Beiträge von Gaius Caecilius Crassus

    Eh klar. Zu einer Familie gehört mehr als nur das gleiche Blut. Und was wären schon Familientraditionen das Wort war in Crassus Zustand schon schwerer auszusprechen, weshalb er sich dafür etwas mehr Zeit ließ wenn sie nur befolgt werden, damit sie befolgt werden? Na eben, nix. Viel wichtiger is, dass man hier Crassus fasste sich theatralisch mit beiden Händen an sein Herz: übereinstimmt. Sonst helfen 100Amphoren voller reinstem Blut nichts. Und im Gegenzug kann man selbst mit dem verschiedensten Blut, mehr Bruder als der eigene Bruder sein. Nun hatte Crassus' Aussage schon ihn selber verwirrt, sodass er die hängengebliebenen Gedanken erst einmal mit dem letzten Schluck aus der Kanne vertreiben musste.


    Der Wirt kam, stellte die neuen Kannen auf den Tisch und versprach wieder einiges: Jaja, is ja gut. Wir werden schon sehen, ob der was taugt. Du kannst wieder abschwirren, wir melden uns, wenn man dich wieder braucht. Crassus machte eine vertreibende Handgeste, bevor er seinen Becher mit dem neuen Wein füllte. Er wartete bis Vic es ebenfalls so getan hatte und hob dann seinen Becher: Auf die Spanierinnen! Er nahm sich fest vor, diesmal die Götter beim ersten Becher nicht zu vergessen.

    Crassus wäre wahrscheinlich auch der schwächste Prätorianer Praefekt aller Zeiten gewesen, wenn er vor einem nicht wirklich bedeutenden Sklaven zurückgewichen wäre. Weshalb er der kleinen Störung von Cerco auch gar keine weitere Bedeutung zusprechen wollte. Immerhin hatte ja auch Arrecina dem Sklaven deutlich gemacht, dass ihr seine Nähe nichts ausmachen würde, weshalb er sich noch einmal bestätigt sah. Ja, ich spiele gerade ehrlich mit dem Gedanken diese Idee umzusetzen. Und selbstverständlich wärst du dann dazu eingeladen, schließlich kann ich dir ja nicht erst die Idee klauen und sie dann auch noch alleine umsetzen - das wäre zu viel des Guten. Allerdings glaube ich kaum, dass sich viele Sklaven dafür freiwillig melden würden. Auch wenn es, objektiv betrachtet, für den Sklaven eine extreme Wertsteigerung wäre. Ich werde diese Idee mal mit einem Goldschmied durchsprechen müssen und werde dich, sollte ich die Idee wirklich umsetzen, dann rechtzeitig informieren und einladen. Schließlich muss die Gießung eines solchen Kunstwerkes auch angemessen gefeiert werden. er zwinkerte ihr zu und sah dann wieder zu seinen Prätorianern. Aber natürlich nicht ohne vorher, noch einmal ihr Lächeln eingehend zu studieren. Naja, verglichen mit der Leibwache des Kaisers ist meine klein. Aber wahrscheinlich immernoch groß genug um auch zwei hochgestellte Personen zu beschützen. er ließ sich, auch wenn seine Aussage vielsagend gemeint war, nichts anmerken und verkniff sich erfolgreich ein grinsen. Naja, so "meins" war es dann auch nicht. Es gehörte nicht wirklich mir, sondern viel mehr den Prätorianern. Weißt du, mein wirkliches Pferd ist auf einem Gestüt vor den Toren Roms und wird dort gepflegt und gehegt. Das ewige Pflaser hier in Rom soll den Tieren nicht gut tun und für mein teures und treues Pferd ist mir das beste gerade gut genug. Wenn du also mal ein wirklich edles und gut gepflegtes Pferd sehen möchtest, würde ich dich und deinen Vater mal zu einer kleinen Runde auf das Gestüt einladen. fügte er noch nachdenklich hinzu, als er im Augenwinkel sah, mit welcher gesteigerten Begeisterung sie über Pferde sprach. Ein paar Flavier mehr zu seinen Freunden zählen zu können, war ja sicherlich auch nicht das unvorteilhafteste.


