Beiträge von Lucius Helvetius Corvinus

    Zitat


    Gaius Artorius Regulus


    Marcus Marius Madarus


    Lucius Duccius Ferox



    Corvinus pfiif aus dem förmlich letzten Loch. Der Kampf ging schon verdammt lang und er hatte sich zum zweiten Mal nun direkt ins "Auge des Sturms" begeben. Aber was blieb ihm über. Die Lücke hier musste geschlossen werden oder alles ging den Bach runter.
    Er sah und bemerkte so gut wie gar nicht das die Männer die er aus seiner Centurie mitgenommen hatte gefallen waren oder keine große Hilfe. In seinem Inneren wusste er das er ihnen keinen großen Vorwurf machen konnte. Sie waren jung und hatten keine Zeit gehabt um sich abzuhärten, auch hatte ihnen die Vorbereitung gefehlt die er erhalten hatte. Doch äußerlich rang ihn diese Tatsachen ein ärgerliches Knurren ab. Er war deswegen so gut wie Tot und das gefiel ihm natürlich gar nicht. Aber wenn schon sterben, dachte er bei sich, dann vorher noch die Bresche schließen.


    Also ging er in die vollen und warf, ohne große Rücksicht alles in den Kampf. Nur am Rande bekam er mit das scheinbar noch andere, geführt von einem Optio, ihm zur Hilfe kamen.
    Einen ersten Gegner konnte er mit einem mehr von unten geführten Rammstoß und vollem Kraftakt über die Schanze nach unten werfen.


    Der Weg zum Feldzeichenträger der Gegner war nun eigentlich frei aber er zögerte noch. Der Optio schien hart beharkt zu werden und drohte zu unterliegen. Corvinus rammte dem Mann von hinten sein Gladius in den Rücken. Das gute war es kam vorne wieder raus, was wohl sehr sicher eine tödliche Wunde darstellt. Das schlechte, sein Gladius blieb in der Leiche stecken und fiel mit dieser zu Boden.
    Schnell zog Corvinus wieder den Dolch von Alwina und griff nun den Feldzeichenträger an.
    Eine ganze Weile rangen sie miteinander und gingen schließlich zu Boden. Am Boden ging es mit unvermittelter Härte weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit voller Tritte, Schläge, Kratzer, Beißer und sämtlichen fiesen und noch fieseren Tricks die sich beide gegenseitig zufügten kam die Entscheidung. Der feindliche Signifer riskierte alles entwand seine eine Hand und rammte mit seinem Pugio in Corvinus Seite. Er konnte sich nur noch leicht schräg stellen und dang seiner Lorica Segmente glitt der Dolch etwas ab und steckte schließlich in seiner Hüfte/Hintern. Dafür dann aber auch bis zum Heft.
    Corvinus entwisch ein Wut- und Schmerzschrei. Doch der Signifer hatte dadurch nur noch eine Hand frei um Corvinus beide mit dem Germanendolch aufzuhalten. Trotz aller Veteranenhärte reichte das nicht. Digitus für Digitus senkte sich der Dolch in die Brust von dem Signifer. Dieser versuchte immer hektische dagegen zu halten. Blieb aber erfolglos und erschlaffte schließlich.
    Ächzend stand Corvinus auf, nahm dabei dem Signifer den Helm mit dem Tierfell ab, das Feldzeichen selber lag ja noch auf dem Boden.
    Er warf den Helm den auf die Bresche zustürmenden Feinde mit einem
    "Secunda Victor!" zu und hoffte sie damit gebrochen zu haben.


    Er selber konnte gerade noch einen Legionär an seine Stelle zerren.
    Alles drehte sich um ihn. Er sah den Opio, war es der gleiche von vorhin und ließ sich auf/ihn diesen fallen.
    "Bring mich hier weg ich brauch mal kurz ne Pause zum Luft holen!"
    Danach wurde es dunkel um ihn und nur noch das aus seinem Mund, Hüfte, Nase und vielen anderen kleinen Wunden laufende Blut zeigte das er noch lebte."

    Zitat

    Sextus Aurelius Lupus




    Man konnte Senecio förmlich ansehen das er eigentlich sagen wollte
    "MIR SCHEIßEGAL WELCHER!"


    Statt dessen sprach er den Laticlavius an weil er sich sicher war das der Schnösel pissig werden würde wenn er den "niederen" Angusticlavius ansprechen würden. Zudem hatte der Laticlavius ja noch ne Ansprache gehalten was zeigen könnte das er im Moment das Kommando hier hatte.
    " Immunes Numerius Scaevius Senecio, IVten Centuie, II Cohorte!
    Ich soll Meldung von meinem Centurio machen. Er versucht mit ein paar Männern die Bresche zu schließen!"
    Senecio zeigte kurz in die Richtung und betonte seine Meldung auf eine besondere Art. Die Centurionen hatten ja in jeder Schlacht prozentual gesehen hohe Verluste und das Vorhaben des Centurios der IVten würde sehr wahrscheinlich dazu beitragen.


    "Die IVte hat fast die Häfte ihrer Männer verloren und steht seit Beginn des Angriffes in der ersten Linie!"


    Corvinus war noch jung und hatte eigentlich noch mehr angefügt was dem Tribun quasi einen Befehl zum zeitweiligen Austausch der Ivten "vorschlug". Diesen Teil ließ Senecio doch lieber weg als er sah in welcher Stimmung der Tribun schon war nur weil er dreckig geworden war.


    Nachdem er seine Meldung abgegeben hatte wischte er sich noch etwas Blut und Dreck aus dem Gesicht und wartete.


    Immunes Numerius Scaevius Senecio der Scriba der IVten Centuie der II Cohorte der Legio Secunda hastete durch die Reihen.


    Eben geradade hatte er dem Optio seiner Centurie die Befehle des Centurios übermittelt und machte sich nun auf die Suche nach jemanden der die Macht und Befehlsgewalt hatte.


    Hier musste doch irgendwo dieser neue Laticlavius sein. Dieser Patriziervogel mit der gestelzten Ansprache direkt vorm Kampfbeginn.
    Senecio meinte ihn auf einem Pferd ausgemacht zu haben und lief auf ihn zu.


    "Tribun", rief er erstmal nur um sicher zu gehen ob es erstens der richtige war und da er nicht genau wusste ob es wirklich der Aurelier war.

