Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Es war ein (noch) schöner Sommertag der heute über Rom herrschte. Am Himmel waren nur wenige Wolken, es herrschte kein kühlender Wind und auch die Temperaturen waren angenehm. Es war ein guter Tag, ein gutes Omen. Gemeinsam mit seinem Stab, abgesehen von seinem Princeps Praetorii, erklomm Crassus das Podest, das hier aufgebaut war. Noch blickten die Offiziere auf ein leeres Feld.


    Es soll von jeder Kohorte eine Centurie sowie 4 berittene Turmae antreten. Danach soll der Princeps Praetorii geholt werden.


    Ein junger Bursche nickte und machte sich auf die Nachricht im Lager zu verbreiten. Welche Centurien jeweils gemeint waren wurde dem jungen Mann von den jeweiligen Tribunen gesagt.

    Ich würde auch weiterhin als dein erster Leibwächter dienen, Imperator, wenn du es denn wünscht. antwortete Crassus ohne Zögern und auch ehrlich. Allerdings beließ er es nicht dabei sondern fuhr in seiner Antwort noch fort:


    Doch bitte ich dich trotzdem darum meinem Wunsch nachzukommen. Ich habe mir diesen Schritt lange und auch gut überlegt und bin jedes Mal zu dem Schluß gekommen, dass es für das Reich und für mich das beste wäre. Mein Kaiser, ich habe länger als jeder vor mir den Dienst als Präfekt der Prätorianer versehen. Ich habe mein bisheriges Leben nur für deinen göttlichen Vater und für dich gelebt und ich habe auch vor noch in Zukunft zu deinem Wohle dem Reich zu dienen. Aber bitte nicht mehr durch die Präfektur bei den Prätorianern, die mich so sehr an Rom bindet. Ich merke, wie mein Körper eine Pause und eine gewisse Entfernung zu Rom fordert. Die Stadt ist so... anstrengend und ich denke, dass mir etwas Abstand zu ihr ganz gut tun würde.

    Crassus hob seinen Kopf als der Besucher eintrat und sein Anliegn vortrug. So auf den ersten Blick und nach der kurzen Vorstellung, kam ihm der Gute nicht bekannt vor. Mit einem kurzen Wink bedeutete Crassus seinem Schreiber sich in den Hintergrund zurück zu ziehen.


    Sei gegrüßt, Tribun. Dann sprich und trage mir dein Anliegen vor.

    Ja, da gibt es wie angekündigt noch eine weitere Sache die Prätorianer betreffend.


    Crassus senkte für einige Augenblicke seinen Blick. Es schossen ihm einige Gedanken durch den Kopf. Darunter natürlich auch der Gedanke zu behaupten, dass er sich geirrt hat und somit doch noch als Praefectus Praetorio den Raum verlassen würde. Aber Crassus hatte zu lange über diese Frage nachgedacht als dass er jetzt noch so kurzfristig von seiner Entscheidung abspringen würde. Nein, dafür für einen solchen Rückschritt gab es auch keinen Grund.


    Mein Kaiser, ich bitte dich darum mich von meinen Pflichten und Privilegien als Praefectus Praetorio zu entbinden. Ich habe lange über diesen Schritt nachgedacht und weiß nun, dass es es an der Zeit ist ihn zu tun. Es war mir eine Ehre dir und dem göttlichen Iulianus in dieser Position dienen zu dürfen.

    Crassus nickte zu den Worten des Kaisers. Ob dieser wohl auch verstanden hatte, dass Crassus damit andeuten wollte, dass das Konto der Prätorianer dazu noch etwas Geld brauchen könnte, wusste Crassus freilich nicht. Aber der Gang zu der nötigen Stelle wäre ansonsten auch kein langer.


    Als ich mit ihm sprach wusste er es noch nicht konkret. Er hat zwar gemeint, dass er einen entsprechenden Platz in der Verwaltung, also wohl hier am Palast, anstrebt, aber ich wüsste nicht, dass da schon etwas fix ist. Doch wahrscheinlich wissen wir da schon mit oder kurz nach seiner Hochzeit mehr, mein Kaiser.

