Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    'Leibwächter.' Crassus verfiel in ein leises Grummeln. Das war ja nun auch nicht wirklich die Beschäftigung für einen Römer - wenn er nicht gerade in einer militärischen Einheit war und es somit seine Hauptaufgabe war. Normalerweise spielten ja eher Sklaven oder Peregreni Leibwächter von privaten Personen. Aber daran sollte es jetzt nicht scheitern. Immerhin hatte er sich ja auch der Ausbildung sener geistigen Fähigkeiten gewidmet. Aber vorallem war er ja noch jung. Er hatte noch viel Zeit seinen eigenen Weg zu finden und noch mehr Zeit in die Bildung des Geistes zu investieren. Und mit dem Eintritt in die Legio, hatte er ja schon einmal die richtige Kreuzung für den richtigen Weg gefunden.


    Du sagtest vorher wechselte Crassus plötzlich und zusammenhanglos das Thema Dass du in die Legio Prima eintreten möchtest. Welchen Grund hat das? Immerhin ist diese Legion weit von den Schlachtfeldern, auf welchen man sich auszeichnen kann, entfernt.


    ruhig lag sein Becher in seinen Händen. Er mochte es Themen plötzlich zu ändern um seinem Gegenüber nicht die Gelegenheit zu geben, sich auf die nächste Frage einstellen zu können. So würde man schnell merken, wenn sein Gegenüber sich gerade etwas einfallen lässt.

    Der Sklave kehrte zwischenzeitlich mit zwei leeren Bechern und zwei vollen Amphoren zurück in das Atrium. Möglichst darauf bedacht nicht aufzufallen, wuselte er zu einem Tisch und füllte dort beide Becher: Crassus' becher mit einem Wein-Wasser Gemisch und der des Artorius nur mit reinem Falerner. Das hatte zwei Gründe: Zum einen, da Crassus den Tag über noch einen klaren Kopf brauchen würde - bei Tacitus konnte es ihm ja relativ egal sein - und zum anderen, da er den Geschmack des guten Weines nicht verwässern wollte und damit dem Gast gleich die Qualität - und vorallem den Preis - des Weines bewusst wurde. Crassus genoß es so noch seinen Reichtum zur Schau zu stellen. Zum einen offensichtlich mit den teuren Statuen und schweren Stoffen, und zum anderen auf eine nicht ganz so offensichtliche Weise, wie den hochwertigen Wein oder bei einem Essen auch die exquisiten Speisen.
    Er prostete seinem Gast kurz zu, nachdem der Sklave die beiden Becher verteilt hatte, und nahm dann einen kleinen Schluck daraus. Du sagtest, du hättest deinen Vetter eine lange Zeit nicht mehr gesehen. Welchen Grund hatte das? Und das führt mich gleich zur nächsten Frage, was hast du bisher in deinem Leben gemacht? Dich ganz der Bildung und Ausbildung deiner Kräfte gewidmet?

    Auch Crassus folgte der Gruppe um den Kaiser in den Speisesaal. Und auch zusammen mit der Gruppe nahm er an dem Tisch platz. Da der Kaiser ja sicher nicht aus Spaß an der Freud einige Gäste mit auf die Reise genommen hatte, nahm er auf dem lectus summus platz, um bei eventuellen Gesprächen, die der Kaiser mit seinen außerordentlichen Begleitern führen wollte, nicht zu stören. Sein Platz hatte dabei den Vorteil, dass er damit nicht mehr wirklich mit an dem Tisch saß und sich somit auch nicht wirklich in die Gespräche einbringen musste und mehr oder minder seinen eigenen Gedanken nachhängen konnte, ohne, dass es groß auffallen würde - was er dann auch sogleich tat. Gab es da doch eine Person, bei der er jetzt viel lieber wäre....

    Während der Artorier schon fleißig und ausführlich mit seinen Erzählungen begonnen hatte, war Crassus noch damit beschäftigt ihn ausgiebig zu mustern und in seinem Gedächtnis nach einem bekannten Gesicht zu forschen. Allerdings fand er keins, weshalb er zu dem Schluß kam, dass er noch nicht so viel mit ihm zu tun gehabt hatte. Damit war Crassus das Anliegen, welches der Besucher sicher haben würde, schon fast klar. Denn selten verirrte sich sonst ein junger Römer in seine Casa. Doch er ließ sich von seiner Erkenntnis, die nur sehr wenig später bestätigt wurde, nichts anmerken und lauschte interessiert, zumindest so tuend als ob, den Worten von Tacitus. Als dieser dann geendet hatte, wandte sich Crassus nicht an ihn, sondern an einen Sklaven, der still an einer Wand wartete: Bring mir einen Becher Falerner und meinem Besucher ebenso einen. Das lange Reden hat ihn sicherlich durstig gemacht. mit einem Lächeln wandte er sich dann wieder seinem Besucher zu: Deine Pläne, die Zukunft in der Legio zu verbringen, sind sehr löblich und ich kann dich in deinem Entschluß nur stärken. Allerdings möchte ich von dir noch einige Sachen wissen, bevor ich dir erlaube, dich als mein Klient bezeichnen zu dürfen. er strich sich über sein Kinn und ließ seinen Blick weiterhin auf den Jungen gerichtet. Zu gut erinnerte sich Crassus an seinen ersten Besuch in Rom, nach seiner Zeit bei der Legio IX Hispana in Hispania. Denn dieser Besuch war damals in der Casa Vincia und auch bei dem damaligen Praefectus Praetorio Vinicius Hungaricus. Allerdings wollte Crassus damals nicht sein Klient zu werden, sondern hatte sich bei ihm gemeldet, um seinen Dienst bei den Prätorianern antreten zu können. Aber wie auch immer: Crassus hatte damals etwas Angst und eine Menge Respekt vor ihm, und ging davon aus, dass es bei seinem Gast nun nicht viel anders sein würde:
    Zu allererst: Ein Verwandter von dir, Artorius Corvinus, ist schon mein Klient. Bist du, und wenn ja, wie bist du mit ihm verwandt?

