Beiträge von Lucius Helvetius Corvinus

    Aufgeregt und schnellen Schrittes war Corvinus zurück von seiner geplantem Trossbesuch. Auf halber Strecke hatte er diesen Abgebrochen da ihn eine Fügung des Schicksals erreicht hatte.
    Im Bereich seiner Centurie pfiff er kurz seinen Optio ran und teilte ihm mit das er zwar wieder da und in seinem Zelt wäre aber nicht gestört werden wolle wenn es nicht vom Legaten oder einem Tribun käme.


    Danach ging er sogleich in sein Zelt und schlug die Zeltbahn zu. Er setzte sich auf seine Pritsche und kramte die Tabula hervor.



    Lieber Berengar,


    wie hab ich mich gefreut, als Panphilos mir den Brief gegeben hat. Noch größer war die Freude, dass es dir gut geht. Dir geht es auch wirklich gut? Ich vermisse dich hier so sehr. Abends ist es still im Haus, ich esse alleine und die Nächte sind einsam ohne dich. Das einzige was mich gelegentlich für ein paar Stunden ablenkt, sind die Besuche in der casa von Valgiso. Wäre ich nur früher mit der Arbeit bei den Bienen fertig geworden. Das Maultier was ich für meine Reise gekauft habe steht nun im Stall. Bodougnatos und Panphilos haben mir die Reise über die Alpen im Herbst ausgeredet. Es würde der erste Schnee fallen und die Wege wären zu gefährlich. Ich habe nachgegeben, Bodougnatos hat sehr ernst geklungen. Ein kleiner Trost, das Maultier hilft mir beim Feuerholz tragen und die Hühner und Eier auf den Markt bringen. Beinahe hätte ich den Garten am Lagerhaus vergessen. Dort steht eine Menge Gemüse Kohl, Möhren und Rüben. Ich werde eine Vorratsgrube anlegen müssen.
    Nach dem Zug der Vögel wird es ein sehr kalter Winter. Die ersten Nachtfröste hat es gegeben. Du musst dir aber keine Sorgen machen. Essen ist genug im Haus. Für Brennholz sorge ich jeden Tag. Ein kleiner Vorrat stapelt sich im Hof, falls ich bei schlechtem Wetter nicht in den Wald kann.
    Pass bitte auf dich auf. Ich möchte im nächsten Sommer einen lebenden Berengar in die Arme schließen können. Ich liebe dich



    Alwina




    Er verschlang die Zeilen förmlich, las sie anschließend nochmal und nochmal. Nach einem vierten Mal hatte er dann endlich die Worte alle verinnerlicht und ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus.
    Er legte sich auf die Pritsche und schloss die Augen und versuchte sich Alwina ins Gedächtnis zu rufen. Den Klang ihrer Stimme, das Gefühl über ihre Haut zu streichen, den Geruch ihrer Haare und dergleichen. Es erschreckte ihn als ihm klar wurde das das meiste davon schon lange nicht mehr so klar war wie er gehofft hatte. Es bereitete ihm fast körperliche Schmerzen das er sich an manches nicht mehr richtig erinnern konnte.
    Sofort stand er auf und setzte sich an seinen "Schreibtisch". Zwei alte Tabulas gegriffen und schnell gelöscht machte er sich an eine Antwort.
    Über eine Stunde schrieb und forumlierte er bis er zufrieden war. Anschließend übertrug er das geschriebene auf ein Pergament und machte sich damit bewaffnet auf in die Stadt um diesen dort auf die Reise zu bringen.

    Corvinus sah durchaus die Erschöpfung die in seinen jungen Legionären aber auch in den Veteranen und ihm selber steckte. Lediglich die Tatsache das der Gegner sich ebenso fühlen musste und wenn alles nach Plan lief auf ihre erhöhte Stellung angreifen musste lies ihn hoffen und glauben. Als der Artorier sich bei ihm meldete legte er eine relative lockere Stimme an
    "Artorius nicht jeder hat das Glück im Sand spielen zu dürfen eh? Heute hat es dich erwischt. Schnapp dir aus jedem Contubernium einen der jungen und dann sorgt ihr dafür das ausreichend Posca rankommt und verteilt das an die "Spieler". Wollen ja nicht das einer nachher noch nen Husten bekommt von der trockenen Luft hier oben. Abite!"