    Bevor seine frischen Legionäre großartig dazu kamen zu kämpfen viel Corvinus auf das der Druck etwas nachließ. Verwirrt schaute er sich um und konnte dann den Grund feststellen. An der Stelle wo den Abschnitt den sie halten sollten auf den der Nachbarcenturie traf hatte es einen kleinen Durchbruch gegeben. Er konnte es nicht genau erkennen aber es schien sogar schon soweit das sie ein richtiges Loch in die Schanze gemacht haben. Er konnte auf einem Stück jedenfalls keine Pila Murale mehr sehen. Mindestens 4 feindliche Legionäre standen auf "ihrer" Seite und was das schlimste war sie hatten ihr Feldzeichen da jetzt hochgebracht. Etliche Meter in jeder Richtung würde man das nun sehen können was wohl auch der Grund war warum der Druck bei Ihnen etwas nachließ. Wie automatisch drückte der Feind nun auf diese Stelle.
    Das musste schnellstens behoben werden. Corvinus hielt Ausschau nach dem Centurio des Nachbareinheit konnte seine Crista im Gewühl aber nirgendwo erkennen. Also lag es an ihm. Kurz überlegte er und handelte dann.
    Zuerst griff er sich Fuscus seinen eigenen Signifer und sagte ihm:
    "Bleib hier mit dem Ding und halt die Stellung!"
    Dann kam Senescio dem Scriba der Centurie drann der hinter Fucus gestanden hatte.
    "Geh zuerst zum Optio Fabullus und sag ihm das er sich drauf einstellen soll hier das Kommando zu übernehmen. Ich versuch die Scheiße da zu retten. Danach machst du weiter zum Tribun, meldest ihm das und sagst ihm wie es hier steht!"


    Zuletzte griff er sich 4 Legionäre die nun vorne standen. Regulus, Madarus seinen "Liebling", Philogenes und einen den er wegen Dreckverschmierten Gesicht nicht sofort erkannte.
    "Mitkommen ihr Lappen. Nun wird es spannend. Endlich strengen sich die Weiber von der XXVten mal etwas an. Wir werden den kleinen Cuneus da drübern ausmerzen. Keine Angst ihr Weiber ich geh vor braucht mir also nur folgen und aufpassen das mir keiner nen Gladius in den Rücken rammt. Wer Lust hat kann natürlich auch richtig mitmachen."


    Gesagt getan und darauf vertrauend das seine Befehle sofort befolgt wurde machte er los. Wie sein blutverschmiertes und ramponiertes Gesicht und das was er gesagt hatte auf die Legionäre wirkte konnte er aus Mangel von Erfahrung nicht sagen.


    Er selber griff jedenfalls kurz darauf Verrius Gallus und seine Kumpane, auch wenn er natürlich keinen Schimmer hatte wie die hießen, an.
    Spuckte dem ersten Blut ins Gesicht und brüllte:
    "Victor Secunda ihr Weiber, runter von meinem Wall!"

    Und es schien als ob sich das Tor zur Unterwelt wenig später auftat.
    Die beiden Centurien waren unter halbwegs gleichen Bedingungen zusammengestoßen. Die Salinatortreue war frisch und nur durch Verluste duch den Beschuss leicht geschwächt, hatte ihre Scuti nicht durch Pilumsalven verloren und nur das Problem das sie den Hang hoch und jetzt über die Schanzungen drüber mussten.
    Die Palmatreue Centurie um Corvinus hatte schon ordentlich gekämpft, einige Verluste an Toten und Verwundeten erlitten und noch den Vorteil das sie hinter den Verschanzungen standen und verteidigten.


    Mit Wucht waren die beiden Einheiten zusammengestoßen.
    Corvinus hatte durch eine List den ersten Gegner wieder "ins Tal" geworfen. Sich gleich danach aber lange mit einem Gegner beschäftigen müssen. Ein Veteran der XXVten den Corvinus nicht einfach so besiegen konnte durch Kraft oder Körpergröße. Er wurde etwas abgedrängt und es stand auf Messers Schneide wer den Kampf gewinnt. Schließlich wurden die Würfel geworfen und eine Entscheidung gefällt. Der Feind rutscht auf etwas Blut zur Seite und es entstand eine Lücke. In diese stach Corvinus sein Gladius und traf den Mann schwer, wahrscheinlich tödlich. Im Fallen schlug er zwar noch mit Wucht sein Scutum auf Corvinus Knie was in Folge anschwoll aber blieb dann liegen.


    Corvinus sah sich um, überall war ein Hauen und stechen, an mehreren Stellen waren Feinde über die Verschanzungen gekommen. Seine Legionäre machten sich ganz gut aber an den Gesichtern der Feinde konnte Corvinus sehen das die feindliche Centurie natürlich ihre Veteranen ganz vorne gehabt hatte.
    Plötzlich fiel ihm ein Wanken des Feldzeichen seiner Centurie auf. Durch seinen Zweikampf war er etwas von seinem Signifer abgedrängt worden. Natürlich versuchte der Gegner nun Fuscus zu Boden zu bringen. Eben war der letzte Mann vor Fuscus zu Boden gegangen und stand nun gleich drei Gegnern gegenüber. Wenn der Signifer fiel und damit das Feldzeichen wäre hier an dieser Stelle wohl der Durchbruch erreicht. Etwas was Corvinus natürlich verhindern wollte. Er stürmte die paar Schritt zu der Vierergruppe, stieß dem einen das Gladius in den Rücken und warf sich dann auf die anderen beiden. Dummerweise saß sein Gladiusstich nicht wirklich sondern blieb nur in den Lamellen der Schulter von dem Mann hängen. Daduch verlor Corvinus es aus den Händen und prallte nur noch gegen einen der anderen beiden.
    Es entstand ein Knäul aus drei Leibern die sich auf dem Boden liegend wanden und aufeinander einschlugen.
    Schließlich, alle drei ohne Gladius und Scutum in der Hand kamen sie zum liegen. Ganz unten ein relativ kleiner Legionär aus der XXVten. Auf ihm lag Corvinus. Auf diesem wiederrum saß der Legionär der XXVten der Corvinus Gladius in der Schulter hatte. Das einzig gute daran war das Corvinus im Hintergrund sehen konnte das Fuscus nun nur noch einen Gegner hatte mit dem er hoffentlich fertig wurde.


