Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    In Zusammenarbeit mit der Flotte?


    war das erste, aber vorallem das einzige was Crassus auf die schnelle als Erwiderung einfiel. Und nebenbei auch sicherlich das blödste. So räusperte er sich kurz und dachte einige Momente nach. Die schönen Gedanken von eben waren ja eh schon vertrieben.


    Das müsste schon einige Zeit her sein. Ich kann mich nicht erinnern, dass so eine Übung überhaupt schon während meiner bisherigen Zeit bei den Prätorianern durchgeführt wurde. Crassus überlegte noch einen Moment, aber ihm fiel auf die schnelle auch kein Dokument ein, welches er vielleicht in den letzten Wochen einmal gelesen hatte, auf welchem das Datum der letzten solchen Übung vermerkt war. Tatsächlich lag es ja auch schon eine kleine Weile zurück, dass die Prätorianer das letzte Mal Italia verlassen hatten.


    Selbstredend werde ich meinen Lagerchef aber baldmöglichst eine solche Nachholübung anordnen lassen, wenn du es wünschst.

    Über den bisherigen Verlauf des Gesprächs zufrieden, ging Crassus direkt auf den Themenwechsel ein. Schließlich war es für ihn ja sicherleich kein Nachteil, wenn die Sache mit Nadia so schnell aus der Welt geschaffen sein würde:


    Wenn man nur Zeit hätte, sich darüber im Klaren zu sein oder wenigstens um an diesen Gedanken einige Zeit zu verschwenden. erwiderte Crassus leicht lächelnd: Die Arbeit spannt einen voll ein, sodass man selten Zeit findet, darüber nachzudenken, woran und in welcher Position man den ganzen Tag eigentlich arbeitet. Doch in denen Momenten, wo einem das wirklich bewusst wird, dann ist das schon ein tolles Gefühl - meist gefolgt von der Gewissheit, dass man noch einige Dokumente oder Planungen durchzuführen hat.


    Crassus grinste abermals. Natürlich übertrieb er grandios, aber er musste ja nicht jedem auf die Nase binden, dass es sich noch viel besser anfühlte, als man es sich je erhoffen würde.

    Still und eher unauffällig, dafür aber auf seine tadellose Haltung bedacht und hoffend, ja nicht plötzlich gähnen zu müssen, folgte Crassus dem Kaiser in eher wenigem Abstand. Sicherlich könnte der Besuch hier im allgemeinen und speziell der heutige Tag interessant werden, doch wenn man viel lieber wo anders wäre, und in Gedanken da auch ist, dann kann es noch so spannend sein, man findet es ja doch eher langweilend.
    Und so folgte Crassus weiter schweigend dem Kaiser und nahm auf seinem Platz platz, wobei er versuchte nicht allzu geistig abwesend dreinzuschauen.

    Sicherlich, die Antwort die Crassus zu hören bekam, war nicht unbedingt die, die er erwartet hatte. Nicht, dass sie ihn nicht zufrieden gestellt hätte, das nämlich nicht, sondern viel mehr, dass er von so jungen Männern meist völlig übertrieben patriotische Antworten bekam. So konnte man schon sagen, dass er von der Antwort überrascht war, aber durchaus im positivien Sinne. Denn diese hörte sich viel realistischer an und nicht so sehr nach Hurra-Patriotismus, wie ihn gerne andere Männer benutzten, wenn sie meinten, Crassus irgendwie beeindrucken zu müssen. Nicht, dass er nicht patriotisch gewesen wäre oder ihn nicht für sinnvoll halten würde, nur, wenn der Patriotismus nicht ernst gemeint war oder auf falschen Annahmen beruhte, war er eher mehr schädlich als hilfreich.
    Eine ehrliche Antwort, zugegeben. Aber du solltest dir über diese Frage klar werden, bevor du dich verpflichten lässt. Wenn du nämlich heute in die Legio eintrittst, diese Morgen versetzt werden würde und du deshalb wieder austreten würdest, würde das sicherlich kein gutes Licht auf dich werfen. Crassus machte eine Pause und dachte einen kleinen Moment nach, beschloß dann allerdings wieder das Thema zu wechseln. Schließlich war er ja nicht wegen der Legio hier:
    Etwas anderes.... Wie bist du auf mich als Patron gekommen? Was erhoffst du dir durch mein Patronat? Was glaubst wäre mein größter Nutzen, wenn ich dich als Klient annehmen würde?

