Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Das werde ich; ich werde dir auch in Zukunft stets zu Diensten sein, wenn du mich benötigst. Es war und es wird mir immer eine Ehre sein dir und deinem Geschlecht Dienen zu dürfen, mein Imperator.


    Crassus grüßte den Kaiser noch und verließ dann sein Officium. Wie erwartet noch offiziell als Praefectus Praetorio, aber dafür mit einer absehbaren Restarbeitszeit. Als Crassus die Türe hinter sich geschlossen hatte seufzte er erst einmal glücklich. Den verwunderten Blick der wachhabenden Prätorianer vor der Türe würdigte Crassus mit keinem Blick und ging nach einigen Momenten los zum Procurator ab Epistulis.

    Es ist durchaus unüblich, dass sich Tribune direkt bei mir um eine Stelle bewerben - oder eben um meine Fürsprache bitten, was letztlich auf das gleiche hinausläuft. begann Crassus recht aussageschwach nachdem der Tribun geendet hatte. Gedankenverloren und den Tribun von oben bis unten musternd nimmt er dann einen großen Schluck aus seinem Becher, der da immer rumsteht.


    Ehrlich gesagt kenne ich dich nicht und auch niemanden aus deiner Familie. Ja, ich muss mich sogar anstrengen um mir überhaupt jemanden mit deinen Familiennamen ins Gedächtnis rufen zu können. Das lässt mich zumindest nicht im Freudentaumel aufspringen und dich in deine Arme schließen; wenn du verstehst was ich meine. Aber es soll auch noch nicht reichen, um dein Gesuch gleich abzulehnen, schließlich befindest du dich durch das Verschwinden dei... unseres Patrons in einer nicht einfachen Lage. Es folgte noch ein Schluck: Erzähl mir etwas über deine Person, wo kommst du her, wo hast du bisher gedient, wo hast du bislang gekämpft, welche Auszeichnungen hast du bisher erlangt und... hast du ein Empfehlungsschreiben oder so etwas dabei?

    Wie du wünscht, mein Kaiser. Ich danke dir. Crassus deutete eine Verbegung an: Ich werde mich noch heute mit deiner Kanzlei in Verbindung setzen und sie gemeinsam mit meinem Nachfolger die Kommandoübergabe Planen lassen. Hast du sonst noch irgendwelche Anmerkungen oder Wünsche, die ich dir erfüllen darf? Ich wäre mit meinen Anliegen nämlich soweit fertig.

    Crassus trat bei Sedulus Frage einen Schritt auf die Seite, um die Sicht auf Calena nicht zu versperren. Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und stellte sie dann vor, während er auf sie deutete: Das ist meine Cousine Caecilia Calena. Sie kam erst vor wenigen Tagen hier in Rom an, womit es nicht verwunderlich ist, dass du sie noch nicht kennst. Calena, darf ich vorstellen: der Senator Germanicus Sedulus.


    Nach der kurzen Vorstellung setzte sich Crassus langsam in Bewegung in Richtung Palastwache, in dem festen Glauben, dass ihm die anderen einfach folgen würden. Wenigstens würde er wie gewohnt keinerlei Unannehmlichkeiten bei der Palastwache habe. Ohja, es werden garantiert viele Leute kommen. Es ist immerhin die größte und bedeutenste Hochzeit, die es in diesem Jahr gibt. Es kommt ja selten genug vor, dass ein Plebejer in die Familie des Kaisers einheiratet, sowas muss dann natürlich entsprechend gefeiert werden. Aber wenigstens muss man sich dann keine Sorgen um den Weinvorrat machen, da wurde garantiert nicht gespart. meinte Crassus mit einem Lachen.