    Ich hörte, dass in Baiae wundersame Quellen wären, welche schon so manchen alten Mann von einigen Rücken- und Gelenkleiden erlöst haben sollen. konnte er nur darauf antworten. Viel wusste er von Baiae nicht, wo es ungefähr lag, das über diese Quellen und das war es auch schon. Allerdings kam er nicht in irgendwelche Bedrängnisse, da sie gleich weiter fortfuhr. Und was sie nun sagte hätte Crassus so oder so die Sprache verschlagen. Er öffnete seinen Mund, allerdings fand kein Ton den Weg über seine Lippen. Doch ehe er weiter mit offenem Mund da stehen wollte, rang er sich ein Lächeln ab. Ein Lächeln, das mit jeder verstrichenen Sekunde weiter wuchs. Ihm schossen zwar tausend Sachen durch den Kopf, die er gerne darauf erwidert hätte, allerdings befand er sie alle für nicht sonderlich passend, weshalb er dann auch recht froh war, als sie weitersprach, ohne eine Antwort von ihm abzuwarten. Nun, in den Thermen könntest du auch noch Entspannung finden. Ruhe wohl nur, wenn nicht gerade halb Rom sich darin versammelt. Naja, sonst bliebe wohl nur noch ein Bad in der heimischen Badewanne oder eine Massage durch die kräftigen Hände eines Numidiers übrig. Sonst fällt mir auch nicht mehr viel ein, zumindest für deinen jetztigen Lebenstand er räusperte sich etwas und fügte dann noch hinzu, da er das nicht so stehen lassen wollte: Rom ist ja auch nicht ein Ort der Erholung, sondern einer der Arbeit.

    Nun hatte Crassus die Bestätigung, dass es absolut nicht mehr so lief, wie er es gerne gehabt hätte. Nicht, dass er etwas dagegen hatte, fast nackt vor einer hübschen Frau zu stehen, doch war das mit dem gesamten Hintergrund, nicht mehr ganz so einfach. Denn eigentlich wollte und sollte er sich nicht so von ihr einlullden lassen. Er hatte nicht vor, sich von ihr so einfach weichkochen zu lassen. Wie er es doch hasste! Er wusste genau, dass es so, wie es momentan lief, nicht wirklich gut lief. Er wusste sogar genau, was er wie hätte machen müssen, um die Kontrolle wieder an sich zu reißen, doch irgendwie wollte er die einzig richtige Maßnahme nicht ergreifen. Es war ihm klar, dass mit jeder Minute die er weiter wartete, sich Nadias Position erst einmal verbesserte, doch trotzdem wollte er diese Ruhe nicht so jäh unterbrechen. Und vorallem wunderte ihn ihre Antwort. Er hätte seinem Peiniger den Zorn der Götter, die Pest an den Hals, alle erdenklichen Schmerzen und was ihm sonst noch alles eingefallen wäre, gewünscht. Sie dagegen hatte sich nicht einmal gewünscht, dass er im Kampf gefallen wäre und sie somit nie gesehen hätte. Die Sklaven sollte mal einer verstehen.
    Dann geht es dir anders als mir. erwiderte er ihr noch auf ihre Antwort hin und riß sich dann von ihren Augen los. Es kostete ihn einiges an Überwindung, denn es war ihm klar, er hätte sie sofort haben können, wenn er es nur gewollt hätte. Und als er sich von ihren Augen gelöst hatte, ging ein kleiner Ruck durch Crassus gesamten Körper. Er wandte sich ihr ab und dem Schreibtisch zu, griff, darauf bedacht sich nicht wieder von ihr in den Bann ziehen zu lassen, nach der Tunika und machte sich daran sie sich anzuziehen.

    Ihre Angst, die sie hatte, hatte sie also nicht erst seit heute oder seit sie Crassus kannte, somit konnte sie zumindest nicht direkt mit ihm zusammenhängen. Das beruhigte Crassus zwar etwas, aber doch irgendwie verletzte es ihn auch. Es war zwar nicht seine Absicht gewesen, dass er ihr Angst machen würde, aber nach dem ganzen bisher, hätte er von sich schon erwartet, dass er wenigstens etwas Angst auf sie ausgeübt hätte. Crassus schob den Gedanken beiseite und machte sich lieber Gedanken darüber, wovor sie Angst haben konnte. Sie war Sklavin, da war es in Crassus Augen nur zu verständlich, dass sie Angst hat. Immerhin sollte sie dazu ja auch noch Freigelassen werden, wie Furianus und auch schon sie mehrfach sagte, das würde ja bedeuten, dass sich, ob nun gewollt oder nicht sei mal dahingestellt, ihr ganzes bisheriges Leben verändern würde. Na gut, als Liberta war man zwar immernoch nicht wirklich frei, aber zu mindest freier als ein Sklave. Auf ihre ausgesprochene Feststellung, erwach Crassus langsam aus seinen Gedanken und sah Nadia an. Erfasste sie an ihrem Kinn und hob es sanft aber bestimmt, um ihr in die Augen sehen zu können. Ohja, Crassus fühlte wie er alt wurde. Würdest du dir etwa wünschen, dass ich zu den hunderten Gefallenen zählen würde und ich damit nie als Offizier nach Rom gekomme wäre? Alt und weich, wie er sich in Gedanken berichtigte.

