"Wein! Sofort?" das war nicht unbedingt die Reaktion, die Crassus erwartet hätte. Angesichts der Wortwahl und des Tonfalls, war sich Crassus schon ziemlich sicher, auf welche Antwort das hinauslaufen würde. Das betrübte ihn zwar im ersten Moment etwas, im Zweiten allerdings musste er doch Grinsen, als er sah wie hastig der gute Patrizier ihm gegenüber den Weinbecher trank. Ja, erinnerte sich Crassus, ohne sich etwas anmerken zu lassen, früher hätten sich die Patrizier besser unter Kontrolle gehabt, sein Verhalten passt aber ganz gut zu dem Verfall der Patrizier und der patrizischen Macht. Natürlich hatte sich Crassus in großem Umfang informiert, bevor er hier her in die Villa kam. Er wusste von seinem Gegenüber so ziemlich alles, was man wissen konnte. Er wusste aber auch von der gesellschaftlichen Stellung der Patrizier und von den momentan mächtigsten Flavier. Und das beruhigte Crassus etwas. Die Zeiten, in welchen die Patrizier noch das nonplusultra waren, waren glücklicherweise vorbei, wusste Crassus. Deshalb brachte es ihn auch nicht weiter aus der Ruhe, als der Aristides schön indiskret mitteilte, dass er gar nicht daran dachte seine Tochter mit einem Plebejer zu verheiraten. Tja, viele Patrizier waren geistig noch nicht im hier und jetzt angekommen, wie Crassus abermals feststellen musste. Sie waren schon lange nicht mehr die Mächtigen im Staat. Als sich der Patrizier nachhintenlehnte, tat es Crassus ihm gleich, allerdings war Crassus dabei lange nicht so sehr um seine Beherrschung bemüht. Im Gegenteil, er sah das alles bisschen entspannter da ihm die Antwort nach der Reaktion des Aristides ja sowieso schon klar war. Ruhig hörte er sich an, was er noch zu sagen hatte.
Du als Pater Familias hast ungefähr zwei Möglichkeiten. Entweder du verheiratest deine Tochter mit einem mächtigen Plebejer, oder aber du verheiratest sie mit einem ehemals mächtigen Patrizier. Nun könntest du natürlich meine Bitte weiterhin so strikt ablehnen, dann werde ich das akzeptieren. Aber du solltest dann nie vergessen, dass es zur Zeit keinen Patrizier gibt, der auch nur annähernd mir an Macht gleich kommt. er räusperte sich etwas, man sollte ja nicht gleich zu dick auftragen: Politische Ehen sind dazu gedacht, um beiden Familien einen größtmöglichen Gewinn zu bringen. Auch wenn die Patrizier schon lange nicht mehr die mächtigsten Ämter inne haben, so sind sie noch immer eine nicht zu unterschätzende Institution im Reich. Eine solche Hochzeit wäre für mich, gebe ich auch ganz ehrlich zu, und meine Familie ein gewisser Ansehensschub. Deine Familie würde dadurch nicht an Ansehen verlieren, immerhin bin ich als Praefectus Praetorio nicht gerade ein Niemand und genieße auch ein gewisses Ansehen, sowie das Vertrauen des Kaisers wie kaum ein anderer! Ohne, dass ich dir zu Nahe treten möchte, muss ich dir doch sagen, was du sowieso schon weißt: Die Macht der Patrizier der alten Tage hat sich längst verschoben. Heute sind es die Senatoren und die oberen Ritter, welche die Macher im Staat sind. Durch eine solche Heirat würdest du den obersten Ritter im gesamten Imperium zu deiner Familie gehörig nennen können.
Ich an deiner Stelle würde die ganze Sache noch einmal in Ruhe überdenken und das kategorische Nein nicht überstürzt aussprechen, weil ich deiner Meinung nach nur ein Plebejer bin. Die Werte wandeln sich, und übertriebener und falscher Standesdünkel kann sich allzu negativ auswirken. Ich halte dich dahingehend als einen Realisten.
Beiträge von Gaius Caecilius Crassus
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Ja, eines noch: Ich werde die Tage noch ein spontanes Donativa auszahlen lassen. Trage dafür Sorge, dass auch jeder das Geld bekommt. Die Neuen bekommen nur die Hälfte des sonst üblichen Donativas.
