Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Ich danke dir, mein Imperator!


    Crassus erwiderte den Gruß von Valerian formvollendet und nickte ihm im Anschluß mit einem kleinen Lächeln zu - das Nicken konnte man aber auch als Nicken an Balbus verstehhen, den Crassus erst gerade eben erkannt hatte. Dann nahm Crassus nacheinander erst die Hasta Pura, dann die Corona Exploratoria entgegen und reicht sie an einen seiner Männer weiter, da ihm sonst bald die Hände ausgehen würden. Gespannt wartete wie die gesamte Zeremonie nun weiterverlaufen würde.

    Ach, so meintest du das. Naja, stimmt. Er hat in seinem letzten Consulat einige Gesetzesänderungen, -aktualisierungen und -verbesserungen durchgesetzt. Da wird es sicher auch nur eine Frage der Zeit sein bis er auf dieses... unnötige Gesetz stößt. Aber selbst solange dieses Gesetz noch besteht, müssen wir in unseren Positionen handeln. Genau deshalb bin ich heute nämlich hier. Crassus machte eine Pause und nippte an dem Wein, der den beiden angerichtet wurde.
    Auch wenn ich als Präfekt scheide, so habe ich doch immernoch einige Kontakte und Verbindungen, die es mir erlauben mitzubekommen, was im Reich geschieht... oder wenn sich jemand verdächtig verhält. Allerdings besteht bei solchen Informationen natürlich immer die Gefahr der Verwechslung. Denn wenn diese Information erst nach vielfachem Hörensagen an mich kommt, ist der wahre Kern vielleicht nicht immer gleich offensichtlich. Lange Rede kurzer Sinn: wenn die Information stimmt, die ich erhalten habe, haben wir einen hochrangigen Patrizier als Anhänger oder zumindest Unterstützer der Christianer entlarvt. Doch zuvor werden wir erst diese Personen beschatten lassen. Es handelt sich dabei um Petronius Glabrio und dessen Patron. Flavius Furianus.

    Crassus nickte bei den Worten von Avitus bestätigend aber hielt abrupt inne als er Aelius Quarto hörte. Nicht, dass es ihn gewundert hätte, dass dieser eine ähnliche Meinung vertrat - im Gegenteil, nach Crassus Meinung sollte jeder Römer, der Verantwortung trug so von dieser Sache denken - viel mehr weil Avitus schon mit ihm darüber gesprochen hatte. Aber warum auch nicht.


    Ach, du hast auch schon mit Aelius Quarto darüber gesprochen? Wie kam es denn dazu? erkundigte sich Crassus. Denn normalerweise kam man ja nicht einfach so auf dieses Problem - so hatte Crassus heute ja auch noch einen konkreten Fall zu besprechen - und nur deshalb sprachen die beiden von dieser Sache Aber gut zu wissen, dass Valerians Umfeld in dieser wichtigen Sachen diese Meinung teilt.

    Direkt nach Crassus Worten ergriff der Kaiser das Wort. Ein letztes Mal ließ Crassus als Präfekt den Blick über die Menschen und seine... die angetretenen Prätorianer schweifen. Er seufzte fast unhörbar, ehe er sich dem Kaiser zu wandte. Crassus überwand die wenigen Schritte zu Valerian und blieb kurz vor ihm stehen. Mit einiger Spannung und einer gewissen Aufregung, aber vorallem mit einer großen Vorfreude erwartete er nun seine Auszeichnung.

    Gerne. Gemeinsam mit Avitus schritt Crassus zu den Stühlen und nahm dann auf einem der beiden platz. Dann ließ er eine Kunstpause aufkommen in welcher er seine Gedanken ordnete und seinen Blick durch das Officium schweifen ließ.
    Wie du sicherlich weißt breitet sich die Sekte der Christianer rasant im Reich aus und könnte schon in nähster Zukunft eine Bedrohung darstellen. Bis jetzt ist sie zwar vorallem in den südlichen Provinzen vertreten, aber auch hier im Herzen des Reiches hat diese Sekte schon ihre Anhänger gefunden. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir das Unbehagen bereitet... meiner Meinung nach sollte man auch viel härter und konsequenter gegen diese Sekte vorgehen, doch unterscheidet sich da meine Meinung wohl von der des Kaisers. Aber wie auch immer, inoffiziell muss natürlich trotzdem gegen diese Krankheit vorgegangen werden, um jede Gefahr für das Reich abwenden zu können. Es muss dafür gesorgt werden, dass das Reich nicht von diesen Christianern zerfressen wird und man muss dafür Sorge tragen, dass die wichtigen Posten des Reiches frei von einem solchen Gesindel bleibt.


