Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Was ist das für ein Mann, der nicht ein mal selber daran glaubt, was er gerade tut? Wenn du nicht selber an die Richtigkeit deiner Taten glaubst, so handelst du immer falsch. Aber immer, wenn du an deine Taten glaubst, so handelst du für dich richtig. Und darin liegt die Stärke der Römer. Wir wissen um unsere Stärken, aber auch um unsere Schwächen und dadurch können wir unser Handeln so abstimmen, sodass wir immer an den Erfolg glauben können. Und dann handeln wir immer richtig. In jeder Situation. Und den Göttern gefällt es offenbar, wenn man sich selber nicht überschätzt und so wachten sie bisher stets über die Römer.


    Crassus trat einen Schritt zurück:


    Wir werden später gemeinsam speisen, gedulde dich etwas und mach es dir bis dahin hier bequem.

    Natürlich ist es eine angemessene Unterkunft. Wir Römer kennen durchaus unsere Pflichten und schätzen die Situation richtig ein. Sei es hier in Rom, im Frieden, oder aber im Krieg in der Provinz. Und da wir die Lage richtig sondieren und analysieren, können wir die richtigen Maßnahmen treffen.


    sagte Crassus zu Acuma und spielte darauf eindeutig auf die Angriffe seines Volkes gegen die Römer an. Er sagte damit unmissverständlich, dass die Dacer eh keine Chance hätten und sich überschätzen würden.


    Vor deinem Zimmer werden Wachen stehen. Wenn du auf die Latrinen musst oder etwas benötigst, werden sie dich begleiten beziehungsweise es dir besorgen.
    Hast du soweit Fragen?

    Natürlich nahm Crassus während seinen Erzählungen zur Kenntnis, dass die Sklavin ihn musterte. Aber es störte ihn nicht weiter. Zum einen, weil er es gewohnt war, dass man ihn musterte - weil wer wollte schon nicht wissen, wie der Mann aussah, welchem der Kaiser sein Leben anvertraute? - und zum anderen, registrierte er es immer mit Genugtuung, wenn Frauen ihn musterten. Da war es sogar für Crassus egal ob es Sklaven oder freie Frauen waren. Es gab ihm ein Gefühl des Begehrtwerdens. Und wer wollte dieses Gefühl denn nicht erfahren?


    Auf ihre Frage hin nickte er langsam, aber nicht zögerlich oder zimerplich. einfach nur bedächtig, so als ob er sich daran noch einmal erinnern würde. Es ist für mich kein Unterschied, ob die Person frei oder unfrei ist. Wenn ihre Taten eine solche Konsequenzen rechtfertigen oder gar fordern, dann muss man die Konsequenzen auch zu Spüren geben. Es geht ja schließlich nicht, dass man machen kann, was man möchte. Es gibt geschriebene und ungeschriebene Gesetze und egal welche man bricht, für beide gibt es entsprechende Konsequenzen. Und jeder der die Gesetze bricht, muss mit den Konsequenzen leben können. Es zwingt ja keiner jemanden diese Grenzen zu überschreiten.


    Crassus musterte die Sklavin nun eingehend. Sie hatte bisher wahrscheinlich noch gar nichts von dem Leben der Soldaten oder der Römer in Rom kennengelernt. Sie war wahrscheinlich in einem Friede-Freude-Eierkuchen-Haushalt aufgewachsen und hat keine Ahnung von dem richtigen Leben.


    Sollten mir deine Fragen nicht gefallen, Seia - so war doch dein Name? -, dann werde ich es dir schon zu Wissen geben.

    Ne, bin ich bestimmt nicht.


    Wäre Crassus auch nicht, da er durch die Schreibversuche der Sklavin sehr gut unterhalten wurde. Mal schrieb die Zunge hochkonzentriert mit, mal schrieb sie entnervt auf dem Stück Papier, wo das scheitern dann schon vorprogrammiert war. Besser als jedes Theaterstück!, fand Crassus amüsiert. Als sie dann fertig war und Crassus den Brief hinüberrutschte, dauerte es einige Momente, bis Crassus endlich aus seinen Tagträumereien erwacht war.


