Beiträge von Runa

    Leichte Berührungen. Runa dachte an die Szene, als sie in Garulfs Aren Trost gesucht hatte und er sie bestimmend weg geschoben hatte. Der Römer würde schon wissen was er tat und sollte Massa ihn dafür doch bestrafen, wusste sie nicht ob sie es bedauern würde. Sie verschob diesen Gedanken wieder, denn eigentlich war dieser Flavus ja freundlich zu ihr und er kam ihr wenigstens nicht auf die Art zu nahe, wie es Massa getan hatte, obwohl wäre es denn bei ihm so schlimm. Der nächste Gedanke den Runa versuchte zu verdrängen. Sie hätte es wissen müssen, der Wein ließ sie wirres Zeug denken. Sie schaute zu ihrem leeren Becher, gut dass nichts mehr drin war.



    Sim-Off:

    okay^^

    War es der Wein oder wirklich Flavus Blick und die Tatsache, dass er ihre Hand hielt die eine innerlich Wärme in ihr aufkommen ließ. Doch Plötzlich erschrak Runa, zog ihre Hand aus seiner und schaute sich schnell nach Massa um. Sie hatte seine Worte und Garulfs Erklärung nicht vergessen. Niemand durfte sie ohne seine Erlaubnis berühren.* Sie schüttelte leicht den Kopf als sie seine Worte vernahm. Ihre Hand lag immer noch nah bei seiner. Immer noch hatte sie Angst, dass Massa was gesehen hatte und sie so seinen Ärger auf sich oder Flavus hervorgerufen hatte.



    Bei der nächsten Frage schluckte Runa einmal und nahm dann doch einen Schluck des Weines. Es schüttelte sie kurz. Sie sah Flavus wieder in die Augen während sie anfing zu sprechen. "Wie es in meiner Heimat war. Es war grün und es roch nach Blumen und Wiese. Es gab einen Fluss in dessen Ausläufen wir schwammen. Jeder half jedem. Es wurde viel Gelacht, Gesungen und Feste gefeiert und ich meine wirklich gefeiert. Es war einfach schön." Sie machte eine kurze Pause um Garulf übersetzen zulassen und schaute sich im Raum um. Nein, man konnte diese Feier wirklich nicht mit einem Fest in ihrer Heimat vergleichen.


    Dann sprach sie weiter. "Wie ich Sklavin wurde?"
    Nun funkelten ihren Augen. Sie nahm noch einen Schluck von dem Wein und schüttelte sich erneut. "Es war früh morgens und die meisten waren noch am schlafen, als römische Soldaten ins Dorf kamen, alle aus ihren Häusern zerrten. Wir mussten uns aufstellen und wir nicht sofort hörte wurde geschlagen. Dann wurden einige von uns auf Karren eingepfercht. Mütter weinten, Väter mussten festgehalten wurden um nicht in die Schwerte der Römer zu rennen, bei dem Versuch ihre Kinder zu retten." Ein weiterer Schluck des schweren Weines. Alles nur nicht anfangen zu weinen, dachte Runa und sprach weiter. "Danach waren wir Wochenlang unterwegs, bei Regen und Hitze. Ab und zu ein Stück Brot und ein Schluck Wasser. Und so landete ich in Rom und wurde von Massa als Sklavin gekauft. Ich hoffe die Geschichte hat zur Unterhaltung beigetragen."


    Runa sah zu Garulf um ihm zu zeigen das sie fertig war, trank dann den Becher in einem Schluck leer und funkelte Flavus an während dieser dem Germanen zuhörte.

    Runa schaute immer noch auf Garulf, als Flavus sie nach ihrer Herkunft fragte. Da ihr diese Frage in den letzten Tagen sehr oft gestellt wurde, verstand sie diese und mit Hilfe des Germanen auch eine Antwort parat.


    Im brüchigen Latein antwortete sie. "Ich komme aus der Nähe von Vetera, Xanctum?." Es war die einfacherer Antwort, denn bisher hatte keiner das kleine Dorf am Rhenus, aus dem sie stammte, gekannt. Doch Vetera, das Legionslager kannten wenigstens ein paar von ihnen.


    Sie sah den Mann nun das erste mal in seine braunen Augen. Runa versuchte etwas darin zu finden, was ihr preisgab wieso er sich hier mit ihr, einer Sklavin unterhielt. Bisher hatten die Mitglieder der Familie höchstens mit ihr geredet, um ihr irgendeine Aufgabe zu übertragen. Und nun saß das Mädchen hier mit einen von ihnen und trank Wein. Sie fühlte sich geehrt, hatte aber auch ein wenig Angst, dass dies als ungebührend angesehen werden könnte.


    Sie senkte wieder den Blick, schaute in den Becher, welchen sie nervös in ihren Händen drehte. Sie vertrug keinen Alkohol, hatte sie nie. Und der Wein der hier serviert wurde, war dunkel und schwer und roch stark nach Alkohol. Wenn es sich vermeiden ließ, würde sie nichts trinken, denn sie wollte nicht die Kontrolle über ihren Verstand und ihr Handeln verlieren.