    Moin,


    ich möchte mich auch nicht weiter einmischen und den Streit forcieren bzw. ausbrechen lassen.
    Als jemand der zwar aur einer Seite steht aber keinerlei Einfluss auf den Verlauf der Geschichte hat möchte ich aber etwas dazu sagen.
    Es gibt sicherlich ein paar Dinge die nicht so glücklich waren und der einen oder anderen Seite nicht so gefallen haben.
    Da sei genannt das die "Germanen" z.B. aus verschiedenen Gründen monatelang gebraucht haben bis sie überhaupt abmarschiert sind. Etwas was dann eher ein Problem der beteiligten Spieler war.
    Das die Palmatruppen bisher halbwegs ohne Probleme marschiert sind ist vielleicht genauso unglücklich/unrealistisch wie auf der Gegenseite das prätorianische unbemerkte eindringen in das Lager oder das legen der Hinterhalte.
    Oder ganz aktuell das "beamen" der Prätorianer in die Schlacht.
    Das sie an/durch Etruria durchmarschiert sind finde ich geht noch. Wenn ich die Route aus dem ersten Teil nehme und mein Wissen wo Etrurien was hauptsächlich auf dieser Karte beruht
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    könnte man sagen sie sind gerade mal am Rande von Etrurien langmarschiert und die etrurischen Städte haben sicherlich keine Lust sich den kompletten Prätorianern in einer offenen Schlacht entgegen zu stellen. Aber auch dieser Marsch, besonders im zweiten Teil durch das überschwemmte Gebiet ging doch sehr sehr schnell und Problemlos bis hin zum rechtzeitigen eintreffen auf dem Schlachtfeld.


    Zum Thema überschwemmen finde ich persönlich das gar nicht mal so unrealistisch wenn man bedenkt das die einfachen Bauern es sich zum einen wohl nicht ausgesucht/nicht gefragt wurden. Zum anderen haben die ja gerade gehört was die Salinatortruppen in Patavium gemacht haben....

    Zufrieden sah er wie seine kleinen Ameisen anfingen loszurennen.


    Wie von alleine, schließliche jahrelange Erfahrung, blieben nur die gut 20 Veteranen stehen und Corvinus holte diese näher ran. Mit knappen Worten zeigte er ihnen wo ihr Abschnitt anfing und endete und wo sie mit dem Schanzen schon mal anfangen konnten. Seinen Optio Fabullus schickte er gleich los das er den Plan besorgen sollte wo sie tiefer und größer Schanzen mussten für die kleineren Geschütze und wo der Aushub hinsollte als Basis für die größeren.
    Als dann die gut 60 jüngeren Legionäre wieder zurückkamen, fast jeder mit eine Dolabrae bewaffnet und gefolgt von gut über 100 weiteren Legionären aus anderen Centurien die Schaufeln hatten ging es los. Verstärkt von ein paar wenigen Veteranen aus den anderen Centurien und angeführt vom Kaeso Acutius Fuscus dem Signifer von Corvinus Centurie und sein alter Stubenältester begann die Arbeit.


    Corvinus warf kurz einen Blick rüber und holte sich dann den nächsten Legionär ran
    "Artorius Regulus Venite!"

    Madarus kam gerade rechtzeitig zurück in den Bereich seiner Centurie als der Centurie die Männer zusammenrief. Anders als sonst tat er dies nicht in der normalen Antreteformation sondern ließ die Männer im Halbkreis mit ihm in der Mitte sich versammeln.
    Ganz vorne saßen natürlich die Veteranen und bei dem folgenden konnte man deutlich merken das die Ansprache ihnen eigentlich nicht galt. Hinter den Veteranen kamen die gut 60 jüngeren bis sehr frischen Legionäre der Centurie an sie richtete Corvinus seine Worte hauptsächlich.
    "Männer es ist soweit. Morgen früh werden wir abmarschieren. Ich denke inzwischen hat jeder von euch gehört das die Feinde in Patavium stehen und was sie dort getan haben. Wenn wir dem Feind gegenüber stehen. Denkt daran was ihr gelernt und tausendmal geübt habt. Haltet euch an die Veteranen und tut was diese tun. Denkt daran was die Legionäre auf der Gegenseite getan haben. Ja sie waren unsere Brüder und ja wenn das alles hier vorbei ist werden sie wieder unsere Brüder sein. Anders als man es euch beigebracht hat will ich also keinen sehen der einem der sich ergibt niederstreckt. Aber denkt ebenso daran was die Männer getan haben. Sie haben, wenn auch auf Befehl römisches Blut in Patavium vergossen. Sie haben römische Kinder und Alte erschlagen. Sie haben römische Frauen geschändet. Sie haben römische Häuser aufgebrochen und niedergebrannt. Sie haben das hier in Italia getan in einer römischen Stadt und nicht in einem Dorf irgendwo im Barbaricum. Solange dieser Krieg dauert aber sind sie nicht unsere Brüder. Ihr werdet an sie denken und an Barbaren denken die über den Rhenus oder den Danuvius gekommen sind um Rom und Römer zu töten und zu brandschatzen. Tut dies und wir werden siegen da wir auf der richtigen Seite stehen. Tut dies und keiner der Götter an die jeder einzelne auch glauben mag wird euch für den Brudermord an den er vielleicht denken wird strafen.


