Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Das Oliven-Problem schien sich mit dem Eintreten von Salinator in Wohlgefallen aufzulösen. Die Schüßel, die einer seiner Begleiter in die Runde brachte, sah auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Doch schon nach dem ersten Griff in die Schüßel erleidete Crassus Euphorie einen Dämpfer. Die vermeintliche Olive entpuppte sich nach der Tastprobe und einer optischen Bestätigung als Mandel. Und Mandeln hatten bekanntermaßen nur wenig mit Oliven gemein. Die einzige Übereinstimmung lag wohl darin, dass man für beide die gleichen Schüßeln benutzen konnte.


    Enttäuscht lehnte sich Crassus zurück. So kann das eine verdammt lange Versammlung werden. Um so wichtiger, dass man mal anfängt: So, ich denke nun sind alle anwe... als ob das ein Stichwort gewesen wäre betrat genau in diesem Moment der Tiberier den Raum. Crassus wartete bis dieser Platz genommen hatte und startete einen neuen Versuch:


    Ich denke, dass nun aber wirkliche alle geladenen Gäste anwesend sind und wir anfangen können... oder? fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. Da Crassus selbst nicht wirklich wusste wer alles erscheinen würde, ließ er seinen Blick auf der Suche nach einer kundigen Person durch die Runde wandern. Irgendeiner würde ja schon bescheid wissen.

    Freut mich zu hören. Schließlich ist die Gesundheit ja mitunter das wichtigste Gut das man besitzen kann... äh vorallem in den jungen Jahren. Mögen die Götter weiterhin über dich und deine Familie wachen.


    Hui, gerade noch die Kurve gekriegt. Im Anbetracht des kränklichen Zustands des Kaisers, sollte Crassus in Zukunft etwas vorsichtiger sein, was dieses Thema anging.
    Crassus begrüßte auch Macer und Hungaricus als diese den Raum betraten. Solangsam schienen alle Teilnehmer des Treffens angekommen zu sein. Wobei, irgendetwas fehlte doch noch. Die Oliven! entfuhr es ihm geschockt. Ein Conventus ohne Oliven, war das dann überhaupt ein Conventus?

    Sehr schön! Ich werde dann in den nächsten Tagen deine offizielle Ernennung bekannt geben und zähle absofort mit deiner tatkräftigen Unterstützung.


    In einer lustlosen Geste warf Crassus die Wachstafel, die er eben noch in Händen hielt, auf den Schreibtisch. So, mir langts jetzt hier für heute. Den Rest mach ich wann anders... Ich würde vorschlagen, dass ich dir für den Anfang erst einmal hier etwas herumführe, damit du dich in Zukunft nicht gleich verläufst.


    Für einige Momente umspielte ein Grinsen Crassus Lippen.

    Crassus hatte zwar damit gerechnet, dass er einer der ersten sein würde, aber dass er mit Avarus die allerersten sein würde, damit hätte er gewiss nicht gerechnet. Nun denn, dann hieß es wohl erst einmal warten - was sich in Rom mitunter lange hinziehen konnte...
    Nicht ganz unglücklich über den Umstand, dass sich der nächste Teilnehmer zu ihnen gesellte, erhob sich Crassus von seinem Stuhl und begrüßte den Dirttplatzierten im Rennen um die besten Sitzplätze:


    Salve Senator Aelius Quarto. Ja, so wie es aussieht müssen wir wohl noch etwas warten. Es ist ja auch noch etwas hin bis zur Mittagsstunde. Crassus nahm wieder platz und wandte sich nach einigen Momenten des Schweigens noch einmal an Quarto: Wie ich sehe bist du wohlbehalten von dem Feldzug zurückgekehrt. Ich hoffe Frau und Nachwuchs geht es ebenfalls gut?

    Sehr schön. Dann zeigst du ihm die Castra und im Anschluß daran sein Officium. Tribun, ich erwarte in den nächsten beiden Tagen einen Bericht und eine erste Einschätzung über deine dir zugeteilte Kohorte. Ihr könnt jetzt wegtreten.


    Crassus nickte den beiden zu und wandte sich dann wieder seinen Dokumenten zu, die während der Begrüßung warten mussten.

    Crassus nickte zufrieden. In solchen Momenten hatte er die Gewissheit, dass die Unsummen, die er für seinen Haushalt ausgab, nicht völlig vergebens waren.