    Als Runa dem Mann den Teller und Becher hinhielt vernahm sie auf einmal Massas Stimme und blickte auf. Er stand genau hinter dem Mann der sich gerade vorgestellt hatte. Die beiden Männer fingen an sich zu unterhalten und obwohl das Mädchen nichts verstand war sie sich sicher, dass sie über sie redeten. Sie ging ein Stück weg, blieb aber nah genug, falls die beiden noch einen Wunsch hatten. Sie nahm deutlich die Blicke wahr, mit denen Flavus sie musterte und sie bekam ein ungutes Gefühl.

    Einer der Gäste kam auf sie zu und sie lauschte was er denn von ihr wollte. Er gestikulierte wild herum, dabei verstand Runa jene Worte schon, aber das konnte der Mann natürlich nicht wissen. Sie nickte ihm zu und verschwand in der Menge. Sie versuchte unauffällig ihren Weg zu finden.


    Als sie bei den Speisen ankam, stellte sie die Karaffe mit Wein erst einmal ab und nahm einen Teller. Sie legte Brot und Käse drauf und noch einige Trauben und Oliven. Dann schaute sie sich nach einem sauberen Becher um und schüttelte Wein ein. Ihre Karaffe war nun leer, so musste sie sich auch nicht überlegen wie sie alles zurück zu dem Mann bekam. Mit dem Teller in der einen und dem Becher in der anderen Hand kehrte sie zu dem Mann zurück und hielt ihm mit gesenkten Blick beides hin.

    Immer wieder lief Runa zu den Gästen die ihren Becher geleert hatten. Trotz der vielen Arbeit konnte sie immer wieder einen Blick auf die Gäste werfen. Sie alle schienen vergnügt und guter Laune zu sein. Ein wenig betrübt, dachte Runa an zu Hause und an das letzte Fest welches sie dort erleben durfte. Es war auch eine Hochzeit gewesen und es war viel gelacht und getanzt wurden.


    Immer wieder fiel ihr Blick auf ihren Herrn. Runa wollte, dass er zufrieden mit ihr war und sie nicht irgendwie seinen Missmut erregte.

    Ihr Herr hatte sie mit zu einer Feierlichkeit genommen, eine Hochzeit wenn Runa ihn Richtig verstanden hatte. Er hatte sie angewiesen sich um das Wohl der Gäste zu kümmern. So stand das Mädchen mit einer Karaffe Wein in der Hand in einer Ecke um möglichst nicht aufzufallen und schaute sich das Kommen der Leute an. Eine Frau stand im Mittelpunkt. Dies schien die Braut zu sein. Sie war Hübsch und schien beliebt. Ein Gast mit einem leeren Becher kam in ihr Blickfeld, schnell ging Runa zu ihm und füllte das Gefäß auf um schnell wieder aus der Menge zuverschwinden.

    Ihr Herr schien zufrieden zu sein. Er machte sich dran, einige Kleidungsstücke einzusammeln und auf einen Haufen zu legen. Was er dabei sprach verstand die Germanin nicht, doch sie reimte es sich irgendwie zusammen. Als er aus dem Fenster zeigte und ihr versuchte etwas zu erklären, verstand sie nicht sofort, doch seine Andeutung als er aufs Bett klopfte wusste sie sofort was er meinte. Deswegen war sie erleichtert, als er begann zu lachen. Er war ab heute ihr Herr, damit musste sie sich abfinden, doch wenn sie ihn anschaute, war sie sich sicher, dass er nicht der Mann war an den sie ihre Unschuld verlieren wollte. Run war erleichtert, als sie sich entfernen durfte. Mit den Kleidungsstücken machte sie sich auf, Faden und Nadel zu suchen.

    Run schaute sich im Raum um und sah eine Waschschüssel. Geradewegs ging die Frau darauf zu und stellte sie Viole daneben ab. Mit den Händen schöpfte sie etwas Wasser daraus und benetzte ihren Hals und ihre Arme damit. Dabei frage sie Garulf, ob es nicht möglich wäre vorher noch etwas zu essen, denn sie hatte seit 3 Tagen nur ein paar Ecken Brot gegessen. Während sie das Wasser auf ihrer Haut verteilte fiel ihr Blick plötzlich auf die Viole. In Gedanken schüttelte sie den Kopf, sie würde es noch nicht benutzen.

    Runa hatte das Gefühl, ihr Kopf würde platzen, doch sie wollte sich bemühen alles schnell zu lernen.
    tres farcimen, quattuor caseus. Ich habe die sechs vergessen, aber vino weiß ich noch. Sie hatte große Probleme bei der Aussprache und wahrscheinlich hörte es sich schrecklich an, aber sie versuchte es wirklich. Wieder schaute sie den Mann mit großen Augen an. Sie hoffte ihn wenigstens ein wenig zufrieden zustellen und spielte nervös mit ihren Fingern herum.

