Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Ey, bleib mal locker, ja? Von DIR muss ich mir das NICHT bieten lassen und mich so anschreien lassen schon zwei mal nicht. IST DAS KLAR? böse funkelte Crassus Victor an. Scheiß Venetaner da. War ja klar, dass er nur wieder auf Streit aus war. Schweinerei. Andere Leute hätten sich bedankt, dafür, dass ich mir um dich Sorgen mache. Undankbares Volk! Crassus sah wütend in seinen Weinbecher und nahm einen großen Schluck... Luft. Als Crassus die Geschmacksneutralität bemerkte, warf er den Becher wütend gegen eine Wand, welcher daraufhin nicht weiter zu gebrauchen war. Wie sich solangsam die Taberne immer weiter füllte, bemerkte er dabei in der ganzen Aufregung gar nicht. WIRT! ICH BRAUCH SOFORT EINEN NEUEN BECHER! wütend schnaubend, so als ob der Wirt etwas dafür könnte, dass der Becher schon wieder leer und jetzt auch kaputt war, sah Crassus zu dem Wirt. Dieser ließ sich nicht lange bitten und brachte einen Becher. Wohl in der Hoffnung damit den Prätorianerpraefect nicht weiterzureizen. Ihn aus dem Haus zu schmeißen, wäre wahrscheinlich für ihn in Crassus Zustand nicht gesundheitsfördernd gewesen.
    Während also der Wirt einen neuen Becher brachte und diesen auch gleich füllte, hatten sich zwei Neuankömmlinge sich an den Tisch neben Victor und Crassus gesetzt. Argwöhnisch warf Crassus immer wieder ein Auge auf den anderen Tisch. Wer konnte schon wissen, wer das war. Nachher handelte es sich noch um Attentäter. Dadurch, dass er immer wieder zu ihnen rübersah, entging es Crassus auch nicht, wie einer der beiden auf Crassus deutete und einige Worte dazu sagte. Er verstand zwar nicht alle Wörter, aber einige, wie Praetorianertier und verkriechen verstand er schon. Und das gefiel ihm in seinem Zustand gar nicht. Denn da war er felsenfest davon überzeugt, dass sie etwas sehr nachteiliges über ihn gesagt hatten. Er verengte die Augen zu engen Schlitzen und sah rüber zu dem Tisch. Jetzt, wo neue Feinde da waren, musste man sich selbstverständlich mit den alten verbünden. Deshalb sprach er in einer Lautstärke, die sicher auch an dem anderen Tisch zu hören war, zu Victor: Guck dir mal die beiden Deppen da an. Crassus deutete unmissverständlich auf Iustus und Pictor: Sind bestimmt irgendwelche Peregreni oder Sklaven, so wie die rumrennen. Ans Kreuz gehören die, jawoll! Bestimmt Aurataanhänger.

    Natürlich. Es stehen ja keine Feldzüge oder ähnlich große Ereignise bevor, wo du unabdingbar wärst. Soll heißen, deine Freistellung, sowie jede weitere Freistellung eines Prätorianers, die für diesen Kurs benötigt wird, wird gewährleistet. Kümmer dich darum, dass auch alle weiteren Offiziere, die auf der Tafel stehen von diesem Kurs in Kenntnis gesetzt werden. Betone dabei, dass ich es ausdrücklich wünsche, dass sie an ihm teilnehmen.


    Ja, darfst du.

    Crassus nickte langsam: Ja, ich denke das wäre dann zu dem Thema alles. Mal schauen, was die anderen Patres Conscripti zu dem Vorschlag sagen werden. Aber nach dem, was sie in der Sitzung damals verlangt hatten, dürften sie damit ziemlich zufrieden sein.