    Hm, großartig behilflich sein kannst du mir bei den Arbeiten hier gerade nicht. Handelt sich dabei hauptsächlich um Berichte und Maßnahmen, die nur meine Kenntnisnahme und meine Zustimmung brauchen. Allerdings, von dem Berg an Dokumenten hier abgesehen, bräuchten wir in der Factio durchaus Unterstützung. Die Anzahl der Factioanhänger ist zwar noch groß, doch die Zahl der Sodales, also derer, die hier wichtige Aufgaben übernehmen, wird immer kleiner. Die Aufgaben verteilen sich gerade einmal noch auf eine handvoll Leute. Also da könnten wir deine Hilfe gut gebrauchen. Das Aufgabenspektrum ist natürlich breit: fängt beim Überwachen des Trainings an, geht über den Einkauf und die Besichtigung von Pferden bis hin zur Anwesenheit bei den großen Rennen.

    Nach einem kurzen Gang durch die domus erreichte der Scriba mit Metellus im Schlepptau das Zimmer des Princeps der Factio. Die Türe war offen, sodass der Scriba ohne Anklopfen eintrat.


    Ich bringe dir hier die Berichte die du haben wolltest, Princeps. er legte sie auf eine Ecke des Schreibtisch: Außerdem habe ich hier diesen Gast entdeckt... er meinte ihr wärt verabredet.


    Der Scriba trat auf die Seite, sodass Crassus den Gast mühelos erkennen konnte.


    Ah, Metellus. Ja, ich habe ihn schon erwartet. Du kannst dich wieder zurückziehen. sagte Crassus zu dem Scriba und wandte sich dann Metellus zu: Hast du die Zeit gut nutzen können? Ich gehe davon aus, dass es mit dem Personal keinerlei Probleme gab?

    Wahh!
    Erschrocken ließ der angesprochene Scriba die Wachstäfelchen und Papyri fallen, die er eben noch in den Händen hielt. Er war es nicht gewohnt, dass Besucher ihn sahen, ihn registrierten oder sogar sich an ihn wandten. Normalerweise wurde er von allen Besuchern so gut als möglich ignoriert und das störte ihn auch nicht, da er so ungestört seinen Aufgaben nachgehen konnte. Hastig bückte er sich und sammelte die fallengelassenen Dokumente wieder zusammen.


    Äh, ich war gerade auf dem Weg zu ihm. Die ganzen Dokumente hier sind für ihn. Erwartet er dich? Wenn ja, dann folge mir einfach zu ihm...


    und der Scriba tapselte pflichtbewusst voraus.

    Nach einem kurzen Fußmarsch von der Casa Caecilia aus erreichte Crassus die Domus der Factio Praesina. Auch wenn er in letzter Zeit die Factio eher von zu Hause aus gelenkt hatte und dementsprechend selten hier gewesen war, erkannte er auf anhieb hie und da ein bekanntes Gesicht, welches er natürlich grüßte.


    Auf seinem Schreibtisch in dem Gebäude der Factio hatte sich trotz allen Bemühungen der Arbeit bestmöglich nachzukommen die Briefe und Notizen gestapelt. Mit einem tiefen Atemzug unterdrückte er einen Seufzer und machte sich an die Arbeit. Den Göttern-sei-Dank hatte er zwei Scribae mitgebracht, die ihm nun tatkräftig zur Seite standen.

    Ochja, ein bisschen Luxus muss sein. Man gönnt sich ja sonst nichts...


    Mit einem breiten Grinsen verabschiedete sich Crassus vorerst von Metellus. Denn während dieser in das Balneum ging, blieb jener noch etwas im Atrium sitzen und trank in aller Gemütlichkeit seinen Becher Wein zu Ende. Während er so da saß und nur immer mal wieder an seinem Wein Becher nippte, schwelgte er in alten Erinnerungen. Metellus Ähnlichkeit mit Creticus hatte diese geweckt.
    Doch irgendwann war auch sein Becher leer und sein Sekretär erinnerte ihn an die Verpflichtungen, die heute noch anstanden. Mit einem Seufzer erhob sich Crassus und machte sich auf den Weg zur Domus der Praesina.