    Ja, sie musste defintiv eine Flavia aus dem patrizischen Zweig sein. Denn es war zwar nicht ungewöhnlich, dass einem bei grausamen Vorstellungen nicht mulmig zu mute wurde, man war immerhin durch die Ludi viel gewohnt, allerdings war es nicht wirklich gewöhnlich, dass man dabei noch so hinreßend lächeln konnte. Aber das passte ganz gut zu dem, was Crassus bisher zu der Sklavenbehandlung der Familie Flavia Felix hörte. Sie sollte ja mit zu den grausamsten von ganz Rom gehören, wobei, so sagt man, sie sich in letzter Zeit doch wieder auch stark gemildert hätte. Naja, der jahrelange Hausherr war ja auch weit weg und wahrscheinlich ließ man in dem Haus nun die sonst so harte Peitsche, schleifen. Naja, dann ist aber das Problem, dass der Sklave liegen muss. Und wenn er auf dem Rücken liegt, kann man zwar die Vorderseite des Sklaven wunderbar bearbeiten, allerdings nicht die Rückseite. Und bevor man ihn wenden kann, müsste die Vorderseite getrocknet sein. Dann hätte das Gold aber wahrscheinlich unterschiedliche Farben, denn man muss es ja zwei mal zum Schmelzen bringen und zwei Mal genau die gleiche Farbe wird einem wohl kaum gelingen. Wahrscheinlich nicht einmal dem besten Goldschmied von Rom. Hmm. Wäre aber gelacht, wenn wir das Problem nicht auch noch in den Griff bekommen würden...
    Auf ihre Frage hin musste Crassus breit schmunzeln. Wie? Ach die paar Prätorianer da. Naja, die gehören zu meiner kleinen Leibwache. Mein Pferd streikt und wird wohl nicht mehr lange auf der Erde hier weilen... jetzt müssen wir das Vieh erstmal wegbekommen, bevor es weitergehen kann. Ist fast wie mit den Sklaven, da findet man auch keine richtig guten mehr. Doch bevor weitere Ausführungen anstellen konnte, schaltete sich auch schon der Aufpasser der Flavia ein. Sein Grinsen wuchs noch einmal ein Stück, wie berechenbar manche Leute doch waren.
    Da hast du absolut recht, werte Flavia. antwortete er ihr und sah danach zu Cerco. Allerdings nicht lange, denn die Flavia bot den sicherlich anziehenderen Anblick. Du bist ganz neu in Rom.. Wo warst du denn davor? Naja, aber egal wo du warst, so verschieden wie mit dem Leben hier in Rom kann es ja nicht gewesen sein. Immerhin weißt du wo man seine Ruhe bekommen kann, allerdings muss ich dir auch etwas Widersprechen. Denn hier findest du keine Befriedigung. Die findest du dafür an anderen Orten. Diese sind sogar noch viel ruhiger als ruhigste Park in Rom. Crassus lächelte vielsagend und musterte die Flavia genau, damit ihm ja nicht ihre Reaktion entging. Crassus wusste, dass sie sich inzwischen auf einen Pfad gegeben hatten, der nicht ihres Standes angemessen wäre, wenn sie ihm weiterfolgen würden.

    Ich wäre ein schlechter Gesamtsieger, wenn ich dem ewigen Zweiten nicht zwischendurch auch mal ein Erfolgserlebnis gönnen würde. Wahrscheinlich müssten wir Grünen sonst bald ganz alleine bei den Wagenrennen antreten, da die anderen Factiones durch die dauernden Misserfolge deprimiert wären und alle gemeinschaftlich Selbstmord begehen würden. genüßlich grinsend nahm Crassus einen großen Schluck aus seinem Weinbecher. Den neu geschaffenen Stauraum füllte er sogleich wieder auf.