    Crassus machte nach diesen einleitenden Worten eine Pause und wartete eine Reaktion ab. Alles andere als Zustimmung würde Crassus sehr verwudern.

    Aufgrund der Vorbereitungen zur Kommandoübergabe hatte Crassus die pivate Korrespondenz etwas schleifen lassen. Er hatte auch so schon genug zu tun gehabt. Dass dabei allerdings ein Brief von Vincius Hungaricus liegenblieb war natürlich alles andere als in Crassus Absicht gewesen. Der dafür zuständige Schreiber würde diesen Fehler aber sicher kein zweites Mal machen... wenn er überhaupt noch einmal einen Fehler machen würde - das musste sich Crassus noch überlegen.



    G. Caecilius Crassus
    Villa Caecilia, Roma


    Salve Caecilius,


    lange ist es her, daß wir uns getroffen und gesprochen haben. Wie geht es dir und deinen Prätorianern? Hispania ist ein ruhiges Fleckerl Erde, so abseits von der hohen Politik des Kaiserhofs und Senats. Ich hoffe, du wirst mich damit versorgen.


    Doch dies ist nicht der alleinige Grund, warum ich dir schreibe. Und zwar ist mir vor einigen Wochen ein kleiner Lapsus passiert, ein Brief, der nicht unmittelbar für mich bestimmt war, ist leider auf meinen Schreibtisch gelandet. Ich mußte darin lesen - widerwillig, das mußt du mir glauben! - daß ein Klient meines Vorgängers ein Anhänger dieser furchtbaren Christianer-Sekte ist. Wenngleich der Brief an Flavius nicht sofort daran denken lässt, ich habe dennoch die Befürchtung, daß Flavius entweder den Christianern anhängt oder sie toleriert. Besagter Klient, und gerade das macht mir Sorgen, schreibt darin, daß er Unterstützung in der Gesellschaft in Rom gefunden hatte. Sein Name ist Petronius Glabrio, vielleicht kannst du mit diesem Namen etwas anfangen.


    Hiermit schließe ich diesen Brief und hoffe, daß du mich recht bald mit Nachrichten aus Rom versorgst.


    Vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus


    Crassus legte den Brief auf die Seite und griff sich mit einer Hand an die Stirn. Dass ihn so eine Nachricht - mit möglichen weitreichenden Konsequenzen - erst jetzt so kurz vor seinem Ausscheiden aus der Garde erreichen muss. Normalerweise hätte Crassus jetzt inoffizielle Ermittlungen eingeleitet und gesehen ob sich und wenn ja, was sich daraus ergibt. Und dann hätte er sein weiteres Vorgehen überdacht. Das ging jetzt so natürlich nicht, denn diese ersten Ermittlungen wären garantiert erst nach seiner Verabschiedung abgeschlossen. Also würde er wohl mit Avitus - der andere Praefectus Praetorio und Crassus derzeitiger Kollege war zu schwach und wusste seine Position sowieso nicht zu nutzen, als dass dieser eine Hilfe sein könnte -, als seinen Nachfolger, reden müssen.


    Schreiber! Fertige eine Abschrift dieses Briefes an und vernichte dabei alle Hinweise auf den Absender. Im Anschluß zerstöre dieses Original vollständig. Es dürfen keine Spuren bleiben, die unseren Freund mit dieser Sache in Verbindung bringen könnten. Ich werde in die Castra gehen und bis zu meiner Rückkehr erwarte ich, dass alles erledigt ist.


    Crassus stand mit einem Seufzen auf und verließ kurz darauf seine Casa.