    Ich bin fest davon überzeugt das wir siegen werden in der Schlacht morgen. Doch für viele von uns wird das die erste Schlacht sein und jeder kleinste Fehler kann der erste und letzte sein. Denkt als daran, falls noch nicht getan bei Numerius Scaevius Senecio dem Scriva unserer Centurie vorbei zu schauen. Zu prüfen ob der Kontostand auf seinem Konto stimmt, und die Anweisungen im Falle seines Todes da und korrekt sind."


    Corvinus kramte einen As aus der Tasche und hielt ihn hoch.


    "Diese Münze spende ich für unseren Bestattungsfond. Ich habe ihre Größe gewählt weil ich mir sicher bin das unserer Bestattungsfond keine große Belastung erfahren wird nach der bevorstehenden Schlacht."



    "Nutzt die Zeit heute Abend um eure Ausrüstung zu prüfen und euer Gladius zu schärfen aber vielleicht auch um noch einmal inne zu halten und an eure Heimat zu denken und den Göttern zu huldigen. Ab Morgen wenn wir aufbrechen bis nach der Schlacht wird dafür bestimmt keine Zeit mehr sein!"



    Corvinus ließ seine Worte wirken und zog sich langsam zurück damit die einfachen Legionäre unter sich den morgigen Tag besprechen konnten und nicht von einem Offizier gestört wurden. Er selber ging in sein Zelt und kramte eine Tabula vor die er heute erhalten hatte. Die eine Zeltbahn seines Zeltes stand aber noch offen falls doch noch jemand etwas von ihm wollte. Wer weiß vielleicht würde er sogar noch Besuch von einem bestimmten Optio aus der Iten Cohorte erhalten.

    Entsprechend der Marschordnung folgte auf die VIII Legio die Legio II Secunda. Noch kurz bevor sie die ersten Ausläufer von Vicetia erreichten schwenkte die Secunda nach rechts ab. Den Befehlen ihrer Kommandierenden folgend nahm sie ihre Position zwischen der VIII und I Legio im Zentrum der Schlachtformation ein. Nur kurz standen die Legionäre im Stillgestanden und konnten kurz, so denn sie denn in den vorderen Reihen standen auf das Gelände vor Ihnen schauen. Dann erfolgten auch schon die Befehle und es wurde mit dem Schanzen und den Vorbereitungen begonnen.



    In den Reihen der Secunda marschierte natürlich auch Corvinus und seine Centurie an ihrem Platz in der IIten Cohorte. Der Marsch war ordentlich gewesen und auch wenn sie eine der vorderen Legionen gewesen waren hatte man an ihrer Position doch schon einiges an Staub zu schlucken bekommen. Aber die Tage an ihrem vorherigen Lager waren gut genutzt worden und kaum einer, zumindestens von denen die Corvinus sehen konnte. Zeigte noch Spuren der Alpenüberquerung. Cohorte für Cohorte und Centurie für Centurie schwenkte schließlich auf die Hügelkette und ein Beobachter hätte, wenn er diesen Begriff gekannt hätte wohl den Begriff wie ein Uhrwerk benutzt. Nachdem sie schließlich zum stehen gekommen waren versammelten sich die Centurionen kurz beim Tribun der die Cohorte führte und bekamen ihre Befehle.


    Corvinus rannte danach im Laufschritt zurück zu seinen Männern. Quasi aus dem Laufen heraus begann er Befehle zu geben oder eher zu schreien.
    "Milites sarcinas deponite! Inklusive Pila, Gladius und Scutum! Anschließend werden aus unseren Beständen und aus denen der anderen Centurien der Cohorte alle verfügbaren Dolabrae besorgt. Anschließend wieder sammeln beim mir am Hang. ABITE!"


    Zum allgemeinen antreiben bekam Corvinus Lieblingsopfer auch gleich noch einen kleinen "Motivationsklapps" mit dem Vitis.