    Ob das Lager noch steht kann ich net sagen, aber wird schon. Wenn nicht nehmen wir halt ein Ersatzplatz und tun dort Attrappen aufbauen lassen... wenn es mal soweit is wird uns schon was einfallen. Familientradition? Hmm, du und der Sev, seid ihr Brüder? Also ich mein wirkliche Brüder, Blutsverwandt und so. Er nippte an dem neuen Becher Wein und stellte durch einen Seitenblick fest, dass die Kannen schon wieder bald geleert waren. Ou, das würde Kopfweh geben, da war sich Crassus schon sicher. Vorkommenderweise hatte Vic schon neuen Wein bestellt, sodass Crassus nur noch einen bösen Blick gen Wirt schicken musste, um Vics Aussage bezüglich des Weinkenners, auch zu unterstützen.

    Naja begann Crassus leicht zögernd und die letzten Gemüsestücke hinunterschluckend. Ganz so kann ich das nicht unterschreiben. Denn hier in unserem Staat haben Frauen auch das aktive Wahlrecht und somit können auch sie wählen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich viele Frauen wohler fühlen, wenn ihr Geschlecht mehr Macht erhalten würde. Dadurch kann es durchaus sein, dass Frauen eher Frauen wählen, um sich, ihr Geschlecht und um ihre Stellung im Staat zu stärken und auszubauen. Das dann quasi die Stimmen der weiblichen Wähler als Sympathiestimmen vergeben werden und nicht nur nach der Kompetenz des Kandidaten. Wobei das natürlich auch nur Spekulation ist, denn niemand kann das alles mit Sicherheit sagen, schließlich sind die Wahlen bei uns ja geheim und es gibt keine genauen Auflistungen und Statistiken, welches Geschlecht eher welches wählt, welche Schicht wohl eher welches Geschlecht wählt und so weiter. Aber dafür sind solche Spekulationen doch auch viel lustiger. sagte er grinsend und zwinkerte er ihr zu, während er sich nach vorne beugte und eine Olive aus der Schale nahm, mit welcher er kurz zwischen seinen Fingern spielten, bevor er sie in einem hohen Bogen in seinen Mund warf - und natürlich auch traf. Das war damals sein Lieblnigsspiel bei der Legio gewesen.
    Es wird wahrscheinlich nie soweit kommen, dass darüber gar keine Diskussionen oder Gegenstimmen mehr vorherrschen. Schließlich gibt es ja auch heute noch Menschen, die behaupten, dass die wilden Germanen uns jederzeit überrennen könnten, wenn sie nur wollten. Naja.
    Ich wäre wohl der schlechteste Prätorianer des Erdkreises, wenn ich es nicht mitbekommen hätte. Allerdings würde ich mir deshalb keine großen Sorgen machen, denn diese Stimmen sind die Minderheit und versuchen sich nur aufzuspielen. Das ist wie mit einem Bär: der richtet sich auch auf und versucht damit größer zu wirken, als er wirklich ist, um seine Gegner in die Flucht zu schlagen. Man wäre töricht wenn man sich durch dieses Aufbauschen einschüchtern ließe.


    Er beugte sich wieder zu den Speisen, nahm dieses Mal zwei Oliven und warf sie gleichzeitig in die Luft, kurz bevor er sie wieder beide mit dem Mund auffing. Ha, war ja schön zu sehen, dass er nicht aus dem Training war. Naja, Iulianus war in solchen Spielen ja auch ein harter Gegner...


    Nachdem die Oliven auch verspeist waren, und sich Crassus nach einer Anlaufstelle für seine Olivenkerne umsah, lauschte er Helena wieder aufmerksam. Irgendwie kam ihm die Erzählung sehr bekannt vor. Es handelt sich bei der einen Person aber nicht zufällig um, ehm Gabriel... Crassus brauchte einen Moment um auf den Familiennamen des Freilassers zu kommen: Didianus Gabriel, wenn ich mich nicht täusche? Denn ich war derjenige der Gabriel gerade noch rechtzeitig aus den Fängen des Handlanger befreien konnte. Zumindest ähneln sich die beiden Geschichten sehr... und, sag mal, hast du Beweise dafür, dass Strabo dahinter steckt?

