Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Mache das. Aber lass deinem Centurio die Aufgabe deine Kameraden davon zu informieren. Ich wünsche dir eine ruhige Überfahrt und einige glückliche Siege. Melde dich aber auch mal. Du kannst dann wegtreten..


    Crassus nickte seinem Cousin zu und wandte sich dann wieder seinen Papieren zu. Lange und herzliche Verabschiedungen würde er innerhalb der Castra sicherlich nicht abhalten.

    Ihr werdet wahrscheinlich der Leibwache des Kaisers zugeteilt sein. Doch das wird mein Kollege vor Ort besser beurteilen und einschätzen können. Ich würde mich auf jede Möglichkeit einstellen.


    Eure Schiffe werden in drei Tagen ablegen, womit ihr Übermorgen schon Rom verlassen werdet.

    Genau.


    Crassus sah von seinen Dokumenten auf:


    Dein Centurio ist schon seit einer Weile darüber informiert, da du allerdings mein Cousin bist, möchte ich dich persönlich davon informieren, dass deine Centurie in den Osten aufbrechen wird. Sie wird dem Kaiser folgen und dort die Stelle einer schon mitgereisten Centurie einnehmen. Diese hat einen Sonderauftrag und muss deswegen ersetzt werden.

    Zur Feier des Tages und wegen euren Mühen gebe ich euch heute den Rest vom Tag frei.


    Crassus drehte sich um, ging ein paar Schritte blieb dann allerdings noch einmal Stehen. Er wartete einige Momente und drehte sich dann zu den Männern zurück:


    Da ihr aber sicher sehr ehrgeizig seid und selbst mit eurem Abschneiden bei den Spielen nicht ganz zufrieden seid, werdet ihr den freien Tag für eine Trainingseinheit benutzen. Davon bin ich überzeugt.


    Optio, wenn du nachher in mein Offiicum kommen würdest.


    Crassus drehte sich um und verließ dann den Exerzierplatz und ging zurück in die Principa.

    Da sich in der Villa Aurelia in Rom so viele Hinweise auf diesen Aurelius Commodus finden ließen, beschloss Crassus noch am gleichen Tag seinem Landsitz einen Besuch abzustatten. Er wechselte dazu die Centurie, die ihn zur Villa Aurelia in Rom begleitet hatte gegen eine Turma und ritt mit dieser zu dem Landsitz.


    Galoppierend erreichte er an der Spitze der Turma nach einem recht langen Ritt den Landsitz. Schwungvoll setzte er ab und begab sich mit seinem Decurio im direkten Schlepptau zur Porta:


    Cohortes Praetoriae, Aufmachen!

    Da mussten die Männer aber noch eine ganze Weile stramm stehen bis Crassus endlich den Exerzierplatz betreten hatte. Er hatte ganz vergessen, dass er die Teilnehmer ja hat Antreten lassen. Wie auch immer, bei der Gruppe angekommen grüßte er den Centurio flüchtig und stelllte sich dann vor die Männer:


    Wie ich mit eigenen Augen gesehen habe, habt ihr euch bei den Wettkampfspielen wacker geschlagen. Wacker ist gut. Aber leider nicht gut genug für die Prätorianer. Doch ihr habt euch alle angestrengt, das will ich euch zu Gute halten. Außerdem wurde bisher auch noch kein Hochverräter im Tauziehen besiegt. Deshalb bin ich mit eurer Leistung im Großen und Ganzen zufrieden. Mit einer Leistung bin ich dagegen außerordentlich zufrieden:


    Optio Caecilius Decius, vortreten!


    Da du durch eine sehr starke Leistung im Ringen den einzigen Sieg für die Prätorianer in einer Disziplin erringen konntest, möchte ich dir hiermit eine Phalera verleihen.


    Ein Schreiber trat vor und überreichte dem jungen Optio die Phalera und ein Pergament:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    MARCUS CAECILIUS DECIUS


    MIT EINER
    PHALERA


    FÜR
    den Sieg in der Disziplin Ringen bei den Militärwettkämpfen der Cohortes Urbanae


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VIII ID AUG DCCCLVII A.U.C.
    (6.8.2007/104 n.Chr.)


    AUS.


    Gaius Caecilius Crassus


    Glückwunsch!

