Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Ich bin der Kommandant der Prätorianer. Ich habe dadurch die besten Urkundenfälscher des Reiches unter mir. Mach dir deshalb keine Sorgen, sollte ich meine Quittung verlieren, werde ich eine Neue bekommen - zum einen viel günstiger und zum anderen wahrscheinlich auch noch besser als die von dir erhaltene. Achja, sollte ich allerdings nächstes Jahr schon eine Quittung vorzeigen können... du weißt natürlich von nichts.


    Crassus lachte, auch wenn das, was er sagte sicherlich nicht ganz abwägig war.

    Aha.


    Crassus ließ nach diesem ersten Fund noch weiter das Zimmer durchsuchen. Man stieß noch auf das ein oder andere Pergament, Urkunden, Briefe und ähnliches, aber nichts wirklich aktuelles oder was groß neue Einblicke oder Perspektiven bieten oder ermöglichen würde. Eingepackt wurde das ganze Zeug trotzdem: Wir werden die gesamten Pergamente, Aufschriebe und so weiter wieder vorbeibringen, sobald wir sie nicht mehr brauchen und wir gegebenenfalls Kopien gemacht haben. Das kann einige Tage dauern. stellte er fest. Denn gefragt, ob er die ganzen Papiere haben konnte, hätte er eh nicht.


    Ist das das einzige Zimmer des Titus Cicero? Und seit wann wohnt dieser Commodus nicht mehr hier, hat er hier auch ein Zimmer?

    Hätte er nur die Hälfte von dem verwicklichen können, was er in seinen großen Reden gesagt hat, hätte er nicht so große Reden gehalten, sondern die Hälfte verwirklicht. Hui, von seinem philosophischen Anfall ganz überrascht nahm Crassus den Becher, prostete Corvinus zu, gab den Göttern einen kleinen Schluck und probierte dann selbst. Große Männer sieht man nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten.... ein Hochverrat mag auch eine große Tat sein, aber sie ist ein viel größerer Fehler.


    Gerade als Crassus etwas zu dem Wein Sagen wollte, schneidete sein Klient schon das nächste Thema an. Und das war eigentlich ein Thema, mit welchem Crassus nicht gerechnet hatte. Das stimmt... allerdings war das gestern nur der inoffizielle Teil, wenn man so sagen will. Es wird noch eine offizielle Feier geben, allerdings erst in ein paar Wochen. Du wirst dazu eingeladen, erhältst aber natürlich noch eine richtige Einladung.
    Ich bin sehr froh, dass es nun so scheint, dass ich endlich eine Dame gefunden habe, die es mit mir aushält und die auch einen angemessenen Stand hat...

    Crassus folgte dem Aurelier zu dem Zimmer. Dort angekommen betrat er es nach Corvinus. Im Gegensatz zu ihm ging er aber in die Mitte des Raumes und sah sich um. Es wurde wohl schon lange nicht mehr gereinigt. Betreten offenbar auch nicht, so gleichmäßig wie die sehr dünne Staubschicht verteilt war. Gut, dann machen wir uns an die Arbeit. Auf diesen Wink hin betraten vier Prätorianer das Zimmer und stellten es sprichwörtlich auf den Kopf.


    Es war danach nur eine Frage der Zeit bis das Testament entdeckt wurde. Einer der Prätorianer brachte es zu Crassus, dieser las es durch und gab es dann Corvinus:


    Wo wohnt dieser Lucius Aurelius Commodus?

    Was man nicht so alles hörte, obwohl man nach über zwei Jahren Abwesenheit erst wieder drei Tage in Rom war. Entweder hatte man eindeutig zu viel Zeit, sodass man sich über so etwas informieren lassen konnte, oder Klienten, die das Wichtige vergasen und dafür lieber irgendwelchen Klatsch erzählten. :D


    Auch bei Cotta fiel Crassus die lockere, ja schon beinahe gelassene Stimmung auf. Bei Corvinus hatte er auch schon gemeint, eine gewisse Lockerheit gemerkt zu haben, bei Cotta hatte er aber aber dieses Gefühl deutlich stärker. Na, die hatten ja mal Nerven, da starb einer deren Familienmitglieder in einem Handgemenge, nachdem er sich zum Kaiser Ausrufen lassen wollte, und die standen da gelassen rum. Die Patrizier hatten doch einen Schuß....