    Und wie es sich für den Haushalt eines Präfekten gehörte war der Ianitor natürlich entsprechend darüber informiert, was er zu tun hatte wenn ein Bote des Senator Purgitius eine Nachricht überbringen wollte. Wie der Hausherr angekündigt hatte würde es sich dabei nur um ein Datum handeln. Und der Herr meinte weiter, dass er jedes vorgeschlagene Datum wahrnehmen würde. Doch um nicht den Eindruck zu erwecken, dass der Präfekt nichts zu tun hatte, entschuldigte sich der Ianitor für einen Moment und schritt in eine kleine Kammer, die direkt am Eingang gelegen war. Nach wenigen Momenten trat er wieder heraus:


    Der sechste Tag vor den Kalenden des Octobers also. In Ordnung. Richte deinem Herrn aus, dass der Tag in Ordnung geht und der Präfekt sich freut, den Senator zur neunten Stunde empfangen zu können.

    Crassus nickte mit dem Kopf. Die Reaktion des Kaisers war nur zu verständlich. Aber ebenso verständlich war es wohl auch, dass sich seine Untertanen um ihn sorgten:


    Nein, im Reich gibt es nichts besonderes, keine neue Entwicklung, die deine Aufmerksamkeit bedarf. Ich habe hier aber trotzdem die Unterlagen dabei, die dann deine Schreiber ablegen können. Crassus trat einen Schritt vor und legte die Dokumente auf eine Ecke des Tisches. Er ging nicht davon aus, dass der Kaiser sie je anblicken würde, aber trotzdem musste ja alles seine bürokratische Ordnung haben:


    Allerdings gibt es zwei Sachen, die die Prätorianer betreffen und deine Aufmerksamkeit bedürfen. Zum einen wäre da der Abgang des Princeps Praetorii Prudentius. Er bat mich neulich um seine Entlassung aus dem Dienst bei den Prätorianern. Er möchte dir ab der Hochzeit mit deiner Nichte an neuen Fronten fernab von gladii und pila dienen. Ich denke er hat sich eine erneute Verleihung der hasta pura, sowie die Auszahlung der im codex militaris erwähnte Höchstsumme in Höhe von 120aureii, redlich verdient. Dazu bedarf es aber selbstverständlich deiner Zustimmung.

    Es war für Crassus ein langer Weg hier her gewesen. Und er hatte sich dafür viel Zeit gelassen. Sehr viel sogar. Heute war nichts von seinem sonstigem Tempo übrig, das er sonst so gerne anschlug um möglichst wenig Zeit zu verlieren. Heute machte er sich keinen Stress. Er wollte diesen "letzten" Weg in der nötigen Ruhe und in der gebührenden Würde beschreiten. Dieser Tag würde sein Leben nachhaltig verändern, ganz egal wie er letztlich ausging. Er würde der Anfang des Endes eines langen Kapitels in seinem Leben dastellen.
    Crassus ließ sich von dem Prätorianer wortlos die Türe öffnen. Der Kaiser würde ihn sowieso erwarten, denn bisher hatte Crassus regelmäßig dem neuen Kaiser über das Geschehen im Reich Bericht erstattet. Und auch heute hatte er wieder einen Stapel Akten unter dem Arm, die aber nur eine Nebenrolle spielen sollten.


    Mein Kaiser, ich grüße dich. Crassus trat vor den Imperator und spulte die üblichen Floskeln ab: Ich hoffe du hattest eine geruhsame Nacht und deine Krankheit plagt dich nicht mehr allzu sehr.

    Aber klar will ich. Gabriel wartete mit einem glücklichen Lächeln bis Phila an seiner Seite war und schlenderte dann gemeinsam mit ihr los. Er hatte zwar keinen rechten Plan was er ihr zu erst zeigen sollte, doch schon einmal los zu gehen war bestimmt kein Fehler. Außerdem war die Casa zwar für römische Verhältnisse nicht klein, aber hier in Rom waren private Bauten so oder so recht überschaubar. Und der Aufbau ähnelte sich ja doch in jedem Haus.


    Du kannst massieren? Erstaunt blickte Gabriel zu Phila: Pass auf, dass das die anderen nicht mitbekommen, sonst wirst du schon bald nur so belagert werden. Wie gut du Tanzen kannst, konnte ich ja schon bewundern. Wenn du willst also... dann können wir ja bisschen üben, damit ich meine Begleitung auf dich abstimmen, und dich an meinen Rythmus gewöhnen kannst. Aber nur wenn du willst. Etwas nervörs strich sich der junge Gabriel durch die Haare und er wagte es kaum sie bei seinen Worten anzublicken.