    Kurz nach Crassus Ankunft und noch bevor Avitus Meldung machen konnte traf auch der Kaiser auf dem Marsfeld ein. Natürlich grüßte Crassus den Oberbefehlshaber als einer der ersten und damit viel auch eine gewisse Anspannung von Crassus. Denn bis zu letzt hatte er zwar fest damit gerechnet, dass der Kaiser auch wirklich kommen würde, sicher war er sich dabei aber auch nie gewesen. Aber andererseits hätte es Crassus dem Kaiser schon sehr übel genommen, wenn dieser nicht oder nur sehr stark verspätet erschienen wäre.
    Crassus nickte dem meldungmachenden noch-Tribunen zu und entließ ihn damit für den Moment. Dann, nach einem weiteren Rundumblick über das Marsfeld, ging er langsam auf die Tribüne, die heute hier für seinen Abschied aufgebaut worden war. Auf der Tribüne angekommen hielt er nochmals inne und ließ seinen Blick über die hier versammelten Menschen gleiten. Dabei stellte sich ihm unweigerlich die Frage wie viele von den Menschen, die sich hier versammelt hatten, ihm mal den Tod gewünscht haben oder sogar heute noch wünschen. Es waren sicher nicht wenige, denn als Praefectus Praetorio konnte man sich gar nicht nur Freunde machen – und meistens wollte man das auch gar nicht. Das war ein großer Vorteil, den Crassus sicherlich vermissen würde: in Zukunft würde er sich nicht mehr benehmen können wie er es gerade wollte. In Zukunft würde er einfach nur ein Ritter von vielen sein. Zugegeben, einer der führenden Ritter, aber mehr auch nicht. In Zukunft würde er nicht mehr auf seine Schwarzröcke verweisen können.
    Crassus seufzte und schritt an das Rednerpult. Er hob eine Hand als Zeichen dafür, dass er nun Sprechen wollte. Das war irgendwie ungewohnt, denn normalerweise, wenn er nur vor seinen Soldaten gesprochen hatte, waren diese ganz von selbst verstummt; wenn sie es überhaupt gewagt hatten in seiner Anwesenheit hörbare Gespräche zu führen. Er räusperte sich und erhob dann seine befehlsgewohnte Stimme, die wohl trotz aller Anstrengung nicht überall zu verstehen war:


    Verwandte, Freunde, Römer!
    Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich sehe, wie viele Menschen sich hier eingefunden haben um heute meinen Abschied von der Garde unseres geliebten Kaisers zu begehen. Ganz besonders freue ich mich über meine Freunde und Bekannte, die ich aufgrund dieser herausragenden Stellung kennen lernen durfte, aber ich freue mich ebenso über die ganzen Gesichter, die mir noch fremd sind, aber trotzdem heute hier sind.
    Crassus deutete bei diesen Worten in die Richtung der Senatoren – auch wenn er sicher nicht alle meinte – und auf die Plätze, die den wichtigen Rittern vorbehalten waren. Und als ob das ein Zeichen gewesen wäre, wurde kurz darauf unter den einfachen Römern auf den schlechten Plätzen – die seine Worte sowieso nicht hören konnten - Brot und Wein verteilt. Als ich vor Jahren diese Position von dem göttlichen Iulianus erhalten habe, hatte ich ein schweres Erbe anzutreten. Vincius Hungaricus, mein Vorgänger, war, heute ist er es selbstverständlich auch noch, Rom stets ein guter Diener, der Rom mit allen Mitteln verteidigt hat. Es war nicht leicht sich tagtäglich an ihm messen zu müssen. Doch, oder gerade deshalb, habe ich jeden Tag aufs Neue mein Bestes gegeben, Rom und Roms Ideale vertreten und geschützt. Ich habe Roms Feinde, sowohl die von Innen als auch die von Außen, stets mit aller Härte gejagt und ihrer gerechten Strafe zugeführt. Täglich habe ich den Willen von Iulianus in der Vergangenheit und Valerian in der Gegenwart durchgesetzt; innerhalb, aber auch außerhalb der Grenzen unseres Reiches. Ich habe versucht alle Gefahren frühzeitig zu erkennen und bin selbst ohne Zögern in die Schlacht gezogen als unsere Provinzen von Aufständen bedroht waren.
    Dabei konnte ich mich stets auf die besten Soldaten des Reiches, den Prätorianern, verlassen. Sie haben in jeder Situation ihre herausragende Klasse gezeigt und bewiesen, warum ausgerechnet ihnen die Ehre zuteil wird den Kaiser zu schützen. Ich konnte mich Tag für Tag von ihrer Klasse überzeugen und habe mit meinen eigenen Augen gesehen, dass sie ihrem Ruf alle Ehre machen. Es erfüllt mich heute noch jeden Morgen mit Stolz, wenn ich daran denke, dass ich diese herausragenste Einheit kommandieren durfte. Es war mir eine Ehre gemeinsam mit Euch, meine Freunde, den Willen des Kaisers verteidigen zu dürfen. Ich wusste dass ich mich jeden einzelnen Tag auf euch verlassen konnte und möchte einem jeden von euch dafür danken.
    Ich hoffe, ich konnte in den letzten Jahren gemeinsam mit meinen Männern dafür sorgen, dass Rom mit jedem Tag ein bisschen besser und sicherer wurde. Ich habe alles in meiner Macht stehende dafür getan und kann mir zurückblickend keine Schwäche nachsagen, keine Nachlässigkeit vorwerfen und keine falsche Milde vorhalten lassen. Es war mir eine Freude dir, Valerian, und euch, liebe Mitbürger, auf diesem herausragenden Posten dienen zu dürfen.


