Crassus nickte sehr zufrieden.
Sehr gut. Dann danke ich dir für deinen Besuch und diese Informationen.
und wartete dann, ob es noch etwas weiteres zu Besprechen galt.
Crassus nickte sehr zufrieden.
Sehr gut. Dann danke ich dir für deinen Besuch und diese Informationen.
und wartete dann, ob es noch etwas weiteres zu Besprechen galt.
Fragend sah Crassus den Aelier an:
Ich ging sowieso davon aus, dass ich diese Liste zuvor einblicken kann. Schließlich sollte ein Kommandeur ein gewisses Mitspracherecht haben, wenn es um die ihm anvertraute Einheit geht. Besonders, wenn es sich dabei um die Prätorianer handelt, wo dort doch ein einfacher Soldat mehr Schaden anrichten kann als eine ganze Legion.
Bei Chaereas Zweifel bezüglich des Preises entfuhr Crassus ein kurzes Lachen. Es war kein bös gemeintes Lachen, sondern es war eher wie ein Lachen eines Großvaters, der eine naive Frage des Enkels beantwortet.
Mach dir mal über den Preis keinen Kopf, Chaerea. Da werde ich mich schon mit dem Händler einigen. Suche du nur das aus, was dir gefällt und was du haben möchtest... den Preis brauchst du dabei aber wirklich nicht beachten, erfreue du dich ganz an diesen edlen Stoffen. Wer kann schon sagen, wann man hier in Rom wieder eine so große Auswahl an edlen Gewändern findet.
Crassus versuchte damit die Zurückhaltung und vielleicht auch ein gewissen Schamgefühl von Chaerea abzuschwächen. Das musste sie allerdings auch wirklich nicht haben. Denn jeder, der sich in den Geldgeschäften von Crassus auskannte, wusste nur zu gut, dass er gar nicht mehr wusste wohin er mit seinem Geld soll. Außerdem war Crassus ja von Anfang an klar gewesen, dass sich Chaerea so eine Gaderobe erst einmal nicht alleine leisten konnte. Immerhin wurde sie quasi über Nacht von einem bürgerlichen Provinzialmädchen zu einer Frau, die zur obersten Schicht des Geldadels gehörte. Da war es für Crassus selbstverständlich, dass er ihr unter die Arme griff. Nicht zu letzt weil Crassus ihr eine Freude machen wollte. Sie hatte in den letzten Wochen viel mitgemacht, da sollte sie dieser Einkauf etwas erheitern und hier in Rom heimisch fühlen lassen. Außerdem brauchte Crassus diese Bestätigung auch für sich selbst. Denn sicherlich bietet die Nähe zum Kaiser und die damit verbundene Macht eine gewisse Befriedigung, doch auf Dauer reicht auch das nicht aus, um das alltägliche Abmühen auszugleichen. Wenn man aber mit dem damit verbundenen Reichtum jemandem eine Freude machen kann, ist das eine zusätzliche Bestätigung der eigenen Person.
Crassus ließ mit einem leicht lächelnden Gesichtsausdruck die Selbstbeweihräucherung des Händlers über sich ergehen. Man war es ja gewohnt, dass der eine Händler sich selbst mehr anpreiste als der andere. Wieviel Wahres an diesen vielversprechenden Worten sein würde, würde man wohl erst später erfahren. Aber zumindest hatte Crassus aufgrund der Empfehlungen anderer bei Hadrianus ein grundsätzlich gutes Gefühl - sonst hätte er mit seinem "neusten" Familienmitglied wohl auch nicht so zielsicher diesen Stand angesteuert.
Der beste Seidenstoff aus ganz Rom? Ja, der erscheint mir wohl gerade so passend. meinte Crassus und begutachtete den Stoff, den die junge Sklavin trug, aus der Ferne. Er erschien ihm recht edel, also wohl ganz passend für Chaerea. Oder was meinst du, Chaerea, der Stoff sieht doch gar nicht schlecht aus?
Nein, du kannst wegtreten.
Crassus wollte gerade den Befehl zum Wegtreten mit einer Handbewegung unterstützen, als ihm noch etwas einfiel:
Wobei doch. Die neuen aus der Secunda sind da. Sie wurden deiner Centurie zugeteilt... Der Princeps Praetorii leitet bisher die Ausbildung, du wirst sie dann im Laufe der Woche übernehmen.
