Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    "Du wirst es lieben," sagte er voller Überzeugung, "ganz sicher." Er wirkte ein bisschen wie ein kleiner Junge und strahlte sie immerzu an. Dann aber wurde er etwas ernster, feierlicher und plötzlich kniete er wieder vor ihr. "Marcia," begann er, mit leicht belegter Stimme. Seine Hand fuhr an seine Gürteltasche und holte etwas daraus hervor. Sein Blick hielt den ihren fest, oder versuchte es und er musste leicht schlucken, aber er war fest davon überzeugt, es jetzt, genau jetzt zu tun. In der Hoffnung, dass sie ihn nicht abweisen würde. "Auch wenn wir vielleicht noch nicht so lange zusammen sind wie andere und auch, wenn wir es erst seit Kurzem wirklich offiziell dürften, so sollst Du wissen, dass ich niemals mehr in meinem Leben mit einer anderen Frau zusammen sein will als mit Dir. Ich liebe Dich so sehr, dass ich das Gefühl habe, wenn Du nicht da bist, ein Teil meines Herzens wäre nicht mehr da und mein Leben weniger lebenswert."
    Er hob die linke Hand, noch mit der Handfläche nach unten und legte sie auf das Bett. Dann hob er die rechte Hand und umfasste ihre.
    "Marcia, willst Du meine Frau werden?"

    Nun hatte er es geschafft und er grinste tatsächlich. Seine Erinnerung an die kleine Verina waren noch sehr lebhaft und er hob schnell den Becher um das Grinsen zu verbergen. Aber wahrscheinlich hatte es doch jeder gesehen und so sah er Verina an und sein Blick war nicht mehr so verletzt und gereizt, sondern er sah sie warm an. Zwar war er mit der Situation nicht zufrieden, aber letztlich wusste er, dass es hier um ihr Glück und ihre Liebe ging und wenn es das sein musste, was da neben ihr saß, würde er auch irgendwie das überstehen. Er hatte es Venusia zuliebe irgendwie überstanden und würde nun auch Verina zuliebe es irgendwie überstehen. Nur warum immer Soldaten???

    Er war nur leidlich amüsiert. "Wenn Du das als Drohung auffasst, Decimus, dann fasse es als Drohung auf. Ich sehe es als Warnung, denn Venusia ist ein Mensch, der mir lieb und teuer ist und dessen Wohl mir sehr am Herzen liegt.
    Ich schätze Dich, doch ist es mir wichtig, dass die Fronten geklärt sind." Er sprach sehr ernst und man sah, dass es ihm mehr als ernst war. "Es mag sein, dass es nach Euren Gesetzen nicht nötig gewesen wäre, aber das spricht nicht unbedingt für die Erziehung." Jedoch sagte er dazu nichts weiter, denn letztlich wollte er, Venusia zu liebe nicht streiten. "Und abgesehen von Allem, musst Du wohl noch viel über die Germanen lernen!"
    Er drehte sich wieder um und ging zum Fenster zurück. "Ich denke, damit ist alles gesagt," sagte er nun unendlich müde und stützte sich schwer auf die Fensterbank und sah hinaus. Er hatte noch immer die größten Bedenken, aber er wollte versuchen sie Venusia zuliebe unter Kontrolle zu halten. Aber irgendwie fühlte er sich in diesem Moment sehr alt und die Lasten der letzten Wochen schienen ihn mit einem Mal erdrücken zu wollen.

    "Sie ist Germanin! Sie ist so geboren, so aufgewachsen und sie lebt so. Auch wenn wir im Imperium sind, ist und bleibt sie germanischer Herkunft. Ich will, dass Du das akzeptierst und respektierst. Ich will, dass Du sie nie zu etwas zwingst, was sie nicht freiwillig will, wenn es darum geht sich Rom anzupassen. Sie ist frei und selbstständig.
    Zwinge sie nie zwischen Rom und Germanien wählen zu müssen!" Er trat noch einen Schritt näher. "Und solltest Du auf die Idee kommen sie zu verletzen, Decimus Magus, verspreche ich Dir hier und jetzt, werde ich Dir persönlich das Leben zur Hölle machen." Sein Blick war ernst. "Ehrst Du sie und liebst Du sie, respektierst Du sie und behandelst sie gut, dann sollt Ihr meinen Segen haben!"