    Crassus verstummte und ließ seinen Blick über die Menschenmassen gleiten. Er nickte, mehr zu sich selber als zu einer bestimmten Person, und trat dann einen Schritt nach hinten von dem Pult.

    Crassus hatte diesen seinen letzten Tag als Praefekt der Praetorianer sehr gemächlich und langsam aufgenommen. Nach einem großen Frühstück und einer ausgiebigen Morgenwäsche schlüpfte er ein letztes Mal in seine schon fast geliebte Rüstung, die er sicherlich noch oft vermissen wird. Ganz besonders wenn er stundenlang auf irgendeinem Empfang in einer unbequemen Toga herumliegen wird. Aber auch wenn es darum gehen wird irgendwelche Sitzplätze zu bekommen, würde er es in Zukunft nicht mehr so einfach haben. Irgendwie bereute es Crassus ja auch ein bisschen heute das Kommando über 'seine' Einheit abzugeben. Aber auf der anderen Seite war der Abschied ja sein eigener Wunsch gewesen, nach Abwägung aller Vor- und Nachteile getroffen. Und er war jetzt ja auch lang genug Kommandeur der Prätorianer gewesen. Immerhin solange wie - zumindest in der jüngeren Geschichte - kein anderer vor ihm. War ja auch etwas. Dementsprechend erwartete Crassus auch einen gelungenen, großen Abschied.


    An der Spitze einer Kohorte - die sich aus allen Truppenteilen und Kohorten zusammensetzte - betrat Crassus auf dem Rücken eines stolzen Pferdes das Marsfeld. Mit langsamen und würdevollen Schritten führte er ein letztes mal symbolisch die Garde an, ehe er heute von dieser Pflicht befreit werden würde. Langsam und auf dem Weg in die Mitte des Marsfeldes ließ er seinen Blick über die versammelten Menschen und Würdeträger gleiten. Er erkannte auf anhieb freilich keine Gesichter, doch stellte er auch so schnell fest, dass sich wohl die Elite des Reiches für diesen seinen Tag hier versammelt hatte. Crassus konnte sich ein selbstzufriedenes Lächeln nicht verkneiffen als er sein Pferd zum Stehen brachte und sich noch einmal umsah. Ja, das würde ein würdiger Abschied werden.



    Sim-Off:

    Leider ab morgen für ca 2 Wochen ohne Internet. Tut mir leid.