    Salve Dio,


    Einen Tierpark halte ich für eine gute Idee, um das Erbe Antons zu wahren. Deshalb werde ich dir sobald als möglich einen bescheidenen Betrag in Höhe von 3000 Sesterzen als kleine Unterstützung für dein Vorhaben überweisen.


    Und bevor ich es vergesse: Die endgültige Einladung zum ersten Treffen der Amici orationis liberae habe ich erhalten und werde dort auch - vorraussichtlich ohne Begleitung - erscheinen.


    Vale,
    Crassus
    Praefectus Praetorio


    Er überflog das Ergebnis und war am Ende zurfrieden. Sicherlich, sein Scriba hätte es besser, schöner und schneller hinbekommen, aber dem bei der Arbeit zuzuschauen war eine Zumutung und nicht so ein Vergnügen.


    Na also, sieht doch gar nicht mal so schlecht aus. er legte den Brief bei Seite: Und? Hats Spaß gemacht? Soll ich dir noch mehr Briefe zur Abschrift geben?


    Crassus grinste breite, ging er doch davon aus, dass die Sklavin nun genug habe und froh war, es endlich und halbwegs gut über die Bühne gebracht zu haben. Aber falls nicht, an Briefen würde es sicherlich nicht mangeln.

    @Epulo: Ich kann net für alle sprechen, aber für meinen Teil und für meine Sicht schon. :)


    Rufus: Ich denke wir warten erst einmal bis du deine Quellen offengelegt hast, denn davor ist alles reine Spekulation. Und große Pläne aufgrund von Aussagen eines einzelnen, ist wahrscheinlich auch nicht ideal.
    Ich warte gespannt :)

    Ja, natürlich will man es immer historischer gestalten, aber vielleicht eins nach dem anderen? Man möchte schließlich trotz allem noch eine für alle spielbare Lösung finden. Finds ja gut, dass du, alter Hase, mir Jungspund sagst, wie sich was im IR bewährt hat. Danke! :)


    Du wurdest hierher gebeten? Mit der Absicht, dass du hier nur und ausschließlich SimOff rumlaberst? Ich glaube wohl kaum.
    Deine Behauptungen bezüglich LAPP und Flotte: Deine Quellen?

    Wie gesagt, Rufus, wenn es dich stört, es hindert dich bestimmt keiner daran, einfach auf das X zu klicken und das IR zu vergessen. Du kannst ja dein eigenes Ding machen und alles besser machen, wenn du so viel kompetenter bist und alles besser kannst. Das IR ist trotz allem eine Plattform, auf welcher man nach Herzenslust das alte Rom nachspielen kann. Natürlich gibt es Abstriche und nicht alles ist so, wie es damals war, aber das kann doch verschiedene Gründe haben, die hier nichts zur Sache tun. Und wenn sich diese Abstriche trotz ihrer "falschheit" bewährt haben, ja warum sollten sie dann geändert werden, wenn alle damit klar kommen?
    In erster Linie geht es hier, so hab ich es verstanden, ja nicht darum, das Rom von vor 2000Jahren wiederzuspiegeln, sondern darum, möglichst viel Spaß dabei zu haben. Und wenn dann nicht alles so ist wie damals, ja, dann ist es halt so. Hat mit Kompetenz nicht zwingend etwas zu tun.


    @Epulo: Ich hatte mich damals nicht SimOff aufgeregt. Und wenn niemand anfängt, sich SimOff darüber nicht aufzuregen, dann hört es auch nie auf. Mach dir doch SimOn darüber Luft, wenn du davon wissen kannst. Wenn nicht, dann geht es dich auch nichts an. Regt euch doch net SimOff über SimOn dinge auf. Es ist nur ein Spiel


    Und nochmals, ich bin zwar kein Historiker, aber ich bin mir sicher, dass es vor 2.000Jahren auch nicht fairer zuging, wie es hier im IR zu geht. Eher im Gegenteil.


    /EDIT: Und warum sollte ein hoher Beamter seine Position nicht ausnutzen dürfen und Vetternwirtschaft betreiben dürfen? Sowas macht doch ein Spiel aus.

    Das ist eine SimOn Entscheidung, reg dich SimOn auf. Ist doch blödsinnig, jetzt hier nen SimOFF Aufstand zu planen, nur weil es net so läuft wie du willst.


