Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Oh, da trifft beides zu. Ich versuche natürlich immer meinen Gästen ein guter Gastgeber zu sein, doch gleichzeitig gibt es heute tatsächlich einen besonderen Grund, warum ich dich eingeladen habe. Crassus machte dann eine kurze Pause, die er mit dem Verspeisen eines Eis und eines Brotes überbrückte. Vorallem nuzte er aber die Zeit um sich seine nächsten Worte zurechtzulegen. Die Auswahl benötigte einige Zeit und die Vorbereitung, wenn man die kurze Sprechpause so nennen wollte, fanden erst nach einem Schluck Wein ein Ende.


    Wie ich schon in der Einladung ankündigte hat dieses Abendessen auch, oder eher vorallem mit deiner Cousine Philogena zu tun. Als ich ihr neulich und völlig unverhofft in den Straßen Roms begegnete und mit ihr sprach, wurde ich mich meiner Verpflichtung meiner Vorfahren gegenüber bewusst. Die Verpflichtung den Fortbestand des caecilischen Blutes zu sichern. Wie du sicher weißt, habe ich bislang in keiner Ehe gelebt und dementsprechend auch noch keinen Nachfahren gezeugt. Ich Crassus ließ seinen Blick, der bislang durch den Raum geschweift war, nun auf Macer liegen: möchte dich darum bitten, mir zu gestatten dieses Versäumnis mit und durch Philogena nachzuholen. Ich bin mir sicher, dass sie die Richtige für meine Zukunft ist.


    Vorsorglich hatte Crassus für diesen Abend seinen Leibarzt von seiner Landvilla nach Rom holen lassen.

    Crassus lachte bei Calenas Frage ein wenig. Es war kein bösgemeintes Auslachen, sondern vielmehr ein gütiges, großväterliches Lachen. Mit einem verschmitzten Lächeln wandte er sich nach ein paar Momenten seiner Cousine zu und meinte dann knapp, aber vielsagend Ich glaube kaum, dass ich solange warten werde.
    Bei ihrer nächsten Frage, die gleich darauf folgte, fixierte Crassus dagegen den Bräutigam, der gerade vom amtierenden -und nebenbei erwähnt vom wichtigeren Consul- auf die Seite gebeten wurde und dort einige Worte mit ihm wechselte. Ob erfreuliche oder nicht ließ sich auf die Entfernung allerdings auch nicht feststellen. Ja, das ist tatsächlich schade. Besonders wenn damit gleichzeitig auch ein guter Freund geht. Aber den Götternseidank ist er nicht in einer Schlacht gefallen und somit werd ich ihn in Zukunft sicherlich noch Gelegenheit haben unsere Freundschaft weiter zu pflegen.


    Als Crassus bei seinen Worten den Blick wieder zurück zu Calena lenkte, hatte er das Gefühl, dass sie ihm gar nicht mehr wirklich zugehört hat. Stattdessen hatte sie zu einem anderen Gast geschaut und diesen gemustert. Tiberius Durus? Kennen wäre übertrieben, ich habe ihn schon öfters gesehen trifft es am ehesten. Er ist der Princeps der Veneta, ich, als Führer der Praesina kenne ihn da natürlich ein wenig. Gute Freunde sind wir bislang noch nicht geworden... viel mehr wusste Crassus aber auch gar nicht über den Patrizier. Er war irgendwie im cultus deorum organisiert, meinte sich Crassus zu erinnern, aber das war ja im Prinzip so gut wie jeder Patrizier in irgendeinerweise. Nach einigen Momenten des stillen Musterns des Patriziers hakte Crasuss aber nach: Warum fragst du?

    Crassus wartete den kurzen Moment ab, den der Schreiber benötigte um ihn beim Procurator anzumelden. Dann ging er durch die geöffnete Türe in das Officium des recht neuen Procurators.


    Salve, Procurator. Du hast einen Moment Zeit für mich? fragte Crassus überflüßigerweise, denn selbst wenn er keine Zeit gehabt hätte, so hätte er sich eben die Zeit nehmen müssen. Deshalb wartete Crassus auch keine Antwort ab und fuhr gleich fort. Es geht um eine Kommandoübergabe einschließlich einer kleinen Feier, die geplant werden müsste. Genauer gesagt geht es um meinen Abschied und die Ernennung eines neuen Praefectus Praetorio. Eine Übergabe an dieser Stelle muss natürlich den entsprechenden Rahmen haben... deshalb wirst du gemeinsam mit meinem Nachfolger die Planung dieser Feierlichkeit übernehmen.


