Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Crassus erhebt sich langsam:


    Du brauchst mir nicht zu danken. Enttäusche mich einfach nie mehr.


    er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn:


    Lass es dir gut gehen und erhol dich. Ich muss noch einige Sachen erledigen... wir sehen uns beim Abendessen, ja?

    Nach einigen Moment, Crassus wusste nicht ob es Sekunden oder Minuten waren, löste er sich wieder langsam aus der Umarmung:


    Dann willkommen zu Hause. er grinste breit: Du kannst dein altes Zimmer wieder haben. Es sind zwar neue Möbel drin, aber sonst hat sich nicht viel verändert. Kleidung und so weiter wirst du schon finden, ich werde dir ein paar Sesterzen geben, damit du welche einkaufen kannst. Ich würd ja gerne mit dir einkaufen gehen, aber ich muss bald mit meinen Prätorianern nach Spanien reisen, weshalb ich dafür leider keine Zeit habe.

    Crassus beugt sich zu ihr hinunter und schließt seine Arme um sie und drückt sie fest an sich. Ein, zwei Momente sagte er nichts und genoß es einfach nur, seine Schwester wieder gefunden zu haben - auch wenn er sicherlich davon ausgegangen wäre, dass sie dem nächsten sowieso wieder hinterher rennen würde, wenn er die Lage nüchtern betrachten würde.


    Versprech mir aber, immer auf mich zu hören...

    Nein, das wirst du wohl nicht können. Und hör auf mit Weinen, das hilfts uns nicht weiter.


    sagte Crassus mit fester Stimme, auch wenn ihm angesichts der weinenden Schwester nicht wirklich danach war. Wie gerne wäre er, wie in alten Tagen, nun aufgestanden und hätte sie umarmt. Doch dieser Trieb hielt nur kurz an, nämlich bis er sich daran erinnerte, wie sie auseinander gegangen waren:


    Wo und von was hast du bisher gelebt? Und hast du mit einem Mann.....


    fragend sah er sie an. Auch wenn er die Frage nicht aussprach, würde würde sie schon wissen, was er fragen wollte.

    Weshalb sollte ich es versuchen? Ich habe dir damals schon versucht die Augen zu öffnen und zu zeigen, dass er dir nie das geben wird, was er dir verspricht, noch was ich dir geben könnte. Aber du dachtest ja wieder in deinem jugendlichen Wahnsinn, dass ich, der wohl ein bisschen mehr Lebenserfahrung hat, dir deinen Spaß nehmen wollte. Ich habe dir damals die Konsequenzen deiner Wahl sehr deutlich vor Augen geführt. Doch trotzdem hast du dich so und gegen mich entschieden.
    Natürlich warst du dumm und naiv, doch ich werde dir wohl nie mehr glauben können. Weiß ich doch, dass du dem nächsten genau so hinterher rennen würdest, egal was ich sagen werde.

    Bevor Crassus morgens in die Castra ging, beschäftigte er sich üblicherweise mit der Korrespondenz, welche die Familie betraf. Zu diesem Zweck brachte ein Sklave täglich die eingetroffene Post in sein Büro. Wie üblich waren viele überflüßige Einladungen, einige lächerliche Drohungen und einige Berichte von Klienten dabei. Doch heute sollte sich noch ein anderer Brief in dem Stapel befinden.
    Als Crassus diesen Brief das erste mal in die Hand nahm, war er sehr über die Form überrascht. Kein Absender, keine höfliche Anrede. Als er ihn zu lesen begann war er auch über den Inhalt sehr überrascht. Erst langsam keimte der Verdacht, der am Ende eindeutig bestätigt wurde, von wem dieser Brief stammen könnte.



