Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Wenn du so auf Fragen der Römer, deiner Freunde, wie du so schön sagtest, eingehst, wie auf meine Aussage, na dann gute Nacht. Denn es hat bei dir schon beim zu Hören ausgesetzt. Ich sagte nämlich, dass ich mich an den Namen deiner Familie gut erinnere, nicht, dass ich mich an den Vorfall erinnere. Doch, sei es wie es sei, mit welcher Sorglosigkeit du von diesem Vorfall sprichst, beunruhigt mich zutiefst. Ich befürchte fast, du bist dir nicht über den Sinn deiner Andeutungen bewusst.. ich dagegen bin mir darüber sehr im klaren.


    sprach Crassus und gab seinem Scriba einige Notzen zum Aufschreiben.

    Crassus wartete ungeduldig bis Verres endlich den Raum verlassen hatte. Der soll sich nicht so anstellen, dachte sich Crassus, wenn es um sein Leben geht. Und dann war er endlich aus dem Büro draußen und hinter ihm fiel die Türe ins Schloß.


    So, nun sind wir alleine. stellte Crassus fest und bemerkte erst danach den Eindruck, den diese Aussage auf Nadia machen musste. Er musste deshalb unweigerlich grinsen, ging um den Schreibtisch herum und setzte sich auf seinen Stuhl. Dann deutete er - immernoch schmunzelnd - auf den Stuhl auf der anderen Seite und bot ihr damit an, sich zu setzen.


    Erzähl mir von dir. Von deiner Kindheit, von deiner Mutter, von deinen Arbeiten bei den Flaviern, einfach alles, was es über dich zu sagen gibt,


    währendessen goss sich Crassus einen Wein ein.

    'Es freut ihn meine Bekanntschaft zu machen.' Natürlich freut es ihn meine Bekanntschaft zu machen, dachte Crassus leicht schmunzelnd. Welchen niederen Offizier würde es nicht freuen? Den Praefectus Praetorio als Freund zu haben, konnte ja - egal für welchen Rang, egal für welche Laufbahn - kein Fehler sein. Und wenn man etwas mit seiner Nichte anfing, dann gehörte man wohl eher zu seinen Freunden...


    Reitunterricht? wiederholte Crassus erschrocken und völlig aus den Gedanken gerissen. Bitte was? Du willst ihr Reitunterricht geben? Ich mein, ich hab ja schon oft was von Frauen gehört, die gerne Reiten, aber Marcella? Ne, ich glaub net, dass sie sich dafür begeistern lassen könnte...


    Ein kleines Detail übersah Crassus natürlich absichtlich. Nämlich das, das sie offenbar damit einverstanden war und sich schon davon begeistern ließ. Allerdings wollte es Crassus dem Mann, welcher er unter Umständen seine fast-Tochter anvertraute es nicht allzuleicht machen. Er musste sich schon mutig genug zeigen, Crassus zu widersprechen, damit er ihn mit ihr gehen ließ.

    Crassus schnippte mit dem Finger und ein Sklave trat mit einer Amphore Wein inklsuve zwei Bechern ein. Er stellte die Becher auf den Tisch und füllte sie mit dem unverdünnten Wein. Danach reichte er jedem einen Becher und trat wieder in den Hintergrund:


    Zum Wohl! Auf deine Rückkehr!


    Crassus prostete ihm zu und nahm danach einen großen Schluck aus seinem Becher.


    Dein "Pepe"?

    Och, ich erinner mich gut an den Namen der Sergier. Allerdings habe ich etwas dagegen, wenn du versuchen solltest, auf die gleiche Art und Weise wie einer deiner Vorfahren den Namen Sergius wieder ins Gespräch zu bringen. Du machst da gerade ziemlich eindeutige Andeutungen, werter Sergius Epulo.

    Weil man in der Antike, afair, die 4 immer mit 4 Strichen gemacht hat und nicht mit einem Strich vor einem V. Sprich: I II III IIII V VI VII VIII VIIII usw.


    Ich glaub das war wieder einmal eine Erfindung aus dem Mittelalter, um die Sahe übersichtlicher zu machen.

    Ahh so langsam dämmerte es Crassus und es nahm auch alles verständliche Formen an. Hier war nicht irgendein Urbaner vor ihm, sondern sein Großcousin. Na das ergab natürlich Sinn. Wurde er doch damals zu Studienreisen in ferne Länder geschickt.


    Achso ist das! Wie ich sehe scheinst du wieder gut in Rom gelandet zu sein. Crassus schmunzelte etwas: Was zum Trinken? Wein?

    Bitte was?


    wiederholte Crassus sehr verwirrt. Er war mit den Gedanken noch bei den Dokumenten gewesen, als der CUler eintrat, salutierte und sich verdammt förmlich ausdrückte. Nur langsam kam der Name des Urbaners bei Crassus an. Ah, ein Caecilier.


    Salve. Nun beruhig dich mal. Setz dich mal und erkläre mir dann in Ruhe wer du bist und woher du kommst und was du hier machst.