    Auch du sollst mir gegrüßt sein, Avarus. Crassus erwiderte die kühle Begrüßung ebenso kühl und machte sich nicht die Mühe aufzustehen. Was sich auch fast erledigt hätte, da Crassus nur kurz davor stand aufzuspringen als sich der Senator einfach so ungefragt oder -gebeten hinsetzte. Wenn du willst, kannst du dich natürlich setzen. zog er aber dann doch einem Aufsprung vor.
    Als er dann Avarus Anliegen hörte, blieb ihm fast die Spucke weg. Nicht wegen dem Inhalt des Briefes beziehungsweise des Anliegens, sondern viel mehr über die Ausdrucksweise, wie es Avarus ihm sagte. Wen glaubte dieser verdünnter-Wein-Trinker eigentlich vor sich zu haben? Ohje, ich werd auch nicht jünger. Denn es hörte sich gerade doch tatsächlich so an, als ob du mich mit einer Aufklärung beauftragen wolltest. Tss, verrückt, nicht? Dabei hast du doch sicherlich gesagt, dass du mich über diesen Vorfall informieren möchtest.


    Auf den Inhalt des Anliegens ging er noch gar nicht ein, schließlich sollte schon die äußere Form stimmen.

    Crassus fand es eigentlich schade, dass jetzt schon einer seiner denkwürdigsten und schönsten Momente seines Lebens zu Ende gehen sollte. Und das, wo er ihn doch sogar aus eigenem Antrieb beendete. Denn wenn er es gewollt hätte, hätte er sich ja sicher noch etwas mit der Kleinen unterhalten können. Doch noch ehe er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte - und die Gelegenheit bekam, seinen Entschluß wieder rückgängig zu machen -, kam ihm wieder die Einsicht, welche ihm überhaupt zu diesem Entschluß gebracht hatte: es hatte ja keinen Sinn hier noch weiter rumzustehen - denn auch wenn er sich in ihrer Umgebung sehr wohl fühlte, so änderte dies ja noch nichts an ihrer Gesamtsituation. Denn er wollte es für einige Momente mehr hier, in dieser Zweisamkeit nicht provozieren sie vielleicht nie mehr sehen zu dürfen und den Zorn ihres Vaters auf sich zu ziehen. Und überhaupt, wenn er Glück hatte, durfte er sie ja vielleicht sogar schon ab dem morgigen Tag wieder und ab dann sogar regelmäßig treffen, wenn er es jetzt nicht für einige Momente mehr aufs Spiel setzte.
    Deshalb erwiderte er ihr Lächeln ehrlich und widerstand nur sehr knapp der Versuchung, ihre Hand noch einmal zu drücken. Um sicher zu gehen ging er sogar noch einen kleinen Schritt zurück, sodass zwischen ihnen nun eine eher angepasste Distanz herrschte. Dein halbes Leben wirst du nicht warten müssen, liebste Arrecina. Auch wenn es mir so vorkommen wird, egal wann ich dich wieder sehe. Selbst wenn ich dich schon morgen wieder sehen sollte, wird die Zeit bis dahin so langsam verstreichen, dass ich meinen werde, bis dahin doppelt so alt geworden zu sein.


    Um jetzt ja nicht noch mehr über den Abschied nachzudenken ging er langsam noch einen Schritt von ihr weg: Machs gut, mea columba. er rang sich ein kleines Lächeln ab und bereute es, schon zu weit weg von ihr zu sein, um noch einmal ihre zarte Haut spüren zu können. Nach einigen Sekunden, die wie Minuten vergangen waren, wandte er sich militärisch um und ging schnellen und festen Schrittes zu seinen Männern und der Unglücksstelle seines Pferdes, welches inzwischen schon weggebracht wurde - es war tot, zurück. Bei seinen Männern angekommen fuchtelte er mit seinen Armen wild in der Luft herum, welche sich daraufhin sputeten auf die Pferde zu kommen. Ohne sich noch einmal umzudrehen setzte dann Crassus und mit ihm die Gruppe den Weg fort, der vorher so jäh unterbrochen wurde.

