Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Das ist er tatsächlich noch nicht. Aber manchmal ist das vielleicht gar kein Fehler, wenn man nicht schon über Jahre an die bestehenden Denkmuster gewöhnt wurde. So kommt mit so einer Übergabe doch auch immer wieder ein frischer Wind in eine Einheit. Crassus leerte seinen Weinbecher: Aber ich teile deine Einschätzung bezüglich seiner Fähigkeiten, ansonsten hätte ich mich wohl auch nicht beim Kaiser für ihn eingesetzt und ihn zu meinem Klienten genommen. Das wollte Crassus zumindest noch betont haben, um den Senator zu zeigen, dass er, auch wenn er bald nicht mehr Präfekt der Prätorianer war, dort sicherlich alles andere als machtlos sein würde.


    Senator, er ist schon spät und ich möchte deine kostbare Zeit nicht länger als nötig verschwenden. bei diesen Worten erhob sich Crasus Ich danke dir für deinen Besuch und das nette Gespräch mit dieser überaus erfreulichen Übereinkunft. Ich freue mich schon darauf bald dein Gast sein zu dürfen.

    Das ist tatsächlich eine gute Frage, Calena. Ich weiß auch nicht so recht. So wie es aussieht hatten jetzt dann solangsam alle Gäste Gelegenheit das Brautpaar zu begrüßen, weshalb es eigentlich bald los gehen sollte. Denn so eine Hochzeit ist ja eine ziemlich langwierige Sache, vorallem wenn sie so groß ist wie diese, da kann man es sich fast nicht erlauben dem Zeitplan hinterherzuhinken. Aber da müssen wir uns wohl keine Sorgen machen. Das Brautpaar hat garantiert Bedienstete die streng darauf achten, dass der Plan eingehalten wird. Als Crassus so seinen Blick durch den Raum schweifen ließ erblickte er den etwas abseitsstehenden amtierenden und wichtigeren Consul Aelius Quarto. Kurzentschlossen fasste er Calena am Arm, zwar nicht sonderlich fest aber doch bestimmend, und ging mit ihr gemeinsam zu dem Consul herüber, der, entgegen aller Gewohnheit, gar nicht umlagert schien. Auf dem Weg zu dem Magistraten erzählte Crassus Calena noch schnell die wichtigsten Fakten: Also der Mann, zu dem wir gleich gehen, ist Aelius Quarto. Der Bruder des Kaisers und amtierender Consul. Seine Frau heißt Aelia Adria, sie war über Jahre hinweg Leiterin der Schola Atheniensis. Für mehr Informationen reichte der kurze Weg zum Consul auch gar nicht, wollten die beiden nicht Gefahr laufen, dass Quarto noch mitbekam wie Crassus Calena mit Informationen austattete. Stattdessen legte Crassus ein Lächeln auf und schritt auf den Consul zu: Consul Aelius! Es ist mir ja schon beinahe peinlich, doch hatte ich bislang noch gar keine Gelegenheit dir zu deinem überwältigenden Wahlergebnis zu gratulieren! Herzlichen Glückwunsch zu diesem herausragenden Wahlergebnis.

    Ich freue mich schon jetzt darauf, Senator. Crassus nickte Macer bestätigend zu und würde im fokgnden sicherlich keine Probleme haben sich den Termin zu merken.


    Ein genauer Termin steht noch nicht fest, aber demnächst wird sie wohl vollzogen werden. Meine Nachfolge wird ein Tribun aus der Garde antreten. Crassus nippte an seinem Weinbecher um die Spannung zumindest ein wenig zu steigern: Du kennst ihn. Er hat erst kürzlich sein viertes Examen an der von dir geleiteten Akademie gemacht. Es ist Artorius Avitus.