    Das Angebot gilt natürlich weiterhin. Ich habe mir sogar schon Gedanken zu einem möglichen Offizier gemacht. Ich denke Tribunus Cohortis Praetorii iulius Seneca wäre der richtige dafür. Er ist zwar, oder gerade da er, noch nicht so lange bei den Prätorianern ist, haben sich seine Untergebenen noch nicht richtig auf ihn eingestellt. Deshalb denke ich, dass er der geeigneste Kandidat wäre. Ich habe allerdings noch nicht mit ihm darüber gesprochen. Aber zufällig habe ich gerade sein Dossier hier. Crassus griff zielsicher nach einer Akte auf seinem Tisch und gab sie Victor.

    Crassus hörte sich die ganzen Fragen von Victor an. Ja, hatte der etwa sich schon zu Hause Fragen überlegt, die er ihm jetzt stellen konnte? War ja grässlich und ehe Crassus auf die einzelnen Fragen eingehen konnte, stellte sein Mitpraefect noch weitere Fragen. Anfangs versuchte sich Crassus die ganzen Fragen chronologisch geordnet zu merken, dann überhaupt zu merken und letztlich ließ er es dann einfach sein und nickte tapfer. Ha! Glück gehabt, so wie sich die letzte Aussage anhörte, würde es reichen, wenn er diese mit Ja beantworten würde, um auch alle vorherigen Fragen zu beantworten.


    Na gut. Dann streichen wir den letzten Satz, von wegen ohne Begründung, wenn es dann für dich so in Ordnung ist.

    Beleidigung!? Crassus sprach dieses Wort voller Abscheu aus. Welchen Grund hätte ich dich zu beleidigen? Und wie willst du dann diese vermeindliche Beleidigung mit meinem Anliegen in Einklang bringen? Ich bin doch kein Narr. Ich habe meine Worte durchaus gewählt. Ich sagte nichts weiter als die Wahrheit. Die Wahrheit kann oft sehr hart sein, doch trotz allem ist es die Wahrheit - nicht mehr, aber auch nicht weniger! Da bringt es auch nichts die Wahrheit schön zu reden. Du kannst dich mit der Wahrheit abfinden und sie akzeptieren, oder auch nicht - aber dann beleidigt dich trotzdem keiner, der die Wahrheit sagt. Solangsam verspürte Crassus das Bedürfnis nach einem Becher Wasser. Er sah sich allzu offensichtlich im Atrium um. Meinungsverschiedenheit hin oder her, gewisse Grunddinge sollten trotz allem gewährt bleiben. Von einem Patrizier zwei Mal, wie Crassus fand. Ein weiteres Zeichen für seine falsche Überheblichkeit, aber Crassus sprach es lieber nicht an, sondern entschied sich dafür, lieber wieder auf das von ihm Gesagte einzugehen: Reiß meine Aussage doch völlig aus dem Zusammenhang, dann könnte ich mir auch wunderbar widersprechen. er erwiderte sein Lächeln mit einem gelassenen Gesichtsausdruck. Auch fürchtete er sich nicht davor, dass er ihn angreifen würde. Sollte er es doch wagen, dachte sich Crassus, dann würde er schnell merken wie mächtig die Patrizier im Vergleich zu manchen Plebejern noch sind. Ich sagte dies nämlich im Zusammenhang mit der Heirat deiner Tochter. Oder glaubst du allen Ernstes, dass der Kaiser, der mich an Macht noch übersteigt, dich um die Hand deiner Tochter bitten würde? Oder die Augusta? fragte er spöttisch. Der Cäsar befindet sich schon eine Weile nicht mehr in Italia. Auch er scheidet aus. Merkst du was? Wieder bleibe ich als mächtigster Mann übrig. Zufall? Wie gesagt, ich wähle meine Worte mit Bedacht. Er schluckte einige Male trocken, um wenigstens etwas seinen Hals anzufeuchten. Ob der Patrizier wohl absichtlich ihm nichts zum Trinken angeboten hatte, oder ob er es nur in der Aufregung vergessen hatte? Da kein wirkliches Ergebnis in Aussicht stand, verschob Crassus diese Frage auf später. Es geht dir vielleicht nicht unbedingt nur darum, dass ich Plebejer bin, aber trotz allem ist es auch ein Grund. Sonst hättest du es vorher nicht so stark betont. Und wenn ich schon versuche deine Bedenken auszuräumen, dann völlig. Ich bin genauso wie du ein Soldat Roms. Wenn ich etwas mache, dann mach ich es gründlich - oder eben gar nicht. Crassus lehnte sich wieder etwas weiter nachhinten und versuchte möglichst entspannt drein zu blicken. Bei Aristides Frage zeichnete sich ein kleines Grinsen auf seinem Gesicht ab. Das kann dir freilich niemand versichern. Und ich werde dir auch nichts versichern, was ich nicht versichern kann. Mit Verlaub und bei allem Respekt, aber ich könnte sofort mein Posten abtreten und würde trotzdem in tausend Jahren noch kein Hunger leiden. Ich besitze Ländereien, ich habe Betriebe, ich habe Sklaven, Landhäuser. Ich lasse mir zum Beispiel erst jetzt eine Villa in Misenum bauen. Direkt neben der des Kaisers. Glaube mir, an Geld wird es mir nie fehlen. Selbst dann nicht, wenn ich es von morgens bis abends mit beiden Händen in den Tiber werfen würde. er hielt sein Grinsen tapfer an. Gerade der Adel, der schon vielfach total verarmt war, hinterfragte Crassus finanzielle Lage. Pah. Als Airistides allerdings fragte, woher Crassus seine Tochter kenne, verschwand das Grinsen langsam aus Crassus Gesicht. Ich habe sie einmal flüchtig in einem Park gesehen. Wusste damals allerdings noch nicht mit Sicherheit aus welchem Haus sie stammte. Und dank meiner Position fiel es mir nicht allzu schwer, den Rest herauszufinden. Und naja, heute bin ich hier.