    Crassus nickte langsam und gespielt zögernd bei Furianus Vorschlag. Schließlich wollte er ja den Eindruck erwecken, dass es ihm nicht so recht wäre, wenn Furianus für die Flucht keine Entschädigung bekommen würde. Auf der anderen Seite lief es natürlich für ihn wie geschmiert und sein Plan ging voll auf. Vielleicht hätte er doch Schauspieler werden sollen... bevor sich ein Grinsen auf seinem Gesicht abzeichnete, besann er sich wieder und nickte nun etwas bestimmter:


    Dann soll es so sein. Crassus machte mit dem nächsten Schluck seinen Becher leer und sah dann abwarten zu Furianus, ob dieser noch etwas vorbringen beziehungsweise ansprechen wollte.

    Ha, lief ja gar nicht mal so schlecht, doch trotz aller Zufriedenheit ließ sich Crassus davon nichts anmerken und machte einer überschwängliche abwehrende Handbewegung:


    Die Götter mögen mich davor bewahren! Ich bin es, der sich zu Tode schämen muss, da er nicht einmal auf deine Sklavin aufpassen konnte. Es ist mir unendlich peinlich, doch nun leider nicht mehr zu ändern. Sag, was wäre dir als Ersatz für das Verschwinden deiner Sklavin recht?

    Und es fiel mir schon damals schwer, dich über diese Sache zu informieren. Crassus seufzte theatralisch und nahm einen Schluck aus seinem Becher:


    Es tut mir natürlich jetzt leid, dass du erst jetzt von dem Verschwinden deiner Sklavin hörst, eigentlich hatte ich dir ja dazu einen Brief geschickt. Ja, du hast richtig gehört, deine Sklavin ist verschwunden. Aber als ob das noch nicht genug ist, so hat sie auf ihrer Flucht, aller Wahrscheinlichkeit nach, auch noch einen meiner Sklaven getötet. Crassus sah den Flavier an und überlegte einen Moment: Am besten erzähl ich dir mal den Lauf der Dinge, damit du dir selber ein Bild machen kannst. Sie kam also nach dem Gespräch mit dir in der Castra zu mir in die Casa. Die ersten Tage und Wochen sträubte sie sich - trotz guter Behandlung - gegen jeglichen Kontakt mit anderen Personen. Das verwunderte mich auch nicht weiter, hatte ich ja schon damals auf der Straße einen ersten Eindruck von ihrem Charakter erhalten können.
    Wie auch immer, nach den ersten Wochen legte sich das dann und sie fand so langsam Anschluß hier in dem Haus. Sicherlich, sie war stellenweise immernoch widerspenstig, doch auch das legte sich nach und nach. Durch ihren erfreulichen Sinneswandel, gestand ich ihr immer mehr Freiheiten zu und akzeptierte sie als vorrübergehendes, aber vollwertiges Mitglied in meinem Hause. Sie wurde gut behandelt und für ihre folgende Tat gab es auch weder Gründe, noch Anzeichen.
    Noch ein Schluck folgte um die Kehle anzufeuchten:
    An einem Morgen wurde ich nämlich in aller früh geweckt und mir wurde mitgeteilt, dass die Porta offenstehen und der Ianitor tot in ihr liegen würde. Natürlich dachte ich und die anderen Sklaven zu erst an einen Einbruch. Doch nach einer Inventur kamen wir zu dem Entschluß, dass nichts fehlen würde. Daraufhin ließ ich das Personal und die Sklaven antreten und durchzählen. Und dabei fiel auf, dass Nadia fehlte.
    So wie es also scheint, hat sie in der Nacht meinen Ianitor niedergeschlagen und ist dann geflüchtet - aus mir völlig unbegreiflichen Gründen. Wo sie sich momentan befindet, kann ich trotz intensivster Suche nicht sagen.


    mit gemischten Gefühlen und auf seine Reaktion gespannt, sah Crassus Furianus an.