    Die letzte Anspannung, die Crassus noch in sich trug, fiel bei Macers erlösenden Worten von Crassus. Erleichtert - denn es sah zwar bis zu letzt nicht schlecht aus, aber Crassus hatte nie das Gefühl gehabt, dass schon davor alles in trockenen Tüchern gewesen ist - nahm er einen Schluck aus seinem Weinbecher; das dabei zufällgerweise auch noch sein fröhliches Lächeln ein wenig versteckte. Deine Worte ehren und freuen mich, Senator. Er nickte ihm zu und schob seinen Teller des letzten Ganges auf die Seite als Zeichen für die Sklaven, dass das Essen damit beendet sein sollte.


    Dessen war ich mir natürlich bewusst. Doch bin ich mir auch sicher, dass dein Wort bei ihr trotzdem Gewicht haben wird und sie deinen Ratschlag sicher nicht ignorieren wird. Ich danke dir dafür. Er nickte ihm abermals zu und dachte dann einige Momente über einen passenden Termin nach: Nun ich dürfte die Tage noch ziemlich beschäftigt sein, schließlich bringt so eine Kommandoübergabe auch einiges an Arbeit mit, doch dürfte das gröbste bis nächste Woche erledigt sein. Was hälst du vom ANTE DIEM V KAL NOV DCCCLVIII A.U.C. (28.10.2008/105 n.Chr.)?

    Ich bitte darum. Abgesehen vom Kaiser und meinem Nachfolger wissen nur ganz wenige von diesem Schritt, den ich bald vollziehen werde. Und ich glaube es wäre mir auch liebsten, wenn das so bleibt, bis ein fester Termin steht. Auf der anderen Seite habe ich dich natürlich von diesem Schritt informieren müssen, damit du eine Entscheidung unter Abwägung aller Umständung treffen kannst.


    Crassus griff zu einem Stück Brot und beendete damit für sich den zweiten Gang. Er hoffte, dass Macer seine Ehrlichkeit zu Schätzen wusste und ihm auch positiv anrechnen würde. Aber Crassus hätte ja auch nichts anderes machen können. Er kann auf der einen Seite ja nicht eine Verbesserung der Beziehung zwischen den Purgitiern und den Caeciliern anstreben, wenn er auf der anderen Seite diese Verbesserung auf einer Lüge oder zumindest nur der halben Wahrhet aufbauen möchte.


    Das werde ich dann selbstverständlich machen, wenn du zu dem Schluß kommst, dass einer engeren Verbindung unserer Häuser keine unüberwindbaren Hindernisse im Wege stehen.

    Auch wenn Crassus das Gefühl hatte, dass Calena ihm nicht alles erzählt hatte, so wollte er es doch vorerst dabei belassen. Schließlich war sie ja nicht in der Castra in einem seiner Carcer und wurde dort verhört. Sie waren immer noch auf einer Hochzeit und früher oder später würde Crassus ja sowieso noch herausfinden können, was es mit diesem Patrizier auf sich hatte: Ach so ist das. Na gut. Das klang zwar nicht wirklich überzeugt, aber das war Crassus ja auch nicht. Er wandte sich an den Sklaven und nahm sich einen der angebotenen Becher. Er verschüttete einige Tropfen für die Götter und schenkte sich im Anschluß selber einen Schluck, während er seinen Blick durch die Hochzeitsgesellschaft wandern ließ. Irgendwie, so fand er, ging die Hochzeit nur sehr langsam und träge voran. Aber das blieb bei Feierlichkeiten dieser Größe wohl kaum aus, da dauerte es eben eine Weile bis die einzelnen Abschnitte abgearbeitet waren.
    Doch diese Gedanken waren sowieso schon wieder vergessen als Calena wieder das Gespräch auf den Tiberier brachte. Crassus fand die abermalige Frage schon sehr befremdlich, weshalb er nicht gleich antwortete sondern erst noch einmal einen Schluck Wein nahm. Das Interesse von Calena an diesem Mann, den sie angeblich nur nach dem Weg gefragt hatte, war schon sehr auffällig. Er würde das bei Gelegenheit mal genauer untersuchen müssen. Nein, weiß ich tatsächlich nicht. erwiderte er dann und machte somit recht deutlich, dass er jetzt im Moment auch keine Lust mehr hatte über den Mann zu reden. Das würde er mal später in Ruhe noch einmal ansprechen, aber nicht mehr hier auf dieser Feier.

