"Gut", war Corvinus knappe Reaktion auf Madarus Antwort bezüglich des Nähens und des Schuhe reparierens.
Die nächste Frage überraschte ihn nicht wirklich. Das mit der Ausrüstung war eine "Kleinigkeit" die keiner einem Bewerber vorher sagen würde.
"Ja das was du ausgezahlt bekommst ist allerdings schon das was du behalten kannst. Die Ausrüstung wird in Raten abbezahlt und die zieht man vorher ab. Geht alles von alleine. Gleich ein weiterer Hinweiß, falls wir auf einen langen Marsch gehen seh zu das du Nagelgeld bekommst. Denn auch die Nägel für die Caligae werden von deinem Sold bezahlt und nach einem langen Marsch musst du davon etliche austauschen bzw. neue für die einschlagen die unterwegs verloren gingen!"
"Die Höhe deines Soldes spielt jetzt erstmal keine Rolle. Solange du Tiro bist lohnt es sich gar nicht darüber nachzudenken. Auch danach wirst du nicht reich werden. Es reicht gerade so um sich das Leben etwas angenehmer zu machen. Als sprich an den einen oder anderen Bestechungen bezahlen um es etwas leichter zu haben und sich gelegentlich mal was zu gönnen. Da du Ferox kennst weißt du ja wie gut er spielen kann. Es gibt hier aber noch etliche andere die das sehr gut drauf haben...
Wegen dem Sold nochmal, ich rate dir sobald du einer Centurie zugeordnet bist auch gleich mit dem Signifer zu reden. Er verwaltet die Kasse und auch den Sterbefond.
So nun aber genug geschnattert. Ich zeige dir jetzt wie man die Lorica Segmenta und den Rest der Rüstung anlegt. Wie viele Generationen vor dir wirst auch du es wahrscheinlich am einfachsten lernen wenn du dabei einen kleinen Reim aufsagst. Zu jeder Strophe kommt dann ein Teil der Rüstung."
In den nächsten Minuten begann Corvinus nach einer scheinbar festen Reihenfolge immer verbunden mit einem gesummten Vers ein Rüstungsteil anzulegen. Nachdem er fertig war legte er die Rüstung in umgekehrter Reihenfolge mit ebenso umgekehrten Versen wieder ab.
Wahrscheinlich um sich die Sache besser merken zu können ging es bei den Versen um das erobern und anschließende befriedigen einer üppigen Frau die Tochter eines Tavernenbesitzers war. Während des eroberns legte man die Rüstung an und während des befriedigens legte man sie ab. Er wiederholte das ganze noch einmal, etwas schneller und sagte dann:
"So nun versuch du es einmal!"