Eine Weile später betrat er auch das Kaminzimmer, leise und unbemerkt. Er wollte die Beiden nicht stören und setzte sich in eine Ecke, sie zunächst beobachtend und dann in seine eigenen Gedanken versinkend.
Gute Nacht ihr Zwei
Eine Weile später betrat er auch das Kaminzimmer, leise und unbemerkt. Er wollte die Beiden nicht stören und setzte sich in eine Ecke, sie zunächst beobachtend und dann in seine eigenen Gedanken versinkend.
Gute Nacht ihr Zwei
Er bleib vor Saras Zimmer an der Wand gelehnt und seine Gedanken schwiffen in die Vergangenheit und auch zu seiner kleinen Schwester.
'Wo bist Du nur, Julia und was machst Du nur gerade. Du fehlst mir so sehr.'
Er sprach selten darüber, aber sie fehlte ihm sehr, immer wenn sie nicht da war, seit er sie wieder hatte mehr als früher, als er dachte, sie sei tod oder zumindest verschollen. Mehr als damals noch....
Eine Weile blieb er da noch stehen, dann seufzte er, atmete ein paar Mal tief durch und ging dann ebenfalls ins Kaminzimmer.
"Geh vor," lächelte er.
"Ich komme sofort nach."
Er lächelte und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Ich weiss, dass ich mich auf Dich verlassen kann, mein Sohn."
Dann sah er ihn sanft und ernst an.
"Wenn Du einmal darüber reden willst.... Du weisst, wo Du mich findest."
"Ich denke, es hat mit ihrer Vergangenheit zu tun. Sie hat viel durchgemacht, sollte als Sklavin verkauft werden, sah den Mord an ihren Eltern, ich denke, daran wird es liegen."
Er seufzte leise und ein trauriges Lächeln war zu sehen.
"Weisst Du, solche Traumata können einen Menschen komplett verändern. Sie haben es auch in gewisser Weise mit Julia getan, oder Flavius und ja, auch wohl mit mir. Wenn wir auch alle eine teilweise andere Geschichte haben...."
Wenn kein anderer die Türen aufgehalten hat
Er seufzte, schwer getroffen, zumindest tat er so.
"Wenn es denn sein muss. Man man man, sowas aber auch *seufz*"
Aber dann konnte er sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
"Richte ihr Grüße von mir aus."
Dann erhob er sich, wuschelte grinsend durch Sextus Gesicht und verliess dann das Zimmer.
Er legte Sara vorsichtig auf das Bett.
"Komm, lassen wir Venusia nicht zu lange warten.
Ich hätte eine Bitte an Dich. Sie scheint mir in vielem zu zurückgezogen. Könntest Du Dich ein wenig um sie kümmern? Gerne mit Sara und so zusammen? Ich glaube, sie braucht einfach etwas mehr Aufmerksamkeit um aus sich rauszugehen."
"ja, nciht wahr, sollte man nciht annehmen, aber auch ich war mal so ein Rotzlöffel wie Du ;)"
LAPP Traianus Germanicus Sedulus
Salve,
wie abgesprochen erhälst Du hier die Kopie. Leider hat er selber nur ein paar Zeilen geschrieben, weshalb ich den Brief als komplette Abschrift beigefügt habe. Ich fürchte, er ist nicht sehr aussagekräftig, hoffe aber, es hilft dennoch.
Vale bene
Valentin Duccius Germanicus
Familia Duccia/Casa Duccia/ Mogontiacum/ Germania
Geliebte Familie,
wir sind in Numantia und der Abmarschbefehl in die Schlacht kam heute. Seid aber unbesorgt, wir werden uns heile wiedersehen. Auch Gnaeus und Gaius geht es gut.
Ich möchte Euch mitteilen, dass danach mit einer Hochzeit in unserer Familie zu rechnen ist.
Bitte passt auf Euch auf und sendet diesen Gruß auch an Julia und Valentin nach Confluentes.
Vale bene
Flavius
Nun war er doch ein bisschen perplex, aber er erwiderte nach ein paar Sekunden die Umarmung sanft und herzlich, liebevoll sogar irgendwie.
