Crassus betrat nach der Aufforderung mit seinem Sekretär das Officium seines alten Chefs.
Salve, Praefectus Urbi. Und schon etwas Zeit zum Einleben gehabt?
Crassus betrat nach der Aufforderung mit seinem Sekretär das Officium seines alten Chefs.
Salve, Praefectus Urbi. Und schon etwas Zeit zum Einleben gehabt?
Zitat"Ja, ein wahrlich imposantes Fest", stimmte er dann zu. "So lange wie man auf diese Hochzeit warten musste, so sehr hat es sich jetzt gelohnt, kann man fast sagen."
Ja, da hast du gar nicht mal so unrecht. Man muss sich dazu ja nur die Vielzahl der Speisen anschauen. Bei diesen Worten wollte Crassus auf seinen Teller deuten, bemerkte aber noch rechtzeitig, dass sein Teller schon so gut wie leer war und machte deswegen eine ausschweifende Handbewegung zu den Tischen, auf welchen die Speisen angerichtet waren. Die Speisen im Speziellen zeigen für das Fest im Allgemeinen, mit welcher Sorgfalt und Detailverliebtheit geplant wurde. Fast wie vor einer Schlacht...
fügte Crassus murmelnd hinzu, als sein Blick nochmals auf seinen Teller fiel - dieser hatte tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Schlachtfeld - und einige Gedanken an die Männer im Osten verbrachte.
Nach dem kurzen Gespräch mit Avitus machte sich Crassus zu dem Officium des Praefectus Urbi auf. Dort angekommen ließ er seinen Sekretär anklopfen.
Gemeinsam mit den anderne Gästen und natürlich mit den Gastgebern hatte sich Crassus niedergelassen. Nachdem seine Hände und Füße gewaschen waren und er einen Becher mit Mulsum erhalten hatte, begann er sich den vielzähligen und schön angerichteten Speisen zu widmen. Nachdem er eine erste Auswahl getroffen hatte - von allem ein bisschen - lehnte er sich zurück und genoß die Darbietungen der Tänzer, die ihre Tanzkünste zum Besten gaben und verzerrte dabei genüßlich die Speisen.
Nachdem der erste Teller fast geleert war und sich auch der Inhalt seines Bechers dem Ende neigte, ließ er sich Nachschenken und sah sich dabei nach einem Gesprächspartner um. Dabei bemerkte er Purgitius Macer, der in seiner Nähe stand. Er kannte ihn von einigen offiziellen Anlässen, aber vorallem aus seiner Studienzeit in der Miliärakademie. Diese lag zwar schon etwas zurück, doch der Senator war Crassus gut in Erinnerung geblieben.
Senator Purgitius, welch schöne Feier bisher, findest du nicht auch? Sie wird diesem Anlass wahrlich gerecht, was in Anbetracht des Stellenwerts alles andere als selbstverständlich ist.
Dann hatte sich Crassus vollständig erhoben und reichte Avitus die Hand zum Abschied:
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, Octavius. Richte Victor meine besten Grüße aus. Vale.
So wie bisher werde ich auch hier wieder sehen, was ich für meine Freunde aus dem Hause der Octavier machen kann. Sei dir also meiner Hilfe stets sicher.
Crassus schickte an sich zu erheben, wartete aber noch ob der Octavier etwas erwidern wollte oder ein nächstes Thema ansprechen wollte.
Ja, danke, den wünsche ich dir auch.
Crassus erhob sich und schlug ein. Dann erschien wieder der Sklav, der Avarus schon hineingeführt hatte, um ihn wieder hinauszuführen.
Der Entschluß von Avarus erleichterte nicht gerade die Tagesplanung von Crassus. Denn auch wenn sich offensichtlich nicht viel ändern sollte, musste Crassus doch einige Vorsichtsmaßnahmen treffen...
Als Avarus zu seinem Schwur anhob konnte sich Crassus ein kleines Grinsen nicht verkneiffen:
Es hätte mir völlig gereicht, wenn du es mir versprochen hättest, doch schätze ich deinen Schwur sehr hoch ein und er beweist nur deine Entschlossenheit diese nicht zu verachtende Doppelbelastung zu meistern.
Crassus griff zu seinem Wasserbecher, der da auf seinem Schreibtisch stand und nahm einen Schluck daraus:
Gut, dann sehe ich nichts mehr was dagegen spricht und ich wünsche dir eine erfolgreiche Kandidatur und im - wie ich meine sicheren - Fall deiner Wahl eine erfolgreiche Amtszeit.
Du siehst mich ziemlich überrumpelt und ich hoffe, das war nicht deine Absicht. In Zukunft möchte ich über so eine Entscheidung, welche du sicherlich nicht erst heute morgen gefällt hast, früher informiert werden, damit ich mir dazu Gedanken machen kann.