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Das liegt in deinem Ermeßen, wer die Ausbildung leiten wird.
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Natürlich. Crassus runzelte die Stirn, der Flavier schien es sich also wider erwarten nicht denken zu können. Einen Augenblick überlegte Crassus, einfach zu antworten, dass er es nicht weiter zu erklären gedachte. Es wäre sicherlich amüsant gewesen, die Reaktion des Flaviers darauf zu erfahren... Aber Crassus verwarf diesen Gedanken schnell wieder, er wollte hier keine großen Spirenzchen, sondern Nägel mit Köpfen machen. Zuerst einmal kann ich deine wohl im ersten Augenblick herangeschlichenen Ängste zerstreuen: Deiner Tochter geht es soweit gut, und sie schwebt auch nicht in irgendeiner Gefahr. Nein, deshalb bin ich nicht gekommen. Mein Kommen betrifft nicht deine Tochter direkt, sondern eher ihre Zukunft.
Crassus machte eine bedeutungsvolle Pause, dann sah er den Flavier ruhig an und sprach mit fester Stimme: Ich bin gekommen, um bei dir um Erlaubnis zu bitten um deine Tochter Werben zu dürfen. Dann schwieg er, und wartete erwartungsvoll die Reaktion des Flaviers ab. -
Naja, wollen wir es mal hoffen. Ich möchte, dass dieses Jahr die Ausbildung, oder wie man es auch immer nennen mag, besonders hart wird. Deshalb wird schon heute Nacht eine extra Schicht eingebaut. Zur zweiten Nachtwache sollen die neuen auf dem Exerzierplatz in Kampfrüstung antreten. Dort wird dann solange stramm gestanden bis die ersten umkippen. Die ersten zehn die umgekippt sind werden sofort unehrenhaft aus dem Militär entlassen. Die Übung ist allerdings erst zu Ende, wenn auch der letzte Soldat umgefallen ist. Selbst wenn der da zwei Tage steht, die Übung wird nicht abgebrochen und so zu Ende geführt. Selbstverständlich haben die, die früher umgekippt sind, solange liegen zu bleiben, bis auch der letzte Umgefallen ist. Der Gewinner erhält ein Donativum in Höhe von 250Sz. Alles klar?
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Natürlich hatten die Götter noch etwas mit mir vor, sonst wäre ich heute nicht der Praefectus Praetorio! Aber, warum haben sie denn dann erst diese Schlacht schlagen und auch verlieren lassen? Und warum stand uns damals Mars nicht bei, wenn sie mit mir noch etwas vorgehabt hätten? Auch wenn du sagst, dass es keinen Sinn macht darüber zugrübeln oder nachzudenken, so sind diese Fragen ja doch da und auch wichtig. er sah sie aufgebracht an. Natürlich konnte sie darauf auch keine Antworten geben, woher auch, aber darum ging es Crassus nicht. Es tat ihm einfach mal gut darüber zu sprechen. Und auch wenn es Crassus in dem Moment nicht klar war, so war Nadia wahrscheinlich die einzige Person, die er das je erzählen würde. Sie war eine Sklavin, aber keine aus Crassus Haushalt, was also bedeutete, dass wenn sie etwas nachteiliges über Crassus sagen würde, es die meisten Menschen kaum glauben würden, da sie ja eigentlich nicht diese Information hätte kennen können und sich wahrscheinlich nur ins Gespräch bringen wollte und sich deshalb sowas ausgedacht hatte. Doch all diese Überlegungn hatte Crassus nicht wirklich bewusst angestellt. Wahrscheinlich war er sich nur im Unterbewusstsein klar geworden, dass sie die einzig richtige für diese Aussprache wäre, dass er hier wenig zu befürchten hätte. Da er davon nichts bewusst mitbekommen hatte, war alles was er gerade sagte auch ernst und ehrlich. Hätte er diese Berechnungen bewusst angestellt, so hätte es wahrscheinlich die ganze Aussprache null und nichtig gemacht. Die Zukunft der Römer liegt in der Vergangenheit. Die Werte und Traditionen aus der Vergangenheit haben das aus uns gemacht, was wir heute sind. Aus Niederlagen in Schlachten haben wir gelernt und unsere Schlüße gezogen, damit uns so etwas nie wieder passieren wird. Ich kann aber aus meiner Vergangenheit keinen Schluß ziehen, der mir für die Zukunft hilft. Der mir sagt, warum das so passiert ist. Ich kann nicht mit etwas abschließen, dass ich nicht verstanden habe. Ich kann genauso wenig das Laufen verlernen, wenn ich noch nie in meinem Leben einen Schritt getan hab. Das geht einfach nicht. Das geht genauso wenig, wie aus diesem Tag Schlüsse zu ziehen. Das ist ein Dilemma aus welchen es keinen Ausweg gibt. Deshalb ist es auch sinnlos darüber weiterzureden. er sah sie einen Moment lang stumm an, während er ihre Hand wieder losließ und sich dem Tisch mit den Kleidern zuwandte. Er wählte wahllos irgendetwas aus und begann es sich anzuziehen.
