Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    "Nun, ich bin froh. Und sie kann froh sein, dass mein Bruder nicht in Germanien weilt und auch nicht weiss, was sie getan hat, oder zumindest noch nicht weiss."
    Dann erinnerte er sich an etwas.
    "Ihr wolltet doch noch mein Wort, oder?
    Und wieso stehen wir überhaupt hier in der Eingangshalle rum? Ich bin ein schlechter Gastgeber. Kommt doch rein, ins Kaminzimmer. Heute ist es doch recht frisch hier."

    "Wenn er ihn weit über zwanzig Jahre nicht gezeigt hat, bezweifele ich, dass er es nun noch tun wird. Aber ich werde mich mit Euch, wenn es Recht ist, nicht über römische Götter streiten, da ich dazu vermutlich grundstzlich kontroverser Ansicht sein werde, als Germane und den germanischen Göttern treu ergeben.
    Und tut mir bitte den Gefallen nicht auf Grund dieses Satzes zu versuchen meine Kaisertreue oder Imperiumstreue in Zweifel zu ziehen, denn das taten schon andere und die überlegen sich noch heute zweimal, was sie diesbezüglich wem an den Kopf werfen."

    "Da dieses Schiff in all den Jahren nicht einmal gekentert ist oder sonst Schaden nahm, von dem einen Überfall abgesehen, scheint mir das Schiff zumindest nicht verflucht, vielleicht gar extra gesegnet. Denn meine Nichte hat mit meiner Schwester und ihrem Mann auf diesem Schiff gelebt, all die Jahre.
    Aber seit sie bei uns ist, ist sie nur noch selten dort. Sie hat Verpflichtungen im Haus und nun auch anderweitig, da sie wohl zur Pflege ihrer Lehrerin nach Italia ist und um sie zu besuchen."
    Dann sah er sehr ernst drein.
    "Ihr seid also einer der Männer, die die törichte Verhaltensweise meiner Cousine unterstützt haben, statt sie bei der nächstbesten Gelegenheit an Land auszusetzen und dafür zu sorgen, dass ihre Familie informiert wird??"

    "Sie hat es geerbt, aber ihr solltet wissen, wie das Verhältnis im Rahmen einer Gens und des Patriarchats steht.
    Auch wenn wir nur dumme Germanen sind, wie manche Leute früher uns gerne unter die Nase reiben wollten, so haben auch wir Strukturen, die den römischen ähneln und die wir, nach der Einbürgerung voll übernommen haben."

    Bei den Worten, dass Flavius dann zu Fuß gehen müsste, musste Valentin lachen.
    "Ich glaube nicht, dass es im Spaß machen würde, aber ich würde mich dabei kräftig amüsieren."
    Dann wurd er wieder ernst.
    "Nun, da meine Nichte das Schiff geerbt hat und mein Bruder als ihr Pater entsprechend darüber verfügen kann, beide aber nicht da sind, mein Bruder in Hispania, meine Nichte bereits ein paar Wochen in Italia, kann keiner von beiden nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium kommen. Ich könnte höchstens dafür einspringen. Und eine Garantie dafür geben, dass weder meine Nichte, noch mein Bruder noch sonst wer aus dieser Familie ein Spion ist, kann ich garantiert. Wenn Euch mein Wort reicht, gerne auch schriftlich, soll es mir recht sein."

    Valentin sah den Mann etwas amüsiert an.
    "Na dann verhaften sie mal.
    Ich habe allerdings nicht viel Zeit, da ich dieser Tage nach Italia reisen muss. Weshalb ich Sie bitten möchte Untersuchungen jeglicher Art zu beschleunigen."
    Dann grinste er.
    "Man hat mir ja schon viel vorgeworfen, aber Spionage.... :D"

    Hergen seufzte.
    Der Bruder des Pater Familias ist hier. Er hat die Verantwortung über alle Geschicke hier, solange der Pater Familias in Hispania weilt. Wenn Ihr einen Augenblick zu warten wünscht, werde ich ihn eben holen gehen. Macht es Euch bequem.
    Er deutete auf die Eingangshalle selber, wandte sich um um Valentin zu holen.



    Ein paar Minuten später betrat Valentin die Eingangshalle und nickt den Anwesenden höflich zu.
    "Mein Name ist Valentin Duccius Germanicus. Mit wem habe ich das Vergnügen?"

    Nun schüttelte Hergen doch den Kopf und seufzte.
    Das hätte die Hafenverwaltung dann sagen müssen, denn es wurde von unserer Seite extra nachgefragt.
    Nun gut, wie auch immer, sowohl den Besitzer als auch dessen Pater Familias könnt ihr nicht antreffen. Der Pater weilt in hispania, wie schon erwähnt, und Rhenusia ist bereits seit mehreren Wochen in Italia um ihre Lehrerin Scribonia Hestia, die Nichte des Tribunus Plebeius, zu besuchen.
    Tut mir leid!

    Hergen guckte den Mann an und musste sich ein ungläubiges Kopfschütteln verkneifen.
    Guter Mann, das Schiff gehört der Nichte des PaterFamilias, des Tribun Angusticlavius der Legio II Flavius Duccius Germanicus, der gerade in Hispania für den Imperator im Feld steht und gegen die Aufständischen kämpft. Das Schiff liegt im Hafen, seit die Nichte schon vor langer Zeit wieder in Mogontiacum angekommen ist, nach dem sie es von ihrem Vater erbte, der vor einiger Zeit von Germanen getötet wurde, als sie sein Schiff, das voll mit Waren für das Imperium waren, überfielen. Das hätte Euch jemand von der Hafenverwaltung sagen können und müssen! Dieses Schiff hat seit Monaten nicht mehr seinen Lagerplatz verlassen. Wie kommt Ihr da auf die fadenscheinige Idee eines Spionageverdachtes. Noch dazu gegenüber der Familie Duccius, die dem Imperator stehts treu diente und immer noch dient. Fast alle männlichen Duccius dienen in der Legio! Findet Ihr nicht, dass da dieser Verdacht mehr als trügerisch ist?

    "Nun gut! Das hat alles so keinen Sinn. Du hast Hausarrest, oder besser Familienarrest! In Zukunft wirst Du nur noch in Gegenwart eines Familienmitgliedes unterwegs sein. Die einzige Ausnahme bietet der CD und die dortigen Aufgaben betreffend! Ausserdem wirst Du mit uns nach Rom kommen. Oh nein, junge Dame, freu Dich bloß nicht zu früh! Das wird keine nette Reise in die ewige Stadt, das wird harte Arbeit für Dich! Audaccius ist zunächst tabu für Dich. Die Ställe allgemein, bis zu unserer Abreise. Und sei froh, dass ich nicht Flavius bin, sonst wärst Du schon lange auf dem Weg zu den Vestalinnen.
    Weitere Restriktionen behalte ich mir im Übrigen vor!"
    Er sprach ernst und fast schon böse.

    "Hiergeblieben, Junge Dame. Um Audacius kann sich Sextus auch kümmern."
    Er war zunächst überrascht gewesen, hatte Sextus einen schnellen Blick zugeworfen und dann reagiert und sie auch gleich festgehalten.
    "Wir haben zu reden!"
    Er sprach ernst und auch nicht so ganz freundlich.
    "Sextus, kümmere Dich bitte auch um unsere Pferde und um Venusia und DU," zu Sara,"kommst mit ins Arbeitszimmer!"