    Ach, wegen mir kannst du hier solange bleiben wie du möchtest. Platz habe ich hier eh genug und dann wird meinen Sklaven schon nicht langweilig. Ich glaube ja schon fast, dass die sich hier langweilen, wenn ich immer den ganzen Tag unterwegs bin. Oder dass sie irgendwelche Feiern veranstalten... Crassus lehnte sich entspannt in die Bank zurück und nippte mit einem kleinen Grinsen an seinem Weinbecher. So schlimm stand es, so war er der festen Überzeugung, dann doch auch noch nicht um sein Personal. Auch wenn er sich sicher war, dass auch die Hälfte der Sklaven die Arbeit gleich gut verrichten könnte und sie somit relativ viel Freizeit haben mussten. Aber mit halb so vielen konnte man eben auch nur halb so viel prahlen.


    Alleine kann man nicht sagen. Es kommen immer mal wieder Verwandte, so wie du, vorbei und wohnen dann selbstverständlich auch hier. Dann sind ja auch noch verschiedene andere Caecilier hier in Rom unterwegs, die zum Beispiel bei den Stadteinheiten beschäftigt sind. Die sind dann selbstverständlich nicht oft hier, aber ab und an sieht man sie trotzdem. Und ansonsten, naja, habe ich ja noch meine Sklaven, meine Sekretäre und immer mal wieder Gäste, die ich aus gesellschaftlichen Gründen einladen und verpflegen muss. Also langweilig wird mir hier nicht so schnell. Er schmunzelte etwas und war erleichtert darüber, wie gut er eigentlich die offensichtliche Frage nach einer Frau in seinem Leben umschifft hatte. Denn auch wenn Crassus in der Richtung erst neulich etwas angestrebt hatte, war das noch alles andere als spruchreif. Und Crassus wollte am Ende nicht selber Gerüchte über sich selbst in die Welt setzen. Doch wird eine Frau dem Haus sicherlich auch gut tun.


    Der Sklave von vorher trat wieder ein und brachte ein Tablett mit kalten Speisen herein und stellte es neben Calena ab. Es handelte sich dabei um Obst, Würste, Käse und Brot. War also nicht weltbewegendes, aber wenigstens musste dafür nicht gekocht werden. Denn wenn jetzt noch damit angefangen werden würde, würden sie wahrscheinlich noch die ganze Nacht hier sitzen und auf das Essen warten. Bitte, bedien dich und lass es dir schmecken. Er deutete auf das Essen und nahm dann noch einen Schluck Wein, um ihr die Gelegenheit zu geben, sich etwas zu Essen zu nehmen. Ich hoffe es ist auch etwas dabei, das dir schmeckt.
    Ah, schau mal, das ist eine meiner neuesten Errungenschaften. Ist sie nicht hübsch? Crassus wandte seinen Blick von Calena und den Speisen ab und zu Phila: Komm mal ein Stückchen näher. und wieder zu Calena Ihr Name ist Phila und sie hat sich auf die Verwöhnung und Entspannung ihrer Herrn verschrieben. Also Massagen und Bäder und sowas, meine ich. Ich hatte zwar bislang noch keine Gelegenheit ihre Fertigkeiten auszuprobieren, doch bin ich mir sicher, dass sie ihre Arbeit gut macht. Wenn du willst, Calena, kannst du ja nachher noch ihre Dienste in Anspruch nehmen. Dann kannst du dich vielleicht besser von deiner anstrengenden Reise erholen.

    Zehn Jahre schon? Hui, ja könnte hinkommen. Das ist ja wirklich schon eine halbe Ewigkeit her. Zehn Jahre waren wirklich eine lange Zeit. In zehn Jahren konnte sich viel verändern und Calena hatte sich seit damals definitiv sehr verändert. Gerade in ihrem Alter waren zehn Jahre ja auch noch Welten. In zehn Jahren wurde aus einem süßen Kind eine attraktive junge Frau, die bald den Schoß der Familie verlassen würde. Ich freue mich ebenfalls, dass du den Weg zurück nach Rom gefunden hast. Auf die Umstände ihres Weggangs wollte Crassus nicht weiter eingehen. Das waren Sachen die man auch mal besprechen musste, aber nicht gleich bei ihrer Ankunft, fand Crassus.