    Corvinus musste sich nun jedenfalls um eigene Probleme kümmern. Der Mann hinter ihm zerrte mit ganzer Kraft an seinem Helm. Da Corvinus diesen eh schon zu eng mit dem Lederriemen unter seinem Kinn festgemacht hatte versperrte ihm das nun endgültig den Mund. Er spürte wie der Riemen nun wirklich tief ins Kinn einschnitt und es fühlte sich so an als ob der Mann ihm den Kopf abreißen wollte. Nebenbei füllte sich Corvinus Mund immer noch mit Blut von seiner Zunge.
    Der Legionär der auf ihm saß hatte es geschafft sein Knie auf Corvinus einen Arm zu stellen. Mit der einen freien Hand hielt er Corvinus Arm fest und mit der anderen schlug er ihm immer wieder ins Gesicht. Beim Schlag eben gerade hatte Corvinus gespürt wie seine Nase gebrochen war. Eine Weile versuchte Corvinus seinen Arm unter dem Knie zu befreien aber merkte das dies nicht funktionierte und wie die Schläge ihn Stück für Stück "müde" machten. Nicht mehr lange und es würde Schwarz um ihn herum werden.
    Alwina ging ihm durch den Kopf und die Tatsache das an der Stelle seiner Centurie der Einbruch passiert wurde, etwas was ihn Traurig und Wütend zu gleich machte. Sie hatten ihm auch keine Chance gelassen, nur wenige Veteranen und was noch alles. Er würde Alwina nie wieder sehen.... da fiel ihm der Dolch ein dem Alwina ihm geschenkt hatte. Da er etwas länger war als ein Pugio hatte Corvinus ihn anders als ein Pugio befestigen müssen und daher war er nicht an der Stelle an der quasi jeder ein Pugio hatte. Plötzlich ließ er den nichtschlagenden Arm des Gegners auf ihm los, was diesen kurz verwirrte und zog den Dolch. Mit einem Schwung und aller Kraft die er noch hatte stach er zu. Der Mann riss seinen Oberarm och aber der Dolch ging durch die Hand durch und fuhr über´s Auge in den Kopf des Mannes. Was ihn schreiend nach hinten fallen ließ wobei er Corvinus Gladius aus der Schulter verlor.
    Nun wieder beide Hände frei schaffte Corvinus es den einen Arm des Legionärs auf dem er lag etwas anzuheben und ihm mit der anderen den Dolch in die Achsel zu rammen. Der Griff wurde schwächer und schließlich ließ er mit toten Augen los.


    Ächzend stemmte Corvinus sich hoch, konnte sehen das Fuscus ähnlich zugerichtet seinen Gegner besiegt hatte und griff sich den immer noch schreienden Gegner der auf ihm gesessen hatte.
    Er stemmte ihn hoch und warf ihn schreiend und zappelnd über die Schanze.
    Dabei brüllte er Blut spuckend:


    "Victor Roma, Victor Secunda!"


    Anschließend erfolgte der Pfiff mit dem dann nun die jüngsten seiner Leute vorne standen. Leute wie Madarus, Regulus usw.

    Die Pilumsalve gab der Centurie vor der IVten den Rest. Eh schon stark getroffen und Centuriolos traf ein Pilum den Optio der gerade den Befehl übernehmen wollte in den Oberarm seines Schwertarmes und schaltete diesen aus. Sie zogen sich zurück. Natürlich hieß das nicht das es vorbei war denn nur ein paar Meter hinter Ihnen folgte die nächste Centurie. Zwar auch schon Verluste durch den Beschuss der Scorpiones und Manubalistas davon getragen aber noch alle mit Scutum. Dafür hatte die IVte kein mehr für eine weitere Salve. Außerdem gab Corvinus per Pfiff mit seiner Trillepfeife das Kommando das die vorderste Reihe wieder wechselte. Das waren zwar die erfahrensten seiner Männer aber es ging nicht anders. Die ersten beiden Reihen hatten 4 Pilumsalven geworfen und eine komplette feindliche Centurie abgewehrt. Die brauchten einen Moment Ruhe. Jetzt standen quasi die "mittleren" seiner Jungs vorne und dahinter dann die ganz frischen. Keine besten Voraussetzungen für die Abwehr einer frischen Feindcenturie und ohne vorherige Pilumsalve. Aber er brauchte die Veteranen noch wenn es richtig eng wurde.
    Corvinus schielte kurz in Richtung des Tribuns ob von dort vielleicht der Befehl kam das eine andere Centurie ihren Platz einnehmen sollte aber das sah erstmal nicht so aus. Für eine Sekunde blickte Corvinus sehnsüchtig den Hügel rauf wo die beiden Cohorten abgezogen waren. Hoffentlich würden diese fehlenden Männer hier nicht den Ausschlag geben.
    Doch zu mehr Gedanken kam er nicht. Zum einen war die neue Centurie heran und zum anderen sah er links von sich das bei der Nachbarcenturie es dem Feind gelungen war auf einem gutem Stück die Schanzungen zu überwinden.
    Er sagte nach hintem zu Fuscus seinem Signifer
    "Behalt das im Auge und wenn es schlimmer wird sag mir Bescheid!"


    In der Sekunde danach rammte sein Scutum aber schon gegen das eines Gegners.
    Wo auch immer Corvinus diesen Gedanken her hatte aber er kam ihm.
    Er spuckte dem Gegner das Blut was sich inzwischen schon wieder in seinem Mund gesammelt hatte und nutzte diese Chance um den für kurze Zeit "geblendeten" wieder über die Schanzungen zu drücken.

    Soweit Corvinus es sehen und beurteilen konnte lag ein gutes Dutzend Gegner tot vor dem Wall und ungefähr die doppelte Anzahl war mehr oder weniger schwer verletzt zurückgeschlagen worden. Diesen Überblick verschaffte er sich in einem kurzem Moment in dem kein Gegner direkt auf ihn eindrang. Corvinus selber lief eine ordentliche Portion Blut aus dem Mund. Er hatte, während er mit dem letzten Gegner gerungen hatte, von der Seite einen ordentlichen Schlag auf den Cassis bekommen und sich dabei auf die Zunge gebissen. Sowas blutete ja nun mal stark, da fiel die Schramme an seinem Kinn, die von seinem zu festem Helmriemen kam gar nicht mehr auf.
    Doch dann war die Ruhe auch schon wieder vorbei und der nächste Gegner versuchte über den Wall zu kommen. Der Pechvogel hatte kein Scutum und konnte daher zwar Corvinus Gladiusstich mit seinem noch abwehren aber das von Legionär Vedius Rullus, der neben Corvinus stand, nicht mehr. Tief drang es in die Schulter des Mannes und er ließ sich zurückfallen.
    Corvinus spuckte das Blut aus was sich inzwischen in seinem Mund gesammelt hatte und blickte kurz nach hinten. Genau zählen konnte er natürlich nicht aber er würde schätzen das grob ein Contubernium seiner Centurie tot oder verletzt ausgefallen war.
    Plötzlich ließ der Druck etwas nach und schnell machte Corvinus den Grund dafür aus. Durch die Verluste eh schon schwer getroffen hatte die Centurie die angriff gerade ihren Centurio verloren. Sein Gladius war im Oberschenkel eines seiner Leute stecken geblieben. Dies hatte Legionär Philogenes genutzt. Eigentlich hätte Corvinus ihn dafür in den Arsch treten können das dieser nicht mit seinem Gladius zustach sondern hackte. Aber sie hatten Glück gehabt und wahrscheinlich aus einem Reflex heraus hatte der feindliche Centurio versucht das Gladius mit der Hand abzuwehren. Die Klinge war ihm zwischen Mittel- und Ringfinger in diese gefahren und hatte sie bis zum Handgelenk gespalten. Diese Verletzung brachte den Centurio dazu sich zurück zu ziehen. Auch der Rest seiner Centurie, größtenteils ohne Scutum, entschied sich daraufhin erstmal etwas langsamer zu machen um der nachfolgenden Centurie Zeit zu geben nachzurücken. Immerhin hattenn diese ja auch wieder ihre Scuti.
    Ein schneller Blick von Corvinus reichte um zu erkennen das wieder genügend Pila für ein Salve zusammen waren.


