Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Ein anderer Bote strich durch den Hafen und versuchte Informationen darüber zu erlangen, ob in den letzten Wochen Sara Duccia Audaccia hier gesehen wurde. Er war schon länger unterwegs und bisher ergaben die Nachforschungen gar nichts, aber er gab nicht auf, schliesslich hatte er eine hohe Belohung versprochen bekommen und die wollte er unbedingt einstreichen.

    Ein Bote strich durch den Hafen und versuchte Informationen darüber zu erlangen, ob in den letzten Wochen Sara Duccia Audaccia hier gesehen wurde. Er war schon länger unterwegs und bisher ergaben die Nachforschungen gar nichts, aber er gab nicht auf, schliesslich hatte er eine hohe Belohung versprochen bekommen und die wollte er unbedingt einstreichen.

    "Ihr ihre vier Buchstaben versohlen, dass sie danach 3 Monate nicht mehr sitzen kann und sie danach an den meistbietenden verhökern," grummelte er.
    Wenn er auch ein wenig stolz auf sie nicht verhehlen konnte, war er doch ziemlich sauer auf sie.
    "Eine Schiffsreise ist ein weiter Begriff! Wo zum Teufel soll man sie suchen? Auf einem Handelsschiff? Der Classis? Und verdammt, wenn sie am Ende heimlich auf eins drauf ist, warum auch immer, hat sie sich ein mächtiges Problem an den Hals geholt.
    Wenn wir eine offizielle Suche starten, erst recht."
    Bei den letzten Worten setzte er sich nachdenklich auf den Stuhl und seufzte leise.
    "Wenn Flavius es erfährt, macht er sie zur Vestalin oder schlimmeres."

    Er klopfte energisch an die Tür und stürmte förmlich herein.


    "Julia, ich muss dringend mit Dir sprechen!
    Das kam gerade von Hergen. Er hat es an uns geschickt, weil Flavius auf den Weg nach Hispania ist, in den Krieg...."



    Liebe Familia,


    Bitte verzeiht mir das ich so plötzlich aufbreche ohne euch Bescheit zu geben. Doch ich weiß Flavius, das du mir nicht erlaubt hättest auf eine Seereise zu gehen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich begebe mich auf eine Seereise und werde vermutlich erst in zwei Monaten zurück sein. Ich passe auf mich auf, versprochen! Bitte seid nicht allzu böse. Ich werde lebendig wieder bei euch erscheinen.


    Mit lieben Grüßen


    Sara


    P.S.: Kümmert euch bitte um Flux!


    "Es ist mir lieber, wenn Du fragst und was die Liebe betrifft. Sie fällt überall hin und macht nur selten vor Ständen halt."
    Dann hielt er sie noch einmal auf, sah ihr tief in die Augen, beugte sich runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    "Ich liebe Dich, kleine Schwester!"

    Jetzt schaute er einen Moment verwirrt.
    "Nein, ich meinte.... wenn Du mehr über damals wissen willst.....
    Aber wenn Du über das andere auch etwas wissen willst...."
    Bei den letzten Worten blitzte es für eine Sekunde schelmisch in seinem Augenwinkel.

    "Ich weiss. Und Du mit mir. Und denke nicht, dass Du mir nicht alles erzählen kannst. Es gibt nichts mehr, was mich noch zerbrechen kann. Schon lange nicht mehr."
    Er sagte es leise aber mit einem Tonfall, der klar machte, dass er es durchaus auch so meinte. Und es stimmte. Damals war er beinahe zerbrochen. Er hatte monatelang nicht gesprochen, apathisch nur in der Ecke gehockt und nachts schlimmste Alpträume gehabt. Flavius hatte ihn ganz langsam, zusammen mit ihrer Mutter wieder in das Leben geholt. Aber damals fehlte nicht viel um zu gehen. Die ersten drei Wochen hatte er im Nervenfieber verbracht. Dann die
    Monate ohne alles, nie wen an sich ran lassen und erst, als er lernte damit umzugehen, wurd es besser.
    Und heute war er alt genug, um damit klar zu kommen.

    Es schien, als wenn eine Wandlung in ihm vorging. Seine Augen nahmen wieder ihre Leuchtkraft an, aber sein Blick blieb ernst.
    "Deine Liebe, ja... aber vieles an Dir... Deine Lebenslust.. Deine Freude... Deine Kraft.... alles hat sich verändert. Langsam wieder zum Guten, aber es war einst..."
    Er schwieg. Er hatte genug Wunden aufgerissen. Er hielt sie nun sanft umschlungen und fest.
    "Ich werde nicht darüber sprechen, wenn Du es nicht möchtest."
    Sein Kinn lehnte auf ihrem Scheitel und Tränen schimmerten in seinen Augen, aber er sah nur in die verschneite Lanfschaft.

    Er sah starr vor sich hin. Erst nach einer Weile wagte er ihr in die Augen zu sehen. Doch diese schienen plötzlich uralt.
    Er schwieg. Sekunden, Minuten, sah nur in ihre Augen.
    "Ja, Du hast Dich verändert, und doch sehe ich den Schmerz und alles, was Dir widerfahren ist," sagte er sehr sehr leise und in einem eigenartigen Tonfall.