    Das war doch zum aus-der-Haut-fahren. Jahre lang hatte Crassus jegliche Erinnerung an diesen einen Tag, wahrscheinlich mit, wenn nicht sogar der schlimmste Tag in seinem Leben, verdrängt. Aber ausgerechnet heute, wo er eine Sklavin hätte bestrafen sollen oder wollen und er eigentlich hart sein sollte, ging ihm die Erinnerung nicht mehr aus dem Kopf. Und die Erinnerung wiederum macht ihn so nachdenklich und auch etwas sentimental. In einer Situation, in der er sowas gar nicht brauchen konnte. Wenn er so bei einem Verhör anfangen würde, dann wäre er bald das Gespött Roms. Verdammte Scheiße.
    So in Gedanken vertieft, merkte es Crassus gar nicht, wie er nach einer zweiten Tunika griff. Doch wieder spürte er plötzlich ihre Hand auf seiner Haut. Das war doch zum Durchdrehen, dachte sich Crassus, normalerweise sollte er jetzt durchdrehen, aber er wollte und tat es auch nicht. Er wusste gerade echt nicht was jetzt nerviger war, dass die Lage so verlief, wie sie verlief, oder dass er sich nicht darüber aufregen konnte, dass die Lage so verlief, wie sie verlief. Obwohl er weiter wusste, dass er ihre Hand jetzt forsch wegschubsen sollte, hob er stattdessen seinen Blick und sah zu Nadia. Zu einer lächelnden Nadia. Das gabs doch nicht. 'Crassus du wirst weich!' schrie eine Stimme von innen - vergeblich. Es war kein wirkliches Lächeln, was sich auf Crassus Gesicht abzeichnete, aber doch vollführten seine Mundwinkel eine recht ähnliche Bewegung. Man sah Crassus den inneren Zwiespalt deutlich an und es dauerte eine ganze Weile, bis er endlich seinen Mund öffnete und einige Töne ihren Weg fanden. Er brauchte Ruhe, wollte mit sich selber wieder in Einklang kommen. Geh.