    Publius Plodius Pulcher, so soll es also sein. Ich werde dann einen Sklaven nach dir schicken lassen, sobald meine Entscheidung feststeht. Crassus nickte dem Gast zu und musterte ihn ein letztes mal, während der vermeindliche Händler das Atrium verließ. Das war schon ein komischer Kauz, wie Crassus für sich feststelle. Er war wohl noch recht unerfahren, was die Sachen und das Verahlten in den höheren Schichten angeht. Bestimmt so ein neureicher Sack, der durch irgendeinen glücklichen Zufall eine Menge Geld bekommen hatte und es nun mit beiden Händen für Frauen und Essen aus dem Fenster schmeiß. Naja, raffte sich Crassus auf, es soll ihm egal sein. Er verließ wenig später auch das Atrium und widmete sich wieder anderen Arbeiten.

    Die Information über Sulla gefiel Crassus schon viel besser, denn davon wusste er ehrlich noch gar nichts. Solangsam glaubte Crassus sogar daran, dass der falsche Salzhändler als Klient gar nicht so die falsche Wahl wäre. Allerdings ist die Frage, wer solche Sachen weiß, muss selber Dreck am Stecken haben. Und wer Dreck am Stecken hat landet regelmäßig vor Gericht und dann war Crassus in der Pflicht. Ja, diese Entscheidung müste er sich noch einmal ganz gut durch den Kopf gehen lassen und noch mal alles in Ruhe abwägen.


    Gut, dann gebe mir ein, zwei Nächte Bedenkzeit, ich werde dann nach dir schicken lassen. Wie, sagtest du, war dein Name noch gleich? Mit einer Adresse allein würde sich wahrscheinlich die beste Brieftaube der Sacerdotes Veneris verfliegen, und meine Sklaven erst recht.

    Und wo der Imperator öffentlich auftrat, war der Praefectus Praetorio - oder zumindest ein ranghoher Vertreter - auch nicht weit. Da sich Crassus diesen besonderen Fall aber sowieso nicht entgehen lassen wollte, begleitete er gleich den Kaiser gleich direkt Leibwächter. Anwesend wäre ja so oder so gewesen und so musste er wenigstens keine Sorge um einen Platz haben, denn dass dieser Fall wohl riesige Neugierde und Interesse im Volk auslösen würde, war allen klar.
    Als ein Scriba, oder Sklave, oder was auch immer, auf einmal den Gerichtssaal betrat, runzelte Crassus die Stirn. Als er so zielstrebig und schier unaufhaltsam auf dem Kaiser eilte, legte er instinktiv seine Hand den Knauf seines Gladius und vergewisserte sich mit einem kurzen Blick, dass die Prätorianer auch da waren, wo sie sein sollten. Allerdings stellte sich gleich heraus, dass er kein Attentat verüben wollte. Nein, im Gegenteil, er berichtete sogar von einem. Crassus hob eine Braue und beugte sich zum Kaiser hinunter, als der Sklave geendet hatte.


    Mein Kaiser, ich werde mich gleich höchstpersönlich auf den Weg machen, um Helevetius Tacitus zu dieser Verhandlung zu holen - sofern du es wünschst, natürlich. fügte er der Formälitätswegen noch an.

    Crassus senkte sein Haupt freundlich lächelnd, als ihn die Augusta ansprach: Die Freude, werte Augusta, und die Ehre liegen ganz auf meiner Seite.
    Das Leben als Soldat und Gefährte Roms ist nie ungefährlich. Ich bin mir allerdings der besonderen Stellung und Verantwortung dieser Position seit der Sekunde meiner Ernennung bewusst, ob ich mich allerdings je an diese besondere Stellung gewöhnen kann, kann ich noch nicht beurteilen. Aber vielleicht kann Hungaricus zu dem Thema etwas sagen...
    antwortete er ihr auf ihre Frage hin und sah dann fragend zu Hungaricus.
    Natürlich, ich denke zwischen zwei Gängen, oder sonst auch nach dem Hauptmal, werde ich einige Worte zum Besten geben.

