Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Wie es sich Crassus schon gedacht hatte, war Victor über diesen Umstand nur bedingt erfreut. Eine ebenfalls nur zu natürliche und verständliche Reaktion.


    Ich weiß gar nicht ob es schon offiziell verkündet wurde, aber in Anbetracht der Tatsachen kann ich dir den Namen auf jeden Fall nennen: Es wird einer deiner Vorgänger, aber auch mein Vorgänger, der Senator Vinicius Hungaricus.

    Na klasse, nu blieb das auch noch an ihm hängen...


    Er hat beschlossen dich vorerst von deinem Posten zu entbinden und einen neuen Praefectus Urbi zu ernennen. Angesichts der myssteriösen Umständen und der Ungewissheit deiner Verletzungen nur eine allzu verständliche Reaktion...

    Ging ja schneller als gedacht. Ich habe auch schon den Brief für Lucianus vorbereitet. Wie schaut es finanziell aus, hast dir schon einige Aureii aus meinem Bestand geholt, damit du die erste Zeit auf nichts verzichten musst und die Reise gut rumbekommst?

    Ah, Chaerea, schön dich zu sehen. Setz dich doch zu uns. Ich werde sie Sklaven anweisen, dass sie die vorherigen Gänge noch einmal auftischen... Eine Handbewegung später wuselte ein Sklave los um das eben gesagte auszuführen.


    Du warst heute den ganzen Tag in Rom unterwegs? Und, gefällt dir die Stadt und ihre Menschen?

    Och auch nicht viel anders als sonst. Ich habe ja, während deiner Abwesenheit und bis zu einer Entscheidung des Kaisers wie es weitergehen soll, deine Aufgaben noch zusätzlich übernommen. Wusste gar nicht, dass du so wenig zu tun hast...


    Crassus lachte. Denn natürlich war genau das Gegenteil der Fall gewesen und Crassus hatte nicht mehr gewusst wo ihm der Kof stand.


    Du hast... von der Entscheidung des Kaisers schon gehört?

    Crassus wurde gemeinsam mit seinem Sekretär von der Sklavin, welche die Tür geöffnet hatte, zu dem Krankenzimmer von Victor geführt. Da die Sklaven schon eingangs erwähnte, dass man erwartet wird, musste Crassus nicht sehr lange warten, bis er eintreten durfte.


    Victor! Wie überaus erfreulich dich lebend und an einem Stück zu sehen! Die Berichte, die ich erhalten hatte, haben ja nur das schlimmste vermuten lassen...

    Ja, mach das. Ich werde dir dazu auch noch ein Schreiben aufsetzen, welches du Lucianus geben wirst. Er sollte dir damit jede erdenkliche Hilfe anbieten und dir in der Zukunft immer zur Seite stehen.


    Beiläufig ließ Crassus eine Sklaven seinen Sekretär holen, damit dieser dieses Unterfangen, den Brief zu schreiben, noch notieren würde, damit das nicht vergessen werden würde.

    In voller Rüstung erreichte Crassus erst einige Tage nach Erhalt des Briefes des scriba personalis des Octavius Victor, die Porta der Casa Octavia. Ein Sklave aus löste sich aus seinem Gefolge und klopfte an die Türe.

    In diesem Moment lobte Crassus die Götter dafür, dass Tiberius kein Feldherr war. Er würde glatt den Zeitpunkt der Schlacht festsetzen bevor er überhaupt weiß, wo man zu diesem Zeitpunkt sich befinden wird; so wie er so bald als möglich aufbrechen möchte, aber sich noch keine Gedanken über seine Unterkunft gemacht hat. Wirtshäuser gab es zwar überall, aber würden wohl kaum die Forderungen und Wünsche erfüllen können.


    Was noch nicht ist kann ja noch werden... ich werde dafür sorgen, dass du mit genügend Besitztümer ausgestattet bist, damit du, gemeinsam mit Lucia, diesen Umstand ändern könnt.

    Nur keine Zeit verlieren, bevor man es sich doch noch anders überlegt?


    meinte Crassus schmunzelnd zu Tiberius Bemerkung, dass er sich möglichst schnell und bald auf die Socken machen wolle. Lässig griff er nach einem Stück Hähnchen, dass in eine dunkle Kruste eingehüllt war. Mit was genau dieses Hähnchenstück mariniert wurde konnte er nicht beurteilen, aber dafür schmeckte es umso besser.