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Nachdem Crassus das Atrium einigermaßen von seinem momenten Standpunkt aus inspiziert hatte, und der erwünschte Gesprächspartner immernoch nicht eingetroffen war, begann er schon einmal grob die Worte zusammenzusuchen, die er gleich brauchen würde. Er vergegenwärtigte sich noch einmal, welche Vorteile die Flavier durch sein Anliegen hätten, aber auch, was gegebenenfalls dagegen sprechen würde und was er darauf erwidern könnte, um die Punkte möglichst unbedeutend scheinen lassen zu können. Nachdem er sich dann auch einen groben Überblick über die Lage verschafft hatte, wurde er etwas unruhig, da der gewünschte Flavier immernoch nicht Crassus begrüßt hatte. Er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass der Patrizier ja nicht mit einer Aufmachung hier aufkreuzen könne, welche seines Standes nicht gerecht wäre. Als dann endlich Aristides das Atrium betrat, fiel ein kleiner Stein von seinem Herzen, wenigstens empfing man ihn. Hätte Crassus nicht sonderlich gewundert, wenn es nicht der Fall gewesen wäre. Er trat einige Schritte auf den Flavier zu und rang sich ein freundliches Lächeln ab.
Salve, Flavius Aristides. er nickte dankend dem Flavier zu, als er ihm einen Sitzplatz anbot, und nahm dann zeitgleich mit ihm Platz. Ich kann mir vorstellen, dass dich mein Besuch etwas erstaunt, aber ich bin fest davon überzeugt, dass dich mein Gesuch beinahe noch mehr erstaunen wird. er lächelte etwas. Es war allerdings kein herablassendes Lächeln, sondern eher ein aufgeregtes und angespanntes. Es geht um deine Tochter, Flavia Arrecina... begann er verheisungsvoll und wartete dann die Reaktion seines Gegenübers ab. Dieser konnte sich nach dem Anfang sicher schon denken, auf was das hinauslaufen würde...
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Ich glaube gehört zu haben begann Crassus in einem lockeren Plauerton: dass du bereits etwas beim Training der Neuen zugeguckt hättest. Wie, egal ob du nun schon zugeschaut hast oder nicht, wie ist dein erster Eindruck von ihnen?
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Selbstverständlich ließ sich auch Crassus die erste Begrüßung der Frischlinge nicht entgehen. Allerdings lauschte er den Worten des Princeps Prätorii im Schatten eines Gebäudes, welches etwas weiter weg stand, sodass er für die meisten Milites wohl nicht sichtbar gewesen war. Nachdem der Princeps Praetorii die Männer wegtreten ließ, trat Crassus aus dem Schatten heraus und auf den Princeps Praetorii zu.
Prudentius Balbus, auf ein Wort...
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Selbstverständlich antwortete Crassus ohne lange zu zögern. Bisher war ja nur gefragt gewesen, ob wer einen arbeitslosen Kandidaten kennen würde, was offenbar nicht der Fall war. Allerdings einen Offizier auszuleihen beziehungsweise zu versetzen, war immer möglich. War ja auch nicht ungewöhnlich. Die Prätorianer hatten schon öfters bei den Cohortes Urbanae ausgeholfen. Mal unterstanden die Urbaner gleich geschlossen den Prätorianern und mal sandten die Prätorianer einen Offizier aus, um die Geschicke der Stadtkohorten zu lenken. Wie schon in der Vergangenheit gezeigt, könnten die Prätorianern wieder einen Offizier zeitlich begrenzt den Cohortes Urbanae überstellen.
