten sie die Eingangshalle und verabschiedeten sich von Hergen und Marga.
    "Und passt gut auf Venusia und Desideria auf. Und Hergen, denk an das, was Du mir Desideria betreffend versprochen hast."
    Hergen nickte nur ernst.
    "Valentin, Du solltest noch etwas wissen."
    "Was?"
    "Julia betreffend."
    "Ist es irgendwas, was mir bei der Suche nach ihr helfen kann?"
    "Ich glaube nicht, nein, wohl nicht."
    Hergen musterte den jungen Mann, der sich so verändert hatte seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte und der sogar wieder eine Waffe trug. Wenn er ihm das erzählen würde, was er ihm zu erzählen gedacht hatte, dann würde es dennoch nichts an seiner Entschlossenheit ändern seine Schwester zu suchen. Da musste er ihn nicht gerade jetzt noch mit belasten.
    Passt auf Euch auf!
    "Danke! Wir reden nach unserer Rückkehr und bitte: Sagt Flavius nichts, solange er nicht hier ist und auch nur, wenn nötig."
    Beide nickten und dann nickte Valentin Sextus zu und ging zu den Pferden vor. Ihre beiden Reitpferde und ein Packpferd warteten auf den Ritt.

    Er stand da und atmete etwas schneller. Auch er war den Kampf mit dem Schwert nicht gewöhnt, überhaupt kämpfen nicht mehr und er musste sich mächtig beherrschen um nicht loszuzittern. Die Erinnerungen zwischendurch an damals waren manches Mal zu präsent und gleichzeitig anspornend.
    "Also gut, Schluß für heute.
    Du hast Potential, aber es muss geschult werden, aber das können wir auf dem Weg nach Germania Libera machen."
    Er packte das Schwert ein.
    "Mach Dich frisch und ruh Dich noch ein paar Stunden aus. Wir werden zwei Stunden vor Sonnenuntergang losreiten."
    Ohne ein weiteres Wort und mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck drehte er sich um und ging in die Casa. Im Arbeitszimmer musste er erst einmal zu sich finden.

    "He, mein Herz, nicht weinen," sagte er sanft, hob ihren Kopf und küsste ihr die Träne fort.
    "Jetzt wird alles gut. Wir werden nie wieder einander verlieren.
    Vielleicht wird die Zeit kommen, wo wir einmal einige Tage oder ein paar Wochen getrennt sein werden, aber nie wieder so lange, dass unsere Herzen vergehen werden."

    "Bis auf die Einbrüche vor einiger Zeit, ja. Hier in Confluentes herrscht verhältnismäßige Ruhe. Aber ich hab einiges vom Limes und auch aus CCAA gehört. Die Germanen scheinen es momentan etwas zu gut zu meinen, mh?"
    Er beobachtete, wie der Optio die entsprechenden Anweisungen gab.

    "Denke immer daran, ich schlage nicht mit aller Kraft zu. Weiche der Klinge lieber einmal mehr aus, als das Du sie parierst. Du bist Deinen Dolch sonst schneller los, als Dir lieb ist."
    Er griff erneut an. Sehr schnell und mit einem Ausfallschritt nach rechts, während er aber von links zuschlug, bereit nötigenfalls rechtzeitig die Klinge aufzuhalten.

    Er hatte noch ihren Geschmack und genoss ihre Nähe. Ja, er würde sie langsam dahin führen, dass sie keine Angst vor dem eigentlichen haben würde. Aber sie hatten Zeit. Den Rest ihres Lebens hatten sie Zeit. Und bis zu dem Tag, wo sie es selber ersehnte, wollte er sie immer wieder auf diese und vielleicht noch eine andere, bestimmte Art, zur Glückseligkeit bringen.
    Egal wie sehr er sich selber danach sehnte und das tat er, da konnte er keinen wirklichen Hehl, zumindest sich selber gegenüber nicht, draus machen, sie in diese Welt einzuführen war sein vorderstes Ziel erst einmal.
    Er hielt sie im Arm und streichelte sanft über ihren Rücken, während er sein Gesicht wieder in ihre Haare vergrub.

    "Salve Nauarchus, mein Name ist Duccius Germanicus und ich bin der Magistratus von Confluentes. Die Waren für die Legio liegen dort vorne alle bereit, die entsprechenden Männer zum Beladen stehen ebenfalls bereit."
    Er deutete auf einen großen Warenpakethaufen etwa 20 Schritt entfernt.
    "Du müsstest hier gegenzeichnen, wenn alles an Bord ist."

    Und so küsste er weiter, liebkoste, umspielte und drang dabei in ungeahnte Ebenen, teilweise Tiefen vor. Mit allem, was ausser Küssen möglich war erkundete er das, was sich erkunden liess.
    Seine Hände hingegen fuhren immer wieder ihre Haut entlang.
    Er hörte nicht auf, machte weiter, bis er spürte, dass sie an einem Punkt angekommen war, an dem sie noch nie in ihrem Leben zuvor gewesen war, sicher jedoch nicht auf diese Art und Weise.