    Sicherlich kann man hier in Italien auch seinen Dienst in der Legion erweisen. Crassus nickte langsam und dachte einige Momente nach: Doch ist es nicht ein Unterschied, ob man seinen Dienst einfach nur des erweisenswegen erweist, oder ob man ihn aus Überzeugung und aus Liebe zum Vaterland erweist? erwartungsvoll blickte Crassus seinen Gast an. Schließlich verlassen nur die wenigsten freiwillig und gerne ihre Heimatregion und ihre Familie - so damals auch nicht Crassus - doch wenn jeder so denken würde, dann wäre in den Legionen in den Provinzen wohl ziemlich wenig los.
    Angenommen du wärst in die Legio Prima eingetreten und diese wüde nun nach.. Syrien versetzt werden. Würdest du mit ihr gehen? Immerhin würdest du damit auch deine Familie verlassen müssen und würdest sie womöglich nie wieder sehen. das alleine wollte Crassus nicht als Argument gelten lassen. Immerhin fiel es jedem jungen Mann schwer, seine Familie zu verlassen und jeder würde gerne dort bleiben. Doch manchmal musste man eben Dinge machen, die vielleicht nicht unbedingt für einen gut waren, aber dafür für die res publica.
    Er lehnte sich noch ein Stück zurück und spielte mit dem Becher in seinen Händen. Auf die Antworten war er ehrlich gespannt.

    Überprüfe, ob er an einen der Tribune herangetreten ist und ob diese etwas unternommen haben. Befrage dazu der Einfachheit halber einfach jeden Tribunen.


    Er nippte abermals an seinem Becher und überlegte ob er noch weitere Fragen hatte. Es fiel ihm zumindest keine ein:


    Gibt es sonst noch etwas, wovon du mich unterrichten möchtest?

    Wann trat dieser Tiberius an dich heran? Hast du schon etwas dahingehend unternommen, was hast du ihm geantwortet?


    Crassus tippte sich weiterhin nachdenklich an das Kinn. Sicherlich, die Christianer waren eine nicht zu unterschätzende Gefahr, doch trotz allem hatte sie der Kaiser ausdrücklich Dulden lassen und es gab jetzt auch in letzter Zeit keinen Zwischenfall, der diese Duldung hätte nichtig machen können. Würde es für diese Maßnahme einen Grund geben, sähe die Sache ganz anders aus, allerdings sollte man die Prätorianer dann über diesen Sachverhalt in Kenntnis setzen und nicht wieder einfach rumstolzieren und versuchen, ihnen irgendwelche Aufgaben zu erteilen.

    Zitat

    Original von Gaius Decimus Maior


    Ich wandte mich zum Senator, um ihm seine Frage zu beantworten.


    Der Magister Domus Augusti wird sich un eine Nachfolge für mich kümmern, ich weiß noch nicht genau, was nachdem kommen wird.


    Das heißt du hast dein Amt niedergelegt und egal ob du gewählt wirst oder nicht, du wirst danach nicht weiter dein bisheriges Amt ausführen?



    Sim-Off:

    Reine Gedankenposts sind absolut unerwünscht und solch stimmungsmachende eh.

    Der goße PP lauschte aufmerksam der Erzählung des kleinen PPs. Als dieser geendet hatte, dachte der Große noch eine Weile nach und dabei legte sich nicht selten die Stirn in Falten:


    Wir sind hier unter uns, nenne mir Namen, natürlich auch nur sofern du sie kennst. Für Rätseleien bezüglich der Namen habe ich nämlich keine Zeit.


    er nippte nachdenklich an seinem Wasserbecher:


    Wie du weißt, ist es nicht verboten Christianer zu sein. Sogar unser göttlicher Kaiser duldet diese Sekte explizit. Da haben wir wenig Spielraum. Natürlich bedarfen diese Ungläubige unserer Aufmerksamkeit, aber viel mehr können wir auch nicht machen, solange sie gegen die Auflagen nicht verstoßen - z.B. nicht Mitglied des Exercitus sind. Wir können deshalb Anhänger dieser Sekte auch keiner besonderen Richtlinie beim Betreten des Palastes unterwerfen. Mal davon abgesehen, dass wir sowieso nicht wissen, wer Christianer ist und wer nicht, denn welcher dieser Ungläubiger trägt den Glauben schon offen sichtbar?


    er tippte sich nachdenklich an sein Kinn:


    Was ist mit 'aus dem Weg räumen' genauer gemeint?