    Mit der Frage nach der Frau und dem Nachwuchs sprach Metellus eine Sache an über die Crassus nur sehr ungern sprach. Das lag nicht nur an seinem generellen Scheitern, was dieses Thema betraf, sondern auch an den ganzen Erinnerungen, die er damit verband. Denn jede diese Erinnerung begann zwar schön, doch endeten sie stets mit Ärger. Teilweise mit weniger, wie bei Lucilla, teilweise mit mehr, wie bei Minervina. Dementsprechend hilflos zuckte Crassus mit den Schultern:


    Nun, derzeit nehmen mich meine Pflichten als Präfekt der Prätorianer, als Princeps der Präsina, als Beisitzer im Senat und als aktiver Geschäftsmann voll in Anspruch, sodass es mir bisher noch nicht möglich war nach einer passenden Frau zu suchen. Allerdings werde ich wohl in absehbarer Zeit diesen Makel in meinem Lebenslauf beseitigen. Zwar ist noch nichts konkretes geplant, aber ich denke doch, dass sich das in naher Zukunft ändern wird.


    Crassus reagierte erleichtert als Metellus das nächste Gesprächsthema ansprach.


    Natürlich habe ich so einen... prahlte Crassus stolz: meine neuste Errungenschaft. Es ist ein Numidier, Melanurus ist sein Name. Er versteht sein Handwerk wie kaum ein anderer. Er hat deshalb zwar auch einen stolzen Preis gekostet, aber den er ist er absolut wert. Lasse nach deinem Bad einfach nach ihm rufen... meine Sklavenschar soll nach besten Möglichkeiten für dein Wohl sorgen.

    Kurz nachdem der Tribun geendet hatte betrat der herbeigerufene Princeps Crassus Officium. Mit einem Nicken begrüßte Crassus ihn.


    ja, das wollte ich. Princeps, neben dir steht unser neuer Tribun, der zwar schon am fünften Tag vor den Iden des Iunius ernannt wurde, aber trotzdem erst heute den Weg zu uns gefunden hat. Tribun, das ist der Mann, den ich eben erwähnt hatte: Princeps Praetorii Prudentius. Princeps, ich wies eben den Tribun in seine neuen Aufgaben ein. Er wird die fünfte Kohorte übernehmen und du wirst ihn bei seinen Aufgaben unterstützen, falls es nötig werden sollte. Außerdem wirst du ihm im Anschluß an diese Begrüßung die castra zeigen. Gibt es soweit irgendwelche Fragen?


    Mit einem fragenden Gesichtsausdruck sah er von dem einen zum anderen.

    Das trifft sich ja wunderbar. Ich bin nämlich nicht nur rennsportbegeistert und ein überzeugter Praesinaanhänger, sondern sogar deren Princeps. Es ist natürlich eine enorme Ehre, aber auch Verantwortung, die Geschicke der erfolgreichsten Factio des Reiches lenken zu dürfen.


    Crassus nahm einen weiteren Schluck aus dem frisch gefüllten Becher.


    Ich schlage also vor, dass du dich erst einmal hier etwas erholst und dann gegen später mir zur Domus der Factio folgst. Ich würde dann in der Zeit bis zu deinem Eintreffen die offiziellen Aufgaben erledigen, die dort auf mich noch warten. Im Anschluß würde ich dir dann die Ställe zeigen und, wenn sich dazu die Gelegenheit ergibt, vielleicht den ein oder anderen Nachwuchsfahrer zeigen. Was hälst du davon?

    Ach, Florus ist normalerweise ein herzensguter Mensch. Da würde ich mir an deiner Stelle keine allzu großen Sorgen machen. Ich kenne ihn noch aus meinen Unteroffizierszeiten bei der Ala II und schon damals war er ein großzügiger Mensch. Und wenn alle Stricke reißen, betonst du halt, dass du mein Cousin bist, dann sind meistens sowieso alle Probleme aus der Welt geschafft.


    Mit einem Grinsen griff Crassus nach seinem Becher und nahm einen letzten, kleinen Schluck daraus, ehe ein Sklave die Becher neu füllte.


    Natürlich. Ich werde dir ein Zimmer herrichten lassen, dafür sorgen, dass deine Kleider gewaschen werden und dir ein kleines Taschengeld geben, damit du dich neu einkleiden und die Vorzüge Roms auskosten kann. Im Hintergrund konnte man schon einige Sklaven hin und her wuseln sehen, die sich gleich daran machten, die Aufgaben umzusetzen.


    Ich werde gleich sowieso noch in die Ställe der Präsina gehen, um dort nach den Rechten zu sehen. Dann solltest du ausreichend Gelegenheit haben, um dich hier in der Casa einzurichten. Aber da fällt mir ein: du bist doch sicher auch rennsportbegeistert, oder?

    Ein Schreiber klopfte an die Türe des Princeps Praetorii und öffnete sie danach, auch ohne, dass er dazu eine Aufforderung bekam:


    Princeps Praetorii, der Präfekt lässt nach dir rufen. Er wünscht dich in seinem Officium zu sprechen, da der neue Tribun angekommen ist.