    Da Crassus schon wieder vergessen hatte wie der Procurator hieß, nickte er lediglich. Da es ja nicht so viele Procurator ab epistulis gab war sich Crassus auch so sicher, dass der Tribun den richtigen finden würde. Sehr schön. Wie du dir sicher denken kannst, ist mir viel daran gelegen, dass das Ganze recht bald über die Bühne geht. Aber Crassus schmunzelte als er seinen Blick über Avitus wandern ließ: das wird dir kaum anders gehen. Im Gegenteil, du wirst diesen Tag ja noch mehr herbeisehnen. Aber das ging mir damals nicht anders.


    Gut, Tribun, ich denke dann hätten wir soweit alles besprochen, sodass ich dich wieder alleine lassen kann...


    Crassus wartete noch kurz ab, ob der Tribun noch etwas sagen, fragen oder anmerken wollte.

    Crassus nickte bei Macers Einschätzung von Philogena zustimmend. Sowohl bei der Zusammenfassung ihrer positiven Eigenschaften und Arten, aber auch bei den Punkten, die Macer etwas kritisch oder zumindest noch ausbaufähig sah. Und genauso teilte er seine angedeuteten Bedenken bezüglich der Art und Weise wie es überhaupt zu der Situation gekommen war, die dazu führte, dass sich Philogena und Crassus kennen lernten. Auch wenn die Situation im nachhinein betrachtet auch etwas glückliches hatte, so hätte ich mir doch auch einen konventionelleren Weg des Kennenlernens gewünscht. Aber wie auch immer, ich gehe davon aus, dass sie wenigstens nun für die Zukunft weiß, wie so eine gedankenlosigkeit auch enden kann und dementsprechend in Zukunft besonnener handeln wird.


    Crassus musste bei Macers Frage darauf achten sich nicht zu Verschlucken. Es war ja schon beinahe beunruhigend wie zielsicher sich Macer nach Crassus Zukunft erkundigte, wo dieser doch gerade erst vor wenigen Tagen mit dem Kaiser darüber gesprochen hatte. Entweder hatte der Senator ein ähnlich gutes Informationsnetz wie er es als Prätorianerpräfekt hatte oder aber es war reiner Zufall gewesen, dass Macer diese Frage in diesem Zusammenhang stellte. Wie auch immer, früher oder später hätte Crassus den Senator ja über diese Veränderung in seinem Leben informieren müssen - auch wenn das seine Chance auf eine Hochzeit mit Philogena nicht gerade verbessern würde. Interessant, dass du es gerade ansprichst. Ich habe mit dem Kaiser erst kürzlich genau über diesen Punkt gesprochen... genau genommen bat ich um meine Entlassung aus dem Dienst bei den Prätorianern. Sicherlich kein üblicher Schritt, aber ich ware nun lange in diesem Amt und sehe die Zeit für eine Veränderung gekommen. Ich kann dir zwar noch nicht genau sagen was ich nach meiner Entlassung machen werde, doch werde ich mich nicht dem Rosenzüchten hingeben, sondern habe auch in Zukunft vor dem Reich und dem Kaiser zu dienen. Aufgaben gibt es ja auch für einen ehemaligen Prätorianerpräfekten genug. Scherzt er dann etwas verlegen, bevor er sich seiner Portion auf dem Teller widmet.