Zu Decius Beschwichtigung nickte Crassus lediglich. Na wenigstens etwas... wobei eine von Crassus ungewollte Meuterei gegen den Kaiser nicht unbedingt von Loyalität ihm gegenüber zeugen würde. Aber soweit war es ja zum Glück noch lange nicht.
Hm, naja gut, wie auch immer, das hilft uns jetzt auch nicht weiter. Ich werde das aber mal im Hinterkopf behalten. Wird aber wahrscheinlich nur ein Zufall gewesen sein...
Crassus vervollständigte den Satz nicht, was allerdings auch gar nicht notwendig war. Dann wartete, ob Decius noch etwas erzählen beziehungsweise ansprechen wollte.
Dann sorge dafür, dass diese Spekulationen im Keim erstickt werden! Ich kann hier doch nicht Sitzen und Befehle erteilen, wenn ich jeden Moment mit einer Meuterei rechnen muss. Ich muss mich auf die Loyalität der Garde verlassen können... die Loyalität nicht nur dem Kaiser gegenüber, sondern vor allem mir gegenüber. Es ist deine und die oberste Pflicht deiner collegae, Sorge dafür zu tragen, dass ich mir dieser Loyalität stets sicher sein kann.
Crassus machte eine Pause und bedachte Decius mit bedeutungsvollen Blicken. In dieser Wortwahl hätte er sonst nur mit den wenigsten gesprochen, dafür ließ sie zu wenig Interpretationspielraum zu. Es war doch recht deutlich, auf was er anspielte.
Da fällt mir ein... du hast ja sicherlich auch von der missglückten Rekrutierung bei der Prima gehört. Ich möchte jetzt nicht darauf genauer eingehen aber... aber war sie nicht zeitlich gesehen ziemlich knapp vor der Verwundung des Kaisers? Oder spielt mir mein Gedächtnis einen Streich und war das erst später beziehungsweise schon deutlich früher?
Hm, ahja, von der Prima.
Crassus verstummte. Ihm fielen sofort wieder die Berichte der Tribune ein, die von der "Rekrutierung" aus den Reihen der Prima in Parthia handelten. Diese waren ja nun wirklich alles andere als schmeichelhaft oder in irgendeinerweise vorteilhaft gewesen.
Interessant, dass Valerian explizit die Prima anspricht, wo sich diese Legion doch gerade bei der letzten Rekrutierung, die in Parthia hätte vorgenommen werden sollen, so negativ hervorgetan hat. Ich weiß nicht ob du das mitbekommen hast, doch sollen sich dort Legionäre der Prima geweigert haben, in den Dienst der Garde zu treten.
Dass diesbezüglich schon Ermittlungen angelaufen waren, musste Crassus ja nicht extra erwähnen. Das sollte selbstverständlich. Denn das Verhalten der Prima war alles andere als nachvollziehbar gewesen. Bisher war nämlich jeder Legionär dem Ruf des Kaisers zur Garde gefolgt. Jeder, bis auf die Männer der Prima. Aber dieser Fall trat auch erst ein, nachdem der Tiberier das Kommando über die Prima übernommen hatte. Ein Zufall?
Crassus nahm sich vor, am nächsten Tag die bisherigen Berichte über den Patrizer zu Gemüte zu führen. Er sollte die Ermittlungen in diese Richtung verstärken lassen...
Salve Aelius. begrüßte Crassus seinen Gast, über dessen Ankunft er erst unmittelbar vor seinem Eintreten informiert worden war. Aber für seine wichtigsten Klienten nahm sich Crassus natürlich immer die nötige Zeit, egal wie beschäftigt er gerade war.
Natürlich habe ich einen Moment Zeit für dich. Bitte setz dich doch.
Crassus nahm auch seinerseits wieder platz und wartete dann gespannt darauf, dass der Aelier mit seinen Ausführungen fortfahren würde.
Sehr wohl. Er befindet sich in seinem Arbeitszimmer, so du mir bitte folgen würdest.
Der Ianitor machte eine einladende Geste und führte dann den Gast zu Crassus Officium.