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
"Salve Praefectus, ist man denn selbst auf einer Hochzeit nicht vor der Garde sicher?" scherzte er.
Wären wir etwa die Prätorianer, wenn man hier schon vor uns sicher wäre? Ich möchte im Sinne der Gesundheit unseres Kaisers die Frage mal mit Nein beantworten er lachte kurz und folgte dann nach der kurzen Zeremonie den anderen Gästen in die Casa hinein. Dort angekommen ließ er sich einen Becher Wasser reichen und gesellte sich zu Macer. Und über was sprach man bei einer Hochzeit am ehesten? Genau, über Hochzeiten. Jaja, dafür wärs auch mal Zeit... also zu Heiraten, mein ich.
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Ach Crassus sah noch einmal zu den beiden Trägern und musterte sie etwas länger. Kräftig genug schauen die beiden aus, ich denke mal sie werden sich auf dem Feld sehr gut machen. Sie sollten halt wirklich auf einem Feld oder in einem Weinberg eingesetzt werden, weil bei einem Goldschmied wären sie wahrscheinlich absolut Fehl am Platze. Kannst mir ja dann von den Erfolgen erzählen. Es würde mich aber sehr wundern, wenn es Probleme geben sollte. Achja, wenn du dann neue Trägersklaven brauchst, würde ich die natürlich auf dem Sklavenmarkt erstehen lassen, mir von dem Verkäufer aber versichern lassen, dass sie wissen, wie man sich verhalten muss und dass sie eine Sänfte auch gehoben bekommen. Sollte dich der Sklavenhändler dann anlügen... naja er schmunzelte etwas ich denke, die Flavier kennen Mittel und Wege um Händler das Geschäft in Rom für immer und drei Tage zu versauen. Ich hätte dafür meine Prätorianer. Apropos Prätorianer, Crassus nutzte die Gelegenheit und sah, als er sowieso schon von den Prätorianern sprach, wieder zu der Unglücksstelle. Sie, die Prätorianer, schienen noch nicht wirklich viel weitergekommen zu sein. Die Castra war ja auch ein Stück entfernt und mit einem Wagen durch die Straßen Roms zu kommen war sowieso ein schon verlorenes Spiel. Ach, dein Vater ist Legionär? Kehrte er auch mit der großen Schwemme aus Germanien hierher nach Rom, oder war er schon immer einer aus der "Prima"? Ich denke jedenfalls, dass er dich nicht mitnehmen würde. Als Frau ist das Leben in einer Castra nicht wirklich beneidenswert. Ich meine, wenn man mit einem Tribun dort zusammenwohnt ist es das eine, dann hat man sein eigenes Haus, aber auch das ist schon mehr als nur unbequem. Aber überhaupt habe ich es glaube ich noch nie erlebt, dass der Vater seine Tochter mitnahm. Also ich gehe einfach mal davon aus, dass du hier bleibst. stellte Crassus fest. Eigentlich war es ja unsinnig, dass er sich darüber so viele Gedanken machte, er war ja mit der Flavia nicht verheiratet, noch mussten sie sich jeden Tag sehen um Überleben zu können. Doch es sprudelte einfach so aus Crassus heraus. Du musst sie ja auch nicht kennen, aber ich denke mal, wenn es die Pferde vom Kaiser sind, sagt das schon so einiges über die Pferde aus. Er wird ja kaum aus Geldmangel auf einem Esel reiten. Wobei, eine lustige Vorstellung wäre das ja schon...