    Crassus registrierte mit einer gewissen Erleichterung, dass er offenbar wieder Macers Geschmack getroffen hatte. Zumindest tat der Senator so als ob, was Crassus in dem Moment vollkommen reichen sollte. Würde auch Philogena ihr Geschenk gefallen, wäre wohl ein guter und angemessener Einstand für den heutigen Abend gelungen. Nun zu dir, Philogena. Crassus wandte sich ihr zu und ließ eine kurze Pause, die die Spannung erhöhen sollte, aufkommen Ich muss sagen, dass ich es relativ schwierig fand ein Geschenk zu finden, das zu dir passt. übertrieb Crassus. Aber er wollte wenigstens so tun als ob er sich mit der Suche nach einem Geschenk lange aufgehalten hat. Im Prinzip hatte Crassus nämlich kaum ein Gespür für passende Geschenke und ließ einfach den Preis entscheiden - und dieses Mal hat er einfach alle Möglichkeiten gekauft, sodass er gar keine Entscheidung treffen musste Deshalb hoffe ich, dass du mit meiner endgültigen Entscheidung zufrieden sein kannst und ich deinen Geschmack getroffen habe. Crassus nickte ihr zu und gab dann seinem Gefolge zu verstehen das nächste Geschenk herbeizuholen. Das Geschenk setzte sich dabei aus zwei schweren Truhen zusammen, die nebeneinander aufgestellt und dann geöffnet wurden. In den beiden Truhen befanden sich Pelze mit vielen Schmuckstücken verziert und darüberhinaus noch einzelne hochwertige Schmuckstücke.

    Oh, ich danke dir für das Geschenk, Senator. Ich freue mich schon sehr darauf, dieses Pferd begutachten und ausreiten zu können. Crassus nickte mit einem Lächeln, um seine Freude noch etwas deutlicher zu zeigen. Um die Formalitäten - also ob das Pferd abgeholt werden soll, wenn ja, wo oder ob es geliefert wird - würden sich andere kümmern. Für solche Kleinigkeiten hatte man ja schließlich einen völlig überbezahlten 'Stab' an Sekretären, da war es wirklich nicht nötig, dass sich ein Senator und ein Reichspräfekt mit beschäftigte.


    Nach einem kurzen Blickkontakt, gefolgt mit einem Wink mit der Hand traten ein paar Sklaven von Crassus ein, die schwer bepackt schienen. Die Geschenke waren noch in edle Tücher eingehüllt, allerdings konnte man teilweise schon an der Form erkennen, um was es sich wohl handeln würde. Für dich Senator als Crassus den Blick zurück zu den beiden wandern ließ, bemerkte er das Geschenk, das Crassus dem Senator bei dem letzten Besuch gegeben hatte, weshalb sein Lächeln noch ein Stückchen wuchs habe ich mir gedacht, dass deinem Haus oder deinem Landhaus, wie du möchtest, ein Mosaik bei den Worten wurde das Tuch von einem Bild entfernt von Iuppiter ganz gut stehen würde. Aus naheliegenden Gründen habe ich bis jetzt nur ein Bild von dem späteren Kunstwerk. Das Mosaik soll aber dann nach Absprache mit dir vom angesehensten Künstler der Stadt gelegt werden. Es trat ein junger Mann neben das Bild und verneigte sich. Dabei handelte es sich wohl um eben diesen Künstler.
    Dann machte Crassus eine Pause und wartete eine Reaktion ab, ehe er dann mit dem Geschenk für Philogena fortfahren würde.

    Klar, die Werte und Vorstellungen sind dem stetigen Wandel der Zeit unterworfen, so wie alles andere auf dem Erdkreis auch. Doch gehört es sich für einen ordentlichen Römer, dass er neben dem Dienst am Reich auch eine Familie gründet, damit das Ansehen der Vorfahren Fortbestand haben kann. Aber schon Cicero wusste, dass das nur ein Idealbild sein kann, welches der Großteil der Bevölkerung nicht erfüllt oder gar ob ihrer natugegebenen Verhältnisse gar nicht erfüllen kann. Aber, um nicht zu sehr abzuweichen und deine Frage noch zu beantworten: ja, es gibt bereits eine solche Auserwählte.