"Schon gut, mein Junge, schon gut. Ich war auch mal jung und ich weiss, wie es ist unsterblich verliebt zu sein," sagte er mit einem Lächeln.
Das er eigentlich nicht mal halb so alt war wie Sextus liess er mal eben unter den Tisch fallen.
"Keine Ursache."
Er nahm die Papiere lächelnd entgegen.
"Ich danke Dir und ja, ich werde es ihr sagen."
Dann verabschiedete er sich von ihm und sagte draussen dem Duumvir bescheid, dass sie nun herein kommen könne, ehe er gen nach Hause ging.
"Das tut mir leid. Davon wusste ich nichts. Mein Beileid.
Wenn Du wünschst, kann ich Dir, sofern der Brief anderes als persönliches enthält, eine Abschrift zukommen lassen."
"Ja, das tun wir. Aber ich muss hier erst noch ein paar Dinge klären. Doch ich denke, mit etwas Glück in ein paar Tagen. Wir nehmen Venusia und Sara mit und vielleicht werden wir Julia in Rom treffen, wenn sie noch da ist."
Bei der Erwähnung von Julias Namen wurden seine Augen dunkel vor Traurigkeit, aber seinem Gesicht selber merkte man es nicht an.
Er vermisste seine kleine Schwester so sehr und sie war einfach gegangen und nun schon so lange fort.
"Und mal sehen, wenn Du meinst, man kann Furus, natürlich unter Hergens Aufsicht, die Pflege der Pferde alleine überlassen, dann kann man vielleicht einrichten, dass Du auch etwas länger als nur ein, maximal zwei Wochen dort bleiben kannst. Diesmal aber in unserer Casa. Ich wollte es eigentlich verkaufen, aber ich denke mal Julia wohnt derzeit ja auch drin und so kannst auch Du dort wohnen, auch nachdem wir anderen wieder nach Mogontiacum zurück sind."
So verliessen sie mit Sara auf dem Arm das Zimmer.
"Wir sind gleich zurück, Venusia," lächelte er.
"Nur einen Brief vor ein paar Wochen. Da waren sie wohl in Numantia und kurz davor gen den Feind zu ziehen. Seitdem nichts mehr. Erhälst Du keine Berichte von dem Oberbefehlshaber der II.? Sie dürften dann schon Neuer sein, denke ich."
Er lächelte, aber eine leichte Besorgnis war nicht zu verhehlen in seinem Blick.
"Aber ich denke, es geht ihm gut, wie auch allen anderen aus der Familie..:"
In Gedanken fügte er ein Hoffe ich zumindest an.
Er dachte eine Weile schweigend nach und betrachtete das Bild.
"Nun, ich denke, dann wirst Du einiges zu tun haben, wenn wir in Rom sind. Aber überstürze es nicht. Frauen wollen erobert werden, aber auf die sanfte Art und Weise."
Er lächelte.
"Und ich denke, Du solltest für Deine Arbeit als Stallmeister in Zukunft ein Gehalt bekommen. Damit Du ihr auch einmal was kaufen kannst oder sie zu einem Essen einladen kannst oder Dir auch so einmal zwischendurch die Reise nach Rom leisten lannst."
"Ja, eine kleine Weile werde ich noch in der Casa sein. Dann muss ich für ein oder zwei Wochen nach Rom, ich habe da noch immer einen Laden, den ich gerne verkaufen möchte und das möchte ich selber tun. Danach werde ich wieder in Confluentes sein. Aber wenn ihr eine Nachricht in der Casa Duccia hinterlasst, werde ich immer davon erfahren."
Nachdem die Männer gegangen waren stand Valentin auf und ging zu Sara. Da diese tief und fest schlief, lächelte er leicht und hob sie schnell und leicht auf seine Arme.
"Sextus," sagte er ruhig. "Mach mir bitte die Türen auf, wir bringen sie in ihr Bett."
"Ich verstehe," sagte er nachdenklich.
"Nun, da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Du vergisst sie, was die Liebe betrifft, und ihr bleibt einfach nur Freunde, oder Du gewinnst, ohne wenn und aber ihr Herz. Wie lange wird sie noch Vestalin sein? Hat sie erst angefangen oder geht sie schon in Richtung Ende ihrer Zeit?"