    "MILITES.... TOLLITE PILA!"


    "MITTITE!"


    brüllte er wieder und spuckte dabei ordentlich Blut von seiner Zunge aus.

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    Wie befohlen und auch normal in der Schlachtaufstellung stand Optio Titus Calvius Fabullus zusammen mit dem Tessarius der IVten Centurie der IIten Cohorte der Legio Secunda hinter selbiger.
    Beide Männer trugen die langen Stöcker die normal waren bei einer Schlacht um die Legionäre zu überzeugen lieber in der Schlacht zu bleiben die... nun ja überzeugt werden mussten.


    Der junge Centurio Helvetius Corvinus hatte ihm noch ein paar Anweisungen gegeben für den nicht unwahrscheinlichen Fall seines Todes, die Centurionen hatten ja in jeder Schlacht immer einen sehr hohen Blutzoll zu zahlen und Corvinus war vorne in der Mitte der Centurie gegangen, bevor er ihn nach hinten geschickt hatte.


    Dort angekommen kam Fabullus gerade pünktlich um die Ansprache des Tribuns zu hören. Er war keineswegs ein einfacher Straßenjunge oder Bauernlümmel der gerade mal alleine die Notdurft verrichten konnte aber das Gerede von wahrhaften, wahrhaftesten und solchen Männern war ihm doch ein wenig zu hoch.
    Noch bevor der Tribun ganz geendet hatte schien es vorne auch schon loszugehen. Die ersten Kommandos kamen und die ersten Pila flogen. Auch Fabullus hatte die paar ganz frischen oder nervösen Kotzen hören und machte sich bereit. Und tatsächlich nachdem die zweite Salve Pila geworfen wurde und einer der ganz jungen sein Scutum abgeben musste für eine Mann der weiter vorne stand und sein Schild durch ein feindliches Pilum verloren hatte machte anstalten rückwärts zu gehen. Einen schnellen Schritt dahin und ein kräftiger Tritt in den Hintern beförderte ihn wieder ins Glied.
    "Seh ich das nochmal wird es mehr als ein Tritt!" gab er dem Mann zu verstehen.

    Als die gegnerischen Legionäre durch den Fluß wateten erkannte Corvinus um welche Legio es sich handelte. Die XXVte... soweit er wusste eigentlich in Carnuntum am Danuvius stationiert. Gar nicht soweit weg vom Heimatort, Poetovio, seiner Familie wo auch noch sein Onkel lebte. Ein Teil von ihm wünschte das hier alles schnell beendet war und sie die XXVte ohne große Verluste besiegen konnten damit diese schnell wieder zurück an den Danuvius kamen und die Barbaren davon abhielten ins Reich einzufallen und bis nach Poetovio vorzustoßen.
    Die Scorpios und kurze Zeit später auch die Manuballistas fingen an zu Feuern und holten ihre blutige Ernte ein. Corvinus hatte seinen Platz in den Reihen seiner Centurie eingenommen. Er hatte sich entschieden sich mitten ins Zentrum zu stellen. Direkt hinter ihm der Signifer und der Cornicen. Kaeso Acutius Fuscus, der Signifer der Centurie und Corvinus alter Stubenältester, hatte ihm auch noch kurz zugezischte was er von der vorherigen Aktion hielt sich freiwillig dem Beschuss auszusetzen. Corvinus war nicht weiter darauf eingegangen und hatte nur kurz genickt. Er hörte aus den Reihen ein paar Kotzgeräusche und auch ihm selber war etwas flau, was er natürlich versuchte niemandem zu zeigen. Zum Glück hatte er nicht viel Zeit für Gedankenspiele. Er gab seinem Optio Titus Calvisius Fabullus und dem Tessarius Iullus Veturius Molliculus noch ein paar Anweisungen. Gleich danach rannten die beiden hinter die Centurie, beide nun mit den langen Stöcken bewaffnet die jeden der versuchte aus der Formation zu fliehen davon abhalten sollte.


    Die Feinde kamen langsam in Reichweite der Pila. Corvinus schickte ein letztes Stoßgebet an Mithras und zog den Riemen unter seinem Kinn noch einmal fest, so fest das er blutig in die Haut schnitt was er aber erst sehr viel später merkte.



    "MILITES.... TOLLITE PILA!"


    "MITTITE!"


    Die erste Salve flog und mehr oder weniger flüssig, aber ohne extra Kommando, bekamen die besten Speerwerfer die natürlich im Moment in den vorderen Reihen standen schnell die Pila der Kameraden gereicht für die nächste Salve.


    "MITTITE!"


    Die letzten Pila wurden gereicht und weil der Gegner Berg auf musste bekamen sie tatsächlich die Gelegenheit für eine dritte Salve



    "MITTITE!"


    Corvinus hatte kaum das letzte Mittite ausgesprochen, die ersten Gegner waren inzwischen am Fuß des Schanzen angekommen und machten sich auf den Grassodenwall hochzukommen, schrie er:


    "GLADIUS STRINGITE!" und machte den Schritt nach vorne direkt hinter die "Mauer" ihrer Verschanzung. Auch er zog sein Gladius und schob sich noch schnell die Trillerpfeife die an einem Lederriemen um seinen Hals befestigt war zwischen die Zähne.
    Ein schneller Blick nach links und rechts. Soweit er sehen konnte war der größte Teil der gegnerischen Pila in den Wall oder die Verschanzung gegangen. Nur ein paar waren in die Schilde gegangen. Diese wurden schnell getauscht wodurch jetzt natürlich ganz hinten Legionäre waren die keine Scuti mehr hatten. Aber wenn es soweit war das diese kämpfen mussten würden genug Scuti am Boden liegen.