    Corvinus stand in der hintersten Ecke des Raumes in der die Besprechung statt fand. Er konnte den neuen Tribun der Secunda noch vor sich sehen aber weder die anderen "Hohen Herren" geschweige denn den Kartentisch oder dergleichen. Er war lediglich hier weil alle anderen Centurionen der IIten Cohorte der Secunda zur Zeit andere Aufträge hatten die von Wache bis hin zu Patrouilen- und Requiriungsmärschen mit ihren Centurien gingen.
    Er bekam daher auch nur zeitverzögert mit das jemand das Zelt betrat, eine Art Meldung abgab die teilweise heftige Reaktionen hervorrief. Erst ein Centurio der IVten Cohorte konnte ihm, gerade als der Primus Pilus der Prima sprach, aufklären.
    So Patavium, eine Stadt die er mehr oder weniger nur vom Namen her "kannte" und grob wusste das sie irgendwo in der Nähe war, war geplündert worden. Über die Hintergründe und die Rechtmäßigkeit dieser Sache machte Corvinus sich so gut wie gar keine Gedanken. Den Befehl dazu hatten "Hohe Herren" gegeben und die gingen ja bekanntlich ohne mit der Wimper zu zucken über Berge von Leichen wenn es ihren Zielen entsprach. Die einfachen Legionäre die den Befehl ausgeführt hatten würden höchstens gezögert haben wenn sie selber aus der Gegend oder gar aus der Stadt selber gestammt hatten. Soweit er wusste kamen die Legionen aber alle aus den Grenzprovinzen am Danuvius. Nur sehr wenige der einfachen Legionäre würden aus Italia stammen und noch weniger aus der Gegend um Patavium. Die Männer die hier noch zu den Adlern gingen taten das wohl eher bei der Prima oder den Stammeinheiten.
    Das waren jedenfalls Corvinus Gedanken dazu.
    Was ihm aber klar wurde war das die erste Schlacht nun näher rücken würde. Es wurde Zeit Mithras ein Opfer zu bringen.

    Mit Argusaugen beobachtete Corvinus die Reaktion seiner und der Legionäre der anderen Centurien, Cohorten oder gar Legionen um ihn herum als die Nachricht sich verbreitete das es Geld gab. Zwar hatte er nur wenige Stimmen gehört die davon zeugten das es sowas wie Probleme mit der Moral gab aber Geldauszahlungen waren immer gut.


    Er selber machte sich nach einer ganzen Weile auf den Weg in das Lager der Händler die sich wie immer wie Fliegen auf einen Scheißhaufen auf die lagernden Legionen gestürzt hatte um den Männern Zeug zu verkaufen was diese "ganz" dringen brauchen würden. Vielleicht war etwas dabei was er selber auch brauchen konnte und falls nicht würde sich sicherlich irgendwer finden an dem er sich ein wenig abreagieren konnte.

    Moin,


    wegen übermäßiger Krankheitsstände und eine Hochzeit am Wochenende mit anschließdendem Megaverkatertem Wochenende komm ich im Moment nicht richtig zum posten.
    Gestern musste ich von 08-20 Uhr, heute von 10-22 Uhr und morgen von 06-20 Uhr Arbeiten. Das Wochenende bin ich auch komplett weg aber ich habe mir fest vorgenommen am Donnerstag (da hab ich schon um 18 Uhr Schluß) offene Sachen zu posten und in der WiSim zu "arbeiten".




    Gruß

    Zitat

    So nach und nach berichteten die einzelnen Centuriones über ihre Mannschaftsstärken. Sextus überschlug im Kopf die Zahlen. Die Verluste waren nicht nur gering, sondern geradezu lächerlich, bedachte man den Weg, den sie zurückgelegt hatten. Und keine Deserteure in den ersten beiden Cohorten, das war auch schon ein gutes Zeichen. In den weiteren Cohorten würde sich das vermutlich ändern, an so viel Glück glaubte Sextus dann nicht. Erfundene göttliche Zeichen und reißerische Ansprachen hin oder her, das hier waren einfache Männer, die manchmal sehr einfache Ängste hatten und dann auch ganz einfach davonliefen. Mit so etwas musste man rechnen, so etwas musste man bestrafen.
    Nur kurz zeigten sich kleine Falten auf seiner Stirn, als der Pilus Prior der zweiten Cohorte davon redete, die Urbaner und Prätorianer abzustechen. Vermutlich würde es darauf hinauslaufen, allerdings empfand Sextus sicher keine Freude dabei, die Männer zu töten, die sie bei einem Erfolg ihres Unternehmens zur Aufrechterhaltung der Ordnung brauchen würden. Abgesehen davon, dass Sextus den Mangel an Patriotismus, was das töten der eigenen Landsleute anging, bedenklich fand. Und ganz sicher war es auch nicht so einfach, sie zu bezwingen, wie es sich hier anhörte. Allerdings war es durchaus kontraindiziert, das hier anzubringen und den Centurio auf diese Weise vor seinen Untergebenen zurechtzuweisen aufgrund eines Mangels an Pietas. Nein, diesen Eindruck wollte Sextus nicht erwecken, als hätte er dahingehend Skrupel, was das töten von Gegnern anging. Er machte sich lediglich eine gedankliche Notiz über fehlenden Feingeist bei den einfachen Rängen.


