Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Als sich Helena etwas nach hinten lehnte, konnte Crassus für den Moment eines Augenblickes vermuten, was sich wohl unter der Kleidung von Helena verbergen möge. Er konnte sich bei diesen Gedanken ein kleines Schmunzeln nicht verkneiffen, wurde durch dieses Schmunzeln allerdings wieder ins hier und jetzt geholt und hob schnell seinen Blick, der zu offensichtlich auf ihrem Busen gelegen hatte. Leicht peinlich berührt, was er tunlichst versuchte zu verbergen, nippte er an seinem Becher. Nur nichts anmerken lassen, dann würde sie schon denken, dass sie sich den Blick nur eingebildet hat... hoffentlich. Er konnte die Schriftzüge an den Wänden des Forums schon vor sich sehen.


    Ihre Frage zu den Fähigkeiten ließ Crassus einen Moment lang zögern. Sie war doch lange Zeit mit einem Stabsoffizier verheiratet gewesen, eigentlich müsste sie davon etwas wissen. Andererseits, wenn sie nun ihm nichts vormachte, dann wäre es sehr unpassend, sie unaufgeklärt zu lassen. So beschloß er ihr zu antworten, so als ob sie wirklich keine Ahnung hätte. Sollte sie nur gespielt haben, so sollte sie ruhig meinen, sie hätte ihn "reingelegt". Und wenn nicht, dann hat sich der Gedankengang eh erledigt. Selbstverständlich. Jeder Prätorianer kann sich mit Fug und Recht zu den besten Legionären Roms zählen. Wir rekrutieren nur die Besten der Besten. Und da die Legionen Roms sowieso insgesamt fast überall top sind, ist es nicht verwunderlich, dass die Besten überall vorbildlich und gut ausgebildet sind. Aber natürlich muss man differenzieren: Für Milites ist in erster Linie wichtig, dass sie sehr gut kämpfen können. Für Stoabsoffiziere dagegen, wiegen die organisatorischen Fähigkeiten schwerer. Ist ja auch klar, damals bei euch bei der Legio wurde ja auch keiner Centurio, der nicht schreiben konnte und sich vor jeder Schlacht krank gemeldet hat, oder?


    Zwei Schönheiten aus dem Hause Tiberia, Rediviva Minervina und Helvetia Severina. Stimmt doch oder? wiederholte Crassus leicht schmunzelnd und wollte damit zeigen, dass er keine Liste brauchte. Denn natürlich hatte er sich längst die Namen gemerkt, es waren ja auch nicht wirklich viele. Namen merken an sich war für ihn auch kein Problem, dagegen war es schon schwerer den Gesichtern Namen zuzuordnen, aber das musste er ja gerade zum Glück nicht. Du hast recht, das mit der Liste ist auch blöd. Ich bin es gewohnt, dass sich Verschwörer und so ein Gesindel schon vor mir versteckt, da brauch ich das bei meinen "Potentiellen" auch nicht noch. Sonst müsste ich die Anzahl der Prätorianer verdoppeln. Die eine Hälfte sucht Verbrecher, die andere Frauen. Crassus lachte.


    Du wirst dich wundern, aber genau hier möchte ich dir widersprechen. Auch wenn es eigentlich so sein sollte, wie du sagtest. Aber zur Zeit, ich weiß das auch nur vom Hörensagen, aber da sollen selbst unverheiratete Töchter des Hauses Tiberia schon viele Erfahrungen in dieser Sache gemacht haben. Und auch sonst gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass die nun etwas... gereifteren Frauen weniger Erfahrung haben als die ganz Jungen. Crassus zuckte ratlos mit den Schultern. Aus eigener Erfahrung kann ich dazu allerdigns auch nicht sagen.


    Crassus leerte seinen Becher, ihm entging dabei ihr Zwinkern aber nicht. Noch mit dem Becher an dem Mund grinste er. Allerdings war das Grinsen wieder verschwunden, als er den leeren Becher absetzte. Ich glaube, auch wenn ich versuchen würde, das bei verschiedenen Frauen zu erproben, würde ich einige Schwierigkeiten bekommen - obwohl ich Frauen bevorzuge. er grinste breit. Auf die angedeutete Frage, bezüglich der Vorliebe, ob erfahrene oder doch lieber unerfahrene Partnerin antwortete Crassus nicht. Er überging sie einfach.

    *rums*


    Crassus Büro Türe wurde regelrecht an die Wande geschleudert, sodass die Wände leicht vibrierten. Und durch die Türe trat Crassus. Er war in voller Rüstung gekleidet, inklusive Waffengürtel. Vor der Türe konnte man einen Moment lang zwei weitere Sklaven erkennen, einer von ihnen mit einer Peitsche. Crassus trat grimmig dreinschauend auf Nadia und Verres zu. Was sie während sie gewartet haben gesagt haben, interessierte ihn nicht. Er lief ein mal um beide herum um sie von allen Seiten zu mustern. Schließlich blieb er vor Verres stehen und sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an.


