Beiträge von Titus Terentius Fullo

    Natürlich wusste Fullo wie man grüßt. Immerhin war das ja eine allgemein bekannte gesellschaftliche Norm und bedurfte keiner weiteren Erklärung. Wer würde schon einer wildfremden Person oder gar einem Vorgesetzten die Hand schütteln. Auch hatte er nicht vorgehabt sich dem Optio als Sklave unterzuordnen, sondern nur den Rangunterschied und die damit verbundenen Machtverhältnisse deutlich zu machen, wie es in ungefähr 2000 Jahren bei angelsächsischen Armeen durch das Wort sir gemacht werden wird. Immerhin musste ein dominus ja nicht gleich der Herr eines Sklaven sein, sondern genau sogut das Oberhaupt einer Familie oder ein einfacher Chef beziehungsweise Vorgesetzter. Im Grunde war Fullos Meinung nach ein dominus eben jemand, der eine Macht über jemand besaß und er wurde eben so erzogen, seinem Gegenüber stets respektvoll und demütig zu verhalten. Bei Tisch wurde erst geredet wenn man dazu aufgefordert wurde und der Vater wurde dann mit "Herr Vater" und die Mutter mit "Frau Mutter" angesprochen. So wie es sich in einer guten römischen Familie gehörte.


    Als er wieder eine Wachstafel vorgelegt bekam nahm er sie auf und überflog sie. Nur vereinzelte Wörter konnte er lesen, aber da daneben ja auch die Anzahl der Ausrüstungsgegenstände stand, würde er es durch zählen und kombinieren sicher irgendwie hinbekommen. Doch als der Berg immer größer und größer wurde und er absolut nicht mehr durchblickte, ritzte er einfach ein T. Terent. Ful. in das Wachs und reichte sie dem Optio zurück. "Danke.", sagte er diesmal ganz ohne Herr, Sir oder dominus und kam sich dabei etwas unhöflich vor. Dann nahm er die lorica, knüpfte sie auf und schlüpfte hinein. Dass es nicht das erste Mal war, dass er so ein Teil selbstständig angelegt hat, war klar, denn beim Ersten mal hätte es sicher länger gedauert. Zuhause in Bingium durfte er hin und wieder die alte Rüstung seines Vaters anlegen und wusste daher wie schwer sie war und, dass es ziemlich schwer gewesen wäre sie mit dem Rest der Ausrüstung auf dem Schild zu tragen. Und er tat gut daran. Denn als der Optio ihm pilae, gladius, Beinschienen, Helm und Pugio draufgelegt hatte, hatten seine Oberarme schon ganz gut zu halten und schließlich alles drauf war, hoffte er nur noch, dass er jetzt nicht allzuweit laufen musste um zu seiner Einheit zu kommen. "Danke... ich soll mich jetzt bei Optio Helvetius Corvus... CorvIus.... CorviNus melden. Wo finde ich den, He...?" Er konnte sich grade noch so stoppen, nicht wieder Herr zu sagen.


    Sim-Off:

    Ich übertreibe das mit dem Herr jetzt vielleicht etwas. Aber das zeigt immerhin, wie demütig Fullo ist. Außerdem wurden in einem meiner letzten RPG's alle Vorgesetzten mit Herr oder Sir angesprochen und das will jetzt nicht so schnell aus meinem Kopf. ;)

    "Danke, Kamerad.", sagte Fullo zu dem Soldaten, der ihm den Weg zum Magazin gezeigt hatte und sich von ihm mit einem freundlichen Nicken so wie "Kein Ding." verabschiedete. Auf dem Weg hatte der Neuling versucht sich jede Abzweigung, die sie nahmen genau zu merken, aber so praktisch schnurgrade Wege und perfekte Kreuzungen auch sein mögen, gab es dadurch nur wenig markante Stellen, die zur Orientierung dienten. Oder gab es sie doch? Wahrscheinlich war Fullo nur zu aufgeregt um sie zu bemerkten. Und sollten dort Wegweiser gewesen sein, hätte er sie nicht lesen können. Verdammt. Er musste besser lesen lernen.


    Doch genug nachgedacht. Er betrat also das Magazin und ging vor zu dem Tisch neben dem eine Person stand, die aussah als hätte sie hier das sagen. Zumindest war sie anders gekleidet als ein Standart-Legionär und ... naja, sie stand neben einem Tisch.


    Terentius blieb stehen und streckte die Hand zum Gruß aus. "Salve, Herr!" Auch seine extrem steife Habacht Stellung hatte er wieder eingenommen. Brust raus, Bauch rein... man, so langsam wurde es anstrengend. "Neuer Trio Titus Terentius Fullo, zugeteilt der, ehm... äh zweiten Kohorte, der vierten Centurie!" jetzt hatte er doch glatt vergessen, warum er nochmal hier war... achja, die Ausrüstung. Verdammte Aufregung. Es wird sich sicher legen, wenn die Routine reinkommt. "Ich soll hier meine Ausrüstung abholen... auf Befehl von... ähm Optio Helv..." Nein, warte. Helvetius war der Name seines neuen Vorgesetzten. Der Optio von Rekrutierungsbüro hieß.... ja wie hieß der denn bloß? Naja es war auf jeden Fall der Schreiber. " Auf Befehl des Optio Tabellarii vom Rekrutierungsbüro."


