Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Beinahe belustigt sah Crassus dem Ianitor bei seiner Darstellung zu. Wie er auf die Knie fiel, wie er rumschleimte und dann, wie er jede Bewegung ja nicht ruckartig ausführte, um Crassus zu bedeuten, dass er keine Gefahr war - so deutete es zumindest Crassus. Im Theater wäre der Mann sicherlich auch nicht schlecht aufgehoben, dachte Crassus bei sich und nahm den Kranz und das Säckchen entgegen.
    Ja, an das Handeln der Personen, wenn man sich als Praefectus Praetorio vorstellte, konnte man sich glatt gewöhnen, wie Crassus abermalig feststellte.


    Ich danke dir.


    sprach Crassus zu dem Ianitor und folgte dann der hübschen Sklavin ins Innere.

    Nach der offiziellen Prozession, der Crassus eher geistig abwesend als anwesend gefolgt war, begab sich auch Crassus zur Casa Artoria. Allerdings nicht ohne öfters mal nach dem Weg zu fragen. Da es sein erster Besuch in der Casa war, hatte er mit so einigen Orientierungsschwierigkeitenzu kämpfen. Allerdings erreichte auch er schließlich die Casa wohlbehalten. Er striff sich noch einmal über die Kleidung, bevor er die letzten Meter überwand. Für die schmuckvolle Dekoration hatte er im Moment noch keinen Blick übrig, war er durch den Marsch doch etwas durstig und wollte eigentlich erst einmal etwas trinken. Ja, auch Crassus wurde nicht jünger und hatte nicht mehr die Zeit, täglich zu trainieren. Und so ein Trainingsmanko macht sich ja sofort bemerkbar.


    Salve. grüßte er den Ianitor knapp. Seinen Begleitern hatte er schon in einiger Entfernung für den Abend "frei" gegeben. Sie sollten sich einfach später mal vor der Casa einfinden und dann auf Crassus warten, um ihn nach Hause zu geleiten. Caecilius Crassus mein Name, meines Zeichens Praefectus Praetorio.

    Das Problem ist die Formulierung. Was damit gesagt werden möchte ist klar, nur ist die Formulierung in meinen Augen falsch.


    "GLÜCKSSPIEL PER DECRETUM PROVINCIALE BETRIFFT ALLE SPIELE UM EINEN VERMÖGENS – ODER SACHWERT, DEREN AUSGANG IM WESENTLICHEN VOM ZUFALL ABHÄNGT UND NICHT VOM GESCHICK ODER DEN ENTSCHEIDUNGEN DER SPIELER"


    Das heißt doch, dass Glücksspiel, also das Spiel das verboten ist, dann ein Glücksspiel ist, wenn man eine Sache gewinnen kann, man selber aber keinen Einfluß auf das objektive Ergebnis hat. Nun, das Spiel an sich ist aber ein Spiel und die Wette an sich ist ein anderes Spiel. Wohlgemerkt, auf das erste Spiel kann ich keinen Einfluß nehmen, auf letzteres dagegen schon.
    Nehmen wir mal Wagenrennen als Beispiel. Es soll verboten werden, dass man Geld auf eine gewisse Person X setzt und noch mehr Geld bekommt wenn Person X Ziel Y erreicht. Nun, ich als Zuschauer kann nicht bestimmen oder bedeutend darauf Einfluß nehmen ob nun Person X Ziel Y erreicht oder nicht. Aber das ist auch irrelevant, denn ich wette ja nicht auf dieser Ebene. Sondern ich wette in dem Wettspiel, hier setzt ich Geld um welches gespielt wird. Soll heißen: Ich wette, dass Person X Ziel Y erreicht. Nun auf dieser Ebene hab ich aber sehr wohl Einfluß auf das Ergebnis. Wenn Person X Ziel Y erreicht, dann habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Das heißt also, der Ausgang der Wette ist von der Entscheidung der Spieler abhängig beziheungsweise beeinflußbar. Allerdings nicht das Ergebnis des Spiels an sich, hier in dem Beispiel des Wagenrennens.
    Mit dem Decret soll aber das Wetten verboten werden, was es damit aber nicht wird, da ich ja bedeutend Einfluß auf den Ausgang der Wette nehmen kann. Allerdings kann ich keinen Einfluß auf den Ausgang des Spiels nehmen. Und ja, freilich ist es egal ob ich auf Person X oder Z setze, es hat dadurch keine von beiden Personen einen Vorteil, noch kann ich dadurch Einfluß auf das Ergebnis des Spiels an sich nehmen.