    Aha, eine Flavia also. Crassus sah zu der Sänfte und den Sklaven, dann wieder zurück zu Arrecina. Er überlegte, ob sie wohl eine adlige Flavia war oder nur eine aus einem plebejischen Zweig der Familie. Es schien eher so, als ob sie aus der adligen Familie stammen würde. Sie hatte eine Sänfte, Trägersklaven und noch einen dritten Sklaven dabei und schien von der Aufmachung her, auch nicht zu den ärmsten zu gehören. Allerdings gab es sicher auch reiche plebejische Flavier. Er bemerkte solangsam, dass das ganze hin und her wohl nie ein Ende finden würde und nahm deshalb einfach an, dasss sie eine Patrizierin war, da eigentlich alles darauf hindeutete, wenn man nicht gerade die Augen und die Ohren verschloß. Also mir gefällt die Idee eigentlich recht gut. Ist ja im Prinzip nichts anderes als die griechischen Statuen Da die beiden glücklicherweise gerade in einem Park waren, hatte Crassus das Glück, dass sich um sie herum einige solche Statuen befanden, auf welche er bei seinen Worten deuten konnte Nur eben in Gold. Und vielleicht etwas größer. Naja, wahrscheinlich wär ihr Gesichtsausdruck auch nicht so gelassen, wie bei diesem Jüngling hier. Crassus hielt inne und schüttelte dann lächelnd den Kopf Du hast recht, bevor man diese Idee in die tat umsetzt, sollte man sie noch einmal genau durchdenken und einige Vorsichtsmaßnahmen vorbereiten. Wäre ja schade, wenn das ganze Gold nachher völlig umsonst vergoßen worden wäre, nur weil der Sklave nicht kurz vor der Erstarrung des Goldes still halten konnte und dann mit weit offenem Mund da stehen würde. Sähe ja auch nicht vorteilhaft aus. Er zwinkerte ihr zu und ließ dann seinen Blick durch den Park gleiten. Er streifte auch die Stelle, an der sein Pferd "liegen" geblieben war und sah, wie dort einige schwarze Helmbüsche hin und her wuselten. Offenbar war das Problem noch nicht behoben. Dann ließ er seinen Blick weiter streifen und landete schließlich bei Cerco, der schon die ganze Zeit ein Auge auf ihn zu werfen schien. Crassus nickte ihm grinsend zu und machte bei seinen nächsten Worten demonstrativ einen kleinen Schritt auf Arrecina zu. Auf seine Reaktion war er schon gespannt gewesen: Und was machst du, Flavia Arrecina, hier an diesem schönen Tag in diesem Park? Deine Lust nach Ruhe und Erholung Befriedigung?

    Weißt du was mir an deiner Aussage am besten gefällt? Crassus wartete gar nicht erst eine Antwort ab: Dass du eines Tages gesagt hast. Denn diese Zeitangabe ist so herrlich schön ungewiss und unbestimmt, dass es auch erst dann passieren kann, wenn in Rom der Wein ausgegangen ist. Und wann das der Fall sein wird, kannst du dir ja selber ausrechnen. Crassus grinste breit und nahm genüsslich einen Schluck. Sollte es überhaupt jemals in ganz Rom keinen Wein geben, dann wären die Wagenrennen wahrscheinlich sowieso die geringste Sorge. Denn auch die Römer leben nicht vom Brot allein.


    Ha! Da hatte er wohl doch noch so einige Erinnerungen in Vic wachgerufen und ihm bewiesen, dass Frau nicht gleich Frau ist. Natürlich würde er das wahrscheinlich sowieso wissen, aber eben schien er es vergessen zu haben ;) Irgendwann müssen wir im alten Lager der ALA II ne Fete schmeißen. Zu der laden wir dann alle alten Veteranen der Ala ein. Frauen aus Tarraco und Umgebung bekommen dann einen Getränkegutschein, sodass wir sicher sien können, dass von denen auch genügend kommen. Hrhr. Schade nur, dass Spanien so weit weg ist.


    Hmm, ob es der Wirt wohl wagen würde uns zu bescheißen? Ich glaub ich werde mal hier ne Durchsuchung anordnen lassen, am besten gleich auf Morgen. Crassus vergewisserte sich durch einen Seitenblick, dass der Wirt die Worte und deren Bedeutung auch mitbekommen hatten. Dann sagte er etwas leiser zu Vic und grinste breit: Es hat schon seine Vorteile, Prätorianer zu sein.

    Auch Crassus erhob sich, als sich der Flavier verabschiedete: Danke, ich wünsche dir einen ebenso schönen Tag noch. Vale. und machte sich dann wieder, als der Priester sein Officium verlassen hatte, an seine Arbeit.
    Ein Sklave geleitete den Priester selbstverständlich zur Türe und wünschte ihm dort angekommen einen schönen Tag.