Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Schön, dann ist der Zeuge auch ohne eine jede Frage zu beantworten wieder aus dem Zeugenstand entlassen.


    Die beiden Prätorianer näherten sich wieder Strabo und brachten ihn in einen Nebenraum. Da es Crassus langsam echt zu bunt wurde und ihn Sulla durch seine Wiederholungen langsam zu langweilen begann, beschloss er dem endlich ein Ende zu bereiten:


    Die Beweisaufnahme ist hiermit geschlossen. Die Anklage möge ihr Abschlußplädoyer halten.

    Der junge Tribun saß hinter seinem mächtigen Schreibtisch und sah mit einem nichtssagenden Blick zu dem Urbaner:


    Ahja, der Miles informierte mich bereits darüber. Salve iterum.
    Ja, das ist richtig, ich bin für diesen Begleitschutz zuständig und stelle die dafür abkommandierten Prätorianer. Wie kann ich dir helfen?







    Der feige Mordanschlag war ein tragischer Verlust für Rom, keinen Zweifel. Doch für die Verwandten ist es garantiert eine doppelte Belastung. Ich möchte deshalb dir, wie schon Prudentius Balbus, mein herzliches Beileid aussprechen. Crassus ließ einen kurzen Moment verstreichen, um nicht sofort in einem geschäftigen Ton fortzufahren: Setz dich doch. Was kann ich denn für dich tun?

    Tja, das wird sie noch früh genug erfahren - und dann wird sie wahrscheinlich die Idee wieder sehr schnell aufgeben.


    Crassus grinste breit und schickte einen Sklaven los um Tiberius einen Becher mit Wein bringen zu lassen.


    Wie schaut es denn überhaupt auf meinem Landsitz aus, Tiberius? Ist noch alles da wo es sein muss? Kümmert sich Posca um alles? Und vorallem, tragen die Olivenbäume schon Früchte? Du musst wissen er wandte sich an Chaerea im Sommer, wenn die Bäume zu Blühen beginnen, könnte ich stundenlang in ihrem Schatten wandeln und die Ruhe genießen. Es ist einfach zu herrlich.


    Log Crassus. Denn er hatte den Landsitz sicherlich schon vor einigen Jahre gekauft, doch die Zeit, ihn zu besuchen, hatte er bisher noch nicht gehabt. Deshalb träumte Crassus nur davon, wie es wohl sein würde, wenn man stundenlang unter den Olivenbäumen schlendern könnte. Das konnte ja nur herrlich sein.

    Was der Senator da zu den sonstigen Ausgaben sagte war Crassus natürlich klar und leuchtete ihm deswegen auch völlig ein. Ein solcher imperiumsweiter Dienst konnte gar nicht genug Geld verdienen um die eigenen Kosten zu finanzieren. Wichtig jedoch war, dass ein guter Teil selbst aus den Einkünften bezahlt werden konnte, sodass der Kaiser sah, dass sein Geld Früchte trug und das Leben seiner Bürger wesentlich erleichtert.


    Bitte, ich bin sehr gespannt welchen Rahmen diese Projekte umfassen und wo genau sich Problemstellen befinden. Und natürlich auch wie du gedenkst diese aus der Welt zu schaffen.


    Crassus nahm den Becher gerne, gab den Göttern einige Tropfen und nippte dann daran, um sich - natürlich unnötigerweise - von der Qualität zu überzeugen.

    Da waren sie bestimmt gut aufgehoben, fand Crassus, aber helfen konnten sie ihm dort nicht wirklich. Crassus nahm sich vor auf diesen Punkt vielleicht später noch einmal einzugehen, da Avarus ja auch keine ungefähre Zahlenvorstellung geliefert hatte, der Punkt also noch geklärt werden könnte.


    Leuchtet ein. meinte Crassus zu dem zweiten Punkt - den Posten der Praefecten. Er hatte zu diesem Punkt keine weiteren Fragen und da Avarus so schien, als ob er gleich fortfahren könne, wollte Crassus erst einmal abwarten.

    Ach, du schmeichelst mir viel zu sehr, Aelius. Doch kann ich derzeit auch nicht nachvollziehen warum andere Kunden mit der Qualität unzufrieden sein sollten. Kannst sie ja auch sonst einfach mal vorbeischicken, da könnte ich das Problem in einem "klärenden" Gespräch aufdecken. ;)
    Das dein Betriebt aber gut läuft freut mich zu hören...