    Dann ging es aber auch schon los. Die ersten Legionäre der Salinatortreuen kamen an und versuchten die Hindernisse zu überwinden. Aus dem Augenwinkel sah Corvinus einen seiner Leute, scheinbar nach einem Kopftreffer fallen. Er selber rammte dem ersten Feind das Gladius in den Leib der, ohne Scutum und damit beschäftigt über den Wall zu gehen, nicht parieren konnte und Blut spuckend wieder nach hinten fiel. Soweit er sehen konnte hielt die Linie stand!
    Die kurze Pause die enstand als die Gegner die die erste Pilumsalve abbekommen hatten abgewehrt waren und die die die zweite Salve geschluckt hatten noch brauchten um hochzukommen nutzte er für einen kurzen Pfiff. Wie hunderte Male geübt, traten die Legionäre aus dem ersten Glied, mit der Ausnahme von ihm selber natürlich nach hinten und die aus dem zweiten Glied vor. Da er damit gerechnet hatte nur zwei Salven Pila werfen lassen zu können waren dies nun seine erfahrensten und besten Männer.

    Kurz nachdem Madarus sich übergeben hatte klopfte ihm der Legionär der vor ihm gestanden hatte leicht auf die Schultern. Es war Publius Opiternius Burdo der einzige Evocatus der Centurie


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    "Lass alles raus Junge, brauchst die nicht zu schämen. Das ist ganz normal vor der ersten Schlacht. Da bist nicht der einzige."


    Tatsächlich war nun, ob nun vom anrückenden Feind oder von Madarus Beispiel "ausgelöst" noch ein zwei andere Geräusche zu hören die auf plötzliches "durch den Kopf gehen lassen" hindeuteten.


    Nachdem scheinbar das meiste rauf war verspürte Madarus leichten Druck an den Schultern der ihn wohl dazu bringen sollte sich wieder gerade zu machen.

    Ach du Scheiße ging es Corvinus durch den Kopf als er gleich mehrere Dinge gewahr wurde. Er war ja nur ein kleiner Centurio und deshalb brauchte man ja keinesfalls mit ihm Schlachtpläne abstimmen oder auch nur mitteilen. Er sah deshalb erstmal nur das auch bei der Secunda die VIIte und VIIIte Cohorte aus der Formation ausscherte und in Richtung Norden abmarschierte und im Wald verschwand.
    SCHEIßE NOCH EINS STET ES DA SCHON SO SCHLECHT.... UND WIR HABEN HIER NOCH NICHT MAL ANFANGEN KÖNNEN
    Waren seine nächsten Gedanken.


    Corvinus kam aber gar nicht groß dazu sich Sorgen zu machen denn nun hörte er die feindlichen Legionen die ihnen frontal gegenüber standen und losmarschierten.


    Er blickte kurz seine Männer an. Die wenigen Veteranen seiner Centurie sahen zumeist verbissen aus der Wäsche, während die meisten Frischen, zu denen er ja selber eigentlich auch noch gehörte, sich mehr oder weniger offensichtlich Sorgen machten. Er musste was tun, schließlich war er der Centurio


    "So Jungs jetzt wird es spannend. Ihr habt ja gesehen was für Waschlappen die da drüben sind, treffen noch nichtmal so ein Ziel wie mich. Der Legat hat gedacht er macht es uns etwas spannender und hat die VIIte und VIIIte schon mal wieder losgeschickt Essen machen. HA da bleibt dann mehr Spaß für uns eh? Also denkt dran was ihr gelernt habt und was ich euch gestern gesagt habe. Die Alte Leute Ficker die da auf uns zumarschieren sind doch alle noch von ihrem "Sieg" in Patavium ganz berauscht und denken hier oben stehen auch nur Weiber und Kinder. Aber hier steht die Secunda! Wir schlagen uns normalerweise mit Germanenbarbaren rum die doppelt so groß und so stark sind wie jeder von uns... naja außer mir vielleicht. Schaut euch das Schauspiel an wenn sie gleich in die Reichweite unserer Geschütze kommen. Danach müssen sie noch den Hügel rauf und dann auf mein Kommando werden wir die restlichen japsenden Gestalten die hier über die Kante wollen fertig machen und nach Hause zu ihren Müttern oder zu den Göttern schicken.
    ROMA VICTOR!" fing er zum Schluß an zu brüllen.
    "ROMA VICTOR!" wiederholte er noch ein paar mal bis er seine Position in der Schlachtordnung eingenommen hatte.

    Auch wenn Corvinus noch weit davon entfernt war ein erfahrener Legionär/Centurio zu sein so sah er doch recht schnell das der Beschuss mehr Ärgerniss als alles andere war. Hierbei von Verlusten zu sprechen war auch schon Übertreibung in seinen Augen. Die Schleuderer waren von geringer Anzahl, traten nur in kleinen und kleinsten Gruppen aus und "schossen" entweder aus großer Entfernung und den Hügel rauf oder wenn sie näher kamen bekamen sie ein Echo das ihnen mehr weh tat als uns. Gut ein paar Geschosse trafen natürlich und der ein oder andere Mann wurde auch verletzt oder schlimmeres. Aber das meiste, von dem wenigen was überhaupt ankam und traf, prallte doch an Schilden und massiver Rüstung ab während die Gegenseite keine dieser Schutzmöglichkeiten hatte.
    Als Corvinus dann aber dennoch sah das einige seiner jungen Legionäre scheinbar das Herz ein wenig in die Hose rutschte entschied er sich zu einer kleinen Dummheit. Er stellte sich an die Kante und breitete einladend die Hände aus. Anschließend brüllte er den Hang runter und in Richtung des Feindes
    "Das ist alles ihr Frauenschänder, Alte Männer Töter und Kinderficker! Kommt rauf und ich zeig euch mal nen Gegner der sich wehrt"
    Natürlich flogen sogleich vermehrt Geschosse in seine Richtung. Doch wie heißt es noch oft genug. Das Glück ist mit den Dummen.
    Kein Geschoss traf ihn, sei es weil er zu plötzlich auf dem Kamm stand und natürlich nicht ewig stehen blieb, seine Centurie marschierte ja auch. Oder war es weil die feindlichen Schleuderer wie gesagt nur vereinzelt und nicht in Massierungen auftraten. Jedenfalls bis ein Bleigeschoss das sehr knapp eine Fingerlänge vor seinem linken Fuß einschlug war nichts außer ein paar kleine Staubwölkchen.
    Corvinus stieg also wieder runter und schloss wieder zu seinen Männern auf. Dabei meckerter er lautstark vor sich her:
    "Mann sind das Waschlappen... die sollen sich mal ein wenig anstrengen sonst muss ich heute noch nen Leistungsmarsch ansetzen!"


    Innerlich schrie er sich dagegen an das er das nicht nochmal machen sollte hatte er doch in der Sekunde bevor das Bleigeschoss vor seinem Fuß aufschlug und er es bemerkt hatte sich schon als sabbernden Kriegsversehrten irgendwo betteln sehen.