    Aha. Mit einem Seitenblick vergewisserte sich Crassus, dass sein Schreiberling alle wichtigen Fakten hatte. Diese konnte man ja dann später recht einfach nachprüfen lassen:


    Ich würde mir dann jetzt die Zimmer von Titus Cicero ansehen wollen.

    Aber gerne. Bin ja bekanntlich immer offen für neues und wenn du mir sogar eine Kostprobe mitgenommen hast, muss es sich ja lohnen.


    Der Sklave machte sich auf um zwei Becher zu holen. Das bedeutete mehr Arbeit als gleich Becher + Wasser und Wein zu holen, da so ein Tablett mit der Grundaustattung, schon immer bereit stand. Nun mussten die beiden Kännchen entfernt werden. Überarbeiten würde er sich also trotzdem nicht müssen.


    So eine Auszeit würde mir sicherlich auch mal gut tun, doch zur Zeit sehe ich dafür leider keine Möglichkeit. Bei dem Versuch, sich spontan daran zu erinnern, wann er da letzte mal ein paar Tage frei hatte, kam er ziemlich ins Grübeln. War sicherlich schon eine Ewigkeit her....


    Ja, das stimmt wohl. Doch zum Glück war seine Aktion relativ klein und beschaulich und hatte keine größeren Ausmaße. Er ist ja bei seinem Versuch den Palatin zu stürmen gestorben und seine Männer wurden von einigen loyalen Römern überwältigt und vertrieben.


    Der Sklave kam nun wieder und brachte die beiden Becher.

    Es freut mich zu hören, dass es deiner Familie soweit gut geht.
    Na wenigstens einer, der schon eine Familie hinbekommen hat, dachte Crassus bei sich. Naja, würde ja im besten Fall bei Crassus auch nicht mehr solange dauern....


    Setzen wir uns doch. Darf ich dir etwas Anbieten? Crassus geleitete seinen Gast zu einer Bank und setzte sich darauf. Ein Sklave kam gleich herbeigeeilt um eventuelle Wünsche sofort aufnzunehmen.


    Ach, wenn ich mich beschwere, wären die Götter wahrscheinlich äußerst unzufrieden mit mir. Sie helfen mir derzeit in so vielen Dingen und verhindern so viele Sachen, dass jedes klagende Wort wahrscheinlich eine Beleidigung von Mars höchstpersönlich wär. Crassus dachte kurz an den Stein, der den Aufstand des Aurelius Cicero schon im Keim beendete und dankte den Göttern dafür noch einmal.


    Aber, dass stimmt schon, zu wenig Arbeit habe ich sicherlich nicht. Doch da muss man durch, es werden ja hoffentlich auch bald wieder Zeiten kommen, wo alles etwas ruhiger und langsamer wird.

    Nach einer Weile betrat Crassus das Atrium. Er hatte noch einige Berichte durchgelesen und alles in die Wege geleitet, dass sie der Kaiser schnellstmöglich erreichen würde. Das dauerte seine Zeit und dann musste ein Gast schon einmal warten.


    Artorius Corvinus! In letzter Zeit war es eine wahrliche seltene Freude, dich als Gast in meinem bescheidenen Heim Willkommen zu heißen. er ging auf ihn zu und begrüßte ihn herzlich. So wie Crassus hatte ja auch er Verpflichtungen, die er erfüllen musste. Da gefiel es Crassus zwar nicht sehr, dass er als sein Patron darunter litt, aber er konnte es ein stückweit nachvollziehen:


    Wie geht es deiner Frau, was macht der Nachwuchs?

    Soweit ganz gut. Er klagt zwar über die viele Arbeit, doch gesundheitlich hat er absolut keinen Grund zu klagen.


    Der Ianitor öffnete dem Artorier die Türe und ließ ihn eintreten. Hinter ihm schloß er wieder die Türe und geleitete den Gst in das Atrium:


    Er wird dich gleich im Atrium empfangen...

    Eigentlich verwechselte der Präfekt gar nichts. Denn die Parallelen zwischen Titus Aurelius Cicero und der Villa Aurelia der gens Aurelia waren beeindruckend. Doch hatte Crassus ja gar nicht aus diesem Grund den Wein abgelehnt sondern weil er nicht durstig war, womit diese Verwechslung schon einmal gar keine war. Und wäre der Präfekt der Meinung, dass der gesamte patrizische Teil der Familie kaiserfeindlich oder in die Verschwörung verwickelt sei, so hätten die Prätorianer Fackeln dabei gehabt. Und diese hätten vor den Prätorianern die Villa "betreten". Da verwechselte er also im Prinzip auch nichts.