    Und wie komme ich darauf, dass es zwei dieser Ebenen gibt? In dem Spiel an sich, also den Wagenrennen, geht es ja nicht um eine Sache, damit ist es kein Glücksspiel. Was auch gut so ist, sonst müsste es ja verboten werden. Aber die Wette soll ein Glücksspiel sein. Ist es aber der Definition von Glücksspiel nach nicht, da ich entscheidenden Einfluß auf den Ausgang der Wette nehmen kann.

    Ich hoffe es auch stark.


    Crassus kratzte sich am Kinn während Mela von der Legio IX berichtete. Seine Gedanken waren aber in eine ganz andere Richtung gerichtet. Noch während Melas Erzählungen winkte er einen Sklaven herbei und flüsterte ihm ein paar Worte ins Ohr. Er wollte Mela ruhig wissen lassen, dass er ihm nicht zu hören würde. Allerdings lauschte er ihm aber genau. Als Kommandeur einer Einheit lernt man irgendwann gleichzeitig zu sprechen und zuzuhören. Der Sklave nickte geflissentlich und machte sich dann auch davon und verließ kurz darauf die Casa.


    Von seiner Versetzung zu der Legio Prima hab ich schon gehört. bgeann Crassus just in dem Moment als Mela aufhörte mit Sprechen Du wirst also auch mit ihm nach Mantua kommen? hmh, ob er wohl schon ernsthafte Zukunftspläne mit Marcella geplant hat? Crassus ging nämlich bisher davon aus, dass er nach dem Tag heute wieder nach Germanien abreisen würde und dann Marcella nie wieder sehen würde.. hm. Wirst du vor deiner Versetzung noch einmal nach Germanien reisen?


    Seine Aussage bezüglich den Germanen und derer Aufstände deckte sich mit Crassus Berichten, sodass er dazu keine weiteren Fragen hatte.

    Du musst den Hauptteil deiner Ausbildung aber schon in der Castra verbringen. Wirklichen Ausgang bekommst ja normalerweise erst als Miles oder dann als Princeps Prior beziehungsweise als Centurio. Davor, naja, da bist mehr oder minder an die Castra gebunden.


    sagte Crassus und dachte nach. Ja, ein Zimmer wäre sicher noch frie.


    Ich werde dir aber trotzdem ein Zimmer herrichten lassen.

    Gespannt und interessiert folgte Crassus den Erzählungen von Nadia, um ja kein Detail zuverpassen. Es war schließlich nie ein Fehler möglichst viel von potentiellen Widersprechern zu wissen. In der Regel konnte man dann immer das ein oder andere eigentlich gute Argument in den Zweifel ziehen oder gleich die ganze Person aufgrund ihrer Vergangenheit unglaubwürdig gestalten.
    Dass sich Nadia in ihrer Haut in der momentanen Situation nicht unbedingt wohl fühlte, war nicht schwer zu erkennen, aber auch nicht verwunderlich. Sie würde sich hier in der Casa sowieso nirgends wohlfühlen. Zumindest noch nicht, dachte Crassus. Wobei sie diese Situation - nicht unbedingt von den dicksten Freunden umgeben - ja aus der Zeit aus der Villa Flavia Felix kannte, wie sie selber sagte. Somit scheint es für sie nicht einmal eine so neue Situation zu sein, wie Crassus erst angenommen hatte. Dass sie für mehrere Tage in "die Kammer" musste, war für Crassus nicht verwunderlich, nach dem Eindruck den sie bei ihm hinterlassen hatte. Es wunderte ihn allerdings, dass die Massnahmen der Flavier, die ja auch nicht unbedingt als sehr Sklavenfruendlich gelten, allerdings nicht wirklich gefruchtet haben, sie widerpsrach ja immernoch gerne und widersetzte sich oft. Allerdings freute es ihn gleichzeitig, denn er hatte etwas geschafft, was die Flavier bisher noch nicht geschafft haben: er hatte sie in seiner Gewalt und sie tat was er wollte.


    Wer hatte dir damals geholfen, als du versucht hast, der Villa fern zu bleiben? hakte Crassus am Ende ihrer Erzählungen nach. Potentielle Freunde sollte man immer kennen, wer wusste schon, wann Sie sie wieder aufsuchen würde.