    Dann machte Crassus doch noch eine Pause und ließ den Procurator zu Wort kommen.

    Mit einer gewissen Erleichterung registrierte Crassus, dass Macer offenbar Gefallen an dem Geschenk fand. Es wäre auch ein denkbar schlechtes Omen gewesen, wenn das Geschenk Macer nicht gefallen hätte. Gemeinsam mit Macer nahm Crassus auf seiner Kline platzt und rutschte etwas hin und her, bis er endlich bequem lag. Ich dachte mir, der Gewohnheit entsprechend, starten wir das Abendessen mit einem Eiergericht. Es handelt sich dabei um Pfaueneier. Eine Rarität, aber die Mühen bei der Beschaffung macht der Geschmack alle Mal wett. Ich hoffe ich habe damit auch deinen Geschmack getroffen.


    Noch während Crassus Worten traten ein paar junge Burschen ein, die das Essen servierten. Zu den hartgekochten Eiern wurde natürlich Brot und noch ein paar andere Beilagen gereicht. Mit einigem Hunger nahm sich Crasuss eine Portion und machte noch keine Anstalten den Grund für die Einladung zu erläutern.

    Crassus wartete bis der ehemalige Princeps Praetorii außer Sicht war und ließ dann seinen blick durch die Reihen seiner Tribune schweifen. Letztlich blieb er auf dem Tribun der fünften Kohorte liegen:


    Vorerst wird der Posten des Princeps Praetorii unbesetzt bleiben. Bis ich mich für einen Nachfolger entschieden habe wird der Tribun Artorius Avitus die Aufgaben des Princeps Praetorii noch übernehmen, zusätzlich zu seinen sonstigen Aufgaben. Crassus wartete einen Moment auf eine Reaktion der Tribune und fuhr dann fort: Stehen sonst noch irgendwelche Auszeichnungen oder Ernenneungen an, die wir gleich erledigen können?

    Es ist unnötig, dass du mich darauf hinweist, in was für Zeiten wir leben, Tribun. Ich selbst habe alles was ich erreicht habe mir selber erarbeitet und ich habe nie etwas geschenkt bekommen. Ich verbitte mit also solche Andeutungen oder Unterstellungen. Haben wir uns verstanden?


    Crassus war sein Ärger über Silanus Aussage anzusehen. Auch wenn Silanus Kritik nur angedeutet war, so fühlte sich Crassus dadurch trotzdem beleidigt. So etwas hatte er in Verbindung mit seinem Namen noch nie gehört.


    Und selbst wenn ich nur meine Klienten und ähnliches auf diesen Posten sehen möchte, so habe ich darauf nur bedingt Einfluß. Die Stabsoffiziere werden durch den Kaiser bestimmt. Und an diesen musst du dich auch wenden, wenn du zu den Prätorianern möchtest. Du kannst nicht mit meiner Fürsprache rechnen. Aber ich werde auch keine Bedenken äußern. Zumindest keine die auf unserem heutigen Gespräch beruhen. Auf sein Angebot erst einmal einen "schlechteren" Posten anzunehmen und sich da zu beweisen ging Crassus nicht weiter ein. Das wäre ein merkwürdiger Schritt für einen Tribun gewesen. Nein, den Posten eines Princeps Praetorii sollte ein verdienter Centurio bekommen. So würde Crassus seinen altverdienten Männern nicht vor den Kopf stoßen wollen. Und damit war für Crassus das Gespräch auch beendet.


    Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Du darfst dich entfernen.

    Zitat

    Original von Aelia Vespa
    "Ich danke dir für deine Wünsche. Sie sind sehr freundlich. Auch danke ich dir und deiner Cousine für euer Erscheinen zu unseren Ehren."


    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Caecilius, auch ich danke dir für deine Wünsche und für dein Kommen." sagte er und wandte sich dann an Crassus' Begleitung: "Caecilia, auch dir danke ich und freue mich, dich kennenzulernen."


    Crassus nickte dem Brautpaar nochmals zu und machte dann mit Calena einen Schritt auf die Seite, damit die nächsten Gäste die beiden begrüßen konnten. Er schenkte Calena ein aufmunterndes Lächeln und ging dann mit ihr an seiner Seite noch einige Schritte weiter, sodass sie dann etwas abseits der Schlange zum Brautpaar standen, aber immer noch recht zentral und nicht versteckt waren. Der Bräutigam, also Prudentius Balbus, ist ein langjähriger Freund von mir. Er diente nun schon viele Jahre unter mir und ich konnte mit seiner Arbeit stets zufrieden sein. Deshalb ist es auch schade, dass er vor der Hochzeit seinen Dienst beendet hat. Aber naja, offenbar ist das Militär für einen verheirateten Mann nicht immet etwas. Crassus wandte seinen Blick von Calena ab und ließ ihn durch den Raum schweifen auf der Suche nach bekannten und wichtigen Gesichtern. Nach der ersten Feuerprobe von Calenas gesellschaftlichen Fähigkeiten machte sich Crassus kaum noch Sorgen um weitere Gespräche.