    Deine Nase scheint ja schon wieder ganz gut verheilt zu sein... mhm. Crassus zog sein Gladius und haute mit dem Knauf wieder direkt auf Verres Nase. Danach ließ er das Gladius in seiner Hand und sah zufrieden auf das "Ergebnis": So, ich hätte schon damals fester zu hauen sollen.

    Die Wege der Götter sind unergründlich.


    sagte Crassus über diesen alten Spruch schmunzelnd zu Seia. Doch bevor er noch etwas hinzufügen konnte, kam auch schon Marcella. Froh gelaunt hopste sie geradezu durch den Garten auf die beiden zu. Crassus musste unweigerlich breit grinsen.


    Ahh, Marcella! Crassus richtete sich auf seiner Liege auf, sodass er nun auf der Liege saß und nicht mehr lag: Gut siehst aus.. wenn ich dich so sehe glaube ich fast, dass ich dich nicht mehr ohne 20Sklaven auf die Straße lassen sollte, sonst kannst du dich gegen deine ganzen Verehrer gar nicht mehr erwehren.


    nur mühsam konnte er ein lautes Lachen verkneiffen.

    Selbstverständlich kam auch Crassus, noch vor der Hauptperson, hier an diesem Ort an. Er blieb einen Moment direkt im Eingang stehen und musterte die Leute, die bisher schon anwesend waren. Wirklich viele erkannte Crassus aber nicht wieder. Da hinten war Lucianus, da vorne Macer - das war es ja auch schon fast. Er ging noch einige Schritte weiter in den Raum hinein und wartete dann einfach ein mal ab. Irgendwann würde schon er schon noch die Möglichkeit erhalten, um mit jemandem zu reden. Der Abend war ja noch jung.

    Crassus betrat gefolgt von dem einen Prätorianer das Atrium des Anwesens. Der Prätorianer blieb gleich am Eingang stehen, um nicht weiter aufzufallen. Crassus hingegen ging weiter in das Atrium hinein und erkannte auch gleich Senator Aelius Quarto und den Hausherrn, Octavius Dio. Er schritt auf die beiden zu und rang sich ein Lächeln ab:


    Salvete Senator Aelius und Octavius Dio.


    begrüßte er sie freundlich.

    Zitat

    Original von Titus Octavius Dio


    Einer der Hausklaven öffnete das Tor und erblickte den Prätorianer, voller Ehrfurcht begann er langsam zu sprechen, "Salve kommt ihr auch wegen des Diskussionsabend?“


    Der "Klopfer" war inzwischen wieder zurückgetreten und Crassus an seine Stelle vor die Türe. Dort schlug sich Crassus die wenigen Momente des Wartens bis die Türe geöffnet wurde mit der Überprüfung des Sitzes seiner Rüstung tot. Als dann die Türe geöffnet wurde, konnte der Ianitor in Crassus Gesicht sehen:


    So ist es.


    antwortete Crassus recht wortkarg.

    Mit dem üblichen Pferdegetrampel von Crassus Leibwache, was man als dumpfes Grollen schon von weitem hören konnte, trabten die Pferede auf die Villa rustica der Octavier zu. Es schien wohl so, dass Crassus an jeder Ecke Mörder vermutete und sich deshalb nicht ohne größere Leibwache aus dem Haus wagte. Andererseits, wer würde die beste Leibwache ausschlagen, wenn man die Möglichkeit hatte, sie kostenlos zu bekommen?


    *Klopf Klopf*


    einer der Prätorianer klopfte an, während Crassus noch schön gemählich und gemütlich von seinem Pferd abstieg.

    Salve Dio,


    Einen Tierpark halte ich für eine gute Idee, um das Erbe Antons zu wahren. Deshalb werde ich dir sobald als möglich einen bescheidenen Betrag in Höhe von 3000 Sesterzen als kleine Unterstützung für dein Vorhaben überweisen.


    Und bevor ich es vergesse: Die Einladung zum ersten Treffen der Amici orationis liberae habe ich erhalten und werde dort auch - vorraussichtlich ohne Begleitung - erscheinen.


    Vale,
    Crassus
    Praefectus Praetorio

    Crassus wartete bis sie den Raum verlassen hatte und verließ ihn dann selber um sich umzuziehen und zu waschen. Er ging davon aus, dass wenn er wieder kommen würde, Nadia und Verres schon hier in dem Officium warten würden.