    Achso Crassus winkte ab Mach dir deshalb keinen Kopf. Du bist ja erst seit heute dort in der Einheit und er wird nicht erwarten, dass jeder neue Probatus schon ein Alleskönner ist und alles richtig macht. Solange du Probatus bist können solche Fehler durchaus vorkommen, ist kein Beinbruch.


    Fabricianus? Hmm, ja, natürlich hab ich den in letzter Zeit gesehen, er ist ja schließlich erst kurz vor dir aus Syria hierhergekommen. Er hat hier sogar ein Zimmer, sodass du ihn nachher sicher dort antreffen kannst.

    Der Prätorianerpraefect könnte durchaus noch mehr machen, als sein Gegenüber nur aus der Casa zu verweisen. ;)


    Das ihr darüber schon sprachet, das möchte ich auch hoffen. Wäre für dich äußerst ungesund, wenn Marcella sich in der Türe wieder umdreht und schnell wegrennt, wenn sie dich sieht. antwortete Crassus sich ein Grinsen verkneifend. Die Geschichten und Märchen von den "Taten" der Prätorianer, die oft gerne auch einmal übertrieben werden, sind einfach immer gut zu gebrauchen, um damit jemanden einzuschüchtern beziehungsweise zu verunsichern. Aber das war ja nicht Crassus Absicht.


    Natürlich nur, wenn ich es erlaube. wiederholte Crassus nun wirklich schmunzelnd: Du bist Duplicarius, nun gut, dann geh ich davon aus, dass du Reiten kannst und auch durchaus Reitanfängern erklären kannst, wie man sich auf dem Pferd hält. Behalte aber immer im Hinterkopf, dass Marcella nicht deine Probata ist, sondern meine Nichte. Sollte sie heute Abend auch nur ein blauen Fleck haben.. Crassus ließ den Satz unvollendet und gab mit diesem Absatz Mela die Erlaubnis mit ihr Ausreiten zu gehen.


    Du sagtest du wärst von der Legio IX Hispana? Wechselte Crassus das Thema. Wie ist es zur Zeit um sie bestellt? Wie gehts deinem Legaten Decimus Livianus?


    er gab einem Sklaven, der das Gespräch mit angehört hatte, einen Wink Der Sklave nickte dann eilig und wuselte davon, um Marcella zu holen.

    Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    "GLÜCKSSPIEL PER DECRETUM PROVINCIALE BETRIFFT ALLE SPIELE UM EINEN VERMÖGENS – ODER SACHWERT, DEREN AUSGANG IM WESENTLICHEN VOM ZUFALL ABHÄNGT UND NICHT VOM GESCHICK ODER DEN ENTSCHEIDUNGEN DER SPIELER"


    Ehem. Crassus räusperte sich: Doch scheint mir dieser Satz sich selber zu disqualifizieren. Denn auf wen ich letztlich mein Geld setzte ist meine Entscheidung. Und damit fällt das "DEREN AUSGANG IM WESENTLICHEN VOM ZUFALL ABHÄNGT" untern Tisch, da im nächsten Halbsatz ja steht, dass das hinfällig ist, wenn ich selber eine Entscheidung treffe.
    Nun könnten schlaue Füchse ja sagen, dass mit dem letzten Wort - Spieler- die Teilnehmer an den Spielen gemeint ist. Dann würde das aber ja bedeuten, dass die Teilnehmer Wetten dürfen, die Zuschauer aber nicht. Dann würde ein jeder Bürger der nicht zufällig Teilnehmer bei einem Wagenrennen ist, zum Bürger zweiten Ranges degradiert werden. Na, das is doch auch nix.

    Über den Spruch von Macer noch grinsend, lauschte Crassus den neuen Ergüßen von Epulo. Ouh?


    Zitat

    Nun, du bist dem Kaiser nahe, dann sei dir gewiss dass ich dadurch die Stimmen der bekomme, die dem Kaiser nicht nahe stehen. Ich möchte nicht damit behaupten das ich mit ihnen sympathisiere, aber Wahlkampf verlangt manchmal Opfer."


    Verwirrt wandte sich Crassus an Macer und Lucianus:


    Versteht einer von euch den Zusammenhang oder den Sinn der Aussage? Also ehrlich gesagt, versteh ich das Gebrabbel von dem nicht. Der Mann scheint mir sehr verwirrt. Das eine mal sagt er wieviel ihm Rom und seine Bürger bedeutet im nächsten Satz erzählt er, dass er im Wahlkampf sogar den Feinden der res publica die Hände schüttelt... Spinner.