    Herzlich Willkommen im Imperium Romanum!


    Die Gens Caecilia sucht derzeit keine weiteren Mitglieder, weshalb du dir wohl eine andere Gens suchen müsstest. Ich wünsche dir natürlich trotzdem noch viel Spaß hier im alten Rom ;)

    So langsam gelangweilt folgte Crassus dem Verlauf der Verhandlung. War ja wahnsinnig wie sich so ein Fall ziehen konnte. Und etwas verwundert war er auch über die Auswahl der Zeugen. Warum zum Pluto, hatte man einen Princeps Prior als Zeugen und als Gutachter für das Siegel ausgewählt und keinen Centurio, wie es vor dem Gericht des Kaisers sicherlich angebracht wäre? Achja, wahrscheinlich würden die sich nicht so billig bestechen lassen.


    Ein Gähnen unterdrückend wartete Crassus weiter ab. Die Verhandlung ging ja auch schon so nach seinem Geschmack viel zu lang.

    Achja, Lucianus hatte ja mal zwischen den Zeilen angekündigt, dass er Consul werden wollte. Da ließ es sich Crassus natürlich nicht entgehen mit am lautesten zu Klatschen und ihm auch einige Worte zu schenken:

    :app:


    Schon viel zu lange hatten wir keinen Consul mehr. Es wird Zeit, dass sich das wieder ändert und es gäbe dafür wohl kaum einen besseren und geeigneteren Kandidaten.
    Senator Vinicius Lucianus, sei dir meiner Stimme und der meiner Klienten sicher!

    Nachdem sich Crassus ausgebig gewaschen und anschließend noch die Unterkünfte der Männer inspiziert, sowie weitere Wachaufstellungen für die Nacht festgesetzt - im Lager der Classis hin oder her, eine Centurie würde ja nicht schaden können, in unmittelbarer Nähe zum Kaiser, schließlich waren hier ja auch Peregreni - hatte, kam er dann auch in einer frischen Rüstung zum Hauptgebäude. Der Kaiser schien noch vor dem Triclinium gewartet zu haben, doch noch ehe Crassus zu ihm gelangen konnte, war auch schon Florus bei ihm. Er rang sich ein freundliches Lächeln ab und ging auf die beiden zu:


    Imperator! Annaeus.

    Und in einigem Abstand wartete Crassus, noch geduldig und aufrecht auf seinem Pferd sitzend, auf irgendwelche Neuigkeiten. Der Empfang der Classis hatte ihn ja bisher nicht wirklich vom Pferd gehauen. Man ließ die Kolonne sogar noch vor dem Tor kurze Zeit warten und trotzdem war nicht mehr als ein gekünsteltes "Salve" drin. Naja, wenigstens dem Kaiser schien diese.... Schlichtheit und Nüchternheit zu gefallen und letztlich kam es ja auch auf ihn an.
    Da der weitere Verlauf des Gesprächs nicht wirklich für Crassus interessant schien, winkte er einen Centurio zu sich und gab an ihn die Weisung, schon einmal langsam mit dem Auflösen der momentanen Aufstellung zu beginnen, damit man nachher nicht mehr solange damit beschäftigt wäre und die Unterkünfte schneller bezogen werden können.

    Nun durfte der Artorier doch noch eine kleine Weile warten. Schließlich war ein Artorius Tacitus nun wirklich für Crassus kein Grund zur besonderen Hektik. In aller Ruhe diktierte er sein Schreiben fertig, an welchem er gerade noch in seinem Büro beschäftigt war, als ihn die Nachricht über den Besuch erreichte. Als er das dann fertig diktiert hatte, noch einmal quergelesen hatte, schlenderte er gemütlich in sein Cubiculum und zog seine Rüstung an - ließ sie sich viel eher anlegen. Alles musste seine Ordnung haben, auch wenn man nur einen anscheinenden eher unwichten Gast empfing. Da der Gast sich weder angekündigt hatte noch es absehbar war, dass er vorbeikommen würde, konnte sich Crassus ja auch nicht auf ihn vorbereiten, sodass ihn diese Wartezeit sicher nicht verwundern dürfte. Im Gegenteil, eigentlich hatte er ja sogar noch Glück, Crassus zu Hause zu erwischen, denn normalerweise war er ja über die Hälfte des Tages unterwegs, in der Castra, im Palast bei irgendwelchen Audienzen oder er kam irgendwelchen öffentlichen Verpflichtungen nach.
    Wie auch immer, nach einigen vielen Minuten kam Crassus dann endlich in das Atrium zu seinem Gast. Ah, verflixt, wie war nochmal der Name?


    Artorius, ich grüße dich. zielstrebig setzte er sich auf eine Bank nahe Tacitus und bot ihm einen Platz auf einer Sitzgelegenheit ihm gegenübergelegen an. Was kann ich für dich tun?