    Zu ihren Ausführungen die Sklaven und Sklavenaufstände betreffend nickte Crassus lediglich. Sie hatte ja durchaus recht was das anging, aber heute war wohl noch nicht der richtige Zeitpunkt um dieses Problem weiter zu erörtern. Vielleicht würde man in Zukunft noch einmal auf das Thema zu Sprechen kommen, denn es gab da sicherlich noch einiges an Gesprächsbedarf. Die Motivation der Sklaven, zum Beispiel, könnte man noch weiter erörtern. Außerdem war sich Crassus noch nicht ganz sicher, wie Calena nun wirklich zu der Sklaverei stand und würde sie dahingehend vielleicht auch noch etwas manipulieren müssen.
    Ich wuchs ja in Rom auf und ging dann in die ruhmreiche Legio IX Hispana in Spanien. Als ich dann, nach vielen Jahren und im Rang eines Stabsoffiziers, nach dem Feldzug gegen Sertorius nach Rom zurückkehrte, konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass ich jemals noch einmal wo anders außer in Rom leben möchte. Doch heute... Crassus machte eine wegwerfende Handbewegung und nippt an seinem Weinbecher: Zeiten ändern sich. Wenn man in Rom nicht auch lebt, sondern nur arbeitet hinterlässt das irgendwann einmal seine Spuren. Ob ich über einen temporären Auszug aus Rom glücklich wäre? Zumindest nicht unglücklich... beantwortete Crassus dann letztlich doch noch ihre Frage.


    Ihre leise Antwort auf sein Angebot war, wie schon zu erwarten war, nicht gerade das, was sich Crassus erhofft hatte. Immerhin sprach das recht deutlich dafür, dass sie sich wohl anfangs doch noch sehr zurückhalten würde. Sehr schön. Du hast sicherlich vor in den nächsten Tagen einmal Rom zu besichtigen, nicht wahr? Dann wirst du zweifellos auch über die Märkte kommen... ich werde dir ein paar tausend Sesterz mitgeben, damit du dich austoben kannst. Und wehe du bringst wieder etwas von dem Geld mit nach Hause. Er zwinkerte ihr zu und winkte einen Sklaven zu sich, den er dann entsprechend instruierte.


    Naja, da finden wir auch noch etwas passendes für dich. Zu übertrieben darf es ja auch nocht sein, du willst doch auch nicht als hysterische Cousine des Präfectus Praetorio bekannt werden, oder? Er zwinkerte ihr zu und stellte bei seinem nächsten Schluck fest, dass sein Becher schon so gut wie leer war. Na gut, es war ja dann auch solangsam Zeit... früher wurde es nämlich auch nicht. Dein Zimmer wurde schon für dich hergerichtet und müsste soweit bereit sein. Du wirst von der langen Reise sicherlich noch sehr erschöpft sein. Wenn Phila dann mit dir fertig ist, sollte deinem verdientem Schlaf also nichts mehr im Wege stehen. Wenn du mich dann entschuldigst, ich sollte nämlich auch noch etwas arbeiten. Das rennt nämlich leider auch nicht weg...

    Crassus überreichte dem Prudentier alle Geschenke persönlich und zu guter letzt die Entlassungsurkunde.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH
    TIBERIUS PRUDENTIUS BALBUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VII KAL OCT DCCCLVIII A.U.C. (25.9.2008/105 n.Chr.).


    AUS DEM DIENST IM
    EXERCITUS ROMANUS
    EHRENVOLL


    FÜR SEINE TREUEN DIENSTE WIRD IHM EIN DONATIVUM IN HÖHE VON
    CXX AUREII
    SOWIE DIE
    HASTA PURA
    VERLIEHEN




    Als alle Geschenke übergeben waren reichte Crassus Balbus seine Hand: Wenn du möchtest, kannst du jetzt auch noch ein paar Worte verlieren.

    Crassus ließ bei ihrer Frage seinen Blick nochmals über die Gäste schweifen. Waren wohl hauptsächlich Ritter, Crassus meinte aber auch ein paar, unwichtige Senatoren erkennen zu können. Wahrscheinlich alte Freunde von Prudentius Commodus, dem ermordeten Consul und Vater des Bräutigams. Einige, aber nicht alle. Und die, die ich kenne kenne ich nur flüchtig. Vom Sehen und Grüßen halt. Sie spielen allerdings nur die zweite Rolle im Staat. Die brauchst du nicht weiter beachten Crassus dreht sich demonstrativ etwas von ihnen ab und damit Calena zu. Mit einem Zwinken fuhr er fort Da wirst du heute noch ganz andere Männer kennen lernen. Mindestens einen der amtierenden Consule, zum Beispiel. Crassus nickte seiner Großcousine zu und der Nomenclator, der sich zu Crassus Ohr beugte und ihm etwas zuflüsterte, bestätigte seine Vermutung, dass es sich da drüben nur um unwichtigere Römer handelte. Der Sklave kannte von manchen nicht einmal den Namen.