    Zitat

    Original von Numerius Hadrianus Capitolinus


    Meine Erhebung is nu nen Monat her und ich habs gerade erst erfahren, nachdem ich meinen Rücktritt eingereicht hab*hmpf* hätte ich das vorher gewusst hät ich es mir nochmal überlegt ^^


    Prima Gelegenheit das SimOn zu beanstanden und dann eine Verbesserung des Misstandes in die Wege zu leiten/zu beantragen.

    Der Sklave reichte den beiden Herrn je einen Weinbecher und zog sich dann samt Kännchen wieder etwas in den Hintergrund. Damit die Formen gewahrt blieben tupfte Crassus mit einer Fingerspitze in den Wein und schenkte dann ein paar wenige Tropfen den Göttern. Würde er sich nicht von seiner besseren Seite zeigen wollen, würde er sich das ganze Sparen.


    Ich habe für heute Abend ein kleines Mahl zubereiten lassen. Wollen wir uns dazu gleich in das Triclinium begeben? Crassus breitete nach dieser rethorischen Frage die Arme aus und führte den Senator herüber in das Triclinium, das bereits hergerichtet war. Auf dem locus consularis - der Platz hat bei einem Essen zwischen zwei Personen natürlich nicht die herausragende Stellung als bei einem größeren Essen, er war aber trotzdem für den Senator bestimmt gewesen - befand sich ein Schmucktstück, das noch von einem Seidentuch umwickelt war. Crassus schritt auf die drei Klinen zu und deutete dann auf die kleine Statue: Ich habe hier noch ein kleines Gastgebergeschenk für dich anfertigen lassen. Ich hoffe es gefällt dir.

    Och, mach dir darüber noch keine Sorgen. Es hat bei mir fast länger als dein gesamtes bisheriges Leben gedauert bis ich zu dieser Einsicht gekommen bin. Und es ist ja auch nicht garantiert, dass jeder nach einer Weile so denkt. Es gibt unzählige Beispiele für Menschen, die nur in Rom gewohnt und gelebt haben und trotzdem stets glücklich und zufrieden mit ihrer Lage waren. Als Calena den ganzen Käse und das ganze Brot aufgegessen hatte wurde nicht lange gezögert und es wurde eine neue Platte mit Speisen herangetragen. Wenn sie wollte konnte sie essen bis sie platzte...
    Wo ich gerne hingehen würde? Gute Frage... ich habe bisher noch nicht so viel von unserem Reich gesehen. Klar, Rom und Italien kenne ich, ebenso Hispania. Und auch in Germanien war ich schon für einige Tage... ich denke wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben sollte, würde ich am liebsten in irgendeine Provinz gehen, die ich bisher noch nicht besucht habe. Davon gibt es ja einige. Zum Beispiel Britannia oder Ägypten oder so. Wobei, Britannia wär mir wahrscheinlich zu nass und kalt... da hört man ja nur das schlimmste. Crassus schüttelte etwas fröstelnd den Kopf. Nein, kalt mochte er es nicht, dann doch lieber etwas wärmer. Aber zu heißt durfte es dann auch nicht sein.


    Mit einem Grinsen sah Crassus Calenas Reaktion auf die Summe hin, die er ihr nannte. Sicher, das war auch für Crassus viel Geld, aber er würde das Geld sowieso nicht brauchen und bevor er es für eine neue Statue verschwendete, konnte er das auch investieren. Schließlich war es nichts anderes als eine Investition in die Zukunft die sich bestenfalls mit guten Kontakten und einer vorteilhaften Heirat bezahlt machen würde. Und das war Crassus auch eine Stange Geld wert: Och, du wirst sehen, das Geld wird im Handumdrehen ausgegeben sein. Das geht recht flott. Habe neulich erst wieder 5000Sesterzen für Schmuck und eine Sonnenuhr ausgegeben. War nicht ganz billig, aber du musst die Uhr mal bestaunen, sie befindet sich im Garten. Ein wahres Schmuckstück. Ich denke ich werde dir fürs Erste eine ähnliche Summe zukommen lassen. Damit solltest du dir ein paar hübsche Sachen kaufen können. Und wenn es nicht reichen sollte weißt du ja wo du mich findest. Crassus zwinkerte ihr grinsend zu. Man würde ihren Status ihr ansehen müssen, sonst wäre das mit einer vorteilhaften Hochzeit nicht mehr als nur ein Wunsch.