    Crassus füllte dem Flavier einen Becher und reichte ihn ihm. Und dann kam er auch schon zur Sache. Crassus hielt in seiner Bewegung inne und versuchte möglichst überrascht Furianus anzuschauen. Hätte er Schauspieler werden wollen, wäre er nicht in die Legio gegangen. Scheiß Sklaven, nur Ärger hat man mit ihnen.


    Wie bitte? er sah Furianus direkt an: Deiner Frage nach zu urteilen, hast du meinen Brief nicht erhalten!?

    Da wollte man ja gar nicht wissen, was er verbrochen hatte, wenn er es verdient hatte täglich bestraft zu werden - und dies sogar noch selber einsah. Bestimmt Kinder gefressen.
    Eigentlich blöd für Avaraus, dass Hungaricus nicht mehr hier das Heft in der Hand hatte. Wobei dieser sicherlich auch nicht so mit sich umspringen hätte lassen. Schließlich war man ja nicht irgendein Bauer und von einem Senator ungefähr so viel abhängig oder gar untergeordnet, wie ein Fisch dem Wolf.

    Dann hast du sicherlich auch das Schreiben des Kaisers dabei, welches mir als einziges einen Auftrag aufgeben kann? Crassus wartete gar keine Antwort ab, erhob sich stattdessen, ging an ein Regal und zog einige Schriftrollen hervor. Mit diesen Schriftrollen setzte er sich wieder an den Tisch und breitete sie aus. Nach einer kurzen Weile hatte er die entsprechenden Stellen gefunden und zitierte sie für Avarus:
    Cod Iur, §114:
    Wer unbefugt sich mit der Ausübung eines staatlichen Amtes befasst oder eine Handlung vornimmt, welche nur kraft eines solchen Amtes vorgenommen werden darf, wird mit Freiheitsstrafe von 1 bis 2 Monaten oder mit Geldstrafe von 300 bis 1.000 Sz. bestraft.
    So, dann noch §56 des Cod Iur:
    (1) Schwerverbrechen sind Handlungen, die mit lebenslanger oder mit mehr als 6monatiger Freiheitsstrafe bedroht sind. Zuständig für die Ermittlungen bei Schwerverbrechen sind die Cohortes Praetoriae.
    (2) Verbrechen sind Handlungen, die mit 3 bis 6monatiger Freiheitsstrafe bedroht werden. Zuständig für die Ermittlungen bei Verbrechen sind die Cohortes Urbanae in Roma, in den Provinzen die dazu befugten Legiones.
    (3) Alle anderen strafbaren Handlungen sind Vergehen. Zuständig für die Ermittlungen bei Vergehen sind die Vigiles in Roma, in den Provinzen die dazu befugten Legiones.


    Crassus räusperte sich und faltete die Hände:


    So wie ich das sehe, musst du dich an die Vigiles wenden.

    Als Crassus die Meldung von Furianus' Besuch gemeldet bekam, wich jegliche Freude, die sich am heutigen Tag in ihm angesammelt hatte, sofort aus ihm. So eine verdammte Scheiße. Warum hätte dieser Patrizier auch nicht einfach mit seinem Schiff untergehen können?
    Als Furianus eintrat erhob sich Crassus und setzte ein offensichtlich gezwungenes Lächeln auf. Wie er es hasste jetzt diese Schauspielerei betreiben zu müssen. So ein riesen scheißdreck und das alles nur wegen einer verdammten Sklavin, die wahrscheinlich gar nicht mehr lebte.


    Salve iterum, Flavius Furianus. Es ehrt mich, dass du mich mit meinen Vorvätern vergleichst. er hatte inzwischen den Händedruck erwidert und Furianus einen Sitzplatz angeboten: Bitte, setz dich.


    Noch während dem Hinsitzen verfluchte Crassus in Gedanken diesen heutigen Tag. Darf ich dir etwas zum Trinken anbieten?