    Berge? Crassus hob eine Braue - und kippte dabei fast vom Stuhl. Es war zwar unwahrscheinlich, dass das Heben der Braue alleine dafür verantwortlich war, aber völlig auszuschließen war es auch nicht. Was für scheiß Kackberge? Ich glaub du hast langsam echt genug getrunken, wenn du schon an Berge denken musst. Hör lieber mit dem Trinken auf, kann ja net jeder so viel verkraften '...und dann hab ich damit gewonnen, hehe. Zumindest net verloren.' Crassus sah zu dem Wein der da auf dem Tisch umherfloß und fragte sich, ob es den Göttern eigentlich egal war, dass sie immer den Wein vom Boden bekamen. Die Römer tranken ihn ja auch nicht vom Boden.. sein Blick hob sich vom Tisch wieder zu Victor: Sag ma, du als Tempeltypie und so musst das doch wissen: wenn i den Göttern ja zuhaus ma 'en Schluck Wein oder so geb', dann leer' ich den ja so direkt auf'n Boden. Wollen die den net lieber in ner Schale oder so? I mein, im Tempel leer' ich den ja auch nicht auf den Boden oder so, sondern in eine Schale. Das gibt mir jetzt echt zu denken und so... oder schmeckt der Wein vielleicht vom Boden besser und dadurch, dass wir ihn aus Bechern trinken, zerstören wir irgendwelche Aromen, oder so? Das gibt mir echt zu denken und so.

    Liegt wahrscheinlich an der Erfahrung der Legio, dass man nicht so auf das Exotische steht. Weil während der Ausbildung bekommt man ja auch kaum etwas wirklich Exotisches zu Gesicht - egal ob jetzt exotische Frauen, außergeöhnliche Nahrungsmittel oder sehr teure Getränke. Da findet man sich wahrscheinlich irgendwann einmal damit ab, dass das, was normal ist, nicht unbedingt schlechter sein muss. Naja, so ähnlich würde ich das zumindest begründen, wenn ich müsste. wich Crassus aus, da er ja kaum sagen konnte, dass er im Lupaner immer auf die exotischsten aller Frauentypen direkt zusteuerte....

    Der Imperator!? Crassus sah seinen Nachbarn mit gerunzelter Stirn an. Auch wenn der Imperator durch mich durchaus von sämtlichen Fällen und Entwicklungen unterrichtet wird, die den Staat oder unsere Gesellschaft ernsthaft gefährden, so würde ich ihm nun wirklich nicht auch noch zumuten wollen, dass er sich in die Einteilung der ermittelnde Einheiten einmischen muss. Ich meine, der Imperator hat das Kommando über die Prätorianer und über den Geheimdienst ja sicherlich nicht ohne Grund an eine Person seines Vertrauens abgegeben - nämlich um sich selber zu entlasten. Und ich traue dieser Person durchaus zu, im Sinne des Kaisers zu urteilen. Und der Kaiser denkt ähnlich, sonst hätte er diese Person nicht zu dieser Person gemacht. Und, sollte der Imperator trotzdem das Bedürfnis verspüren sich bei der Einteilung der Einheit einmischen zu müssen, so kann er das ja auch immernoch sonst machen. Und wer wäre für eine solche Entscheidung der Einteilung und Neuzuteilung in solchen, besonderen Fällen besser geeignet als der Geheimdienstchef, bei dem letztlich sowieso alle Fäden zusammenlaufen, die solche potenziell staatszersetzend Fälle betreffen?


    Naja, das ist ja dann nur der Feinschliff und Formulierungssache... ich denke daran sollten wir feilen, wenn wir uns über die Formulierung des ersten Teils klar sind. Deine Berichtigung wäre dann natürlich richtig und sollte so geändert werden.