    Hast du... habt ihr schon irgendeine Idee wo ihr dort vorerst wohnen wollt?

    Nachdem der erste Redeschwall abgeschwollen war griff Crassus zum nächsten Stück Brot und verzerrte dieses mit einigen Weinschlücken langsam. Noch bevor er damit fertig war, wies er die Sklaven mit einer harschen Handbewegung an den nächsten Gang aufzutischen. Dabei handelte es sich um Hühnchen, welches schon in kleine Stücke aufgeteilt war und auf unterschiedlichste Möglichkeiten zubereitet wurden:


    Dann bin ich ja hier bald wieder ganz alleine und kann endlich die Ruhe genießen, die es anscheinend sogar in Rom geben soll...


    Da Crassus Lucias Gedanken nicht lesen konnte, konnte er darauf leider nicht antworten. Doch das hätte er seiner Meinung nach auch gar nicht machen müssen, da es ja eigentlich auf der Hand liegen sollte.

    Kaum später erreichte Crassus mit seinen Leibwächtern in voller Rüstung den Exerzierplatz. Als die Centurionen ihn erblickten schallten laute Befehle über den noch ziemlich leeren Exerzierplatz. Nachdem die Männer Haltung angenommen hatten, machte einer der Centurios Meldung. Crassus nahm die Meldung entgegen und ließ sich dann sein Pferd holen. Nachdem er aufgessesen war, zog der Troß los, einmal quer durch ganz Rom...

    Da Lucia nicht gleich etwas sagen wollte, wandte sich Crassus noch einmal an Tiberius:


    Daran wirst du doch nie Zweifel gehabt haben, hoffe ich. Natürlicht steht die Familie voll hinter dir... und in diesem Zusammenhang habe ich noch eine kleine Überraschung für dich: Ich habe dem Kaiser letztens deine Ehrhebung zum Ritter vorgeschlagen. Irgenwann in den letzten Tagen erreichte mich seine Zustimmung. Es kann nun also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis du dich Ritter nennen darfst...

    Ja.. ich dürfte dort in der Nähe auch noch ein paar Grundstücke haben. Eines davon werde ich dir überlassen, damit du wenigstens schon mal etwas hast, auf das du zurückgreifen kannst.


    Crassus griff nach einem Oliven-Brot und wartete dann ab, was Lucia sagen würde.

    Natürlich ist die Provinzhauptstadt die naheliegendste und wahrscheinlich vorerst auch beste Wahl. Denn überall wo vieles zusammenläuft fließt auch viel Geld. Und nur da kann man viel Geld erwirtschaften. Mal davon abgesehen, dass mein alter Freund Lucianus gerade sowieso Statthalter von Germanien ist.


    Crassus nahm einen Schluck aus seinem Weinbecher, verschluckte sich aber fast bei Lucias Einwurf. Mit einer hochgezogenen Braue sah er zu ihr:


    Gibts in Germanien was umsonst oder was zieht euch alle auf einmal dahin?

    Germanien ist groß, Tiberius. Nur Germanien als Ziel zu haben wird dir in der Zukunft nicht gerade weiterhelfen...


    Crassus nahm sich noch eine letzte Traube und wies dann seine Sklaven an, den nächsten Gang aufzutischen. Dieser bestand aus verschiedenen Brotsorten, die wiederum verschieden zubereitet wurden.

    Wie stellt ihr euch denn das jetzt vor? Crassus zum Beispiel ist erst in StufeIII in diese Laufbahn eingestiegen, als Tribun der Prätorianer. Soll er jetzt, nachdem er Praefect der Vigiles und Praefect der Prätorianer war, Tribun bei den Vigiles werden, um danach Subpraefectus bei den Vigiles zu werden? Nur um danach zB wieder Tribun bei den Prätorianern zu werden beziehungsweise gleich wieder Präfekt der Prätorianer, da er die StufeIII ja nicht nachholen muss? Is doch völliger Blödsinn. Mal ganz davon abgesehen, dass es dafür ja kaum 'ne halbwegs plausible SimOn Erklärung gibt.

    Is dein gutes Recht, will es dir ja auch nicht verbieten. Inzwischend wieder laut schmatzend widmete sich Crassus den nur für wenige Momente verschmähte Trauben:


    Hast du dir "die Ferne" schon weiter eingegrenzt? Immerhin gibt es viele Orte die fern sind...