    Die Versorgung stellte wohl ein Problem dar, was zu Unruhe führen könnte. “Was für Gemeinschaftsküchen?“ fragte er noch einmal nach, ohne sich an jemanden bestimmten mit dieser Frage zu wenden. Die Reaktion auf die Frage und die Person des Antwortenden würden Sextus weitere Möglichkeit bieten, Rückschlüsse über die interne Reihenfolge der hier versammelten Männer zu ziehen.
    “Über Geldmittel müssen sich die Soldaten keine Sorgen machen“, kommentierte Sextus noch knapp den Zustand des Nagelgeldes. Nach der Schlacht würde die Hälfte der Männer sich über fehlende Nägel vermutlich keine Gedanken mehr machen müssen, da jetzt schon etwas auszuzahlen war Verschwendung. Sextus hasste Verschwendung, er war für pragmatischere Lösungen. “Der Kaiser wird sich ganz sicher ebenso spendabel zeigen wie der Statthalter Annaeus nach Beendigung des Krieges.“ Was alles heißen konnte oder auch nichts.
    “Bis zu unserer Abreise erwarte ich das Ansetzen einiger Übungen zur Überprüfung der Kampfstärke. Vor allen Dingen die unerfahrenen Contubernien sollen hierbei von der Erfahrung ihrer älteren Mitlegionäre profitieren. Desweiteren erwarte ich vor unserer Ankunft in Verona einen Ausrüstungscheck. Wir werden nicht wie Bettler dort auflaufen. Über fehlende Ausrüstungen erwarte ich eine genaue Aufstellung, so dass diese schnellstmöglich ersetzt werden kann.“


    Nachdem der Princeps der Iten Cohorte sich auf das Glatteis bewegt hatte, schließlich wussten sie noch nicht wie dieser Tribun zu solchen Ideen stand, ergriff der Pilus Prior der IIten wieder das Wort.


    "Ich werde an meine Leute weitergeben das sie sich keine Sorgen um ihr Nagelgeld machen brauchen. Nur als kleine Ergänzung es geht nicht um Donativii nach unserem Sieg. Ich bringe meinen Leuten bei das Fell erst zu verteilen wenn das Tier erlegt ist. Es geht rein, auch um die Moral nicht zu schwächen, um solche Kleinigkeiten wie das Clavarium!"


    Auf die Ansage bezüglich der Übungen und der Verfahrensweise das ältere Dienstgrade den jüngeren etwas beibringen sollen antwortete der Pilus Prior schon fast angefressen mit einem knappen:
    "Natürlich Tribun!"


    Der nächste Befehl machte das nicht besser und darauf antwortete der alte Kämpe mit
    "Verstanden Tribun. Ich kann schon mal sagen das die IIte Cohorte bisher keine größeren Verluste an Material hatte und das was verloren ging wurde bereits ersetzt."

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    Fabullus schaute sich seine beiden "Spione" an und sagte dann grumelig


    "Na ihr beiden Ochsen seit mir ja eine Hilfe. Wiedersprecht euch gleich mal. Also zählen werdet ihr ja wohl können und das ganze Dorf habt ihr auch gesehen. Also was meint ihr wieviele Einwohner hat das Ding?
    Kommt jetzt ja nicht auf die Idee wieder zwei komplett verschiedene Sachen zu sagen das ich mir das Loch selber anschauen muss. Dann knallt es!"


    Nebenbei winkte er einen anderen heran.


    "Bring den alten, stinkenden Sack mal nen Stück weg und pass auf ihn auf. Sein Leichengeruch ist ja nicht auzuhalten!"

    Der Pilus Prior der II Cohorte trat vor nachdem beginnend mit dem Optio des Primus Pilus die Centurios der I Cohorte ihre Berichte abgegeben haben. Er hatte sich noch kurz gefragt wie der Tribun es wohl aufnehmen würde das der Primus Pilus, ja alles andere als ein unwichtiger Mann, nur seinen Optio der dazu auch noch verdammt jung war, geschickt hatte.