    Es hatte eine ganze Weile gedauert bis ihr Heerführer seine Ansprachen gehalten hatte. Aber es war nicht lang genug gewesen als das im Anschluss gleich die Schlacht begann. Wie es schon immer für Soldaten üblich waren fingen diese an relativ schnell die Gelegenheit zu nutzen. Oder wie man viele Jahrhunderte später sagen würde
    "Ein Soldat ohne Auftrag schafft Reserven!"
    Die Stellungen waren fertig und es hieß nun warten. Auch in der Centurie von Corvinus war das so. Es waren zwar immer mindestens ein Contubernium auf Posten und beobachtete in Richtung des Feindes aber der Rest machte es sich "bequem", aß und trank etwas, ruhte sich aus und ja die erfahrenen Veteranen schliefen sogar etwas. Es war schon Mittag als der Gegner dann endlich in Sicht kam. Sie waren alle Legionäre und wussten daher wie langes es dauern würde bis sie nach dem in Sicht kommen bei diesem Schlachtfeld in bedrohliche Nähen kommen würden. Weshalb erstmal nur die ganz jungen und neugierigen die Hälse reckten. Aber mit jeder Minute dich verstrich kam der Feind näher und mehr Legionäre standen auf. Irgendwann gab Corvinus auch den Befehl und alle machten sich bereit, räumten ihr Zeug ein und beluden die Calos mit dem was sie benutzt hatten um sich was zu Essen zu machen. Man sah also nicht nur einen Calo mit der Getreidemühle zu den Mulis flitzen. Schließlich bemannten alle ihre Stellungen und warteten weiter bzw. auf Befehle. Corvinus war kein großer Stratege, woher auch, aber selbst er konnte mit der Zeit sehen das irgendwas nicht stimmt.
    Der Feind stellte sich nicht zur Schlacht auf sondern marschierte doch tatsächlich außerhalb der Schußweite vor ihrer Nase her. Ja sicherlich gab es ein paar kleinere Angriffe durch Schleuderer und sogar Bogenschützen, ein sehr seltener Anblick hier im Westen. Doch hinter ihren Verschanzungen und mit ihren Schilden waren diese kleinen Angriffe mehr störend und wenn sich die leichte Infanterie zu nah heranwagte wurde das Feuer erwiedert. Sollte die leichte Infanterie sich tatsächlich so nah an sie heranwagen das ihr Beschuss Verluste bringen sollte würde im Gegenzug aus den Stellungen aus überhöhter Position deutlich massiverer Beschuss auf die kaum Gerüsteten niedergehen.
    Während diesen ganzen ersten abtastens und des Defilierens kam schließlich, beginnend beim Heerführer der die Entscheidung traf über die Legaten, Tribunii und Centurionen Bewegung in das "Palmaheer" und sie marschierten quasi paralell zum Feind.
    Ob ihre rechte Flanke mit den beiden bisher vom Feind ignorierten Alen sich dann um die leichte Infanterie kümmern würde oder die VIIIte Legio die hinter ihnen kam konnte Corvinus nicht sagen.
    Zu einem seiner Legionäre sagte er nur:
    "Na da haben wir mal schön umsonst geschanzt. Hoffen wir mal das Legio hinter deren Verschanzungen wir nun Stellung beziehen ähnlich gut wie wir gearbeitet haben eh? Aber wer weiß vielleicht haben die Hohen Herren sich ja bei ihrem Treffen auch darauf geeinigt das ein Formationsmarsch über den heutigen Sieger entscheidet!"

    Immer wieder hatte Corvinus zwischen seinen Männern die an den Stellungen arbeiteten und den Führern ihrer Armee die mit den Führern der anderen Armee verhandelten hin und hergeblickt. Als schließlich Bewegung in die Sache kam gab er ein Handzeichen und die Arbeiten kamen zur Ruhe. Alles was jetzt noch nicht fertig war würde nicht mehr fertig werden und sich auch aus dem einen oder anderen Grund nicht mehr lohnen. Die Hoffnung war eh klein gewesen das die gegnerische Armee einfach so abziehen würde und als die ersten Ansprachen vom Flaminier begannen konnte man sich schon denken das es eine Schlacht geben würde. So hörte sich einfach keine Mitteilung an das der Feind abziehen oder sich gar Ihnen anschließen würde. Als dann die Secunda an die Reihe kam um ihre Ansprache zu bekommen bestätigten sich schließlich Corvinus Gedanken.
    Die Worte die ihn hörten machten ihn wütend. Auch oder gerade weil er der Nobilitas, oder den Hohen Herren wie er es meistens nannte, viel zutraute schluckte er das mit dem König sofort. Also gab es für ihn nur die Tatsache das ihr Gegenüber römische Städte niedergebrannt und Bürger getötet hatte und damit weitermachen wollte bis alle den neuen König anerkennen würden.


    "BIS HIERHER UND KEINEN SCHRITT WEITER!!!" diesen Schlachtruf nahm er sogleich auf und schrie ihn nach dem ersten Mal in Richtung des Heerführers auch anschließend mehrmals in Richtung seiner Männer
    "BIS HIERHER UND KEINEN SCHRITT WEITER!!"


    Und als dies aufgenommen worden war fügte er noch an:
    "Numquam regem iterum! Numquam posthac!"*



    Sim-Off:

    *Nie wieder einen König, nie mehr!

    Corvinus hörte und sah die Anstrengungen auf der Seite der Prima. Er war niemand der sich vor körperlicher Arbeit drückte und nicht bei schanzen usw. mit anfasste. Schließlich war er ja Centurio und kein Tribun oder gar Legat. Im Moment wollte er aber nicht mitmachen. Ihm fehlte dafür viel zu sehr die Routine beim Ausbau von richtigen Feldstellungen. Das hier war ja ein bisschen mehr als das was man allabendlich bei einem Marschlager errichtete. Auch wenn es wie gesagt kein zweites Alesia werden würde. Er traute sich jedenfalls nicht zu aus dem Graben heraus zu merken wenn etwas falsch lief und die Zahl der Veteranen in seiner Centurie war ja auch recht gering die von alleine gegensteuern würden.


    "Na Männer schaut mal rüber. Die edlen Herren der Prima haben jetzt auch mal angefangen mit der Arbeit. Strengen sich ganz schön an die Burschen. Aber die pimmeln ja auch schon seit Monaten hier in Norditalia rum da müssen sie wohl mal zeigen das sie wenigstens ordentlich graben können!"



    Sim-Off:

    Ich hab in der Betreffzeile jetzt mal was hinzugefügt damit man nicht durcheinander kommt welche Handlung am Abend ist und welche am Morgen. Nutzen ja nicht alle die Baumstruktur....

    "So dann mal wieder schön die Schnauze halten", bölkte Corvinus in die aufkommende Diskussion.
    "Reicht ja schon wenn wir da unten ne Debatierrunde haben!"