    Rom war damals auch nicht fair. Und wenn der Kaiser Person A Person B bevorzugt, nur weil Person A ihm einen bläst, ja Himmelherrgott, dann ist das eben so. Dann kann Person B ja auch nicht aus dem Leben aussteigen und sich dann rl-Off beschweren.



    Rufus: Der LAPP hat Kommandogewalt über sämtliche milit. Einheiten in seiner Provinz. Und die Classis sind ja wohl auch in Provinzen stationiert.


    Zitat

    nur totaler Blödsinn ... und der Anspruch möglichst historisch zu sein ist total lächerlich ...


    Hat dir schon jemand das kleine, schwarze X rechts oben gezeigt? :)
    Denke mal über die Bedeutung von "möglichst" nacht. Vielleicht, ich bezweifel es ja, kommst du dann dahinter, was du gerade selber gesagt hast.

    Gefolgt von einigen Prätorianern, die ausnahmsweise mal ihre Paraderüstung trugen, inklusive Helmbusch, und dem Prinzen, trat Crassus vor die Türe der zukünftigen Unterkunft des Prinzen. Die besondere Aufmachung der Prätorianer sollte nicht dem Prinzen zur Ehre gereichen oder irgendwelchen Respekt repräsentieren, sondern lediglich den Reichtum und die Komplexität Roms demonstrieren.
    Die Unterkunft an sich war ein ursprügnliches Officium eines Tribuns. Ein Schreibtisch war drin, ein Stuhl hinter dem Schreibtisch, ein Schrank und ein Bett. Es war also durchaus keine Zelle, sondern eine Unterkunft. Keine sonderlich luxuriöse, aber eine akzeptable, auch für einen Prinzen. Denn, da das Zimmer ursprünglich ein Officium für einen Tribunen war, sah es auch dementsprechend aus. Es gab keine nassen Wände, kein Schimmel, alles war gepflegt.


    Deine neue Unterkunft, Acuma.


    sprach Crassus und öffnete dann Acuma die Türe.

    Belustigt sah Crassus der Sklavin bei ihren Versuchen zu. Er hatte sich in seinem Stuhl nachhinten gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt. Er konnte sich zum Glück nicht mehr an seine ersten Schreibversuche erinnern, aber er war sich sicher, dass er einige Tintenfässer an die Wand geschmissen hatte, bis er endlich sein erstes Wort korrekt und vorallem leserlich schreiben konnte. Crassus hatte sowieso lange Zeit seines Lebens eine Krakelschrift gehabt, die meistens nur er Lesen konnte. Aber in den letzten Jahren hatte sich das gebessert. Er musste es ja auch verbessern, immerhin sollten seine Untergebene schon Lesen können, was Crassus ihnen befiehlt.


    Na, na! Wer wird denn schon aufgeben. munterte er sie auf. Ob sie wohl wirklich die Latrinen putzen müsste? Wäre ja eine Verschwendung! Crassus nahm sich vor, dass einmal zu überprüfen. Selbst viele Römer haben nie gelernt zu Lesen und Schreiben. Und falls sie es doch gelernt haben sollten, so haben sie sicher noch nie auf Pergament geschrieben. Lass dir ruhig so viel Zeit wie du brauchst, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.


    Crassus fragte sich, seit wann er eigentlich so nett gegenüber Sklaven war. Irgendetwas muss doch passiert sein. Normalerweise war er ja sonst nicht so nett oder geduldig mit Sklaven. Er zuckte in Gedanken nur ratlos mit den Schultern, während er aufmunternd zu Seia sah. Versuchs noch ein mal.

    Nun wurde es aber philosophisch und da Crassus nicht gerade ein begnadeter Philosoph war, war er nun ziemlich in die Klemme geraten. Deshalb tat er das, was er immer tat, wenn er keine Ahnung hatte, was er tun sollte: Er nickte bestätigend und verständnisvoll. So, als ob auch er eben das sagen wollte, was sein Gegenüber gesagt hat. Das war wie mit dem Wein. Nur nicht zugeben, dass man keine Ahnung hat. Außerdem hatte Crassus dieses Nicken schon sooft üben können, dass er keine Angst hatte, dass es jemand hinterfragen würde beziehungsweise erkennen würde, dass es nur die totale Ahnungslosigkeit überspielen sollte.