    Als Crassus neuer Untergebener eintrat musterte ihn Crassus aufmerksam von oben bis unten. Auf anhieb verband er mit ihm keinerlei Bekanntschaft und er wüsste auch nicht, dass er ihn zuvor schon einmal bei irgendeinem Anlass gesehen hätte.


    Tribun, ich heiße dich in den Reihen der kaiserlichen Garde Willkommen... auch wenn ich das eigentlich schon viel früher tun wollte. Crassus machte eine kurze Pause und klappte auf seinem Schreibtisch ein Wachstäfelchen auf.


    Ich teile dich der Cohors quintus zu. Sie war bei dem Feldzug gegen die Parther beteiligt und hat deshalb zum Teil noch einige unterbesetzte Centurien. Diese Verluste werden derzeit ausgeglichen, weshalb es deine vorrangige Aufgabe sein wird, die Neuen erfolgreich in die Reihen der kaiserlichen Leibgarde einzugliedern. Da du selbst noch neu bei den Prätorianern bist, wird dir der Princeps Praetorii Prudentius zur Seite stehen und dich bei eventuell auftretenden Problemen unterstützen. Ich habe schon einen Scriba nach ihm geschickt, sodass er gleich zu uns stoßen sollte. Hast du aber soweit schon irgendwelche Fragen?

    Crassus konnte Metellus nur zustimmen, was die Traurigkeit dieses Ereignisses anging, und nickte deshalb betroffen. Für viele war Iulian nur der Kaiser gewesen, den sie, wenn überhaupt, nur einmal aus der Ferne gesehen hatten. Für diese war der Verlust natürlich schlimm, weil sie nicht wussten, wie es nun mit dem Staat weitergehen soll und ob es zu Ausschreitungen oder gar einem Bürgerkrieg kommt. Für Crassus dagegen, der damals fast täglich mit Iulian zu tun hatte und der in ihm mehr als nur einen Führer gesehen hat, ja, den er fast als Freund bezeichnet hätte, wog der Verlust noch viel schwerer. Nicht nur, was schon schlimm genug gewesen wäre, weil er einen Freund verloren hat, sondern auch, weil er mit nur wenigen anderen die Verantwortung trug, das Erbe Iulians zu sichern und den Fortbestand seiner Ideen und seiner großartigen Herrschaft zu gewährleisten.


    Ich danke dir für deine Glückwünsche und für das Ausrichten von Florus' Grüßen. Mit ihm hast du einen wichtigen Mann im Imperium getroffen und mit etwas Glück hat er sich dein Gesicht und dein Name gemerkt, sodass er sich auch in Zukunft noch an dich erinnern wird. Das würde dir auf keinen Fall zum Nachteil gereichen, könnte aber mal ein Vorteil sein.


    In Rom? Ja, sicher. Decius ist zum Beispiel noch in Rom. Er ist ebenfalls ein Prätorianer und dient dort unter meinem Kommando als Centurio. Allerdings ist er dort derzeit sehr eingespannt, weshalb du vorerst nicht so viel von ihm sehen solltest. Dann wäre auch noch Chaerea hier in Rom. Allerdings habe ich sie in letzter Zeit auch nicht mehr so oft gesehen, offenbar erkundigt sie derzeit Rom mehr auf eigene Faust. Du musst wissen, sie ist auch noch nicht so lange hier zurück in Rom.
    In Italien, bei der Prima, ist noch Macro. Er dient dort in der Legion. Und dann gäbe es noch ein paar Caecilier, die in der Provinz unterwegs sind. Zum Beispiel Tiberius Metellus, der in Germanien am dortigen Provinzhalterhof beschäftigt ist.

    Dagegen spricht natürlich nichts und ich werde dich in deinen Bemühungen unterstützen, wo auch immer ich kann und wo du meine Hilfe bedarfst. meinte Crassus abschließend zu Creticus Verscheiden und dem Plan von Metellus.