    Aufmerksam lauschte Crassus Arrecinas Ausführungen und er schmunzelte ab und an, als sie ihn an alte Tage erinnerte. Es war schon merkwürdig, er stand hier mit einer Patrizierin die er nie zuvor bewusst gesehen hatte und unterhielt sich mit ihr, als ob er nie etwas anderes mit ihr gemacht hätte... ob es wohl ein Zeichen der Götter war? War ja schon merkwürdig, dass ausgerechnet hier und jetzt sein Pferd zusammengebrochen war. Vielleicht wollten ja die Götter, dass Crassus auf Arrecina stieß. Das würde für ihn zu mindest erklären, warum sie sich so locker miteinander unterhalten konnten. Die meisten Patrizier waren ja nicht so gut auf Plebejer zu sprechen und würdigten sie aus falschem Standesdenken keines Blickes. Er verwarf den Gedanken wieder, nachdem er sein Ego mit dem Gedanken daran, dass die Götter extra etwas für ihn unternommen hatten, befriedigt hatte. Da ihm dann das aktuelle Gesprächsthema nicht weiter ergiebig schien, beschloß er es kurzerhand zu wechseln.Wo wir gerade schon von Zukunft sprechen, was hast du eigentlich mal für deine Zukunft vor? In den letzten Jahren kam es ja sehr in Mode, dass auch Frauen und Kinder aus reichen und angesehen Familien einer öffentlichen Tätigkeit nachgehen und sich nicht mehr nur um den Haushalt kümmern. Hast du vor, einen ähnlichen Weg einzuschlagen, oder möchtest du doch eher die Rolle der traditionellen Frau gehen?


    Dass der Bewachersklave - hieß er Carcer? Naja, auch egal - sich nicht unbedingt wohl in seiner Haut fühlte, war nicht sonderlich schwer zu erkennen. Aber Crassus machte sich darüber keine weiteren Gedanken. Immerhin taten sie ja nichts Verbotenes. Zumindest war Crassus nicht klar, dass es verboten war, sich seine Zeit mit etwas Plauderei totzuschlagen. Naja, wahrscheinlich wurde dem Sklaven von Arrecinas Vater ordentlich eingeprügelt, dass sich ja kein Mann ihr nähern durfte. Doch ehe Crassus diesen Gedanken weiterhängen konnte, mischte sich eben jener Bewacher auch schon wieder ein. Seufz, der war ja nervig. Da Arrecina ihn allerdings relativ zu ignorieren schien, tat es Crassus auch - von einem vernichtenden Blick, welcher Crassus dem Sklaven entgegengeschickt hatte, mal abgesehen. Denn als ihn Arrecina danach gleich wieder anlächelte, verflog seine aufkeimende Wut sofort und damit auch der Gedanke an den Aufpasser-Sklaven. Ist dir meine Nähe etwa so unangenehm? ein Zwinkern konnte sich Crassus nicht verkneifen, auch wenn die Frage ernstgemeint war, da er nicht so recht wusste, wie er ihre Aussage deuten sollte.

    Tss, die Prätorianer sind doch keine Stümper! Das Gift wär eh nicht zu erriechen gewesen, das wäre ja sonst auch zu einfach für das Opfer.
    Zu den Ausführungen von Victor nickte Crassus nur knapp mit dem Kopf. Ihm war es ja eigentlich egal, wie es nun letztlich aussehen würde, ob nun alles schriftlich festgeschrieben war, oder den Kommandeuren ein gewisser Spielraum blieb. Letzteres war zwar Crassus genehmer, aber im Falle eines Falles war damit immer ein gewisses Risiko verbunden. Aber die Kommandeure der Stadteinheiten waren ja normalerweise erwachsene Männer und konnten privatem von dienstlichem trennen, sodass es Crassus nun auch egal sein sollte.


    Soweit wäre ich schon einmal einverstanden, allerdings hätte ich tatsächlich vielleicht sogar noch einen Zusatz. Mal ganz grob so formuliert: Falls eine strafbare Handlung sich aufgrund von Erkenntnissen der Cohortes Praetoriae als unberechenbare Gefahr für Staat und Gesellschaft herausstellt, kann nach Ermessen des obersten Reichspraefecten die Zuständigkeit der Ermittlungen an die Cohortes Praetoriae übertragen werden. In diesem Falle sind die CP angehalten, eng mit den CU zu kooperieren. Die Übertragung der Zuständigkeit kann ohne Begründung stattfinden.