    Crassus erhob sich und lachte bei ihrer Frage, die eigentlich eine Forderung war und die man ihr auch kaum ausschlagen konnte: Ich will dir nichts versprechen, da zumal der Senator Purgitius Morgen abend noch vorbeikommen möchte. Aber wir werden uns morgen sicherlich sehen und wenn es etwas ganz wichtiges gibt, findest du mich meist in meinem Büro hier in der Casa. Oder du wendest dich an einen meiner Sekretäre, die wissen eigentlich immer wo ich mich gerade aufhalte. Und du, Phila er wandte sich an die Sklavin, die bisher stumm geblieben war wirst dafür sorgen, dass es Calena hier zu keinem Zeitpunkt an etwas fehlen wird. Ich möchte, dass du ihr alle Wünsche erfüllst, ehe sie an sie denkt. Crassus wandte sich wieder seiner Cousine zu: Ich wünsche dir noch eine geruhsame und erholsame Nacht. Er küsst sie auf die Stirn und und löst sich dann aus ihrer Umarmung, um die restlichen, trockenen Arbeiten zu erledigen.

    In der Schlange vor dem Brautpaar hatten sich die Caecilier unbeabsichtigt etwas von den Germanicern entfernt, womit die beiden Caecilier erst einmal alleine vor dem Brautpaar ankamen. Doch bevor es soweit war instruierte er noch seine Cousine: Lächel einfach nur freundlich und nicke ab und zu höflich. Wenn dich einer etwas fragt, antwortest du ihm mit erhobenen Kopf und erwiderst seinen Blick. Lass deine Hände einfach entspannt an der Seite baumeln. Gerade noch rechtzeit straffte Crassus seine Haltung als sie direkt vor dem Brautpaar standen und damit an der Reihe waren:


    Prudentius und Aelia, es ist mir eine Freunde mit euch diesen Hochtag begehen zu dürfen. Ich wünsche euch beiden für die Zukunft alles erdenklich Gute. Möge eure Vereinigung fruchtbar und zu eurer beiden Vorteil sein. Crassus machte eine kurze Pause und bedachte die beiden mit einem zuversichtlichen Lächeln. Darf ich euch meine bezaubernde Begleitung vorstellen? Caecilia Calena, sie ist meine Cousine.

    Für den heutigen Abend wurde die Casa Caecilia den ganzen Tag über schon fleißig geputzt und poliert. Heute sollte Crassus bescheidener Reichtum ganz besonders zur Geltung kommen. Schließlich stand heute viel auf dem Spiel. Immerhin Crassus Zukunft. Da sollte es an solchen materiellen und oberflächlichen Dingen auf keinen Fall scheitern. Andererseits durfte der Reichtum auch nicht zu offensichtlich präsentiert werden, sonst würde der Senator Crassus noch für verschwendungssüchtig und maßlos halten.


    Kurz nachdem Macer in das Atrium gebracht worden war, trat Crassus hinzu. In seiner gewohnt polierten und perfekt sitzenden Präfektenrüstung ging er mit geöffneten Händen auf den Senator zu, als Zeichen seiner Gastfreundschaft:


    Senator Purgitius! Es ist mir eine Ehre dich in meinem Heim begrüßen zu dürfen und eine wahre Freude, dass du meiner Einladung gefolgt bist.


    Ein Sklave trat ohne jedes Zeichen heran und füllte zwei Becher mit Wein.

    Aber natürlich, Prudentius. Du bist absofort ein Civis und damit nicht mehr meiner direkten Befehlsgewalt unterstellt. Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Gute und bin mir sicher, dass wir uns in Zukunft noch oft sehen werden.


    Crassus nickte dem Prudentier zu und dachte bei sich, dass ein Wiedersehen spätestens bei Balbus Hochzeit drin sein dürfte. Aber davon mal abgesehen gab es ja auch keinen Grund, warum sie sich in Zukunft nicht mehr sehen sollten. Zumindest für Crassus ging ihre Beziehung über das geschäftliche heraus und hatte auch durchaus etwas freundschaftliches, das Crassus durchaus zu pflegen gedachte.

    Crassus lauschte dem langen Vortrag des Iuniers aufmerksam und nickte sogar ab und zu als Zeichen dafür, dass er noch nicht eingeschlafen war. Aufschriebe oder Notizen machte sich Crassus aber trotzdem nicht. Und er ließ auch keine von seinem Scriba machen. Dafür sah er noch keinen Grund... und es sah gerade auch noch nicht so aus als dass sich das noch ändern würde.