    Der Feldzug gegen die Parther? Crassus griff nachdenklich nach einer Traube, die mit einigen Kollegen in einer der herbeigebrachten Schüßeln lag, und biss einige Zeit darauf herum. Du musst verstehen, für mich als Kommandeur der Prätorianer, damit als erster Leibwächter des Kaisers, ist es etwas beklemmend über diesen Feldzug zu berichten - auch wenn ich persönlich nicht an der Front dabei war. Doch ich will versuchen dir eine möglichst komplette Zusammenfassung zu liefern. Du musst wissen, dass unser Verhältnis zu den Parthern schon lange nicht mehr das beste ist und das kleinere Scharmützel zwischen den Parthern und unseren Grenzgebieten an der Tagesordnung waren. Doch irgendwann verstärkten sich die Übergriffe der Parther und setzten unsere Grenzen unter Druck. Ein Entlastungsangriff des dortigen Legatus Augusti pro Praetore Munius, so hieß der Mann wenn ich mich recht erinnere, scheiterte an der parthischen Übermacht. Deshalb bat er Iulian um Hilfe aus Rom. Zeitgleich wurde unser Bündnisparther, Armenia, von den Parthern angegriffen und musste sich letztlich geschlagen geben.
    Diese beiden Ereignisse waren es, die Iulian veranlassten gegen die Parther in den Krieg zu ziehen. Man musste ihnen Einhalt gebieten.


    Crassus machte eine kurze Pause, sammelte im Kopf die nächsten Stationen des Feldzugs und überbrückte die Zeit mit einem Schluck Wein.


    So zog der Kaiser also in den Krieg. Er griff über Süden den Feind an, während eine andere Armee den Feind über den Norden beharken sollte. Das Südheer zog tapfer dem Feind entgegen und konnte die ersten Schlachten und Scharmützel für sich entscheiden. Besonders sollte man hierbei wohl die Schlacht um Edessa erwähnen, in der wir den Parthern einen herben Schlag versetzen konnten. Von diesem Sieg angespornt stieß der Kaiser weiter vor, immer tiefer in das Feindesland. Dann musste kommen, was hat kommen müssen: unsere Streitmacht geriet in einen feigen Hinterhalt. Unsere Soldaten kämpften wie Löwen und auch der Kaiser ließ es sich nicht nehmen die Soldaten zu unterstützen. Doch hatte man nicht mit der Feigheit und Falschheit der Parther gerechnet. Hinterlistig verwundeten sie den Kaiser schwer. Letztlich konnte man den Hinterhalt abwehren und die parthischen Streitkräfte zurückschlagen, doch war Iulians Verletzung schwer. So schwer, dass Iulian ihr letztlich erlag. Hinter diesem Hintergrund ist der folgende Erfolg bei Circesium natürlich zu vernachlässigen.
    Dieser Verlust des größten Römers unserer Zeit traf uns alle schwer, natürlich auch die Truppen vor Ort. Um möglichen Schaden abzuwenden und unnötige Verluste zu vermeiden, zog man sich zurück. Das eroberte Land sollte zwar noch gesichert werden, doch haben wir für diese Ländereien teuer bezahlt. Nun, heute steht die Prima wieder auf italischem Boden und Valerian wird als legitimer Kaiser gesehen, so wie es Iulians Wunsch gewesen sein soll.


    Damit beendete Crassus seinen Vortrag, der zugegebenermaßen etwas länger geworden ist als er ursprünglich geplant hatte.

    Crassus hörte dem Bericht der letzten Tage und Wochen in Creticus Leben aufmerksam zu. Damit wurde etwas traurige Wirklichkeit, was er schon lange Zeit befürchtet, aber trotzdem nicht wahrhaben wollte. Auch wenn er Creticus schon lange nicht mehr gesehen hatte und dementsprechend ihre Beziehung auch nicht mehr die gepflegteste war, so schmerzte die Botschaft trotzdem sehr.


    Damit hat Rom einen guten Römer verloren, der noch viel hätte erreichen können. Aber wenn es der Willen der Götter war, so möchte ich diesen natürlich nicht anzweifeln. Hat er noch einen angemessene Abschied von der irdischen Welt erfahren, sodass er nun unbeschwert über die grünen Wiesen des Elysiums wandeln kann?


    Erkundigte sich Crassus. Alles andere würde ihn zwar wundern, aber er wollte trotzdem Gewissheit in dieser Sache. Nicht, dass er jetzt im nachhinein noch etwas würde ändern können, aber allein für sein Gewissen wollte er wissen, ob er einen Abschied bekommen hat, der ihm gerecht wird. Schließlich wollte Crassus ja auch ein mal so einen Abschied...


    Du bist mir hier in Rom natürlich jederzeit willkommen. womit Crassus das Gesprächsthema auf die Gegenwart lenken wollte Ich hoffe deine Reise hier her war nicht allzu beschwerlich? Und wo genau wart ihr denn im Osten? Wie du sicherlich weißt waren wir kürzlich noch mit den Parthern im Krieg. Habt ihr davon etwas mitbekommen?