    Da dachtest du offenbar falsch. widersprach Crassus breit grinsend und wohl wissend, dass er sich da gut wieder rausreden konnte: Prätorianer sind nicht gleich Prätorianer. Für die Speculatores sind andere Qualitäten gefordert als für den normalen Miles. Und wieder andere dann für die Equites Singulares. Natürlich ist es prinzipiell wichtig, in sämtlichen Kriterieren überhaupt sehr gut zu sein, sonst reicht es vielleicht für die erste Kohorte bei der Legio, aber noch nicht für die Prätorianer. Aber überall nur gut zu sein, aber nichts herausragend zu können, ist auch kein Schlüßel zum Prätorianer werden. Crassus nippte langsam und nachdenklich an seinem Becher, der sich so langsam dem Ende neigte Die Stabsoffiziere an sich müssen selbstverständlich andere Qualitäten aufbringen können. Wenn Sie sie nicht brauchen würden, dann könnte ja jeder normale Miles Offizier werden, was selbstverständlich nicht geht. Was deine Liste angeht, ich erwarte sie jetzt schon sehnsüchtigst und lasse meine Speculatores vorsichtshalber schon ein mal antreten, um ja keine Zeit zu verlieren.


    Als sie ihn so direkt ansah, erwiderte Crassus ihren Blick. Er war es nicht gewohnt, selbst bei einem persönlichen Gespräch nicht, dass Frauen ihn so offensichtlich anschauten. Und schon gar nicht bei dem Thema, welches Helena mit ihrem vierten Kriterium anschneidete. Er hatte bisher immer die Erfahrung gemacht, dass Frauen bei diesem Thema eher beschämt auf den Boden sahen, wenn man mal es wagte, es anzuschneiden. Andererseits war Helena auch nicht so, wie die meisten anderen Frauen mit denen Crassus bisher gesprochen hatte. Sie war schon verheiratet gewesen, sie hatte schon selbst Erfahrungen in diesen Sachen gemacht, sie wusste wovon sie sprach und sie wusste auch, dass es nichts ist, für was man sich schämen muss.


    Ich verstehe, aber ich befürchte gleichzeitig auch, dass du nicht viel darüber sagen kannst, ob und welche deiner Kandidaten dieses Kriterium erfüllen. antwortete Crassus breit schmunzelnd und ihr in die Augen sehend. An dieses vierte Kriterium hatte er auch schon gedacht, aber doch gedacht, dass sie es nicht ansprechen würde. Was wohl auf die Erfahrungen von Crassus mit Frauen zurückzuführen war. Es würde mich zu mindest sehr wundern, wenn doch...

    Die Reaktion auf Crassus eindeutige Andeutung entging ihm selbstverständlich nicht, hatte er doch extra auf sie gewartet und sie provoziert. Und er war mit ihrer Reaktion nicht unzufrieden. Weder sprach das pure Erschaudern aus ihren Augen, noch schreckte sie zurück, im Gegenteil, sie lächelte sogar kurz. Das war für Crassus nicht sonderlich überraschend. Die meisten schönen Sklavinnen wurden in früheren Haushalten gerne für solche Dienste genutzt. Und diese Dienste machten ein schönes Leben mit vielen Freiheiten und sogar mit etwas Luxus möglich, weil kein Herr der Welt, würde seine Lieblingssklavin hart arbeiten lassen, war sie doch für andere Aufgaben viel besser zu gebrauchen. Als sie dann seinen Arm streifte, ob es absichtlich war oder nicht, konnte Crassus nicht wirklich erkennen, sah er grinsend zu ihr auf. Ha, da würde er sich doch vielleicht das Geld für Lucianus Lupaner sparen können.. ;)


    Mach das. Sie sollen hier dann auf mich warten. Ich werde nämlich gleich noch einiges erledigen gehen und mich umziehen und frisch machen.

    Was heißt nichts ausmachen.... begann Crassus leicht sinnierend. Er musste für diese Antwort sogar etwas überlegen. Ihm wurde bei diesem Sinnieren das erste mal wirklich klar, wie leichtfertig er eigentlich bisher immer mit dem Töten umgegangen war. Aber er war deshalb nicht über sich selbst schockiert, sondern es war einfach eine neue Tatsache, die er da entdeckte. Er war vielleicht etwas überrascht, dass es ihm erst so spät auffiel, aber mehr auch nicht. Man erwartete eben von ihm, dass er es tat, wenn es nötig war. Dafür wurde er bezahlt, es war garantierte ihm sein täglich Brot.


    Sagen wir so: wenn es nötig ist, dann zöger ich nicht und tue es auch. Ich habe deshalb weder ein schlechtes Gewissen noch kann ich nachts nicht schlafen. Ich werde dafür bezahlt, dass ich es tute, wenn es nötig ist. Nur so kann man das Leben und der Bestand des Kaisers beziehungsweise des römischen Imperiums sichern. Aber überhaupt, warum sollte ich mit solchen Verbrechern Mitleid haben oder mich nach ihrem... plötzlichen Versterben mit ihnen noch beschäftigen? Sie haben es nicht verdient. Das, was sie für ihre Taten verdient hätten, haben sie dann schon bekommen.