Offenbar hatte sie die Ironie in Crassus Worten nicht verstanden, hatte er zu mindest den Eindruck nach ihrem recht ernsten Kommentar. Naja, er zuckte leicht mit den Schultern und antwortete dann ebenso ernst. Natürlich, das war ja auch eigentlich mehr als Scherz gemeint. Denn niemand kann alleine an den Gedanken an sich überleben. Weil mit sich selber ist man ja immer zusammen, egal wo man ist, in welchem Leben man ist oder was man ist, da würde es ja keinen Grund geben hier zu bleiben. Wäre ja nur anstrengend. er zwinkerte ihr zu und konnte sich ein anschließendes Grinsen nicht verkneiffen. Ja, wer so ein schönes Lächeln geschenkt bekam, musste einfach ein zurück Lächeln. Ach, ich bin zur Zeit noch der Präsident der Factio. Sprich, alles läuft über kurz oder lang bei mir zusammen. Aber mal schauen wie lange ich das noch machen werde beziehungsweise kann. Denn wenn der Kaiser auf Reisen ist, muss ich es auch sein. Denn wo der Kaiser ist, sind die Prätorianer. Wo die Prätorianer sind, ist ihr Kommandeur. Naja, mal schauen wie sich meine Zukunft entwickeln wird... ihm fiel in dem Moment gar nicht auf, wie gedankenverloren er in ihre Augen sah. Als er sich dessen bewusst wurde, wandte er den Blick sofort leicht beschämt auf den Boden ab und räusperte sich etwas. Öhm, ja.
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Und Crassus wartete brav im Atrium, wie Sica ihn angewiesen hatte. Während er wartete sah er sich etwas in dem flavischen Atrium um - er hatte ja auch nicht viel besseres zu tun. Das Atrium schien der Abstammung der Flavier durchaus gerecht, auch wenn der mächtigste Flavier dieser Zeit gar nicht mehr hier weilte, noch zur Zeit ein mächtiges Amt inne hatte.
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Crassus redete auch nicht nur von Sica, aber das kann man in der Aufregung natürlich durchaus übersehen haben. Er nickte dem Ianitor zu und folgte ihm dann in das Atrium.
Danke.
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Mah, war der auf einmal agressiv, konnte ja net gesund sein. Und da Crassus in seinem Zustand sowieso gerne zur Gewalt griff, wenn es ihm vorkam, dass ihn einer allzublöd anmachte, fiel es ihm schwer, seine Faust unter dem Tisch zu lassen. Hör mir zu, Jung', ich sagte, dass ich mir FAST! F-A-S-T sicher bin. Net absolut! entfuhr es ihm etwas lauter und angriffiger (für diese Wortschöpfung ein Danke an die F1 Moderatoren bei Premiere, die in fast 2000 Jahren, dieses Wort erfinden werden) als gewollt. Allerdings beherrschte er sich danach, durch zwei Becher mit Wein abgekühlt, wieder soweit, dass er ruhig den Ausführungen von Vic zu hörte. Der hatte ja eine Logik. Da es aber eh unsinnig war, mit einem Priester über die Götter zu diskutieren, man würde ja doch nur den Kürzeren ziehen, nickte Crassus einfach nur stumm. In der Schattenwelt würde man ja sicherlich auch Wein trinken und dann war es ja net schlecht, wenn man schon mal aus diesem Leben etwas Wein für das Nächste bunkert. Also vergoss er auch noch einen großzügigen Schluck für Pluto, Ceberus und für die anderen Schatten-Hunde - auch für die, die nicht ganz so viele Köpfe hatten. Na eh, wenn du es sagst wirds schon stimmen. Wäre zumindest schlimm wenn net. Wär ja fast so, als ob i net wüsste, dass die Prätorianer 15Kohorten haben... ja, solche Fakten sollte man in jeder Lebenslage kennen. Aber sicher würde man die Nichtkenntnis dieser Fakten ab einem bestimmten Pegelstand für entschuldbar erachten. Hoffentlich.
Na, völlig egal is der Name net. Wenn die so einen unaussprechlichen Namen hat, dann vergeht dir doch grad die ganze Lust nach Entspannung, da du dich auf die Aussprache des Namen kon-zen-trie-ren muss. Und ihr dann irgendeinen anderen Namen für die Dauer zu geben is au nur suboptimal... Aber hast eigentlich, is realtiv egal wie die heißen. Schließlich willst mit der ja net reden.. hrhr. Deine Violentilla.. wird die a ma nach Rom kommen? Oder du wieder zu ihr reisen?
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Die Freundlichkeit des Ianitors der Flavier war ja weithin bekannt, sodass sich Crassus darüber keine weiteren Sorgen machte. Naja, wahrscheinlich hielten sich die Sklaven der Flavier für die Patrizier unter den Sklaven - oder zumindest irgendsoetwas. Leicht über diesen Gedanken schmunzelnd antwortete er dem Ianitor:
Salve. Ich, Caecilius Crassus, Kommandeur der Garde des Kaisers, bitte darum Marcus Flavius Aristides in einer privaten Angelegenheit sprechen zu können.