Crassus machte eine Pause und sah sich nachdenklich in seinem Officium um.
Du weißt selber durch deine Erfahrung, dass ich jemanden in deiner jetztigen Position nur dann vertreten kann, wenn ich mir sicher bin, dass er auch dafür geeignet ist. Mit anderen Worten muss ich von dir etwas unmögliches verlangen, nämlich, dass du mir garantierst, weiterhin diese Position so wie bisher auszufüllen. Wenn du mir das garantieren kannst, sehe ich da kein Problem.
Aha.
Crassus war inzwischen mit dem Ordnen der Dokumente fertig und überlegte einige Momente, ehe er zu einer Antwort ansetzte:
Wie dir sicherlich bekannt ist, ist es verboten, während man ein Amt des Cursus Honorum inne hat, andere Ämter inne zu haben, in welchen man Tätigkeiten für ein gewisses Entgelt entrichtet. Mit anderen Worten: du würdest ohne Bezahlung weiterhin die Aufgaben eines Legatus des Cursus Publicus nachgehen?
Vergewisserte sich Crassus, bevor er sich weiter Gedanken machte. Denn ganz recht war ihm das, so auf die Schnelle, noch nicht...
Crassus hört sich das Anliegen von Avarus aufmerksam an und hebt, nachdem er damit geendet hat, erstaunt eine Braue:
Ich kann dir nicht ganz folgen. Zum ersten, was heißt "nicht offiziell ansprechbar sein"? Ab wann möchtest du eben das sein? Und was willst du damit überhaupt bezwecken? Mal ganz davon abgesehen, dass es meine Pflicht als Praefectus Praetorio ist, auch in der Anwesenheit des Princeps, den Cursus Publicus zu überwachen.
Etwas überrascht ob des plötzlichen Besuchs von Avarus, begrüßte er ihn, während er auf dem Schreibtisch wichtige und teilweise geheime Dokumente versrogte:
Salve iterum, Avarus. Bitte, setz dich. Was kann ich für dich tun?
Er befindet sich derzeit in seinem Arbeitszimmer. Wenn du mir folgen würdest...
Der Sklave führte den Senator mit seinen Sklaven in das Innere der Casa zu Crassus Officium.
Wie es der Zufall wollte, war Crassus heute Mittag wirklich in der Casa Caecilia anzutreffen - aber nicht um die Nahrungsaufnahme angenehmer zu machen, sondern aus einem rein beruflichem Grund.
Davon wusste der Sklave, der die Türe öffnete natürlich nichts:
Ave Senator! Wie kann ich dir dienlich sein?
Zu der zu erwartenden Dankgabe nickte Crassus nur, da er darauf ja nicht wirklich viel erwidern konnte.
in Ordnung. Wo ich schon mal hier bin, möchtest du die Gelegenheit nutzen und noch eine andere Angelegenheit besprechen? Ich hätte nämlich nichts mehr und würde, sofern es dir gleich geht, gleich noch den Praefectus urbi besuchen.
Du wirst auch erst nach deinem Tribunat zum Senator ernannt, sofern du dann die Vorraussetzungen erfüllst. Beim besten Willen, aber ich wollte den Kaiser, der, sollten wir vielleicht nicht vergessen, gerade einen Krieg führt, nicht noch unnötig mit irgendwelchen zeitlichen Angaben in seiner Entscheidung hetzen. Vorallem da ja auch nicht absehbar war, wie schnell die Briefe ihn überhaupt erreichen. Also übe dich in Geduld, Octavius.
Crassus wunderte sich sehr über die Kurzangebundenheit des Tribuns. War ja fast so, als ob der Tribun erwartete, dass sich Crassus dafür bedankte, dass er sich für ihn einsetzen durfte...
Und das habe ich so auch gemacht. Ich erhielt eine positive Antwort des Kaisers in der letzten Woche...
Crassus nahm den Salut ab und setzte sich dann auf den Stuhl, der dort garantiert für ihn bereitstand
Ich möchte gleich zum Punkt kommen. Du hast mich doch unlängst darum gebeten, mich für deine Erhebung in die Reihen der Senatoren beim Kaiser stark zu machen, nicht?
Noch im gleichen Moment wie der Tribun Crassus hineinbat, betrat er das Officium.
Grüß dich, Octavius.
Crassus ließ sich von der jungen Torwache zu den Räumlichkeiten des Tribuns Octavius geleiten. Da der Miles einen guten Eindruck machen wollte - die Mehrbezahlung bei den Prätorianern war ja nicht unerheblich -, klopfte er auch gleich noch für Crassus an der Türe an.