    Crassus grinste bei Avitus Reaktion ein wenig. Auch wenn er sich nicht mehr daran erinnern konnte, wie er sich verhalten hatte als man ihn von seiner bevorstehenden Ernennung informiert hatte, so war er sich doch recht sicher, dass er sich nicht anders gefreut hat. In so einer besonderen Situation reagierten wohl alle Menschen gleich. Mit einem breiteren Grinsen schüttelte er Avitus Hand und hoffte, dass er sich immer daran erinnern würde, wer ihm diesen Posten verschafft hat.
    Ich weiß noch nicht genau was ich jetzt machen werde. Erst einmal die Ablösung und Kommandoübernahme gut überstehen und dann sieht man weiter.
    Ganz so planlos für die Zukunft wie es wirkte war Crassus dann doch nicht, doch da noch nichts feststand wollte Crassus keine Gerüchte verbreiten und beließ es dabei. Aber wo wir es gerade von der Übergabezeremonie haben: du sollst gemeinsam mit dem procurator ab epistulis diese Feierlichkeiten organisieren und leiten. Diese Feierlichkeiten sollen auch eine entsprechende Ehrung meiner Person beinhalten. Ich habe mit dem Procurator schon getroffen und ihn darüber informiert.

    Da wir uns recht lange miteinander unterhalten haben, haben wir dementsprechend natürlich auch über vieles gesprochen. Crassus machte eine kurze Pause und nahm ein paar Schlücke aus seinem Becher. Macers Frage, so fand Crassus, konnte sehr viel bedeuten. Zum einen könnte Macer so herausfinden wollen, wie genau Crassus seiner Cousine zugehört hatte und wie wichtig ihm damit dieses Gespräch war. Zum anderen könnte er durch die Frage auch herausfinden wollen, ob Philogena vielleicht etwas gesagt hat, was sie besser nicht gesagt hätte und wie gut sie sich schon in das gesellschaftliche Leben in Rom eingegliedet hat. Und drittens würde Macer so herausfinden wie diskret Crassus mit dem zweiten Punkt umgehen würde.
    Wir haben natürlich ein wenig über ihre Herkunft und über meinen Lebensweg geplaudert. Wir haben es dabei selbstverständlich auch einmal von dir gehabt, schließich warst du uns als herausragendes Mitglied der Gens Prugitia sowie der römischen Oberschicht ein gemeinsamer Bekannter. Und ansonsten haben wir eigentlich nur ein wenig geredet und uns miteinander bekannt gemacht. Weniger durch die Gesprächsthemen als durch die Art des Redens und der Gestik an sich. Da Crassus seine bisherigen Worte recht inhaltlos fand, fuhr er, nachdem er sich einen Teller neu befüllt hat, fort um zu zeigen, dass er doch etwas behalten hat: Ich muss gestehen, dass ich bis dato nicht wusste, dass ein Zweig deiner Familie in Cremona ansässig ist. Doch trotz dieses Geburtsortes, der daraus resultierenden Unerfahrenheit im gesellschaftlichen Leben Roms und ihrer Jugendlichkeit kam sie mir schon recht sicher im Umgang mit Würdenträgern vor. Auch ihr Geschick im Gespräch mit anderen Römern hat mich beinahe beeindruckt. Natürlich hat man an manchen Stellen noch bemerkt, dass sie da noch nicht so erfahren ist, doch dürfte sie das schnell nachholen, so wie ich sie einschätze. Sie ist ja noch sehr jung und dafür bewegte sie sich schon ziemlich selbstsicher.


    Damit hatte Crassus macers Frage zwar nur teilweise beantwortet, aber Crassus hat sich auch nicht vorstellen können, dass Macer nun eine großangelegte inhaltliche Zusammenfassung wollte. So hat Crassus zumindest noch ein paar positive Eindrücke von Philogena untergebracht, die seine Entscheidung an Macer diese Bitte zu richten, vielleicht nachvollziehbarer machen würde.

    Tribun, ich will es kurz machen. Crassus gab einem anwesenden Scriba ein Zeichen den Raum zu verlassen und schloss dann hinter diesem die Türe: Wie bei unserem Abendessen schon angekündigt, habe ich mich heute um meinen Rücktritt und deine Einsetzung gekümmert. Der Kaiser hat beidem zugestimmt... Herzlichen Glückwunsch, noch-Tribun.


    Mit einem triumphierenden Lächeln - so als ob er sagen wollte, dass er mit seiner Entscheidung ja wohl absolut alles richtig gemacht hat - reichte Crassus dem Artorier seine Hand.

