Zu ihren Ausführungen die Sklaven und Sklavenaufstände betreffend nickte Crassus lediglich. Sie hatte ja durchaus recht was das anging, aber heute war wohl noch nicht der richtige Zeitpunkt um dieses Problem weiter zu erörtern. Vielleicht würde man in Zukunft noch einmal auf das Thema zu Sprechen kommen, denn es gab da sicherlich noch einiges an Gesprächsbedarf. Die Motivation der Sklaven, zum Beispiel, könnte man noch weiter erörtern. Außerdem war sich Crassus noch nicht ganz sicher, wie Calena nun wirklich zu der Sklaverei stand und würde sie dahingehend vielleicht auch noch etwas manipulieren müssen.
Ich wuchs ja in Rom auf und ging dann in die ruhmreiche Legio IX Hispana in Spanien. Als ich dann, nach vielen Jahren und im Rang eines Stabsoffiziers, nach dem Feldzug gegen Sertorius nach Rom zurückkehrte, konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass ich jemals noch einmal wo anders außer in Rom leben möchte. Doch heute... Crassus machte eine wegwerfende Handbewegung und nippt an seinem Weinbecher: Zeiten ändern sich. Wenn man in Rom nicht auch lebt, sondern nur arbeitet hinterlässt das irgendwann einmal seine Spuren. Ob ich über einen temporären Auszug aus Rom glücklich wäre? Zumindest nicht unglücklich... beantwortete Crassus dann letztlich doch noch ihre Frage.
Ihre leise Antwort auf sein Angebot war, wie schon zu erwarten war, nicht gerade das, was sich Crassus erhofft hatte. Immerhin sprach das recht deutlich dafür, dass sie sich wohl anfangs doch noch sehr zurückhalten würde. Sehr schön. Du hast sicherlich vor in den nächsten Tagen einmal Rom zu besichtigen, nicht wahr? Dann wirst du zweifellos auch über die Märkte kommen... ich werde dir ein paar tausend Sesterz mitgeben, damit du dich austoben kannst. Und wehe du bringst wieder etwas von dem Geld mit nach Hause. Er zwinkerte ihr zu und winkte einen Sklaven zu sich, den er dann entsprechend instruierte.
Naja, da finden wir auch noch etwas passendes für dich. Zu übertrieben darf es ja auch nocht sein, du willst doch auch nicht als hysterische Cousine des Präfectus Praetorio bekannt werden, oder? Er zwinkerte ihr zu und stellte bei seinem nächsten Schluck fest, dass sein Becher schon so gut wie leer war. Na gut, es war ja dann auch solangsam Zeit... früher wurde es nämlich auch nicht. Dein Zimmer wurde schon für dich hergerichtet und müsste soweit bereit sein. Du wirst von der langen Reise sicherlich noch sehr erschöpft sein. Wenn Phila dann mit dir fertig ist, sollte deinem verdientem Schlaf also nichts mehr im Wege stehen. Wenn du mich dann entschuldigst, ich sollte nämlich auch noch etwas arbeiten. Das rennt nämlich leider auch nicht weg...