Der fleißige Ianitor der Casa Caecilia öffnete gewohnt schnell die Türe und begrüßte den wohl bekannten Gast freundlich:
Salve Aelius. Ich nehme an du möchtest zum Hausherren?
Jaja, natürlich! Von einem Mann von Welt wird ja erwartet, dass er sich in jeder Sache gut genug auskennt, um die Frauenwelt mit seinem Rat zu unterstützen.
Crassus lachte ebenfalls. Er hatte von Mode und so weiter absolut keine Ahnung. Was aber nicht hieß, dass er in Zivil schlecht angezogen war. 'Es ist nicht wichtig, sich selber in jeder Sache auszukennen, sondern es ist wichtig, Leute zu haben, die sich dafür um so besser auskennen' pflegte einst ein Lehrer von Crassus zu sagen. Und genau nach dieser Weisheit lebte Crassus auch... bisher war er damit nicht schlecht gefahren und es gab wahrscheinlich auch keinen Grund, warum er in Zukunft damit schlechtere Erfahrungen machen sollte.
Als sich die Gruppe um Chaerea und Crassus dem Stand des Hadrianus näherte, wurde das Gedränge um das Gefolge noch etwas dichter. Die Prätorianer versuchten zwar durch 'Vorsicht'-Rufe und durch die Hilfe ihrer Schilder den Weg frei zu machen und für etwas Platz am Stand zu sorgen, doch ging das nun immer schwerer. Aber da für Prätorianer natürlich nichts unmöglich ist, schafften sie es letztlich auch, für genügend Platz am Stand zu Sorgen, sodass Chaerea und Crassus das Angebot betrachten konnten. Crassus warf nur einen kurzen Blick auf die Auslagen, denn ein Verkäufer würde ihm, aber vorallem Chaerea, die besten Stücke eh noch zeigen.
Salvete die Herrn. Ich bin auf der Suche nach dem Besten des Besten für meine Nichte.
Bei diesen Worten legte er einen Arm um Chaerea, um einem Verkäufer, der sich sicherlich angesprochen fühlte, gleich die Dame zu zeigen, um die es ging. So konnte der Verkäufer gleich die benötigte Größe abschätzen. Denn auch wenn Crassus vor hatte einiges Maßschneidern zu lassen, würde er eine passende Gaderobe am liebsten gleich mitnehmen.
Das mit der Urne ist höchst befremdlich, da stimme ich dir absolut zu und ich sehe das auch ähnlich. In einem Gespräch, welches ich kurz nach der Ankunft des Legatus Legionis der Prima hier in Rom geführt habe, konnte er diesen Umstand auch nicht näher begründen. Ich werde mal mit Valerian reden müssen, vielleicht weiß ja er mehr. Aber das so auf sich sitzen lassen geht natürlich absolut nicht! Iulian hatte die halbe Garde ja nicht ohne Grund mitgenommen.
Dass aber eine Verschwörung der Legaten für den Tod von Iulianus verantwortlich sein soll, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Den bisherigen Berichten nach war es der Leichtsinn des Kaisers selbst, welcher einen absoluten Schutz durch die Prätorianer unmöglich machte. Ich kann mir also nicht vorstellen, wie da die Legaten eine Rolle gespielt haben... oder weißt du etwa mehr?
Zu Decius Abschlußbemerkung nickte Crassus lediglich. Das war ihm relativ egal, sollte die Legion doch das machen, was sie am besten konnte: Straßen und Theater bauen. Dann könnten auch die Prätorianer ungestört ihr bestes tun. Nämlich den Kaiser schützen und Rom zusammenhalten.
Der anfängliche Ärger verflog schnell als Decius zu sprechen begann. Das klang gar nicht gut. Auf einer Wachstäfelchen fand gleich ein Vemerk platz, der später die Auszahlung eines Donativums bedeuten würde.
Verraten und Verkauft? Erzähl mir mehr! Von wem fühlt ihr euch so behandelt?
Mehr oder weniger erfolgreich? Das war ein komplettes Disaster! entgegnete Crassus eher schlecht gelaunt auf die Untertreibung seines Neffen. 'Mehr oder weniger erfolgreich, pah'
Was kann ich für dich tun?
