Dagegen spricht natürlich nichts und ich werde dich in deinen Bemühungen unterstützen, wo auch immer ich kann und wo du meine Hilfe bedarfst. meinte Crassus abschließend zu Creticus Verscheiden und dem Plan von Metellus.
Der Feldzug gegen die Parther? Crassus griff nachdenklich nach einer Traube, die mit einigen Kollegen in einer der herbeigebrachten Schüßeln lag, und biss einige Zeit darauf herum. Du musst verstehen, für mich als Kommandeur der Prätorianer, damit als erster Leibwächter des Kaisers, ist es etwas beklemmend über diesen Feldzug zu berichten - auch wenn ich persönlich nicht an der Front dabei war. Doch ich will versuchen dir eine möglichst komplette Zusammenfassung zu liefern. Du musst wissen, dass unser Verhältnis zu den Parthern schon lange nicht mehr das beste ist und das kleinere Scharmützel zwischen den Parthern und unseren Grenzgebieten an der Tagesordnung waren. Doch irgendwann verstärkten sich die Übergriffe der Parther und setzten unsere Grenzen unter Druck. Ein Entlastungsangriff des dortigen Legatus Augusti pro Praetore Munius, so hieß der Mann wenn ich mich recht erinnere, scheiterte an der parthischen Übermacht. Deshalb bat er Iulian um Hilfe aus Rom. Zeitgleich wurde unser Bündnisparther, Armenia, von den Parthern angegriffen und musste sich letztlich geschlagen geben.
Diese beiden Ereignisse waren es, die Iulian veranlassten gegen die Parther in den Krieg zu ziehen. Man musste ihnen Einhalt gebieten.
Crassus machte eine kurze Pause, sammelte im Kopf die nächsten Stationen des Feldzugs und überbrückte die Zeit mit einem Schluck Wein.
So zog der Kaiser also in den Krieg. Er griff über Süden den Feind an, während eine andere Armee den Feind über den Norden beharken sollte. Das Südheer zog tapfer dem Feind entgegen und konnte die ersten Schlachten und Scharmützel für sich entscheiden. Besonders sollte man hierbei wohl die Schlacht um Edessa erwähnen, in der wir den Parthern einen herben Schlag versetzen konnten. Von diesem Sieg angespornt stieß der Kaiser weiter vor, immer tiefer in das Feindesland. Dann musste kommen, was hat kommen müssen: unsere Streitmacht geriet in einen feigen Hinterhalt. Unsere Soldaten kämpften wie Löwen und auch der Kaiser ließ es sich nicht nehmen die Soldaten zu unterstützen. Doch hatte man nicht mit der Feigheit und Falschheit der Parther gerechnet. Hinterlistig verwundeten sie den Kaiser schwer. Letztlich konnte man den Hinterhalt abwehren und die parthischen Streitkräfte zurückschlagen, doch war Iulians Verletzung schwer. So schwer, dass Iulian ihr letztlich erlag. Hinter diesem Hintergrund ist der folgende Erfolg bei Circesium natürlich zu vernachlässigen.
Dieser Verlust des größten Römers unserer Zeit traf uns alle schwer, natürlich auch die Truppen vor Ort. Um möglichen Schaden abzuwenden und unnötige Verluste zu vermeiden, zog man sich zurück. Das eroberte Land sollte zwar noch gesichert werden, doch haben wir für diese Ländereien teuer bezahlt. Nun, heute steht die Prima wieder auf italischem Boden und Valerian wird als legitimer Kaiser gesehen, so wie es Iulians Wunsch gewesen sein soll.
Damit beendete Crassus seinen Vortrag, der zugegebenermaßen etwas länger geworden ist als er ursprünglich geplant hatte.