    Während seine Männer ausströmten um das gesamte Haus zu durchsuchen, wartete Crassus im Atrium auf etwaige Probleme oder Funde. Diese blieben größtenteils allerdings aus. Aber Crassus hatte auch gar nicht damit gerechnet, dass er groß etwas finden würde. Nach den letzten Reaktionen von Corvinus wollte er aber lieber auf Nummer Sicher gehen.


    In Ordnung, Optio. Dann sammeln wir uns wieder und marschieren ab.


    Crassus sah sich um. Da Corvinus ja sehr schnell das Atrium verlassen hatte, konnte sich Crassus auch nicht von ihm verabschieden und ihm auch nicht sagen, wie das mit den kaputtgegangen Vasen und ähnlichem gehandhabt wird. Naja, sein Problem war das dann auch nicht.


    Richte deinem Herren aus, dass wir nichts gefunden haben und sich der Praefect im Namen des Kaisers für seine außerordentlich zuvorkommende Gastfreundschaft bedankt.


    Sagte Crassus einem Sklaven beim Herausgehen. Nur kurz darauf hatten sie die Villa schon wieder verlassen und ebenso schnell wie sie gekommen waren, waren sie auch wieder auf der Straße verschwunden.

    Crassus nickte sogar einigermaßen ernst zu den Worten von Corvinus. Auch wenn diese sicher spaßig gemeint waren, so stellte Crassus in dem Moment fest, dass das gar nicht mal so weit hergeholt war.


    Crassus lauchte aufmerksam den Ausführungen und möglichen Geschenken. Als er die Renovierungen ansprach schüttelte er den Kopf: Eine Renovierung kommt eher nicht in Frage. Denn ich will ja nicht ihre Villa verschönern, davon wird sie ja nicht allzu viel haben, wenn sie nicht mehr dort wohnt. Außerdem, du kennst diese Patrizier, die sehen es doch sicher sofort als Beleidigung auf wenn ich ihnen so etwas schenken würde. Aber hier, bei mir im Haus, da könntest du mal mit ein paar Männern die einzelnen Wandgemädle überprüfen und gegebenenfalls nachzeichnen. Ich glaube das wäre kein Fehler.


    Crassus machte eine Pause und nippte noch einmal an dem guten Wein: Mosaike. Gute Idee... du hast eine Vielzahl an Motiven, sagtest du eben. Hast du auch verschiedene Motive, die Venus dastellen? Ich denke sie würden mich derzeit am meisten interessieren. Fortuna wäre natürlich auch nicht schlecht. Achja, auch was mit Mars? Das wäre dann zwar kein Geschenk, aber gefallen würde es mir dafür um so mehr....


    Das Angebot bezüglich dem Geschenk fand er zwar sehr ehrenhaft, aber annehmen würde er es nicht. Das hätte Crassus nicht mit sich vereinbaren können.... ;)

    Crassus Aufmerksamkeit wurde nun erst recht geweckt. Erst wollte man das Thema mit dem Streit schnellst möglich umgehen, dann sagte man, dass man dazu nichts mehr sagen wolle und nun wurde man auch noch frech. Ja, wollte ihn sogar regelrecht aus dem Haus treiben. Er war es ja nicht, der mit einem Hochverräter verwandt war. Und bei Crassus hatte bisher auch noch kein Hochverräter gewohnt.


    Hm... ja. Nein, weitere Fragen zu deiner Familiengeschichte habe ich nicht. Aber fertig sind wir deshalb noch lange nicht. Wir werden uns einfach mal in der Villa umschauen - sollten wir etwas nicht finden, melden wir uns.


    Crassus gab seinen Männern einen Wink, die sich daraufhin zerstreuten und die einzelnen Zimmer durchsuchten.

    Wenn du bitte mich Entscheiden lassen würdest, was zu dem Aufstand beigetragen hat oder auch nicht, wäre ich dich nicht nur sehr verbunden, du würdest auch in deinem eigenen Interesse handeln. Um das aber tun zu können sollte ich die ganze Geschichte kennen.


    Auch Crassus blieb stehen, aber die Reaktion von Corvinus hatte gerade sein berufliches Interesse an dieser Geschichte geweckt.