    Crassus nahm die beiden Briefe und sah sie flüchtig durch. Danach gab er sie seinem Sekretär: Ich werde davon nur ein paar Abschriften machen lassen, dann werden die Briefe wieder zurückgebracht.


    Dann wartete Crassus noch ab, was Cotta dazu sagen würden. Er hätte ja sicherlich genauere Informationen, da er ja nicht zwei Jahre lang in Germanien war.

    Nein, danke.


    Crassus war nicht durstig, aber selbst wenn er es gewesen wäre, hätte er es sich bestimmt zwei mal überlegt, ob er "Ja" gesagt hätte. Auch wenn Crassus bisher nicht den Eindruck gewonnen hatte, so war er ja doch hier in dem Haus eines Hochverräters. Da war es sicherlich nicht ganz auszuschließen, dass man ihn vergiften wollte ;)


    Ah, schön. Crassus nickte Cotta zur Begrüßung zu und überlegte kurz wie er vorgehen wollte:


    Ihr werdet euch schon zweifellos gefragt haben, was ich hier mit meinem Aufgebot an Prätorianern mache oder damit bezwecke. Nun, das ist sehr einfach, aber leider noch viel erschreckender. Crassus machte eine Pause und beobachtete die beiden aufmerksam, um eine eventuelle Gefühlsregung zu registrieren: Titus Aurelius Cicero hat gestern mit seinen Anhängern versucht, den Palatin zu stürmen. Selbstverständlich starb er bei diesem Versuch und seine Handlanger wurden aufgerieben.


    Nun meine erste Frage: Wann hattet ihr das letzte mal mit ihm zu tun und wann r er das letzte mal hier im Haus?

    Das mit der Grundgebühr war Crassus bis jetzt immer noch nicht ganz klar. Im Grunde war es ja auch egal, er konnte es sich ja nicht aussuchen ob er die Erhöhung zahlt oder nicht, weil sonst würde er bald seinen privaten Wasseranschluß verlieren. Aber vielleicht konnte es Macer ihm mal bei Gelegenheit erklären.


    Er nahm die Quittung und sah sie durch: Schön. Dann hoffe ich mal, dass ihr die Grundgebühr bis zur nächsten Abrechnung nicht noch weiter erhöht....

    Vale.


    Crassus sah seinem Neffen noch kurz hinterher nachdem er das Officium verlassen hatte. Als er sich dann daran erinnert wie er damals Rom verlassen hatte und nach Spanien ging, lächelte. Und mit eben diesem Lächeln setzte er sich wieder an die Arbeit.

    Als einer der ersten folgte Crassus dem Brutpaar ins Triclinium der Casa Germanica. Wenn überhaupt, dann war Crassus vor Jahren das letzte mal hier gewesen. Aber, wie auch immer, er hätte das Haus von innen eh nicht wieder erkannt, da die Sklaven mit der Dekoration gute Arbeit geleistet haben.


    Er ließ sich einen Weinbecher geben und stellte sich aus weiser Voraussicht zu einem Tablett mit Trauben ;)

    Da Crassus schon lange nicht mehr mit den Aureliern zu tun hatte, musste sich erst ein Prätorianer zu ihm beugen und ihm den Namen des eben Hereinkommenden zuflüstern, ehe Crassus die Begrüßung erwidern konnte. Aurelius Corvinus, wenn ich mich nicht ganz täusche. Sei mir gegrüßt.
    Als er dann zu scherzen begann verzog Crassus keine Miene und machte damit eigentlich deutlich, dass sein Besuch keinerlei lustigen Hintergrund hatte. Ich hörte Aurelius Cotta wäre auch noch in der Villa? Warten wir auf ihn, ehe ich den Grund meines Besuches erläutere. Dann muss ich mich nicht wiederholen.



    [size=7]*edit: Casa, Villa... doch alles das gleiche[/size]

    Ein Schreiber von Crassus, der mit den anderen Prätorianern in das Haus gekommen war, notierte sich jetzt schon bei Leones Aussage einige Dinge. Denn vieles was er sagte war sicherlich nicht ganz unerheblich und konnte bei der Aufklärung helfen.
    Dass Leone nun die beiden hier wohnenden Herren holen wollte, quittierte Crassus mit einem Nicken.