    Er blickte über die Stellungen und ihren Ausbauzustand und war eigentlich zufrieden. Er wollte seine Leute nicht weiter scheuchen, wenn sie weiter leichte Arbeiten machen würden und den Eindruck erwecken es gäbe noch was zu tun würde er nicht weiter nachhacken und ihnen die Ruhe gönnen. Er selber war ja auch neugierig was die Unterhändler brachten und blickte immer mal wieder in die Richtung der Reiter. Wenn seine Männer sich aber zu sehr ins diskutieren und spekulieren verstrickten musste er eingreifen. Streit konnte und wollte er nicht aufkommen lassen... am Ende zögerte einer noch in der Schlacht oder sowas.


    "Also dann mal weiter machen mit dem Schanzen!"

    Corvinus und seine Männer hatten gestern Abend solange gearbeitet wie die Lichtverhältnisses es zugelassen haben. Am Morgen war gleich wieder bei den ersten Sonnenstrahlen geweckte worden. Zum einen natürlich weil man ja nicht wusste wann der Feind angreifen würde und zum anderen weil man ja noch die Schanzarbeiten weiterführen konnte. Schon in den ersten Tagen seiner Ausbildung lernt jeder Soldat das eine Stellung nie fertig war. Auch wenn sie sich hier nicht zur Belagerung eines zweiten Alesias einrichteten so wurde doch noch weiter gearbeitet. Allerdings nicht ohne das feindliche Heer welches nun deutlich zu erkennen war aus den Augen zu lassen.
    Corvinus und seine Leute konnten natürlich keine Einzelheiten erkennen, nicht welche Legionen wirklich dort drüben lagen oder gar andere Einheiten. Das würde man erst sehen wenn sie ihr Lager verließen und aufmarschierten. Aber er war sich sehr sicher das die XVten in der sein Cousin diente nicht dabei war und von daher war jede Legion so gut oder schlecht wie die andere. Ebenso wussten sie natürlich nicht wie es den Legionären da drüben ging, genauso wie diese genau wissen konnten wie es Ihnen ging. Er schaute kurz seine arbeitenden Männer an und hörte in seinen eigenen Körper hinein. Er würde nicht sagen das er so frisch war wie an dem Tag als sie Mogo verlassen hatten und ja sie hatten gestern einen anstrengenden Marsch von Verona hier hinter sich. Aber davor hatten sie sich doch einige Tage in Verona ausruhen können und dies auch getan. Außerdem waren sie gut ausgebildete Legionäre und auch wenn ihnen allen die Schlachterfahrung fehlte, hüben wie drüben, was den Kampf Legion gegen Legion anging so hatten sie doch marschieren gelernt. Corvinus Gedanken kreisten weiter um das Thema und er fragte sich wie es denen da drüben ging. Die feindlichen Legionen hatten ja auch eine ordentliche Strecke hinter sich gebracht und er wusste schlicht nicht wie ausgeruht diese waren. Patavium hatten sie jedenfalls niedergebrannt und waren dann hier her marschiert. Sie würden also in einer ähnlichen Verfassung sein wie Corvinus und seine Leute. Er war sich sicher das beide Legionen gerade keinen mehrtägigen Gewaltmarsch hinter sich hatten konnte sich aber natürlich täuschen.


    Nachdem diese Gedanken durchgedacht waren kam er zu dem nächsten. Er sah in einiger Entfernung am Fuße der kleinen Hügelkette auf dem sie standen erst einen kleinen Bach und dann etwas weiter die Straße von Patavium nach Vicetia. Auf der müssten die Feinde ja eigentlich kommen wenn sie sie angreifen wollten. Natürlich würden sie auch einen großen Bogen machen können und sie an den Flanken angreifen. Aber dies würde bestimmt bei der Anzahl der Gegner nicht unbemerkt bleiben und vom Feldherr bestimmt entsprechend beantwortet. Corvinus mochte keine Pferde soweit er es aber erkennen konnte hatten sie mehr als die Gegner und diese standen eben an den Flanken. Er fühlte sich also relativ sicher was Angriffe von der Flanke aus anging. Und selbst wenn die eine oder die andere Flanke fallen würde hatten sie ja immer noch die andere und standen immer noch auf dem erhöhten Gelände. Sie würden dann sicherlich die vorbereitetend Stellung verlassen müssen und sich entlang der Hügelkante verschieben. Aber damit hatten sie immer noch die erhöhte Position. Bevor Corvinus sich aber vollends ins Feldherrenschlachtpläne schmieden vertiefte meldete ihm sein Optio Bewegung. Ein paar schnelle Schritte bis er selber erkannte und auch von jungen vorlauten Legionären mit guten Augen gemeldet bekam, dass dort unten offensichtlich ihr Feldherr in Begleitung von ein paar anderen Hohen Herren zu den Hohen Herren auf der anderen Seite ritt.
    Corvinus wandte sich an seine Männer
    "Na das ist doch mal wieder typisch. Wir rackern hier und warten auf ne ordentliche Keilerei und die Hohen Herren reiten erst einmal aus und wollen plauschen. Passt auf Jungs der Flaminier bringt die Verblendeten auf der anderen Seite noch dazu mit eingekniffenem Schwanz zurück an den Danuvius zu Rennen und keiner von uns wird heute die braven Leute von Patavium rächen können!"

    Nahezu alles Soldaten des Heeres war bei der Zeremonie gewesen. Nur wenige, kaum mehr als 100 Legionäre, vielleicht einige mehr oder weniger, war es nicht möglich gewesen bei der Zeremonie teilzunehmen. Doch anders als man vielleicht denken konnte waren diese über diese Tatsache wesentlich weniger beunruhigt oder verstimmt. Wie durch ein Wunder, naja viel mehr war es ein hochrangiger Centurio der die Einteilungen vorgenommen hatte und in einer anderen Rangfolge Heliodromus oder Sonnenläufer geführt wurde, ging das fast jedem der eingeteilten so. Als sie ihre Posten bezogen und von ihren Kameraden bedauernd wurden nahmen sie es wortlos hin das sie Wache halten mussten und warfen sich nur untereinander Blicke und Zeichen zu.
    Sie alle waren römische Bürger und die meisten im Glauben an die römischen Götter aufgewachsen und erzogen. Es war auch keineswegs so das sie die römischen Götter nicht mehr achteten oder gar verleugneten. Nein sie waren ja keine Spinner wie diese Christen. Doch sie alle waren zur Gemeinde eines anderen Gottes der ebenfalls aus dem Osten kam gestoßen.


    Stumm hielten sie also ihren Dienst ab und hörten nur am Rande einzelne Geräusche und dergleichen vom Opferplatz. Nicht wenige von Ihnen sprachen auch kurze Gebete zu Mars und den anderen aber keiner tat dies mit wahrer Inbrunst oder tiefer Anhängerschaft.