    Zitat

    Ähm? Warum Fragen ausweichen, ich trage einfach zur Belustigung bei, darf man keine Freibieraktion starten ohne ein jeglichen Hintergedanken zu haben? Es zeigt, dass ich mir nicht zu schade bin, mein wenig Geld an die Bevölkerung zu geben."


    Ähm, weil es zufällig recht, wie soll ich sagen... "zeitnah" zu meiner Frage war, die dir offenbar nicht ganz angenehm war? Und, dass du heute hier Freibier anbietest hat deiner Aussage nach also gar nichts mit der Wahl zu tun? Du hättest es heute also auch angeboten, wenn die Wahlen nicht vor der Türe stehen? Klar... das glauben dir aber auch nur dir, deren Sinne du eben mit deinem Bier umnebelt hast. Mach dich doch lächerlich.

    Crassus erwiderte selbstverständlich das Nicken des Kaisers ebenfalls mit einem Nicken. Eine ausgiebigere Begrüßung hielt er für unangebracht, da er ja sein erster Leibwächter war. Von den anderen Herrschaften erwartete Crassus aber natürlich eine solche ausgiebige und ehrvolle Begrüßung. Schließlich konnten sie von sich nicht behaupten sein Leibwächter zu sein und nur die wenigsten konnten von sich behaupten, täglich mit ihm zu tun haben, sodass sie sich recht nahe stehen würden.


    Crassus folgte dem Imperator an seinen Platz und ging einfach mal davon aus, dass er den Platz neben ihn bekommen würde.

    So wie der von der Gens Sergia und den Zielen spricht, die wir nur mit ihr erreichen können, naja, so einem trau ich alles zu. Sogar oder vielleicht auch gerade Hochverrat. Nicht heute, aber irgendwann einmal. Die Zeit wirds zeigen. Meine Aufmerksamkeit ist zumindest geweckt. Wobei ich es eher traurig finde, dass seine Rede schon beinahe wieder erheiternd ist.


    fügte Crassus nun auch schmunzelnd hinzu. Naja, wahrscheinlich hatte ihn diese Bieraktion nur etwas in Rage gebracht..


    Wer weiß? Vielleicht hat er ja einen dieser Schüler damit beauftragt für ihn eine Rede zu schreiben... wer weiß wie "lustig" sie sonst geworden wäre.



    Ahh, Salve Lucianus! Der Kandidat, was er verspricht? Er verspricht Gegenstimmen effektiv abzuwürgen und als ausgleich Freibier für alle. Kannst ihn ja nachher selber fragen... erwarte aber keine Antwort.

    Senator Purgitius, sei mir gegrüßt. grüßte Crassus den Senator, der eben auf ihn zukam: Ob er es gerne selber trinkt weiß ich nicht, ich weiß allerdings dass vor einiger Zeit eine größere Lieferung an Bier in den Palast gebracht wurde. Vielleicht haben sich damit auch nur einige Bedienstete abgeschossen..


    scherzte Crassus grinsend. Solange Epulo noch mit dem Bier Ausschank beschäftigt war, konnte man ja eh nichts fragen. A propos Fragen, Crassus fragte mit einem ernsteren Gesichtsausdruck Macer:


    Werde ich eigentlich schon paranoid oder kann man wirklich in seine Rede hineininterpretieren, dass er die Gens Sergia als neue Herrschermacht etablieren möchte?

    Oh, si tacuisses...


    Der Masse wird dein Bier schmecken, dich nach dieser Reaktion aber kaum wählen. Wer wählt schon jemanden der mitten in seiner Wahlrede eine Gegenstimme versucht so abzuwürgen? Und das, nachdem du etwas gefragt hast - was nur leider niemand verstanden hat -, sodass man nicht einmal von einer ernsthaften Gegenstimme reden kann. Aber bitte, lass dich nicht stören, wenn du so deine letzten Sesterzen auf den Kopf hauen willst. Wobei, vielleicht ist deine Bierkation ja wirklich eine ernstgemeinte Hilfe... dich kann man wahrscheinlich nur im Suff ertragen.


    rief Crassus wohl eher vergeblich gegen die Menge an.