    Es freut mich zu hören, dass es dir hier gefällt. Ich habe auch einen nicht unbeträchtlichen Aufwand betrieben um das Gebäude so herzurichten, wie du es heute vorfindest. Und ich zahle auch heute noch Unsummen, um den Zustand zu erhalten. Doch ich finde, dass meine Familie in den eigenen vier Wänden ein bisschen Luxus und Kunst verdient hat. Ich möchte ja nicht, dass ihr auszieht, nur weil die insulae in der subura schöner sind. Crassus lachte bei seinen Worten. Schon allein die Wohngegend würde es rechtfertigen hier in einem Faß glücklich zu leben.


    Gegen das Wackeln und Schütteln des Wagens kann man nichts machen, damit muss man wohl leben. Aber das ist immer noch besser als wenn du die ganze Strecke gegangen wärst, glaube ich. Er gab einem Sklaven einen Wink der daraufhin Crassus einen Becher mit purem Wein und Calena einen Becher mit einer ziemlich wässrigen Mischung gab. Crassus wollte sie ja nicht zur Trinkerin erziehen. Er wollte gerade seinen Becher anheben und anstoßen als er Calenas Magen knurren hörte. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneiffen. Die Fahrt war wohl doch anstrengender und entbehrungsreicher als ich erst dachte. Er nickte mit dem Kopf und schon eilte ein Sklave los um noch einige Speisen zu organisieren. Ach mir geht es soweit gut. Habe zwar viel zu tun und kaum Zeit für mich, doch wäre es ungerecht, wenn ich mich beschweren würde. Schließlich habe ich mich für genau diesen Weg entschieden. Jetzt aber hob Crassus seinen Becher in der Hoffnung, dass nicht wieder ein Magenknurren ihn unterbrechen würde: Auf meine Lieblingsgroßcousine.

    Crassus Lächeln wuchs noch ein Stück als er sah, wie sehr sie sich freute ihn wieder zu sehen. Väterlich schloß er die Kleine in seine Arme und drückte sie an sich. Bei ihrem Kompliment musste er etwas lachen. Das hatte er nun auch schon eine ganze Weile nicht mehr gehört und er konnte sich eigentlich auch kaum vorstellen, dass er nach so einem langen Tag noch in irgendeinerweise gut aussah. Aber vielleicht meinte sie auch einfach nur seine prunkvolle Kleidung, die natürlich tadellos an ihm hing. Ja, wir haben uns wirklich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen... wie lange mag das wohl schon her sein? Crassus hatte sich inzwischen auch wieder von ihr gelöst und runzelte bei seiner Frage nachdenklich die Stirn. So sehr er sich auch erinnern wollte, er kam einfach nicht darauf wann er sie das letzte Mal gesehen hatte. Musste schon eine ganze Weile her sein, aber wie lange genau? Er hatte keine Ahnung.


    Wollen wir uns setzen und noch einen der letzten schönen Sommerabende genießen? Crassus wartete keine Antwort ab, sondern führte Calena gleich zu einer Bank, die da an den Mauern stand. Er bot ihr an sich zu setzen und nahm dann selber darauf platz: Ich hoffe die Reise war in Ordnung und nicht allzu anstrengend und entbehrungsreich. Möchtest du etwas Trinken oder Essen, um wieder zu Kräften zu kommen?

    Als Crassus in seinem Arbeitszimmer von einem Sklaven über die Ankunft von Calena samt einer Begleitung informiert wurde, schaute er zuerst ungläubig drein und ließ sich die Ankündigung noch einmal wiederholen. Es war schon recht spät und eigentlich hatte Crassus nicht mehr damit gerechnet, dass seine Großcousine heute noch ankommen würde. Andererseits, wenn sie heute unbedingt noch ankommen wollte, wäre es ja auch möglich gewesen, dass sie eine etwas längere Etappe auf sich nahm. Aber wie auch immer, Crassus hatte ja schon bald die Möglichkeit herauszufinden wie genau ihr Tag verlaufen war.
    Dazu ordnete er die Wachstäfelchen und Papyrusrollen mit wenigen Handgriffen und erhob sich. Er ließ von einem Sklaven den Sitz seiner Kleidung kontrollieren und schritt dann, nachdem er einen Sklaven mit dem Auftrag Wein und Wasser den Gästen zu bringen gegeben hatte, langsam aus seinem Officium in das Atrium hinein. Er erkannte Calena sofort und ging mit geöffnete Armen und einem Lächeln auf den Lippen auf sie zu:


    Calena, welch Freude dich zu sehen!