    "Die II Cohorte ist mit 471 Legionären aus Mogontiacum abmarschiert. Auf dem bisherigen Marsch haben wir bisher 7 davon verloren. Davon ist einer an irgendeinem Fieber noch in Germania drauf gegangen. 2 haben sich in den Bergen irgendwelche Knochen gebrochen und wurden zurückgeschickt. 4 haben in den Bergen einen tieferen Fall ausprobiert und sind inzwischen alle ehrenhaft entlassen und haben den Bestattungsfonds ihrer jeweiligen Einheit belastet. Ich diene seit inzwischen 13 Jahren in der II Cohorte und in dieser Zeit gab es keinen einzigen Deserteur und solange ich atme wird es auch keinen geben.
    Bei der Ausrüstung gab es keine größeren Verluste und auch der Bestand an Calos und Mulis hat nicht gelitten. Die Ausrüstung ist in gutem Zustand und fast ausnahmslos als neuwertig anzusehen. Ältere Ausrüstungsgegenstände wurden in Masse vor dem Abmarsch und dank der langen Vorbereitungszeit ausgetauscht.
    Die Zettel sind vergessen und wurden von wenigen bis niemanden gelesen.
    Die Brücke hat der II Cohorte eher den Luxus einer mehrtägigen Marschpause gebracht und ist daher auch nicht negativ in Erinnerung geblieben.
    Die Moral ist gut. Das einzige Murren was bisher aufkam ist wegen dieser Gemeinschaftsküchen gewesen und das bisher noch kein Nagelgeld gezahlt wurde oder zumindestens zugesichert.
    Die Männer brennen darauf sich mit den Prätorianern oder noch besser den Urbanern zu messen und diese abzustechen. Sollten wir auf Flottensoldaten treffen dürfte es auch keine Probleme geben.
    Treffen wir auf andere Legionen...", er blickte kurz auf seinen Vitis und den der anderen anwesenden Centurios der IIten", kommt wahrscheinlich ein hartes Stück Arbeit auf uns zu. In einer lauen Nacht vor dem Abmarsch bin ich mal die Akten meiner Männer durchgegangen. Mindestens 200 meiner Legionäre haben Verwandte in anderen Legionen. In welcher genau kann ich natürlich nicht sagen aber der jeweilige Legionär wird es wissen. Einziger Vorteil an dieser Tatsache wird sein das es auf der anderen Seite genauso sein dürfte."


    Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort:
    "Meine I Centurie ist auf voller Sollstärke und ich habe keinen Mann der nicht mindestens 5 Jahre Dienst auf dem Buckel hat."


    Der Pilus Prior der II Cohorte fuhr fort und ging nach ähnlichem Bild die Stärken der anderen Centurien durch. Einzig die IV Centurie lies er aus. Diese hatte wohl an einem der ersten Marschtage einen Sonderauftrag erhalten und war erst heute Morgen in der Marschkolonne wieder bei der II Cohorte angekommen. Sämtliche Ausfälle bzw. vorherige Unterbestände an Legionären waren bei der II, III, V und VI Centurie.



    Lucius Helvetius Corvinus trat schließlich vor:
    "Meine Centurie ist auf voller Stärke was Legionäre, Calos und Mulis angeht. Ich habe grob 2 Contubernien Immunes bzw. länger gediente. Die restlichen 8 Contubernien haben jeweils einen oder zwei Männer die im Schnitt 5 Dienstjahre haben und der Rest hat irgendwas darunter bis hin zu Legionären bei denen der Marsch bis hierher der Abschluss ihrer Grundausbildung war."


    An dem Bericht über diese Centurie war auffällig das der Centurio selber wohl auch sehr wahrscheinlich noch keine 5 Dienstjahre hatte und sie dementsprechend als die mit Abstand unerfahrenste der IIten gezählt werden musste. Ebenso sie die einzige, neben der Iten, in dieser Cohorte war die auf voller Stärke war und geblieben ist.

    Als die Männer mit ihrem Gefangenen bei den anderen Kundschaftern ankamen rümpften einige die Nase.


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    Fabullus bemerkte sogar noch.


    "Madarus, Regulus schleppt ihr da eine Leiche an oder was stinkt hier so?"


    Es war aber natürlich eine rhetorische Frage und er wartete auf keine Antwort.