Das wird nicht nötig sein. Da ihr, wie du mir sagtest, die Urne schon den Priestern des Pantheons übergeben habt, werden wir sie direkt aus diesem Heiligtum holen. Ihr sollt damit, wie geplant, euern Auftrag erfolgreich beendet haben.
Während er sprach, machte Crassus Anstalten das Zelt wieder zu verlassen. Denn in der Zwischenzeit waren weitere Prätorianer auf dem Marsfeld angekommen. Eine weitere Turma und eine vollständige Centurie. Die Centurie würde dann gemeinsam mit den beiden Turmae den Transport der Urne in die Castra Praeotria eskortieren.
Bei der scherzhaften Provokation des Flaviers begann Crassus zu Lachen und klopfte ihm auf die Schulter. Unter anderen Umständen und wenn der Flavier kein Patrizier gewesen wäre, hätte Crassus mit ihm garantiert noch am selben Abend die ein oder andere Taverna unsicher gemacht. Das werden wir noch sehen, Flavius, das werden wir noch sehen. Dabei hatte Crassus noch nicht einmal an die Verbindung zwischen seinem Kontrahenten und Arrecina oder Minervina gedacht... Sonst wäre wahrscheinlich der Kampf auch viel schneller zu Crassus Gunsten ausgegangen
Mit einem glücklichen Grinsen folgte Crassus dem Ausrichter der Wettkämpfe, um die Siegerehrung nun zu vollziehen und um damit die Veranstaltung zu beenden.
Pff, da war die Russata einmal auf 'nem Podiumsplatz und vor den Grünen, schon hielten sie sich für die Größten. Das ließen sich die Grünen natürlich nicht gefallen:
HÖRT IHR DAS GESTÖHNE, HÖRT IHR DAS GESTÖHNE?
ROOOOTEEEE RUUSSAATAAAAA HUUUUUUUNDESÖHNE!
Und dann zog Plinius sogar wieder an dem roten Fahrer vorbei! Damit war der Bremsklotz direkt wieder überholt und das Rennen wieder spannend:
Olé olé olé, olé olé olé ola!
Der Legat schien ja nicht gerade ein Freund des gesprochenen Wortes zu sein. Das konnte zwar im Feindesland kein Nachteil sein, aber hier im Herzen des Imperiums war das sicherlich auch kein Vorteil. Hier war nun mal auch ein Kommandeur mehr als nur Militär. Das gefiel Crassus zwar auch nur bedingt, aber war wohl kaum vermeidbar.
Wie auch immer, da man dem Legaten ja offenbar alles aus der Nase ziehen musste, entschloss sich Crassus dazu, das Gespräch damit wieder zu beenden. Crassus erhob sich nach kurzem Zögern:
Ich danke dir für deine... Gastfreundschaft er deutete bei diesen Worten auf den Becher, der ihm gereicht wurde, welchen er aber nie angefasst hatte und für deine Kooperation.
Er machte eine kurze Pause, unterdrückte ein Seufzen und straffte dann seine Haltung:
Ich danke dir im Namen des römischen Volkes für den Transfer der Überreste unseres gottgleichen, aber leider viel zu früh verstorbenen Imperators. Ich werde im Folgenden seine Überreste in die Castra Praetoria bringen, wo sie aufbewahrt werden, bis der neue Caesar Augustus entschieden hat, wie weiter verfahren werden soll.
Aus Sicht der Grünen Fans war das Überholmanöver von Dairos alles andere als fair gewesen. Deshalb erhoben sich auch prompt Buh-Rufe aus dem grünen Block:
BUUH! PFUUUUUUUUUUUUUIIII! SCHWEINEREI! SCHIEEEEEBUNG! PFUUUUUUUUUUUUIII!
Und damit wurde wieder die alte Feindschaft Veneta-Präsina geweckt... nicht verwunderlich, wurde doch die ganze Zeit schon auf eine solche Gelegenheit gewartet:
WER AUF DIE BLAUEN SCHEIßT, DER KLATSCHE IN DIE HAND!
*KLATSCH KLATSCH KLATSCH*
WER AUF DIE BLAUEN SCHEIßT, DER KLATSCHE IN DIE HAND!
*KLATSCH KLATSCH KLATSCH*