    Wie ihr die Aufgaben aufteilt ist mir freilich egal. Nur solltest du als Vertreter der kaiserlichen Kanzlei diesem Posten auch gerecht werden. Schließlich ist der Praefectus Praetorio nicht irgendein Kommandeur einer Legion in der tiefsten Provinz. Und wenn du dafür die ein oder andere Nacht durcharbeiten musst, dann ist es eben so. Nicht ohne Grund werden dir Mitarbeiter gestellt, die dir unter die Arme greifen sollen. Wenn sie nicht reichen, solltest du deren Organisation überdenken und gegebenenfalls straffen.


    Crassus krazte sich am Hinterkopf und sah zu dem Procurator vor sich herunter, der sich dann schon wieder seiner Arbeit widmete. Tss. Mit einem Kopfschütteln und einem gemurmelten, aber nicht unverständlichen überhebliches Gesindel drehte sich Crassus um und machte Anstalten das Officium zu verlassen.

    Ahja? Crassus hob eine Augenbraue und brachte damit sein Unverständnis auch gut sichtbar zum Ausdruck. Ihr Blick und ihr Schmunzeln, das er beides nicht so recht verstand, trugen allerdings auch nicht wirklich zu Klärung der Verwirrung bei. Im Gegenteil, irgendwie fühlte sich Crassus ein wenig veräppelt oder so als ob er etwas hätte mitbekommen müssen, es aber absolut nicht hat. Du hast ihn kennen gelernt als du ihn nach dem Weg gefragt hast? Das klang für Crassus nicht gerade sonderlich glaubwürdig beziehungsweise nachvollziehbar: Wie muss man sich das Vorstellen? 'Salve, mein Name ist Caecilia Calena, wie heißt du? Wo gehts denn zur Casa des Praefectus Praetorio?' Ich meine, wenn du nach dem Weg fragen lässt, stellst du dich doch nicht vor. Und ich wüsste auch nicht, dass der Tiberier mit einem Namensschild herumläuft. Würde mich zwar nicht wundern, aber... Crassus hatte den letzten unvollständigen Satz schon recht undeutlich und leise und mehr zu sich selber ausgesprochen, da er ja nur bedingt etwas mit der Thematik - woher sie den Patrizier den kannte - zu tun hatte. Das interessierte Crassus jetzt schon. Er musste es ja wissen, wenn die Patrizier etwas planen sollten... und bei denen wusste man nie,


    Auf ihre Frage nach einem Getränk ging Crassus natürlich dabei nicht weiter ein. Das wurde nicht geholt, so etwas sollte gebracht werden und genau so war es. Nach einem kurzen suchenden Blick von Crassus trat ein Sklave heran und bot den beiden Wein an.

    Crassus Nerven waren während der kurzen stillen Phase, die Macer brauchte um eine Antwort zu formulieren, natürlich zum Zerreißen gespannt. Macer hätte ja auch gleich rigoros Nein sagen können, da er sie zum Beispiel schon versprochen hatte oder auf eine andere Partie, zum Beispiel einen Patrizier, wartete. Aber nach seinen Worten entspannte sich Crassus wieder etwas mehr. Es war zwar kein 'na klar', das wäre aber so oder so in jedem Fall nicht drin gewesen. Ochja, ich glaube in meinem Alter kann man dann auch nich mehr von schnell entschieden sprechen... scherzte Crassus begleitet von einem verhaltenen Lachen. Ihm war schon klar wie Macer das gemeint hatte, aber so direkt zustimmen wollte Crassus dann auch nicht. Aber dass er sich recht schnell entschieden hat, stand außer Frage. Immerhin hatte er die junge Purgitia gerade einmal zwei Mal gesehen: einmal zufällig auf der Straße und einmal mehr oder weniger zufällig bei der Hochzeit des Prudentius Balbus. Allein dadurch eine so weitreichende Entscheidung zu treffen war natürlich nicht alltäglich, wenn auch sicher nicht unüblich.