    Ach, ein Streit? Crassus wurde hellhörig. Er wusste zwar noch nicht so ganz ob dieser Streit etwas mit dem sehr kurzem Aufstand zu tun hatte, aber selbst wenn nicht, war es doch immer ganz lustig einige Geschichten über Patrizier zu kennen. Die würden sich bei so manchem ausgelassenen Abendessen sicherlich gut machen....


    Weißt du darüber mehr? damit wandte er sich an Cotta. Was natürlich nicht hieß, dass er die andere Frage vergessen hatte. Zu dieser erwartete er natürlich auch eine Antwort.

    Crassus nickte. Dann hatte er sich also nicht getäuscht. Aber er war sich relativ sicher, dass der Augustus nach den Briefen über den Tod des Consuls eine öffentliche Bekanntmachung oder ähnliches überbringen lassen würde. Und wenn es nur ein Schreiben seiner Anteilnahme war.


    Er wird sich schon wieder melden, wenn er es für nötig erachtet...


    Crassus nahm einen erfrischenden Schluck aus seinem Wasserbecher. Wo sein Klient schon einmal da war konnte man ja auch gleich noch etwas Privates einbringen:


    Mit dr Qualität deines Weingutes bin ich übrigens sehr zufrieden... kannst du mit deinem Betrieb ebenso zufrieden sein, findest Absatz und machst Gewinn?

    In Ordnung. Mit einem flüchtigen Rundumblick vergewisserte sich Crassus, dass seine Männer jetzt jedes potentielle Versteck für irgendwelche Schreiben und so weiter überprüft hatten. Das war tatsächlich so und es wuden keinerlei neue Informationen gewonnen.


    Und wann hattet ihr beiden das letzte mal Kontakt zu diesem Commodus?


    Da Crassus davon ausging, dass er hier in dem Zimmer nichts mehr wichtiges finden würde, schlenderte er langsam los Richtung Ausgang und sah sich dabei auf dem Weg sorgsam um. Die Frage hatte er im Gehen gestellt, in der Annahme, dass ihm die beiden Patrizier folgen würden.

    Darüber habe ich noch gar nicht gedacht... aber jetzt wo du es sagst: scheint gerade so. Da wird eine Frau im Haus sicherlich kein Fehler sein, die uns wieder Manieren und Benehmen beibringt...


    Crassus lachte und selbst als sie das Heimkehren der Familienmitglieder und der anderen jungen Männer aus dem Krieg ansprach, wurde Crassus nicht wesentlich ernster:


    Das werden sie, mach dir da keine Sorgen... und wenn nicht, so haben sie wenigstens ihren Teil dafür geleistet, dass die Welt weiß, dass man Verbündete Roms nicht einfach überrennt.


    So locker und unbeschwert wie Crassus darüber sprach, fand er die ganze Sache aber dann doch auch nicht. Allerdings hatte es keinen Sinn sich jetzt schon groß Gedanken zu machen. Und auf der anderen Seite müsste er, wenn es hart auf hart kommen würde, auch tausende Soldaten in eine Schlacht führen. Da darf man sich als Heerführer nicht die Schwäche erlauben, jeden einzelnen Verlust zu betrauern, das würde einen nur vom Siegen abhalten. Wahrscheinlich ging Crassus deshalb so einigermaßen locker mit dem Thema um.


    Ich stand auch schon oft im Feld und bin bisher immer heil wieder heimgekommen. Mal war es knapper als andere male. Wenn ich da immer heil nach Hause kommen konnte, dann können es die Männer auch. Vielleicht nicht alle, aber genug um siegreich zu sein.

    Crassus nahm auch dieses Schreiben und überflog es. Mit einem Nicken gab er es wieder zurück:


    Danke. Crassus füllte seinen schon benutzten Becher und einen frischen mit Wasser. Den Frischen gab er Callidus. Auch wenn man nicht bester Laune war, so durfte man ja nicht sämtliche Gastfreundlichkeit vergessen: Wenn ich mich gerade recht entsinne, ist es das erste und einzige Schreiben des Kaisers persönlich, das Rom erreicht... oder täusche ich mich da?


    Wenn das stimmte, fand das Crassus schon ein stückweit merkwürdig. Auf der anderen Seite waren die Schreiben ja auch lange unterwegs bis sie endlich Rom erreichten und viel zu Sagen, außer, dass es dort Sand gibt, gab es ja sicherlich auch (noch) nicht.