    Crassus hatte nun die Gewissheit, dass er sich mehr auf gesellschaftlichen Anlässen zeigen sollte. Da zählte Helena Namen auf und Crassus konnte allerhöchstens zu einer ein Gesicht zuordnen. Und das, obwohl alle genannten Namen aus ehrwürdigen Gentes kamen. Naja, normal hatte er ja für so etwas seinen Sklaven, der ihm immer die Namen und Ämter der anwesenden Personen zuflüsterte. Da kam Crassus das erste mal die Frage in den Sinn, woher der Sklave den immer das alles wusste.


    So viele Kandidaten? Wow, die kann ich mir ja fast nicht alle merken. Dabei muss ich doch die Namen wissen, um sie mit ihrem Pater Familias in meine Casa einladen zu können. Crassus grinste amüsiert. Ob du mir wohl eine Liste zukommen lassen könntest? scherzte er und sah ihr in die Augen, die verrieten, dass sie auch einigen Spaß hatte.


    Viertes Kriterium? wiederholte Crassus fragend. Was sie damit wohl meinte? Crassus kamen zwar einige Ideen in den Kopf, aber irgendwie schienen sie ihm etwas zu.... aussergewöhnlich.

    Crassus lachte laut los. Normalerweise mochte er es ja nicht, wenn Sklaven ihn irgendetwas fragten, normal wollte nur er immer die Fragen stellen, die Kontrolle behalten, aber heute, nach dem Tag, war er froh, dass er nun eine kleine Unterhaltung hat. Sie entspannte ungemein und ließ die Gedanken, die sich nur um die Arbeit drehen, langsam aber sicher in den Hintergrund drängen. Er legte sich auf die Seite, stützte seinen Kopf mit der Hand und sah dann zu Seia:


    Ja, sicher habe ich schon einen Menschen umgebracht. Wobei man da doch aufpassen muss, inwiefern Aufständler und Aufwiegler oder gar Verschwörer noch was mit Menschen gemein haben. Sie wollen die göttliche Ordnung hier auf dem Erdkreis nur aus purem Egoismus ins Wanken bringen, um selbst irgendwann ganz oben zu stehen. So etwas darf man nicht zulassen und da schreiten wir ein. Natürlich mit aller Härte die angemessen scheint. Schließlich würden sie auch nicht zögern, einem den Pugio in den Rücken zu stoßen.
    Außerdem war ich in Hispania im Krieg. Gegen Sertorius, du wirst davon mitbekommen haben. Nun, da kams auch zu vielen Kämpfen zwischen Rom und den aufständischen Iberer. Und da gab es selbstverständlich Verluste. Auf beiden Seiten. Aber auf deren Seite höhere.


    Crassus sah inzwischen ernst zu der Sklavin.


    Warum ich meinen derzeitigen Posten ausübe? Nun, zum einen natürlich, da mich der Kaiser darum gebeten hat beziehungsweise es mir befohlen hat. Wenn der Kaiser ruft, dann folge ich, war auch ein Teil meines Eides den ich schon oft, aber dafür nicht minder überzeugt, geleistet habe. Zum Anderen aber natürlich auch, weil das hier der Posten schlechthin in Rom ist. Allerdings, würde mich der Kaiser an eine Grenze beordern, würde ich keinen Moment lang zögern und mich sofort auf die Reise machen.
    Es gibt also mehrere Gründe warum ich diesen Beruf ausübe. Auf der einen Seite, weil ich es "muss" aber gleichzeitig auch will. Dann, weil es eine große ehre für jeden Römer ist und ich wohl offenbar der geeigneste Kandidat unter allen Kandidaten bin. Und da für mich das Wohlergehen meines Kaiser über allem steht, übe ich natürlich auch das Amt voller Überzeugung aus.

    Sobald Crassus den Becher wieder in den Händen hielt, richtete er sich auf und nahm einen Schluck daraus. Dann stellte er den Becher neben sich und lehnte sich wieder zurück. Den Fehler, nämlich im Liegen zu trinken, tat man nur ein mal und Crassus hatte ihn schon hinter sich. Gerade als er sich wieder hingelegt hatte, kam ein leichter Wind auf und Crassus seufzte glücklich. Die Götter schienen wohl ein Erbarmen mit ihm zu haben und ihm etwas Abkühlung zu schenken.