    Nun das Treffen war natürlich ein absolut überraschendes und nicht geplantes, dementsprechend fühlte ich mich zu erst etwas überrumpelt. Es ist ja nicht gerade üblich eine Tochter aus so einem guten Haus auf diesem Wege kennenzulernen. Doch nachdem sich diese erste Verwunderung gelegt hat, hatte ich die Möglichkeit deine Cousine in einem Gespräch etwas genauer kennen zu lernen. Dass ich viel von ihr und deiner Familie halte ist schon fast unnötig zu erwähnen, Senator, denn sonst würden wir nicht hier bei einem guten Wein und einem Essen sitzen. Bei diesen Worten kamen ein paar Diener und räumten den ersten Gang ab. Kurz darauf wurde - gemeinsam mit einem neuen, auf das Essen abgestimmten Wein - die Fleischgerichte serviert, die mit Beilagen wie Brot und Gemüse garniert waren.

    Wünsche? Ne. Bedenkt aber bei eurer Planung wie lange ich diese herausragende Position insgesamt ausgefüllt habe - länger als alle anderen in der jungen Vergangenheit! Damit hatte Crassus für seinen Geschmack deutlich genug gemacht, dass er sich nicht einfach so würde Abspeisen lassen. Dann wartete er gespannt ob der Procurator noch etwas fragen oder hinzufügen wollte, bevor sich Crassus wieder zurückzog.

    Nachdem die Ernennungen und Auszeichnungen der anderen Tribunen vorgenommen waren wandte sich Crassus wieder an seine Stabsoffizieren:


    Schön. Ihr könnt wegtreten lassen sobald ich weg bin. Er nickte in die Runde und machte sich dann samt Schreiber auf den Weg zurück in die Principa. Vielleicht würde er ja noch ein wenig mit Balbus plaudern können...

    Crassus ließ das Angebot sich zu setzen ungenuzt im Raum stehen. Hätte er sich setzen wollen hätte er das schon lange getan und nicht erst auf eine Aufforderung gewartet.


    Du darfst natürlich fragen. Du sollst ja auch mit ihm die Feierlichkeiten organisieren, das habe ich allerdings bereits erwähnt gehabt. Es handelt sich dabei um den Tribun der Prätorianer Artorius Avitus. Ich werde ihn nachher noch über seine Rolle bei der Planung dieser Feierlichkeiten informieren und ich nehme an, dass er sich dann mit dir zwecks Planung in Verbindung setzen wird.


    Crassus nickte zum Abschluß seiner Worte mit seinem Kopf, aber sah den Procurator bei dessen Frage dann etwas verwundert an: Nenne es wie du willst und wie du lustig bist.

    Hätte Calena in normalem Ton und mit normaler Körpersprache gesagt, dass sie nur durch seine Farbe der Toga, durch seinen Schmuck oder wegen seiner Begleitung auf Durus aufmerksam geworden war, hätte ihr das Crassus sicher sofort geglaubt. Doch als sie den Kopf ein wenig abwandte und schon fast zu schnell auf seine Frage antwortete, machte ihn das natürlich stutzig. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck wandte er sich an Calena: Nur so? Langsam und während er Calena weiter musterte wanderte eine Braue nach oben. Du kennst ihn? hakte er nach. Auch wenn es (noch) nicht verboten war einen Patrizier zu kennen, würde ihn die Tatsache doch überraschen. Crassus wüsste nicht, dass er ihn ihr schon einmal vorgestellt hätte und davon abgesehen fiel Crassus gerade auch keine Feierlichkeit ein, bei der Calena ihn hätte antreffen können.
    Doch Crassus konnte diesen Gedanken nicht sehr lange verfolgen, denn wie durch Zufall streichte sein Blick Philogena, die bei Macer stand. Dieser redete offenbar gerade mit einem von Crassus Tribunen. Es schien Artorius Avitus samt Gattin zu sein. Da Philogena allerdings nicht zu ihm sah konnte Crassus sie nicht grüßen und sein kleines Lächeln verschwand wieder ungesehen. Denn als er sich an Calena wandte war wieder der fragende Gesichtsausdruck in seinem Gesicht: Also?