    Crassus nickte dem Consul zu und verstummte dann, um das Opfer nicht zu stören und um es mitverfolgen zu können. Alles andere als ein perfekt vollführtes Opfer wäre für Crassus zwar eine arge Überraschung, aber wenn etwas schiefgehen sollte, wollte er es natürlich mitbekommen. Das wäre das Gesprächsthema der nächsten Wochen... aber so gut es Crassus von seiner Position aus beurteilen konnte, schien das Opfer wohl doch fehlerfrei über die Bühne gegangen zu sein - was ihn natürlich auch für seinen alten Freund Balbus freute.

    Werde morgen umziehen und ab nächster Woche Montag vorerst kein Internet mehr haben. Dementsprechend natürlich auch nur sehr eingeschränkt ins IR kommen können. ich versuche aber trotzdem so oft wie möglich hier reinzuschauen. Bis So dürfte ich noch erreichbar sein. Tut mir um die Threads, die sich dadurch verzögern leid, aber lässt sich net ändern.
    Bis dann

    Crassus legte vor Philogena angekommen seine Hände auf ihre Schultern und lächelte sie an. 'Crassus' hatte sie gemeint. Das klang schon lange nicht mehr so distanziert wie ein 'Caecilius'. 'Crassus' war gleich viel vertrauter und damit für Crassus absolut angenehm. Sein Lächeln wuchs noch ein Stück: Ich habe in den letzten Tagen oft an dich denken müssen, Philogena. Er betrachtet sie noch einige Momente mit dem gleichen Lächeln, ehe er sich wieder von ihr löste. Er wandte sich halb Philogena, halb Macer zu und versuchte zu ergründen ob und wieviel Macer schon Philogena erzählt hatte. Natürlich fand Crassus in den beiden Gesichtern keine definitive Antwort, aber er meinte bei Philogena eine gewisse Spannung und Neugierde sehen zu können. Was natürlich nichts aussagen musste, aber doch darauf schließen ließ, dass sie Macer eher im Dunkeln gelassen hat. Doch würde man das noch bald genug herausfinden, jetzt galt es erst einmal eine ungewollte und möglicherweise peinlichen Stille vorzubeugen.


    Achja, ehe ich es vergesse: ich habe natürlich noch ein Gastgeschenk für dich dabei, Senator. Und für dich er wandte sich an Philogena habe ich selbstverständlich auch ein kleines Geschenk dabei. dabei beließ es Crassus erst einmal und überließ es damit dem Gastgeber, ob er gleich die Geschenke überreicht haben wollte oder ob sie nicht doch erst etwas Trinken wollten und die Geschenke gegen später übergeben würden.

    Es ist mir eine Freude dein Gast sein zu dürfen, Senator Purgitius Macer.


    In der für ihn ungewohnten Tunika schritt Crassus auf den Senator zu und begrüßte ihn freundschaftlich, wenn auch in einem förmlichen Ton. Crassus achtete dabei vorallem darauf im Toga-Tragen nicht zu ungeübt und ähnlich würdevoll wie der Senator, der darin natürlich deutlich mehr Übung hatte, zu wirken. So eine Rüstung, wie sie Crassus gewohnt war, war aber verglichen mit so einer Toga auch so viel bequemer und angenehmer zu tragen. Und man musste keine Angst haben, dass etwas verrutscht. Doch trotz Crassus Kleidungsproblem wollte er sein Zuspätkommen nicht unerwähnt lassen. Sonst würde der Senator noch meinen, dass Crassus regelmäßig zu spät kommen würde.
    Aber entschuldige meine Verspätung. Es scheint fast so als ob mir die Verbrecher und das Gesindel des Reiches zu meinem Abschied noch etwas Arbeit aufbürden wollen. Das hat mich länger aufgehalten als ich dachte, wofür ich mich entschuldigen möchte.


    Crassus nickte dem Senator zu und sah, als er seinen Blick an ihm vorbeilenkte, Philogena, die etwas abseits hinter Macer stand. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und er begrüßte auch diese: Philogena, es freut mich dich zu sehen!