    Im Gegensatz zu dem nächsten Gast, der auf der Bildfläche trat: Ah, Senator Germanicus Sedulus! Crassus strich über Calenas Arm und deutete ihr so an ihm zu folgen. Er ging einige Schritte auf den Senator und seine Gattin zu. Das war genug Zeit für den Nomenclator um Crassus den passenden Namen zu sagen: Samt Gemahlin Germanica Paulina, nicht wahr?

    Ah Princeps Praetorii. Crassus wandte sich von dem Tribun der zweiten Kohorte ab und zu seinem baldigen wieder-ehemaligem Lagerchef: Wir haben gerade über dich gesprochen. Wie könnte es auch am heutigen Tag anders sein? Ich hoffe du bereust deine Entscheidung noch nicht... Crassus grinste etwas und wandte sich dann von seinem Princeps ab und den Soldaten, die vor ihm aufgereiht waren und von den Reitereinheiten flankiert wurden, zu. Er breitete seine Arme aus als Zeichen, dass er jetzt Sprechen wollte. Die wenigen geflüsterten Gespräche, die bis jetzt noch nicht eingestellt waren, wurden spätestens jetzt eingestellt:


    Heute... *hust* heute verliert die Garde zum zweiten Mal einen Mann, auf den sich ein jeder Soldat tagtäglich verlassen konnte. Egal ob es um die Anschaffung der Nahrungsmittel oder um das nötige Schanzzeug, ob es um Ausrüstungen oder ganze Rüstungen ging, der Princeps Praetorii Prudentius war stets für die Garde da und versorgte sie neben dem alltäglichen Bedarf auch mit exotischen Nahrungsmitteln, von denen die Grenz-Legionen nur träumen können. Ab heute wird es allerdings nicht mehr zu seinen Aufgaben gehören, sich um unsere Begehren zu kümmern, da er heute die Garde verlassen wird.
    Er wird mit diesem Schritt vorerst aus dem Militärdienst des Kaisers austreten und damit eine lange und sehr erfolgreiche Militärkarriere zu einem vorläufigen Ende bringen. Nehmt euch diesen Mann zum Vorbild und versucht ihm nachzueifern. Und ja, vielleicht werde ich eines Tages die gleichen Worte über einen von euch sprechen können.

    Crassus drehte sich seitlich und stand somit wieder zu dem Prudentier:
    Ich danke dir für deine Mühen und Bemühungen im täglichen Lagerleben, aber auch für deine Führungsqualitäten, die du bewiesen hast, als ich fernab von Rom den Kaiser vertreten durfte. Es ist schade, dass du die Garde verlässt, doch hast du dir ein ruhigeres Leben mehr als nur verdient. Nimm als Zeichen der Dankbarkeit und im Namen des Kaisers diese Geschenke, auf dass du uns gut in Erinnerung hälst.


    Einige Sklaven traten heran und brachten die Abschiedsgeschenke. Darunter waren die Hasta Pura, eine etwas größere Holzschatulle auf der ein Skorpionstachel eingearbeitet war, sowie natürlich die Entlassungsurkunde.

    Ja, genau. Crassus nickte und kramte derweil in seinem Gedächtnis nach den Einzelheiten, die er zwar auswendig gelernt, aber deshalb trotzdem nicht wirklich präsent waren:


    Anfangs noch als Primus Pilus in der Prima. Durch seine besonders ausgezeichnete Taten in den Schlachten, so soll er zum Beispiel heldenhaft das Feldzeichen verteidigt haben, erhielt er dann erst die bronzene und im Anschluß, noch während des Feldzugs, die silbere Torques. Und um seinen herausragenden Taten gerecht zu werden wurde er darüberhinaus noch zum Praefectus Castrorum befördert. Man kann also mit Recht behaupten, dass er sein kämpferisches Können auf dem Feldzug unter Beweis gestellt hat.

    Das Problem mit der lästigen Kleidungssuche kannte Crassus selbstredend nicht. Rüstung polieren lassen, eine frischa Tunika anziehen und sich sonst noch mit einigem Schmuck beladen; störende Zusätze wie Helm dabei weglassen und fertig ist der Präfekt für eine Hochzeit. Oder irgendwie so ähnlich. Schwieriger war dagegen die Wahl eines Geschenkes. Für einen Mann, der wie Balbus im Prinzip alles hat, ein passendes Geschenk zu finden war eine Kunst für sich. Eine, die Crassus allerdings nicht wirklich beherrschte. Doch war das heute ja noch nicht gefordert, sondern erst morgen, beim Abschluß der Feierlichkeiten... so plagten ihn zumindest heute noch nicht die Sorgen ob der Richtigkeit seines Geschenkes.