    Das Sklavendasein schien noch eingeschränkter zu sein, als Runa gedacht hatte. Als Garulf ihr zuvor übersetzt hatte, dachte sie, dass sich das Anfassen auf die Art von Berührung beschränkte, die Massa kurz angedeutet hatte.


    Runa lauschte weiter den Worten, die Garulf ihr beibrachte. Und wiederholte jedes einzelne um es sich einzuprägen.

    Sie schreckte zurück. Runa verstand nicht warum es seinen Tod bedeuten würde wenn er sie tröstete. Als er die verschiedenen Dinge aufzählte nickte nur und versuchte sie sich einzuprägen. Dann fragte sie ihn einfach. "Warum bringt es dich in Gefahr mich zu umarmen?"

    Runa sah ihn entsetzt durch einen Tränenschleier an. "An deinen Herrn?" Sie konnte es sich nicht vorstellen. Zwei Männer? Sie konnte es sich nicht vorstellen. "Und wenn er es öfters machen wird, dann werde ich mich meinem Schicksal fügen. Wer sollte mir denn auch helfen." Die junge Frau schaute den Mann an. Auch wenn er ihr genauso fremd war, wie jeder andere hier, fühlte sich sich in seiner Anwesenheit sicher. Ob es an der gemeinsamen Sprache lag oder an dem gleichen Schicksal, sie wusste es nicht. Sie konnte nicht anders und schlang die Arme um ihn und weinte noch mehr. "Nein, außer Salve kann ich nichts und selbst da bin ich mir nicht sicher."

    Runa schaute zu dem großen Mann hinauf. "Es geht schon. Ich denke, dass ich mich von heute an, an solche Situationen gewöhnen muss." Verschämt schaute sie auf den Boden. "Ich muss mich wohl oder übel daran Gewöhnen. Ich bin nun sein Eigentum." Und nun brach es aus ihr heraus und die Tränen liefen ihr über die Wangen.

    Der Blick ihres Herrn kam Runa ernst, fast ein wenig verärgert vor als er zu Garulf sprach, während der Blick des Sklaven, denn er ihr zuwarf, besorgt wirkte. Stritten sie etwa wegen ihr. Wegen dem was passiert war. Runa müsste mit Garulf reden, denn sie wollte nicht, dass er wegen ihr den Zorn des Herrn auf sich zog. Als beide schwiegen sprach sie leise zu Garulf, ob sie nun gehen sollten.

    Sie zuckte leicht zusammen, als er sie am Kinn packte und sie zu sich drehte. "Dominus Decimus Massa", das war also sein Name. Sanft aber bestimmend wurde Runa auf einen der Hocker gedrückt während ihr Herr sich auf den anderen setzte. Als er zu ihr sprach und auf die Dinge auf dem Brett zeigte wusste die junge Frau sofort was er wollte. Ein Test. Es waren ihr alle Namen gesagt. Sie überlegte, deutete dann auf den Käse und sagte leise caseus. Es war mehr eine Frage und dem Herrn durfte Runas Unsicherheit nicht verborgen bleiben. Ohne auf eine Antwort zu warten deutete Runa auf das Brot und sagte panis. Die Trauben übersprang sie, denn bei ihnen war sie sich noch unsicherer. Sie meinte uvae oder so etwas in der Art. Beim Wein hingegen war sie sich sehr sich. Sie hatte das Wort schon ein par mal gehört. Mit fester Stimme und dem Blick nicht mehr gesenkt, sondern auf ihren Herrn gerichtet sagte sie vino


    Sie hoffte wirklich, dass sie alles richtig hatte.

    Die junge Frau verstand zunächst nicht was der Sklave von ihr wollte. Sie war gerade damit beschäftigt gewesen ihr Abendmahl zu sich zu nehmen. Der andere Leibeigen packte Wein, Brot, Käse, Trauben und zwei Becher auf ein Brett und drückte es Runa in die Hände. Dann schob er die Blonde durch die Tür und drängte sie die Treppe herauf. Während des Weges nach oben zeigte er immer wieder auf verschiedene Gegenstände und sagte ihr den lateinischen Namen dafür. Runa versuchte sich alles einzuprägen. Als sie vor einer Tür anhielten, legte der Sklave ihr ein Laken über den Arm, klopfte an und öffnete die Tür um Runa in den Raum zu schieben.


    Der Raum war nur noch von einem leichten Lichtkegel erhellt. Als die Augen der Germanin sich an den dunkleren Raum gewöhnt hatten, schaute sie sich kurz um und entdeckte ihren Herrn am Fenster stehen. Ein leises "Salve" kam ihr über die Lippen während sie zu dem kleinen Tisch herüber ging und das Brett mit dem Essen und dem Wein dort abstellte. Dann ging Runa Richtung Bett um das Laken zu wechseln. Ihr Blick wanderte durch den Raum, um zu schauen was sie hier noch alles in Ordnung bringen musste. Sie legte das Laken auf das Bett um zunächst seine caligae ordentlich auf den Boden zustellen.