    Hätte der Ianitor auch nur irgendetwas von Calenas Gedanken geahnt hätte er wahrscheinlich wutentbrannt die Türe wieder zugeschmissen - natürlich nachdem er seinen Kopf aus der Gefahrenzone gebracht hatte. Doch da er davon natürlich nichts ahnte öffnete er die Türe noch einen stück, nachdem sie ihren Namen genannt hatte. Zwar hatte der Hausherr angekündigt, dass eine Caecilia Calena bald vorbeikommen würde, doch fand es der Ianitor sehr befremdlich, dass sie erst so spät an der Casa ankam.
    Der Sklave blickte nach links, blickte nach rechts und ließ dann die beiden Frauen eintreten, als er keine weiteren Gestalten erkannte. Mit den beiden Frauen würde er sicherlich fertig werden:


    Dann tretet ein. Ob ihr wohl im Atrium auf ihn warten wollt? er schloß hinter ihnen wieder die Türe und führte sie dann eben dorthin.

    Der Ianitor öffnete nur vorsichtig und nur einen ganz kleinen Spalt die Türe. Um die Uhrzeit trieb sich ja schon allerlei Gesindel herum, das man garantiert nicht im Haus haben wollte und da ja bekanntlich die Vorsicht die Mutter der Porzellankiste war, ließ er eben diese walten. Als die Türe weit genug öffnet war, sodass er mit dem Kopf durchpasste streckte er diesen nach draußen und musterte die beiden Fremden genau. Es schien sich um zwei weibliche Gestalten zu handeln. Was für Kleidung sie trugen konnte er in dem schlechten Licht nicht genau erkennen. Ob der Hausherr wieder Sklaven eingekauft hatte?


    Ihr wünscht? fragte er dann mit fester Stimme und mit angespannten Muskeln. Er war jederzeit bereit die Türe wieder zuzureißen.

    Crassus Schmunzeln wuchs bei Avitus übertrieben zurückhaltender Antwort noch um ein ganzes Stück. Wenn das Avitus wahren Gefühle und Gedanken wiederspiegelte, wovon Crassus nicht ausging, musste er ja ein richtiger Eisklotz sein. Zumindest konnte es sich Crassus kaum vorstellen, dass, wenn man plötzlich und überraschend zu einem der heißesten Kandidaten für die höchste Präfektur im Reich wird, so ruhig bleibt. Immernoch mit dem gleichen Schmunzeln erwiderte Crassus Corvinus Tost und hob seinen Kelch. Anschließend nahm er einen großen Schluck daraus und spülte damit die letzten Essensreste des Ganges hinunter. Da auch seine Gäste nicht mehr sonderlich hungrig erschienen ließ Crassus den Gang abräumen. In der Zwischenzeit wurden die Becher neu gefüllt.


    Doch nun zu dir, Corvinus. Crassus legte sich auf die andere Seite um mit Corvinus besser sprechen zu können Dir kann ich leider nicht auch einen ähnlichen Posten anbieten. Doch sollst du auch nicht mit leeren Händen mein Haus verlassen. Dein Geschenk mag zwar das an deinen Cousin nicht aufwiegen, doch hoffe ich, dass du trotzdem damit etwas anfangen kannst. Ich habe dir eine Tongrube erstanden, die sich in dein Betriebsnetz sicherlich wunderbar einbinden lässt. Und um dr die Eingliedern des Betriebs zu erleichtern, wollte ich dir noch zusätzlich ein kleines Geldgeschenk machen. Ein Sklave trat heran und übergab Corvinus eine Besitzurkunde über eine große Tongrube samt Sklaven, sowie einen schweren Lederbeutel der mit 50 Goldmünzen bestückt war.

    Ich dachte schon der lässt dich nie mehr gehen.


    Mit einem Grinsen stieß sich Gabriel von der Wand ab an der er wartend gelehnt hatte, als Phila aus Crassus Officium kam und die Türe hinter sich geschlossen hatte. Da sie lächelte ging Gabriel davon aus, dass alles ganz prima verlaufen war und der Herr ihr nicht den Kopf abgerissen hat. Es hätte ihn auch stark gewundert, wenn auch nicht unbedingt überrascht...


    Und wie liefs, was wirst du hier in Zukunft machen? Er ließ ihr gar keine Zeit von sich aus etwas zu sagen. Dafür war er in seiner jugendlichen Neugier viel zu gespannt. Hast du noch einen Auftrag für heute bekommen bei dem ich dir vielleicht helfen kann?