    Fabullus griff sich den alten Mann wenig sanft und begann eine kurze Befragung. Er misshandelte ihn nicht aber man könnte auch nicht sagen das er ihn wie ein rohes Ei behandelte.
    Nach kurzer Zeit erkannte jeder der halbwegs intelligenten Legionäre folgendes Bild.
    Irgendein Verwaltungsoffizier hatte das Dorf in seiner Karte mit dem Symbol eingetragen was es einer bestimmten Größe zuordnete. Diese erreichte das Dorf aber nicht wirklich und ebenso war das Symbol für die Straße dorthin wohl auch mindestens eine Ebene zu groß. Jedenfalls hatte dann wohl dergleiche Verwaltungsmensch die Menge festgelegt die dieses Dorf an Getreide abzugeben hatte. Der alte Mann erklärte wie geschockt sie gewesen waren als diese Forderung bei Ihnen angekommen waren. Sie betrieben wohl etwas Getreideanbau aber das würde noch nicht einmal reichen um sich selber zu ernähren. Das was sie abgeben sollten wäre ihre komplette Ernte gewesen und dann auch nur weil dieses Jahr wohl sehr gut gelaufen war. Sie hatten sich geweigert und versucht ihre Lage zu erklären. Doch die Männer mit den Ochsenkarren, scheinbar entlassene Legionäre, hatten nicht mit sich reden lassen und wollten wortgenau ihre Befehle ausführen. Schließlich war die Lage eskaliert und es kam zu einer ordentlichen Schlägerei in deren Verlauf, durch die zahlenmäßige Überlegenheit der Dorfbewohner die Versorgungssoldaten unterlagen. Die älteren Männer, Frauen und Kinder hatten gleich gemeint das dies kein gutes Ende nehmen würde. Aber die jungen hatten sich nicht überzeugen lassen. Als dann jedenfalls kurze Zeit später noch die Reiter kamen wurde mit denen gar nicht gesprochen sondern diese gleich festgesetzt. Die Karren hatten sie inzwischen verbrannt und auch alle sonstigen Spuren versucht zu beseitigen. Die Männer waren beim zweiten Dorf, dies war wohl das Winterdorf da es geschützter lag, in einer Höhle gefangen genommen. Alle "Krieger" des Dorfes, laut des alten Mannes sicherlich 200, waren dort und berieten was nun zu tun wäre. Die Ochsen und Pferde wären ebenfalls dort und es gab wohl den ein oder anderen jungen Mann der sich schon als Anführer eines Aufstandes sah, jetzt wo die Gerüchte von einem Bürgerkrieg auch bei ihnen angekommen war, argumentierten sie das das Römische Reich genung andere Probleme haben würde.



    Nach dem Ende des Berichtes sah Fabullus Regulus und Madarus an.


    "Was meint ihr, hat das Dorf den Eindruck erweckt wie der Mann sagt und würdet ihr die Zahl der Kämpfer bestätigen?"

    Der junge, wahrscheinlich jüngster Centurio der ganzen Armee und wahrscheinlich auch jünger als etliche Optio´s, Centurio Lucius Helvetius Corvinus betrat gemeinsam mit den anderen Centurios der II Cohorte das Zelt des neuen Tribun ihrer Legion.


    Die 6 Männer hatten vorher ein paar wenige Worte gewechselt und ihre Meinung über das plötzliche Verschwinden des anderen kund getan. Er war eigentlich zu kurz da gewesen um viel gutes oder schlechtes getan zu haben als das irgendwer noch in kurzer Zeit über den Claudier sprechen würde. Lediglich die "grandiose" Idee mit den Gemeinschaftsküchen hatte sich nicht durchgesetzt und es gab kaum jemanden der den Dingern eine Träne nachweinte.


    Beim eintreten konnte man deutlich die Hackordnung zwischen den Centurionen erkennen. Sie orientierte sich grob am Alter der Männer. Die beiden ältesten, Pilus Prior und Pilus Posterior, Männer die geschätzte Mitte 40 waren gaben deutlich den Ton an und gingen voran. Dann kamen Princeps Prior, Princeps Posterior und Hastatus Prior. Sie waren irgenwas zwischen 30 und 40 Jahre alt, so genau konnte man das natürlich nicht erkennen und zeigten das typische selbstbewußte Verhalten von direkten Truppenführern die schon einige Tribune kommen und gehen sehen hatten aber schlau genug waren den neuen nicht gleich zu zeigen was sie von Ihnen hielten.
    Der letzte, Hastatus Posterior, war dann Lucius Helvetius Corvinus, außerordentlich jung für einen Centurio, wahrscheinlich kein 25. Er hatte eine beeindruckende Statur und Größe war aber deutlich als rangniedrigster zu erkennen. So hielt er z.B. den anderen die Zeltplane beim eintreten zur Seite. Ihn als unterwürfig oder dergleichen zu bezeichnen wäre aber vollkommen falsch gewesen.


    Die 6 Männer gingen in Grundstellung und der Pilus Prior meldete anschließend mit tadellosem militärischem Gruß sich und seine 5 Kameraden wie befohlen angetreten.