    Zitat

    Original von Venusia Duccia Britannia
    Ich werde es versuchen und freue mich auf heute Abend.
    Venusia lächelte ihn an und freute sich wirklich schon darauf. Schon lange nicht mehr hatte sie geopfert...


    "Das bis dann," lächelte er und gab ihr noch einen letzten Kuss auf die Wange, ehe er sich auf den Weg machte.

    Er erhob sich langsam und ging zum Fenster, schwieg, während er mit dem Rücken zu ihm stand. Während er eine Weile raussah, meinte er dann: "Ich habe kein Problem damit, dass sie sich in einen Römer verliebt hat, wie könnte ich," sonst müsste ich ja auch was gegen meine eigene Verbindung haben. "Aber ich sage es ganz offen," er drehte sich um und sah ihn ernst an. "Ich bin dagegen, dass sie sich in einen Soldaten verliebt hat, denn ich sehe viele Probleme damit einhergehen."
    Er atmete tief durch und kam ein paar Schritte näher. "Dennoch werde ich ihren Wünschen nicht im Wege stehen, ist sie mir doch lieb und teuer." Er stand nun direkt vor Magnus. "Ich werde Dir erlauben um sie zu werben, aber ich stelle Bedingungen!"

    Er erwiederte ihren Blick und sein Blick sagte nur: Hättest Du mich nicht vorwarnen können? Aber dann nahm er einen Schluck des Bieres und konzentrierte sich wieder auf die Konversation. "Nun, ich bin sicher," meinte er, mit einem ehrlichen Lächeln, "das die Beiden etwas sehr Gutes gezaubert haben werden." Das mit dem Römer selber konnte er ihr nicht übel nehmen, schliesslich liebte er Marcia, eine Römerin. Aber das mit dem Soldaten und dem ihn einfach vor vollendete Tatsachen stellen, das nahm er ihr übel. Dennoch gab er sich Mühe nun lockerer zu klingen, denn er wollte ihr eine Chance geben.

    "Wahrscheinlich." Er nickte ihm zu. "Geh einfach morgen selbstständig zu ihr, wenn Du nichts Anderes hörst im Sinne, dass sie noch schläft. Wenn sie wen empfangen möchte, wird sie Dich sicher einlassen. Ich wünsche Dir eine gute Nacht."

    Er sah ihn lange schweigend an, versuchte nicht zu zeigen, was er von der Sache hielt, denn es war immer noch nicht viel. Aber er wusste, dass Venusia ihn liebte und er wollte ihr nicht unnötig im Wege stehen. Dennoch gab es einige Dinge, die er einfach geklärt sehen wollte. "Zu was möchtest Du meine Einwilligung? Um sie werben zu dürfen?"

    "Ich denke, das werde ich bald erfahren. Ich habe einen Boten entsandt. Er wird mir dann schon zu berichten wissen." In dem Moment klopfte es. "Herein?!" Das junge Mädchen kam, welches das Zimmer bereitet hatte und gab Bescheid, dass es gerichtet sei. Er dankte ihr und sandte sie wieder fort. "Wann immer es Dir beliebt," meinte er an Lando gewandt.

    "Nun gut," meinte er. "Lassen wir uns überraschen." Dann sah er Verina fragend an. "Und was gibt es Gutes?" Er hatte einfach das Bedürfnis vom Thema abzulenken, von dem, was neben ihr saß. Er wollte es im Moment nict hören, auch wenn er wusste, dass er nicht drumrum kommen würde. Aber ein wenig Zeit wollte er noch haben. Ein wenig belangloses, ehe er sich dem Stellen musste.

    Er schwieg eine Weile und sann nach. Dann nickte er und sagte: "Ich danke Dir!" Seine Stimme klang dabei fast neutral, so als hätten sie sich gerade bers Wetter unterhalten, aber wer ihn kannte, der wusste, dass es in ihm arbeitete.