    Ja, ich bin Prätorianer. Aber nicht nur. fügte Crassus noch an ihre Feststellung hinzu, bevor sie ihren alten Herrn zitierte. Crassus sah mit gerunzelter Stirn zu der Sklavin, der gerade in dem Augenblick eine Strähne ins Gesicht fiel. Crassus fragte sich im geheimen, wie das die Frauen immer schafften, dass immer genau im richtigen Moment eine Strähne ins Geischt fällt. Wahrscheinlich Jahre lange Übung.


    Wir sind an den meisten Verbrechen nicht ganz unbeteiligt, das stimmt durchaus. Aber wir verüben sie nicht, sondern wir vergelten sie. Wir zeigen den Verbrechern meist ein für alle mal, dass das, was sie getan hatten, nicht richtig war. Crassus hatte das mit Absicht so schwammig formuliert, er wollte ja nicht direkt sagen, dass da das Gladius meist schneller als der Schatten war. Aber wir kümmern uns nur um den größten Sumpf. Taschendiebe, Räuber und so weiter sind für uns uninteressant. Uns interessieren nur die Verbrechen gegen den Staat und den Kaiser. Da das sehr viele sind, sind wir auch bei sehr vielen dran beteiligt.


    Crassus war mit sich zufrieden, er hatte das Zitat ihres alten Herrn noch zu seinen Gunsten hingedreht. Er wusste sehr genau, was das Zitat eigentlich sagen wollte, aber das durfte man ja nicht bestätigen... auch nicht vor einer Sklavin, egal wie hübsch sie lächelte.

    Ich werde dann der Russata auch die Daumen drücken... zumindest so gut das geht, während ich der Praesina die Daumen drücke. Crassus lachte: Dann wünsch ich dir viel Spaß und Erfolg bei der Russata.


    Ach, wo wir gerade von deiner Frau sprechen, die kenn ich ja noch gar nicht. Du musst sie mir mal bei Gelegenheit vorstellen. Nichts zu Danken, wären ja schlimme Zeiten, wenn der Patron schon keinen Wein mehr für seinen Klient hätte.

    Ha! Da war es gewesen, worauf Crassus nur gewartet hatte. Seia schaute einen Moment lang grimmig. Selbst Sklaven sind um diese Uhrzeit nicht immer gut gelaunt, juhu! Sich innerlich über seinen "Triumph" freuend, nahm Crassus, äusserlich müde, die Wachstafel entgegen. Er gähnte noch einmalkräftig und herzhaft und begann dann langsam zu lesen. Er hatte immer seine Schwierigkeiten direkt nach dem Aufstehen etwas zu lesen. Wobei ihm das Lesen weniger Schwierigkeiten bereitete wie das Verstehen des gelesenen. Er las nämlich Buchstabe für Buchstabe, setzte sie aber irgendwie nicht zusammen. Naja, die Müdigkeit eben.
    Er hatte also die Wachstafel genommen und auch schon durchgelesen, als er zu einem Griffel griff und noch etwas veränderte:


    Salve Dio,


    Einen Tierpark halte ich für eine gute Idee, um das Erbe Antons zu wahren. Deshalb werde ich dir sobald als möglich einen bescheidenen Betrag in Höhe von 3000 Sesterzen als kleine Unterstützung für dein Vorhaben überweisen.


    Und bevor ich es vergesse: Die endgültige Einladung zum ersten Treffen der Amici orationis liberae habe ich erhalten und werde dort auch - vorraussichtlich ohne Begleitung - erscheinen.


    Vale,
    Crassus
    Praefectus Praetorio


    er bewunderte noch einmal sein Werk und nickte dann zufrieden. Er gab Seia neben der Wachstafel, noch Briefpapier und Tinte.


    Du wirst noch nie auf Pergament geschrieben haben, macht aber nichts, dann lernst du es heute. Den Brief bitte in Schönschrift abschreiben.


    In Gedanken stellte sich Crassus schon einmal darauf ein, heute ein Vermögen in Papier angelegt, zu verlieren.