    Crassus sah die Sklavin noch eine Weile lang schweigend an, bevor er einen Schluck aus dem Wasserbecher nahm. Nach dem Schluck sah er allerdings wieder schweigend zu der Sklavin. So, als ob er jeden Moment noch etwas anfügen wollte. Er tat das aber nicht und sah sie nur noch schweigend und wohl nachdenklich an.

    Ehem.


    Crassus erhob sich langsam, während er sich räusperte:


    Wenn ich gleich mal so reinfragen darf: was hat die Nachwuchsförderung denn mit einem Beisitzerstatus zu tun? Der Beisitz in der Kurie ist doch keine Förderung, eines jungen, aufstrebenden Römers. Im Gegenteil. Der Beisitz soll keine Karrierechancen bieten, sondern soll der Kurie helfen. Und zwar dadurch, dass die Beisitzer schon eine lange und aussergewöhnliche Karriere hatten. Durch eben diese Karriere haben die Beisitzer auf ihrem Gebiet viel Erfahrung und diese soll der Kurie zur Hilfe gereichen.
    Vielleicht sollte sich das ein oder andere Kurienmitglied mal Gedanken darüber machen und sich überlegen, ob er auch bisher wirklich danach entschieden und gefordert hat.

    Du musst nicht wirklich die Latrinen putzen, oder?


    fragte Crassus nun doch etwas verunsichert. Er war zwar bisher davon ausgegangen, dass sie es sicher nicht musste, aber sooft wie sie es wiederholt hatte, ließ das doch tatsächlich Crassus zweifeln. Wer weiß, vielleicht erlaubte sich da der Chefsklave doch tatsächlich einen schlechten Scherz und ließ die Neue die Latrinen putzen, was natürlich in dem Fall nicht angehen konnte. Nicht, dass es prinzipiell unmöglich wäre, dass die Neuen die Latrinen putzen, aber meistens war das doch eher eine Strafe und man beauftragte damit eher "unförmigere" Sklaven.


    Den hätte ich tatsächlich. hier konnte sich Crassus ein schelmisches Zwinkern nicht verkneiffen. Da war doch glatt die Fantasie mit ihm durchgegangen: Gehe in die Sklavenunterkünfte und sorge dafür, dass Verres und Nadia zu mir hierherkommen. Ich muss mit ihnen ein ernsthaftes und für sie recht schmerzhaftes Gespräch führen.


    holte sich Crassus selbst wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Strafe für Verres stand schon viel zu lange aus und sollte nun endlich vollstreckt werden. Glücklich war Crassus darüber nicht, er könnte sich weitaus schönere Möglichkeiten vorstellen, um seinen Tag zu verbringen.

    Zitat

    Original von Rediviva Helena
    Ich hab da mal eine Frage und eine Feststellung ;)


    Feststellung: Leute, warum schreiben soviele noch "Ihr" und "Sie"? Langsam verunsichert mich das und fange an mich als unhöflich zu betrachten. Ist nicht eigentlich komplett das "du" korrekt? Auch wenn der Sklave zum Herrn spricht? :)


    Frage: Wie spricht man eigentlich seinen Gegenüber an? Wenn ich mich jetzt zum Beispiel sim-on mit dem bekannten, aber mir persönlich nicht vertrauten Marcus Vinicius Hungaricus unterhalte. Nenne ich ihn dann Vinicius, Vinicius Hungaricus oder Hungaricus? ;)


    Also, afaik, wäre Vinicius "richtig". Wenn dort mehrere Vinicier rumspringen, dann nimmst noch den Cognomen hinzu, damit klar is, welchen du meinst. Und wenn du es ganz förmlich und offiziell machen willst, dann nimmst du den vollen Namen, also Praenomen, Nomen gentile und den Cognomen.

    Ich habe dich durchaus richtig verstanden. Du sagtest, dass die Römer immer daran glauben, was sie tun. Nun habe ich dir lang und breit erklärt, dass das so auch richtig ist.


    Nun war für Crassus das Thema gegessen. Wäre ja noch schöner, wenn er nun hier streiten müsste.


    Wie gesagt, ich werde dich später holen lassen. Mach' es dir so lange bequem und erhole dich von den Reisestrapatzen.


    Crassus drehte sich nach der Verabschiedung um, gab den Wachen einen Wink, welche sich nun vor der Türe postierten und machte sich dann auf Richtung eigenes Officium. Wie er doch die Leute hasste, die ihr Vaterland verrieten und es leugneten nur um gut leben zu können.