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Mit einer gewohnt blitzblank polierten Rüstung trat Crassus gefolgt von einigen Sklaven und Klienten vor die Villa Flavia Felix zu Rom. Er blieben einen Moment in einigem Abstand stehen und begutachtete die Villa von oben bis unten. Nur zu gut erinnerte er sich an den letzten Besuch, den er vor langer Zeit der Villa abgestattet hatte. Damals war er allerdings in nicht ganz so friedlicher Mission gekommen - ganz im Gegenteil zu dem heutigen Vorhaben. Er atmete noch einmal tief aus, überprüfte mit einem letzten Blick die Rüstung und den Sitz der Rüstung und trat dann vor die Porta. Er ließ einen Sklaven nach einem kurzen Wink anklopfen.
*klopf klopf*
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Für Pluto? mit einer angehobenen Braue sah Crassus zu Vic. Er machte sich schon ernsthafte Gedanken um dessen Gesundheitszustand. Wohlgemerkt, Gesundheitszustand, nicht Alkoholpegelstand, denn, er wusste aus eigener Erfahrung, die er eben selber machte, dass an diesem absolut nichts auszusetzen war. Sag ma, i will dir ja net zu Nahe treten oder so, und ich geb auch zu, dass i net so der Experte und nicht genau weiß, welcher Gott nu für welchen Wein zuständig is, aber ich bin mir fast sicher, dass Pluto absolut nix damit zu tun hat. Also, sag! Welche Schandtaten häckst du gerade mit Pluto aus?
Ich denk ma heut Abend wirst eh kein Schiff mehr finden, also wirst mit der Lupa vorlieb nehmen müssen. Hmm mit der Lucilla, hrhr, die is ja auch aus Hispania.. also i mein net DIE Lucilla, sondern die Lucilla. Also, na is kompliziert, in Lucianus Lupaner - is dir ja sicher ein Begriff - is, war zu mindest ma vor ner Weile eine Lupa, die Lucilla hieß. Und die soll auch aus Spanien sein, hrhr. Aber viel wichtiger is ja: sie sieht auch so aus, als ob sie aus Hispania wär. er grinste breit und nahm einen Schluck aus dem Becher. Ah scheiße, schon wieder die Götter vergessen. Egal, beim nächsten Becher.
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Wow, Crassus staunte nicht schlecht, als er ihr bei ihren Worten zu hörte. Sie hatte in dieser Frage wirklich einen radikalen Standpunkt. Er war zwar selber nicht der größte "Sklaverei-muss-abgeschafft-werden" Schreier, doch ganz so extrem sah er das dann auch nicht. Immerhin hatte jeder Sklave ja eine ganze Stange Geld gekostet. Na gut, sie war eine Flavia, hatte wahrscheinlich Geld wie Heu, musste sich nie für magere 50Sz die Wochen Blasen an Hände und Füße arbeiten. Und je länger Crassus darüber nachdachte, desto mehr musste er sich eingestehen, dass er eigentlich von ihrer Meinung nicht gerade weit entfernt war... jetzt konnte es sich Crassus ja auch leisten, doch, verbesserte er seinen Standpunkt in Gedanken etwas, hatte er sicherlich mehr Bezug zu Geld als sie es hatte. Denn er kam schon lange Zeit mit wenig bis gar keinem Geld aus. Sie dagegen wurde sicherlich immer mit Samthandschuhen getragen. 'Ob sie wohl deshalb so samtig weich aussehende Haut hatte?' Mit deinen Trägern? fragte er skeptisch und sah zu den beiden hinüber: Naja.. würde ich nicht machen, wäre Geldverschwendung. Ihnen die Zunge dafür abschneiden, dann hört es wenigstens keiner, wenn sie sich das nächste mal gegenseitig die Köpfe einschlagen und man könnte sie weiterhin als Träger- oder Feldsklaven benutzen. Auf dem Feld stört es ja keinen, wie sie sich benehmen. Naja, so würde es zu mindest ich machen. Crassus lächelte die Flavia bei seinen Worten an. Er kam sich ja beinahe vor wie ein Berater in Sklavensachen und -Problemen. Hmm, damit könnte man sicherlich auch ein Vermögen machen...