    Ich will dir nichts vormachen, aber ich sehe bisher noch keinen Grund deiner Bitte nachzukommen. Ich kenne dich jetzt erst seit wenigen Minuten und auch wenn du mir schon etwas über dein Leben erzählt hast, so weiß ich immer noch nicht wer du bist. Und das bisschen was ich über dich weiß reicht mir nicht, um meinen Einfluß aufs Spiel zu setzen. Denn genau das würde ich tun, wenn ich dich dem Kaiser vorschlagen würde. Denn wenn der Kaiser meiner Bitte nachkäme und du als Tribun der Garde die Erwartungen nicht erfüllen würdest - von schlimmeren möchte ich gar nicht reden - würde das auf mich zurückfallen. Und dieses Risiko ist mir bei einem Unbekannten zu groß. Da du auch kein Empfehlungsschreiben hast, von deinem bisherigen Kommandanten zum Beispiel, kann ich deine Leistung noch nicht einmal im Ansatz einschätzen.

    Crassus hatte sich während Balbus kurzer Ansprache in den Hintergrund gezogen und von dort aus aufmerksam gelauscht. Als Balbus dann geendet hatte, trat Crassus wieder einen Schritt nach vorne und reichte Balbus als Zeichen seiner Dankbarkeit die Hand.


    Ich danke dir für deine treuen Dienste und habe noch ein kleines Geschenk für dich. '...neben den 24.000Sesterzen die zur Hälfte aus meinem Vermögen stammen', fügte Crassus in Gedanken noch hinzu.


    Auf einen Wink hin trat ein junger Bursche heran, der Balbus ein reich verziertes Gladius auf einem Kissen gebettet überreicht. Am Ende des Handknaufs war ein schwarzer Skorpionstachel eingearbeitet und auch ansonsten war das Schwert reich verziert.

    Natürlich interessiert sich das einfache Volk nicht sonderlich für die Gesichter und das Aussehen der Obersten im Staat. Ist aber auch verständlich, sie haben ja auch schon genug damit zu tun überhaupt zu überleben. Aber von denen sprach ich auch gar nicht. Ich meinte schon Männer wie wir, die sich ja viel öfters auf diesen Festlichkeitn befinden und damit auch öfters mit diesen Männern zu tun haben.


    Crassus verwunderte Sedulus Aussage etwas, dass er noch keinen Nomenclator hatte. War für einen Senator eigentlich obligatorisch, dachte sich Crassus. Doch ehe er darauf oder auf den Wein noch einmal eingehen konnte, öffnete sich schon die Porta und ein Sklave trat heraus.


    Zitat

    “Willkommen in Domus Aeliana. I'r zur 'ochzeit wollt?“


    So schaut es wohl aus, ja. einer von Crassus Sklaven trat hervor und stellte die Gruppe vor, damit der Ianitor, falls nötig, wenigstens die Namen kennen würde.

    Gemeinsam mit dem Senator Germanicus Sedulus und seiner Ehefrau passierte der noch-Praefectus Praetorio samt Cousine die Palastwache ohne jede weiteren Worte. Die wären angesichts der Position von Crassus auch nur überflüßig gewesen - genauso wie ein Prätorianer, der die Vier (die Sklaven wurden natürlich nicht mitgezählt) zur Domus Aeliana geführt hätte. Crassus kannte sich gut genug im Palast aus, um den Weg auch alleine sicher zu finden.


    Natürlich, das ist wichtigste. Es wäre allerdings auch arg peinlich, wenn man an Persönlichkeiten wie Aelius Quarto nicht grüßend vorbeigeht... und für die anderen Personen hat man ja seinen Nomenclator. Crassus lachte.


    Ich hoffe es gibt eine größere Auswahl an verschiedenen Weinen. Der Setiner hat es mir in letzter Zeit ja besonders angetan. Liegt wahrscheinlich am Alter, dass man jetzt die trockenen Weine bevorzugt.


    Crassus grinste und ließ, vor der Porta zur Domus Aeliana angekommen, seinen Blick über die anderen Gäste schweifen, die da schon auf Einlaß warteten. Er erblickte etwas weiter vorne den Senator Purgitius. Natürlich versuchte Crassus erkennen zu können, in wessen Begleitung er da war, doch trotz allem Strecken - das natürlich möglichst unauffällig geschehen musste - konnte er nichts erkennen. Naja, würde er früher oder später sowieso noch herausfinden.