    Es tut mir leid für die Schande die ich dir bereitete, aber ich konnte nicht anders handeln. Ich musste einfach weg. Ich habe keine Ahnung was Furianus machen wird wenn er zurück ist oder ob er es schon ist und ich hoffe nur, dass er dir keinen Ärger wegen meinem Verschwinden macht.
    Ich weiß, dass ich versprochen hatte es nicht zu tun, aber ich konnte nicht nein sagen als mir die Möglichkeit geboten wurde. Ich musste sie ergreifen und es tut mir leid.
    Sicher hast du nicht damit gerechnet, dass ich dir auch noch einen Brief schreibe, aber auch das musste ich einfach um zu sagen, dass es mir leid tut, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe. Ich erinnere mich immer noch an den Tag in deinem Büro und werde ihn sicher auch nie vergessen. Vielleicht ist das auch der Grund warum ich dir schreibe und nicht einfach verschwinde wie ich es eigentlich sollte, denn ich habe eine andere Seite an dir kennengelernt die ich auch bewahren werde. Leider weiß ich auch, dass unser nächstes Zusammentreffen sicher nicht freundlich ausfallen wird und ich weiß, dass es irgendwann passieren wird, denn man trifft sich immer zweimal im Leben.
    Sollte es der Fall sein werde ich mich meinem Schicksal ergeben, denn so ist das Leben und auch ich werde irgendwann keine Kraft mehr haben gegen alle anzukämpfen was sich mir in den Weg stellt. Gerne würde ich einige Worte auf diesen Brief von dir haben um zu wissen was du denkst, aber genauso weiß ich, dass das unmöglich sein würde ohne meinen Standort zu verraten wo ich bin, deswegen werde ich darauf wohl verzichten müssen.
    Es stehen so viele Fragen noch im Raum und so viele Gedanken, die niemals geklärt werden können, dass sie eigentlich schon schmerzen, aber ich bin es gewohnt mit Schmerzen durchs Leben zu gehen und werde auch diese meistern.


    Es tut mir leid!


    Nadia


    Als er den Brief wieder auf den Tisch legte, war sein Kopf hoch rot. Was sich dieses Biest erlaubte! Erst abhauen und dann auch noch die Dreistigkeit besitzen, ihm einen Brief zu schreiben, in welchem sie sich fast dafür entschuldigt. Er zerknüllte den Brief - was er später sicher noch bereuen wird - und schmieß ihn wutentbrannt in eine Ecke. Für heute hatte er genug. Er stand auf und ging stocksauer und früher als normal in die Castra.

    Natürlich hättest du mich auf mich hören und mich wählen sollen. Sonst hätte ich dich doch nie vor so eine Entscheidung gestellt. Damals hast du gezeigt, dass dir ein Fremder wichtiger als deine Familie, als dein eigener Bruder ist, der immer für dich da war und dich stets vor jeglichen Gefahren schützte und nur dein bestes wollte. Doch das hast du mit Füßen getreten und an nur einem einzigen Tag restlos ausgelöscht. Was erwartest du jetzt von mir? Dass ich die geliebte, aber leider verstorbene Schwester wieder in meinem Herzen wecken werde? Wie sollte ich ihr je wieder vertrauen können?


    bewusst wählte Crassus die dritte Person. Sie sollte gar nicht glauben, dass er sie noch als Schwester sah.

    Crassus blieb allerdings noch eine ganze Weile in dem Besprechungssaal und sah die Karte, die die Umgebung um Corduba zeigte, ausgiebig an. Lernte sie fast auswendig und markierte verschiedene Stellen, an denen mal am sichersten landen könnte, wo wahrscheinlich geeignete Lagerplätze wären und wie die beste Marschroute aussehen würde.
    Nachdem er damit mehrere Stunden verbracht hatte, verließ auch er den Saal und ging in sein Officium. Nun hieß es abwarten, bis Berichte der Flotte da waren.

    [simoff wie realistisch ist es, dass Informationen nach außen dringen, wenn bis dahin noch gar kein Senator die Sitzung verlassen hat?]


    Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Vale.


    Crassus wartete, bis der Pompeier sein Officium verlassen hatte und bat dann den Boten hinein.