    Achja, das Thema erinnerte Crassus daran, dass er auch noch einen oder sogar zwei neue Betriebe eröffnen wollte. Er zog schnell eine Wachstafel unter einem Stapel Papyri hervor und machte sich darauf eine Notiz, damit er das Thema auch nicht vergessen würde.
    Beim Herausziehen der Wachstafel sah er noch ein vorher angefangenes Schreiben für den Kaiser, was ihn gleich zum nächsten Thema führte - auch wenn sie bei dem schon gewesen waren. Doch der Punkt, wie sie die beiden Briefe gleichzeitig abgeschickt bekommen würden war ja noch nicht geklärt:


    Um noch mal auf die Briefe zurückzukommen: Die Equites Singulares holen ja die Briefe eh aus dem Palast ab. Dann werde ich meinen Brief an den Kaiser auch in deiner Kanzlei vorbeibringen lassen und der Bote wird sie dann mit den anderen Briefen mitnehmen. Ich denke das wäre das zweckmäßigste. Oder was meinst du?

    Gerade als Crassus mit Chaerea ein neues Thema ansprechen wollte, betrat Tiberius das Atrium. Mit dem hatte Crassus ja noch gar nicht gerechnet:


    Tiberius! Ich habe nicht vor Ende der Woche mit dir gerechnet... komm mal her. Schön dass du da bist. Er sah einen Moment zwischen Tiberius und Chaerea hin und her: Chaerea das ist jetzt Tiberius Metellus, ich hab dir vorher von ihm erzhält. Tiberius, das ist Caecilia Chaerea. Sie ist die Tochter von Rufus und damit dürfte sie deine Cousine sein. Sie kam heute erst an und wird nun unseren Männerhaushalt er zwinkerte ihr kurz zu: auf Vordermann bringen - wie ich schon fast befürchte.


    Er lachte und bot Tiberius an sich doch dazu zu setzen.

    Als Strabo sich weigerte die Fragen zu beantworten seufzte Crassus kaum merklich. Als Zeuge hatte er ja eigentlich die Pflicht dazu gehabt. Aber irgendeine Strafandrohung oder der Vollzug so einer Strafe hätte auch keinen wirklichen Erfolg in diesem Fall versprochen. Deshalb ließ Crassus wie es war und nahm es hin:


    Möchte die Verteidigung versuchen auf die ein oder andere Frage eine Antwort zu erhalten?

    Wahrscheinlich war er betrunken. Genau, er war betrunken. Anders konnte sich Crassus das Verhalten von Commodus nicht erklären. Es war ja nun nicht so, dass er erwartet hatte freundlich empfangen zu werden oder dass man auf den Knien rumrutschen würde. Aber SOWAS? Das war eigentlich eine Frechheit die sich Crassus nur durch den Alkoholpegel von Commodus erklären konnte. Dabei war es aber wiederum auch nicht so, als ob das eine gute Entschuldigung für Crassus war. Immerhin waren die beiden sich ja nicht völlig unbekannt. Sie hatten, auch wenn es schon lange her war, damals zusammen den ein oder anderen Becher gehoben... aber das schien Commodus vergessen oder sonst was zu haben. Das enttäuschte Crassus ein stückweit, wahrscheinlich sogar mehr als das Verhalten ihn zornig gemacht hatte. Das Brot nahm er Commodus aus der Hand und legte es auf den Tisch. Zu der Anspielung über den Pöbel konnte Crassus nur den Kopf schütteln. War doch verrückt. Ein wahrscheinlich nicht einmal halb so wohlhabender Patrizier ließ sich über einen der reichsten Ritter des Reiches aus - diese waren aber bekanntermaßen in vielen Fällen reicher als Patrizierfamilien.


    Nun ist aber mal gut! Du solltest dem Wein nicht schon zu so früher Stunde fröhnen, Patrizier. Du scheinst ihn bei der Sonne nicht zu vertragen. Langsam sammelten sich wieder die Prätorianer. Sie hatten nun die Villa durchsucht und einige Papiere gesammelt und eingepackt Er starb bei dem Versuch den Palast zu stürmen und sich zum Kai... ach was soll das denn? Ich erwarte dich in exakt einer Woche zur selben Stunde in meinem Officium in der Castra Praetoria. Dabei möchte ich dir aber raten zu kommen und pünktlich zu sein.
    Die Herrn.


    Crassus nickte den beiden zu und machte dann Anstalten samt Gefolge das Irrenhaus zu verlassen.