    Der Kaiser? Oh, lass dich überraschen. erwiderte Crassus mit einem kleinen Schmunzeln. Er wusste es aber auch nicht besser, da Valerian gemeint hatte, dass er es von der Tagesform abhängig macht ob er kommt oder nicht. War irgendwie auch verständlich, schließlich waren so Hochzeiten schon als normaler Gast anstrengend. Wie anstrengend sollten sie dann erst für einen Kaiser sein? Sollte er kommen und die Feier begehen werde ich dich ihm sicherlich vorstellen, klar. Das erste Mal, dass du ihn sehen würdest, hm? hakte Crassus unnötigerweise nach, als die Sänfte die Stufen zum Palasteingang erreichten. Mit der Hilfe eines Sklaven kletterte Crassus aus der Sänfte und half dann seiner Großcousine beim Aussteigen. Mit einem kurzen 'Salvete' grüßte er dann die anderen Gäste, die schon vor dem Palast warteten.

    Crassus verfolgte den Bericht wieder sehr aufmerksam und nickte an manchen Stellen zufrieden, an anderen zeigte er gar keine Reaktion. Zum Abschluß gönnte er sich noch einen Schluck Wasser.


    Sehr gut, gute Arbeit. Alles andere als das Ergebnis hätte mich auch sehr verwundert, ja gar bestürzt. Vernichte sämtliche Berichte, Zwischenberichte, Protokolle und Korrespondenz diesen Fall betreffend. Komplett. Es wird kein Abschiedsbericht für das Tabularium Occulutum benötigt. Ich denke das war dann alles? Dann kannst du wied... Crassus hielt inne als sich sein Sekretär zu ihm beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte:


    Achja, eventuelle Spesen und sonstige Geldausgänge und -transfers müssen natürlich auch noch "korrigiert" werden. Lass dir dafür eine plausible Operation einfallen. Gibt es sonst noch etwas?

    Als Crassus mitgeteilt wurde, dass alle gerufenen Männer angetreten waren, nickte er zufrieden. Er ließ seinen Blick langsam über die Reihen der Männer schweben ehe er sich einem Schreiber zuwandte:


    Hol den Princeps Praetorii. Sage ihm, dass es jetzt soweit ist.

    Misenum? Hm, wäre eine Idee, aber ob das eine langristige Lösung ist müsste man dann sehen. führte Crassus für einen Moment die Gedanken des Kaisers fort, ehe er sich die Beantwortung seiner kaiserlichen Frage widmete:


    Mein Klient und der Tribunus Cohortis Praetoriae Artorius Avitus. Er versieht derzeit noch seinen Dienst in der fünften Kohorte der Garde und scheint mir für noch größeres geschaffen zu sein. Die nötige Qualifikationen, wie Examen Quartum, absolviert er gerade und alles andere als ein bravoröses Bestehen wäre eine Enttäuschung. Über Kampferfahrung verfügt er auch. Ich bin der Meinung, dass er der beste Kandidat für diesen Posten ist und habe uneingeschränktes Vertrauen in ihn.

    Crassus lauschte mehr oder weniger aufmerksam dem mündlichen Bericht des Tribuns. Da es keine Besonderheiten gab, die seiner Aufmerksamkeit bedarfen, nickte er zufrieden. Schon weniger Arbeit, die man delegieren musste.


    Sehr gut. Wie ich sehe hast du deine Einarbeitungsphase also wie erwartet schnell und erfolgreich absolviert und damit auch hinter dich gebracht. Du kannst fortfahren.


    Und mit einer lässigen Handbewegung unterstrich er seine Worte. Denn es war offensichtlich, dass der Tribun noch nicht mit allen Berichten fertig war.

    Ah Tribun. Crassus deutete dem Artorier an etwas näher heranzutreten. Bericht erstatten? Mit einem kleinen Fragezeichen über der Stirn sah er zu seinem Tribun. Erst als sich ein Sekretär, der gerade in Crassus Officium war, sich zu ihm herunter beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte verschwand das Fragezeichen. Ahh, ich erinnere mich. Sprich.