    Hallo ich missbrauche mal die Postannahme des CP und hoffe das geht so in Ordnung.
    Ingame war es so gedacht das der Brief von Corvinus an einen Botenreiter oder "Mitarbeiter" des CP in Norditalia abgegeben wird und dann nach Mogontiacum gebracht wird.






    Ad
    Alwina
    Casa Domitia
    Mogontiacum
    Germanie Superior


    Salve meine kleine Barbarin,


    ich hoffe dieser Brief von deinem Berengar erreicht dich und nimmt dir einiges an Sorgen. Zumindestens für das erste.
    Mein Herz ist schwer und schmerzt mehr als meine Füße, Beine und Schultern zusammen. Ich vermisse dich und in meiner Brust fühlt es sich an als ob ein Dolch in ihr steckt. Solange bin ich schon weg und es gibt noch kein Anzeichen für eine baldige Rückkehr. Wir ziehen immer weiter gen Süden und damit von dir fort. Das überqueren der Alpen hat ewig gedauert. Sie war begleitet von einigen kleinen Scharmützeln und Ärgernissen. Doch am schlimmsten waren die letzten Tage. Zwar ging es da tagelang bergab was eigentlich leichter wäre, auch wenn die Ausrüstung dann ganz anders wiegt. Aber wurde das Wetter merklich schlechter und als wir schließlich am Fuß der Berge ankamen und an einem wunderschönen See lagerten traute ich mich gar nicht mehr zurück zu blicken. Denn dann hätten meine Augen hätten gesehen was mein Geist schon weiß. Auf Monate ist dieser Rückweg wegen dem Winter versperrt. Ein einzelner Bote mag es noch gelingen über die Berge zu kommen aber keinesfalls eine ganze Armee.
    Dieser See hier ist wunderschön und seine kühlen Fluten eine willkommene Möglichkeit sich mal wieder ordentlich zu waschen. Doch wenn ich ihn sehe denke ich nur daran das ich gerne mit dir zusammen an seinem Ufer eine Nacht verbringen würde. Ganz so wie unsere erste gemeinsame Nacht am Rhenus.
    Vielleicht findest du ja eine Gelegenheit mir zu antworten. Ein paar wenige Boten oder ähnliches werden zwischen Mogo und unserer Armee hin und her reisen. So hoffe ich jedenfalls. Ich hoffe es mangelt dir an nichts und es klappt alles. Nero und Ingrim tun hoffentlich ihre Pflicht die ich ihnen aufgetragen habe als ich unser Haus verließ.
    Ich versuche bald einen weiteren Brief zu schreiben mein Herz und hoffe darauf das dich zumindestens einer erreichen wird und ebenso das mich eine Antwort erreicht.



    Berengar





    Sim-Off:

    Geld ist überwiesen

    Nach den langen Entbehrungen des Aufstieges, der schlängelns über enge und gefährliche Bergpfade ging es irgendwann tatsächlich abwärts. Wenig später öffnete sich dann ein wundervoller Blick auf die Landschaft Italias.
    Corvinus und seine Centurie hatten Glück als sie das erste Mal ein Lager am See aufschlugen waren sie nicht an der Reihe mit irgendwelchen Wachen oder dergleichen. Nachdem alles aufgebaut war erlaubte Corvinus und befahl es denjenigen die nicht wollten in den See zu gehen. Die Körperpflege hatte doch ordentlich gelitten auf dem Marsch über die Alpen und mehr als einer seiner Leute hatte Randerscheinungen die ein solcher Marsch mit sich brachte und mangelnde Waschmöglichkeiten einschloss. Der allgemeine Geruch den alle inklusive Corvinus verströmten und die Haare die fettig genug waren um ein Brot zu bestreichen, waren davon nur die Geringsten.
    Man könnte meinen das Wasser würde sich verfärbt haben als die Legionäre aus ihm entstiegen.
    Corvinus sorgte allerdings dafür das die ganze Aktion nicht den Eindruck eines Badesspaßes erweckte. Während er und die Legionäre sich wuschen ließ er ihnen freilich ein paar Augenblicke die die jungen würden nutzen können um Spielereien und Kindheitserinnerungen zu durchleben. Aber die Calos der Centurie hatten Befehl erhalten einiges zu besorgen. Als Corvinus dann zum sammeln rief bekamen die Männer keineswegs "Dienstschluß" sondern fanden sich wenig später am Ufer des See´s sitzend wieder. Sie reinigten ihre Ausrüstung, ersetzten verlorene Nägel in den Calligae, polierten ihre Loricas und schärften ihre Klingen.