    Aber entgegnete Crassus schmunzelnd: sind wir mal ehrlich: Hätten wir nicht so eine große Auswahl, würden wir uns beschweren, dass keine passene dabei sei. Ohja, in Mogontiacum hättest ja sicherlich auch ehem "exotischere" Typen finden können.. Crassus grinste vielsagend und nahm einen Schluck aus seinem Becher. Naja, wir haben ja zum Glück noch bisschen Zeit, die Auswahl zu genießen und eine hoffentlich gute Wahl zu treffen. Wobei, allzuviel Zeit möcht' ich mir auch nicht mehr lassen.

    Wenn der Name zu kompliziert wird, einfach nur die ersten drei Buchstaben nennen. Naja, das findet Crassus eher lauwarm als kühl. Wenn das so gedacht wär, dann hätten die Eltern das Kind ja gleich so nennen können. Außerdem würd sich Crassus ziemlich blöd vorkommen, wenn man ihn mit Gai ansprechen würde. Zugegeben, Gaius war nun wirklich nicht schwer, aber wenn man genug Getrunken hatte, dann konnte selber dieser Praenomen zu einer Herausforderung werden. Zugegebenermaßen, dann konnte es sogar schwer werden, um noch rechtzeitig auf die Latrinen zu kommen... aber das ist ein anderes Thema. Ist ja auch nicht wichtig, Weintrinken ist wichtig. Zum Wohl! und ab damit. Brr, kein gutes Zeichen, dass der Wein solangsam aber sicher nach gar nichts mehr schmeckte. Aber solange der Valerier noch was Trinken kann, kann es Crassus schon zwei Mal. Alles eine Gewohnheitssache. So ne Beziehung über so ne große Entfernung kann ja auf Dauer net so glücklich sein. Crassus nahm die Kanne in die Hand und füllte sich den nächsten Becher. Naja, fast. Der Rest ist für die Götter. Bäh, is ja widerlich wie das den Tisch runterrinnt. Das gibt wieder Fleckenzwerge... ehm, naja, Hispania is ein ganzes Stück entfernt. Musst ne ganz dringende Inspektionsreise oder so in Spanien machen... na, musst deiner Phantasie nur freien Lauf lassen, da wird dir schon was einfallen. Zur Not gönn dir einfach mal ne Auszeit. Hast ja sicherlich schon die ein oder andere Sesterze auf die Seite gelegt, sodass du für ne Zeit sicher net nur auf dein Gehalt angewiesen sein solltest. Und wenn du von der Vio, oder sie von dir, hrhr, genug hat, kommst einfach wieder nach Rom und scheffelst wieder bissl Geld an, bis die Sehnsucht wieder stark genug is.

    Während Victor sein Anliegen vorbrachte, beschäftigte sich Crassus mit dem Füllen von zwei Bechern mit einer sehr wässrigen Wein-Wassermischung. Der Tag war noch jung und wahrscheinlich würde es nicht so gut aussehen, wenn die beiden Kommandeure zusammen in einem Officium verschwinden und wenig später stockbesoffen da wieder raustaumeln. Er reichte ihm den Becher und nahm im Gegenzug die Wachstafel entgegen, welche er dann aufmerksam durchlas.


    Ja, klingt etwas komisch. Wobei ich kurz nachfragen muss, da steht "die jeweils dafür zuständige Ermittlungsbehörde in die Ermittlungen miteinzubeziehen." Warum nur Miteinbeziehen? Eigentlich müsste dann doch gleich der gesamte Fall weitergegeben werden, oder etwa nicht? Und vielleicht sollte noch festgehalten werden, wann nun Tag und wann nun Nacht ist, beziehungsweise, wenn eine Handlung nun länger andauert, ob da der Beginn oder das Ende der Handlung ausschlaggebend für die Bestimmung der ermittelnden Einheit ist.