    Ein wenig verspätet erreichte Crassus samt Gefolge - das fiel heute recht überschaubar aus und bestand neben seiner Leibwache aus zwei Sklaven, die einen Wagen mit sich zogen und einer kleinen Auswahl an Klienten - die Casa Purgitia. Es war eigentlich unüblich, dass sich Crassus bei einem Treffen mit so enem wichtigen Senator verspätete, aber die Pflicht hatte ihn länger aufgehalten als er es je für möglich gehalten hätte. Das tat Crassus natürlich leid, aber er konnte es auch nicht mehr ändern. Er ließ den Sitz seiner Toga noch einmal von einem Sklaven überprüfen und ließ dann Anklopfen. Im Hintergrund konnte man schon sehen, dass zwei Sklaven den Wagen ausräumten und alles ausgepackte sorgsam in edle Tücher verpackten.

    Das freut mich zu hören, Consul. Ich wünsche dir und auch deinem Sohn für die Zukunft alles Gute. Ich bin mir sicher, dass er sich nicht zuletzt durch die Hingabe deiner Frau prächtig entwickeln und Rom in ein paar Jahren ein großartiger Diener sein wird. antwortete Crassus noch auf das vorherige Gesprächsthema.


    Die Frage des Consuls fand Crassus dagegen schon sehr indiskret. Zumindest in der Form in der sie der Aelier vorgetragen hat. Crassus hätte sich da eine etwas indirektere Formulierung gewünscht. Schließlich war es ja auch kein Geheimnis, dass Crassus bisherige Versuche eine Ehe einzugehen nicht von Erfolg gekrönt waren - sonst würde es diese Frage ja gar nicht mehr geben - und meinst ziemlich niederschmetternd endeten. Schon beinahe reflexartig packte er seine Standarderklärung aus: Natürlich sehe auch ich es als meine Pflicht an etwas zum Fortbestand der Caecilier beizutragen. Doch ließen es bisher meine vielfältigen Pflichten als Reichspraefect nicht zu, mich um dieses Kapitel in meinem Lebenslauf zu kümmern. Doch fügte er beinahe zu schnell hin zu: bin ich guter Hoffnung, dass sich da schon in absehbarer Zeit etwas tut und ich diesen... Makel aus meinem bisherigen Lebensweg streichen kann.


    Das Quarto mehr als nur aus Neugierde fragte kam Crassus dabei gar nicht mal in den Sinn. Er fand die Frage an sich so unangenehm, dass er auf solche "Details", die ihm sonst normalerweise sicherlich im Schlaf aufgefallen wäre, gar nicht mehr achtete.

    Aber natürlich. Crassus ging einen halben Schritt auf die Seite und wandte sich halb Quarto, halb Calena zu. Consul, das ist meine Cousine Caecila Calena. Sie ist erst seit wenigen Tagen Gast in meinem Stadthaus hier in Rom, aber wird mich ab sofort in Zukunft öfters auf Festlickeiten begleiten. Er nickte zu seinen eigenen Worten und stellte dann noch der formhalber den Consul Calena vor: Calena, das ist Aelius Quarto. Amtierender Consul und Bruder unseres geliebten Imperators. Er ist, berichtige mich wenn ich falsch liege, ein Onkel der Braut. Er ist mit... Crassus stockte einen Moment und sah sich kurz um. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Quartos Frau ja gar nicht bei ihm stand und er damit Adria gar nicht vorstellen konnte. Das war nicht unbedingt verwunderlich, aber damit hatte Crassus gar nicht gerechnet und dementsprechend war er für einen Moment aus dem Konzept. ähh ja, genau. Wie geht es der Familie, Consul? Ich hoffe, dein Sohn entwickelt sich prächtig?

    Crassus begleitete seinen Gast mit bis zur Porta und nutzte diesen Weg für eine ausgiebige Verabschiedung, die so sicher nicht jedem Gast zu teil wurde. Aber Macer war ja auch kein normaler Gast, er war bald ein Teil der Familie - und Crassus damit ein Teil der Familie von Macer - da war eine solche Verabschiedung ja das mindeste, das man erwarten konnte:


    Ich wünsche dir noch einen geruhsamen und erholsamen Abend, Senator. Komme gut nach Hause und grüße mir Philogena recht herzlich. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit ihr. Bis nächste Woche dann!


    Crassus würde die Zwischenzeit nutzen um noch einige Besorgungen und Geschenke zu kaufen. Schließlich galt es einen guten Eindruck bei den Purgitiern zu hinterlassen.