    Crassus ließ sich von ihrem netten Lachen anstecken und begann ebenfalls, etwas verhalten zu lachen: Ich glaube auch nicht, dass sie sich hier beschweren können. Sie haben anständige Kleidung, bekommen genug zu Essen und es regnet ihnen nicht auf Kopf - was können sie schon mehr wollen? Da habe ich in meiner Zeit als Legionär schon ganz andere Zustände erlebt und vorallem überlebt. Und geschadet hats mir auch nicht. Crassus nippte an seinem Weinbecher und lauschte dann ihren Worten über ihren Wunsch längerfristig in Rom zu bleiben. Er nickte langsam und verständnisvoll ehe er zu einer Antwort ansetzte: Das ist natürlich nur zu verständlich. Man muss Rom mit den eigenen Augen betrachtet haben, ehe man behaupten kann, dass man gelebt hat. Aber es wird auch für dich noch die Zeit kommen, in der du wünscht Rom für eine Weile verlassen zu können. Glücklich bist du, wenn du dir deinen Wunsch dann erfüllen kannst. Die letzten Worten sprach Crassus sehr in gedankenversunken und es wäre, wenn die Dialogsituation nicht so klar gewesen wäre, nicht eindeutig zu klären gewesen, ob er nicht doch nur einen Monolog führte.


    Würde mich sehr freuen. Dann gibt es wenigstens irgendeinen hier in Rom, der die Casa und ihre Vorzüge nutzt. Sonst unterhalte ich die ganze Chose hier ja nur aus Spaß an der Freud'. Crassus zwinkerte ihr zu und verdeutliche dann seine Worte noch etwas: Also wenn du mal irgendetwas brauchst oder auf etwas bestimmtes Hunger hast, scheue dich nicht einen meiner Sklaven damit zu beauftragen. Da manche von ihnen sowieso Zugriff auf mein Vermögen haben, sollte die Erfüllung deiner Wünsche höchstens eine Frage der Zeit sein. Crassus ging zwar nicht davon aus, dass sie schon von Anfang an so leben würde wie sie es wollte und zumindest anfangs noch ziemlich schüchtern im Umgang mit seinem Geld sein würde, aber er hätte auch nichts dagegen wenn sie sich diese falsche Bescheidenheit sparen würde. Es gab ja auch keinen Grund dazu. Im Verhältnis zu den reichsten des Reiches war Crassus ja dann auch nicht die größte Nummer, aber Angst um seine finanzielle Zukunft musste er sich auch nicht machen.


    Ach, dass du bei den Speisen wählerisch wirst, kriegen wir auch noch hin meinte Crassus mit einem Zwinkern, da sie das so ja garantiert nicht gemeint hatte Jede Dame brauch einen gewissen, völlig grundlosen Tick, durch den sich auszeichnet. Zum Beispiel wenn man völlig grundlos auf ein gewisses Gewürz allergisch reagiert, aber dabei darf mans natürlich nicht übertreiben. Und schwuppdiwupp is man im Gespräch. So einfach geht das... Crassus lachte und fürte seinen Becher an seine Lippen und streifte seine Sklavin Phila mit einem kurzen Seitenblick, da diese noch nicht gleich antworten oder etwas erwidern wollte.

    Crassus seufzte bei den Worten des Tribuns. So sehr er auch seine Sorge teilte, so wenig Lust hatte er die Auskunft für Jedermann zu spielen. Dementsprechend ausführlich fiel auch seine Antwort aus:


    Wenn du der Meinung warst, dass ich dir etwas konkretes und gewisses zum Verbleib des Senators sagen kann, dann muss ich dich enttäuschen. Die Informationen aus dem Osten sind selbst für mich nur Gerüchte, die an mein Ohr dringen und über deren Wahrheitsgehalt ich höchstens mutmaßen kann. Der Triumphator Decimus möchte sich doch demnächst aufmachen und versuchen Licht in das Dunkel zu bringen... ich hoffe nur, dass es dort nicht stark genug windet, um sein Licht zu löschen.
    Crassus machte eine kurze Pause und nippte an seinem Wasserbecher. Er wollte die Sache noch mit einer persönlichen Meinung abrunden:
    Aber ich guter Hoffnung, dass der Senator Decimus Livianus noch lebt und mittel- oder langfristig zurück in das Reich kehren wird.