    Salve. begrüßte Crassus den Neuankömmling Victor und raunte ebenso leise und nur für sie hörbar zurück: scheint grad so. Fehlt eigentlich nur noch der legendäre Schwanzvergleich :D. Aber wichtiges hast du noch nicht verpasst. Wobei... Dio hat, wenn ich es richtig verstanden hab, ein Bauwerk zu Ehren von Anton angekündigt hat. Aber zum Geben weiterer Informationen hatte er noch nicht die Gelegenheit. Warum, naja, siehst du ja.

    Der erste Eindruck hatte offenbar nicht getäuscht. Duplicarius Secundus Petronius Mela, wiederholte Crassus in Gedanken. Weder der Name, noch der Gens Name kam ihm sonderlich bekannt vor, noch kannte er einen berühmten Vertreter aus eben dieser Gens. Naja, wenigstens stellte er sich korrekt und vollständig vor und machte einen akzeptablen Eindruck. Man wollte ja niemanden voreilig zum Pluto jagen.


    Secundus Petronius Mela wiederholte Crassus, noch einmal, etwas sinnierend. Caecilius Crassus mein Name. stellte sich Crassus der vollständigkeitwegen vor. Schließlich erwartete er, dass man den Prätorianer Praefecten in seiner Rüstung als solchen erkannte. Und, dass man den Namen des obersten Praefecten kannte, war für ihn selbstverständlich.


    Bitte, setz dich. bot er Mela an und setzte sich selber auf eine Bank. Ja, ich bin ihr Onkel. Man sagte mir, du möchtest mit mir in einer Angelegenheit sprechen, die sie betrifft.... um was geht es?


    Naja, eine unnötige Frage, stellte Crassus fest.

    Crassus sah weder gierig noch lüstern zu Nadia, eher nüchtern, so als ob sie noch angekleidet wäre. Er wollte sie ja auch nicht haben, sondern er wollte nur schauen, ob sie zu ihrem Wort stand. Und jeder, der sich vor wildfremden Männern auszog, der stand offenbar zu seinem Wort. Crassus war tatsächlich beeindruckt, hätte er doch nicht damit gerechnet, dass sie so sehr und sofort zu ihrem Wort stehen würde. Er versuchte allerdings sich nichts anmerken zu lassen, was angesichts der Situation auch nicht allzuschwer sein solle - Nadia schämte sich offenbar abgrundtief und Verres war mit seinen Schmerzen beschäftigt.


    Gut, ich glaube dir. Zieh' dich wieder an.


    sagte er zu Nadia und sah danach zu Verres hinunter. Ja, der Tag war doch noch zu einem Guten geworden. Nadia tat was Crassus wollte, Verres widersprach ihm nicht mehr. Nun galt es nur noch diese Zustand für die Zukunft zu behalten. Naja, Crassus würden schon Mittel und Wege einfallen.


    Verres, du kannst gehen. In die Sklavenunterkünfte. Nadia, du bleibst hier. Ich will mit dir reden.

    In seiner Prätorianerrüstung gekleidet, sie war inzwischen das bequemste Kleidungsstück von Crassus - kein Wunder, wenn man es täglich mehrere Stunden trägt -, betrat Crassus das Atrium. Er war leicht erstaunt als vor ihm eine ihm absolut unbekannte Person stand. Besonders reich oder mächtig schien sie ja nicht zu sein.. naja, abwarten.


    Salve.


    grüßte er ihn gespielt freundlich und wartete noch mit dem Anbieten eines Platzes oder Getränkes, bis sich der Gast vorgestellt hatte. Vielleicht müsste er ihn ja gleich wieder aus dem Haus jagen...

    Ein Besucher für Marcella? vergewisserte sich Crassus. Er hatte doch für heute gar keine Treffen mit jungen Senatoren oder Rittern eingeplant, die potentielle Ehegatten werden könnten. aber der Ianitor wird ihm da auch nicht weiterhelfen können... Ich komme.


    er stand auf und ging dann Richtung Atrium.

    Hättest du das auch für Nadia gemacht?


    fragte Crassus nach Nadias abermaliger Bestätigung Verres, als er sich zu ihm hinunter gebückt hatte. Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich hätte es dir gefallen, wenn sie für deine Fehler leiden müsste, he? Dann hättest du weiter Scheiße bauen können und hättest keine Strafe erwarten müssen. Das würde dich freuen, was? Ich gebs zu, ich bin selber darüber überrascht, dass sie sich selber verrät, nur um dich Abschaum zu schützen. Ich weiß nicht, womit du das verdient hast. Crassus erhob sich wieder, schüttelte über Verres den Kopf und sah dann zu Nadia. Er sah sie ernst an und überlegte, mit was er ihr Versprechen überprüfen könnte.


    Du wirst also alles machen, was ich möchte... beweis' es mir. Zieh dich aus.

    Wer hat eine Null gewählt?


    fragte Crassus lässig Verres und trat ordentlich zu. Wenn ich deine Meinung hören möchte, dann sag' ich es eindeutig, klar? Oder möchtest du, dass ich Nadia für deine Verfehlungen bestrafe?


    Er sah noch einmal hinunter zu Verres. Seufz, er sollte ihn töten, wäre wohl das einfachste.


    Bleibt es bei deinem "Ja", Nadia? Ich frage das letzte mal.