    Vielen Stunden später nachdem alle diese Männer abgelöst worden waren trafen sie sich erneut. Die Sache war wiederrum gut von dem alten Centurio/Sonnenläufer organisiert wurden. Die Wachen die sie sahen und durch das Tor ließen waren Eingeweihte und Symphatisanten die selber kurz davor standen die erste Initiationsstufe als Rabe zu erreichen. Unter den Männern die gingen war auch Lucius Helvetius Corvinus. Der Centurio war in den Rängen der Legion schon recht weit oben. Doch in den Reihen der Anhänger von Mithras war er gerade mal Nymphus/Bräutigam was dem zweiten Initiationsgrad entsprach und das auch noch nicht lange.
    Die Männer trafen sich schließlich in einer tieferen Senke. Es gab zwar ein Mithräum in Verona und die hiesige Gemeinde wurde von einem Perses/Perser geführt immerhin der 5 von 7 Initiationsgraden. Aber es war sehr klein und konnte maximal ein zwei Dutzend Männer aufnehmen. Deshalb hatten sie sich ausnahmsweise einmal hier getroffen unter freiem Himmel. Beim Ritualplatz angekommen legten alle ihre Legionärskleidung ab und trugen darunter recht kurze schwarze Tuniken. Sie vollzogen die vorgeschriebenen Waschungen und Rituale um sich auf die Zeremonie vorzubereiten. Kurze Zeit später begann dann der Heliodromus/Sonnenläufer. Sie konnten sich natürlich weder von der Zahl noch von den Opfertieren mit dem vorangegangenen großen Opfer messen. Doch organisiert durch den Perses aus Verona hatten auch sie einen Stier als Opfertier.


    Dieser stand neben dem klassischen Bildnis Mithras
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    und wartete auf sein Ende.
    Sehr routiniert führte der Heliodromus die Zeremonie durch, sprach die Gebete und opferte schließlich den Stier.
    Die anderen Gläubigen wiederholten in dieser Zeit ständig, schon fast schon in Trance versunken immer wieder das gleiche Gebet.



    Mithras, Herr des Lichtes
    Hilf mir, Vater unserer Väter.
    Lass mich ein guter Führer sein
    auf dass ich keine Schande
    über meine Legion bringe.
    Lass mich mir und meiner
    Familie Ehre bringen und
    deinen Ruhm mehren.


    Mithras, Herr des Lichtes
    Hilf mir, Vater unserer Väter.
    Lass mich ein guter Soldat sein
    auf dass ich kein Unglück
    über meine Legion bringe.
    Lass mich ihr und dir
    Ehre bringen und
    deinen Ruhm mehren.


    Mithras, Herr des Lichtes
    Hilf mir, Vater unserer Väter.
    Nimm dieses und jedes weitere
    unserer Opfer damit wir
    kein Unglück über unsere
    Legion bringen.


    Nachdem der Heliodromus fertig war mit der rituellen Tötung des Stieres und aus den Eingeweiden gute Vorzeichen gelesen hatte, hatten andere das Blut des Stieres aufgefangen und dieses in dem Rauch von Weihrauch gehalten.
    Schließlich nahm der Sonnenläufer den großen Kelch mit dem Blut und ging auf die Betenden zu.


    Jeden Einzelnen in der Reihenfolge ihrer Initiationsstufen ließ er aufstehen und seinen Oberkörper entblößen. Er tunkte seinen Daumen in das noch warme Blut. Anschließend tippte er dem Gläubigen einmal auf die Zunge, einmal auf dem Brustkorb über dem Herzen und einmal auf das Handgelenk seines Schwertarmes und sprach die Worte.


    "Das Licht der Sonne ist mir dir Bruder!"


    Danach trat er zum nächsten während der eben gesegnete sich still zurückzog.

    Corvinus hatte nach langem suchen die Annahmestelle des Cursus Publicus in Verona gefunden. Sie war recht klein aber immerhin vorhanden. Nachdem sein erster Brief angekommen war wollte er sich erneut auf den Dienst verlassen und gab hier seinen Brief an Alwina ab.




    Ad
    Alwina
    Casa Domitia
    Mogontiacum
    Germanie Superior


    Salve meine kleine Barbarin,


    die Götter sind auf unserer Seite. Ich bin heute einem Legionär begegnet der einen Händler getroffen hat der ihm einen Brief mitgebeben. Weißt du wieviele Legionäre hier im Lager sind. 20000 und trotzdem hab ich ihn getroffen. Das muss Schicksal sein.


    Hier ist es nie still aber ich vermisse dich ebenso. Jedes mal wenn ich auf meiner Bettstatt liege und kurz bevor ich einschlafe denke ich an dich und versuche mir in Erinnerung zu rufen wie es sich anfühlt neben dir zu liegen. Aber auch tagsüber wenn wir marschieren denke ich sehr oft an dich. Immer noch schmerzt mich quasi jeder Schritt der mich weiter von dir wegbringt.
    Wir haben Italia erreicht und lagern jetzt an einem Ort der Verona heißt. Morgen früh brechen wir gen Osten auf um das feindliche Heer zu stellen. Wenn dich dieser Brief also erreicht ist die Schlacht wohl lange geschlagen aber ich bin mir sicher du denkst auch so an mich und wünscht mir Glück. Ich verspreche dir das ich auf mich achten werde. Ich möchte ja zu dir zurückkommen und mit dir und unseren Kindern noch viele Jahre verbringen und alt und bucklig mit dir werden.


    Es ist gut das du nicht nachgekommen bist. Natürlich hätte ich dich sehr gerne an meiner Seite oder wenigstens in der Nähe gehabt. Doch die Reise wäre lang und sehr gefährlich gewesen und wer weiß ob du jemals bis zu mir gekommen wirst. Hier sind auch viele unserer Sache feindlich gesinnt und selbst in den Alpen wurden wir von kleineren Trupps Feinden angegriffen.


    Wir werden die Schlacht gewinnen und dann die Sache hier schnell beenden. Ich werde mit den ersten Truppen wieder zurück nach Germania gehen wenn ich dazu in der Lage bin das verspreche ich dir.
    Und ebenso verspreche ich dir das ich in den ersten Wochen nach meiner Rückkehr meinen Dienst vernachlässigen werde. Ich möchte wieder mit dir Zeit im Haus verbringen. Am Fluss. In unserem Hof aber auch und vor allem in unserem Balneum.
    Ich liebe dich mein Herz





    Berengar





    Mit dem Text war Corvinus nicht ganz zufrieden. Er fand ihn ein wenig durcheinander. Aber er war Soldat und kein Poet und es fiel ihm noch schwerer seine Gefühle aufzuschreiben als sie zu zeigen.



    Sim-Off:

    Einmal Wertkarte der Gens Helvetia bitte