Solange dein Vater in Roma ist - hat er etwa vor, Roma bald wieder zu verlassen? fragte er leicht aus seinen Gedanken gerissen. Er hasste es unter Zeitdruck etwas Wichtiges machen zu müssen, zu oft und zu schnell handelt man sich so Fehler ein. Ich glaube, ich verspreche nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Pferd problemlos mit den Pferden des Kaisers mithaten könnte. dass das Pferd aus der Züchtung des Kaisers stammte, war daran sicherlich nicht hinderlich, fügte er grinsend in Gedanken hinzu.Ach, schön wäre es, wenn die Welt egoistisch wäre. Wenn jeder an sich selbst denkt, dann wird wenigstens an jeden Menschen des Erdkreises gedacht, egal zu welcher Jahreszeit oder zu welcher Tageszeit. Immer wenn ich möchte, dass jemand an mich denkt, denk ich einfach an mich selber... er grinste breit und machte mit einem Zwinkern deutlich, dass er es etwas überspitzt dargestellt hat. War ja eigentlich schon eine amüsante Vorstellung, wenn man so das Verlangen nach Aufmerksamkeit und Zuneigung stillen könnte. Nur leider war das in der Realität nicht ganz so leicht. Och, wenn ich nicht gerade irgendwelche Pferde bis zum Tode reite, oder mich mit einer hübschen Dame in einem Park unterhalte, dann bin ich der Kommandeur der Prätorianer und damit der Leibgarde des Kaisers. Ehm, und der kaiserlichen Familie. fügte er noch hastig an, durfte man ja nicht vergessen... Und wenn ich nicht gerade dafür sorge, dass unser Imperator gut behütet wird, dann engagiere ich mich in der Factio Präsina. Jaha, der Präsina! Der einzig wahren Factio... er nickte eifrig unterstützend zu seinen Worten. Und wenn ich nicht da bin, dann schlaf ich wahrscheinlich gerade... mein Tag ist nämlich leider auch nur begrenzt lang.
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Crassus hielt in seiner Bewegung sofort inne, als er ihre Hand auf seinem Arm spürte. Für einen Moment lang hielt er sogar die Luft an und wagte es nicht zu blinzeln. Er hatte schon fast damit gerechnet, dass sie das machen würde, doch trotzdem war er dann letztlich leicht überrascht, als sie es tatsächlich tat. Erst nach einigen Momenten wand er seinen Kopf langsam und zögernd in ihre Richtung. Er sah sie mit einem traurigen, aber zugleich auch kaltem Gesichtsausdruck an. Ich hatte dort den zweit höchsten Rang inne und war somit mit der höchste kommandierende Offizier. Findest du es nicht merkwürdig, dass beide, der beiden Kommandeure, unter den wenigen Überlebenden waren? Ich schon. Wie sieht denn das aus? So als ob wir unsere Männer vorgeschickt hätten, um für uns zu kämpfen und sterben, nachdem sie dann gestorben sind, haben wir kapituliert, um unsere Haut zu retten? Ja, genau so sieht es auch... er sah ihr trotzig in die Augen. Ohne, dass es Crassus wirklich wahrnahm, hob auch er seine Hand und legte sie auf die Hand, die noch immer auf seinem Arm lag. Sodas sie gar nicht auf die Idee kam, sie wegzunehmen. Weißt du was das traurige daran ist? Je länger ich darüber nachdenke, umso schwammiger werden die Erinnerungen an diesen Tag. Ich kann nicht einmal mit Gewissheit sagen, ob ich damals überhaupt nur einen Mann in der Schlacht niedergestreckt habe oder, dass die Behauptung falsch wäre. sein Gesicht hatte inzwischen wieder einen traurigeren Ausdruck angenommen, doch seine Stimme war weiterhin fest. Natürlich werde ich mein Leben nicht einfach so aufgeben. Dafür habe ich zu viel in es investiert. Nur um der ganzen Welt zu zeigen, dass ich meine Männer nicht im Stich gelassen habe. Aber er verstärkte den Druck auf ihre Hand wer soll mir in dieser Sache glauben, wenn ich nicht einmal selber von dieser Sache überzeugt bin?