    Die Sätze sprach er wie auswendig gelernt und in gewissem Maße hatte er sie auch auswendig gelernt, denn neben der netten Tochter des Viehzüchters von nebenan, war die Aufnahme in die Legion eines der häufigsten Themen seiner Träume in den letzten Jahren. Und ja, er hatte es sich alles ganz anders erträumt, viel Prunkvoller mit Musik und Pferden und Blumen und so weiter. Aber es kommt immer anders als man sich es erträumt hat... und daher ist es auch mit der Tocher des Viehzüchters ist so gelaufen wie er sich das erträumt hatte.


    Zurück zum Thema Ausrüstung, zurück ins Magzin, wo er dem Mann neben dem Schreibtisch seinen 'Auftrag' erklärt hatte und nun hoffte, dass man ihm weiterhelfen würde.

    "Ausrüstung abholen und dann bei Optio Helvetius Corvinus der Cohors II, Centuria IV melden!", wiederholte Fullo mit lauter Stimme und hoffte, dass er sich das merken konnte. "Alles klar! Und habt Dank, Herr!"


    Dann drehte er sich um, marschierte wieder hinaus und stand erstmal blöd rum. Ein aufmerksamer Kamerad jedoch ahnte jedoch wo Fullo hinwollte und zeigte dem Neuling kurzerhand den Weg zum Magazin.

    Zurück von der medizinischen Untersuchung musste Fullo erstmal vor dem Rekrutierungsbüro warten bis er endlich hineingerufen wurde.


    "Optio!" Der neue Rekrut nahm kurz Haltung an. Ging dann vor zum Schreibtisch und überreichte Tabellarii die Tabula.



    nomen: Titus Terentius Fullo



    aetas: 20



    habitus: gut


    morbi cogniti: keine bekannt, nichts Auffälliges


    Gesamturteil: voll diensttauglich
    (des Lesens und Schreibens eingeschränkt mächtig)






    "Der Medicus sagte, ich sei voll diensttauglich!", füngte er zur Sicherheit noch hinzu. Dass das ja bereits auf der Tafel stand, hatte er nicht ganz entziffern könnten. Latin war eben eine schwere Sprache. Vorallem schriftlich.

    Terentius Fullo nickte nur leicht, musste sich aber zurückhalten um nicht vor Freude einen Luftsprung zu machen... Jaja, der Krieg ist süß für die, die ihn noch nie erlebt haben. Es wird sicher noch den ein oder anderen Moment geben in dem Fullo seine Entscheidung bereuen wird und sich wünscht nicht zur Legion gegangen zu sein. Aber jetzt stand erstmal eine lange Grundausbildung vor ihm.


    "Danke, Herr Medicus!" Er salutierte, was wieder recht 'zivilistisch' aussah und verlies dann das Krankenhaus, um zurück ins Rekrutierungsbüro zu gehen.

    Fullo beobachtete den Doktor, während er eine weitere Tafel an die Wand hängte und fragte sich ob er wohl schon durchgefallen sei. Auf den zweiten Blick konnte er zwar erkennen, dass es nicht einfach nur Punkte waren, sondern wahrscheinlich auch Buchstaben handelte. Aber welche davon nun Kreise, Striche oder so waren konnte er nicht erkennen... geschweige denn lesen. Die neue Tafel hingegen war sehr viel einfacher zu deuten.
    "Ein totes Pferd, starr vor Schreck. Darunter ein Baum... eine Eiche, nein eine Linde. Dann ähm. Ist das ein Haus? Der Wind muss es umgeweht haben." Das letzte hingegen war wieder etwas schwerer. Fullo kniff die Augen noch mehr zusammen und reckte den Kopf etwas nach vorn. Es war ein großer schwarzer Fleck mit ... mit Flügeln. "Ein Vogel" Schoss es auch ihn heraus und mit etwas Fantasie war es sogar "Ein Falke im Sturzflug!"

    Fullo nickte und ging ins Liegestützposition, die Hände zu Fäusten etwas weiter als die Schultern und etwa auf Brusthöhe. Dann fing er an. Schnell, sehr schnell, die ersten 10 fielen ihm immer leicht, aber dabei vergaß er zunächst völlig zu reden. Bei Nummer 11 fing er also an. "Derzeit, pff, habe ich, pff, keine, pff, Beschwerden, pff, Herr Medicus. Pffff, hm, pffff, hm, pffffff." 17 - es wurde schon schwerer aber die Übung war immernoch sauber machbar. "Früher hatte, pfffff, ich manchmal, pffff, Rückenschmerzen, pffff, nach der Arbeit, pffffff, und manch...pfffff...mal taten mir, pfff, die Füße weh, pffffff, hm, pfffffff" 25 - Endspurt. Fullo musste sich darauf konzentrieren nicht einen der Füße vom Boden zu heben oder oder sogar eine Pause einzulegen. "Pffff, Erkältet, pffffff, war ich, pffffff, in, pffffff" Die letzte. "Pfffffffarg." Dann fiel er auf die Knie ab "... in den letzten beiden Jahren nur einmal."
    Doch Pause war nicht. Sofort wieß der Doktor ihn an, Kniebeugen zu machen und gleichzeitig ein paar Zeichen zu deuten. Fullo stellte sich also auf, streckte die Arme nach vorne und machte Kniebeugen, während er seine Augen leicht zusammenkniff um zu "lesen" auf der Tafel stand.... Denn lesen konnte Fullo nicht wirklich. "Ähm." Zwei Wörter konnte er jedoch erkennen. "Eques, Centurio..." Und auch ein Drittes konnte er entziffern. "Cam-pus... und dann viele Punkte."

    "Ja, Herr Medicus.", meinte Fullo kleinlaut und stellte sich mit der Verse an die Linie. Sollte er jetzt mit dem linken oder rechten Bein zuerst anfangen? Sollte er über die linke, über die rechte Schulter oder gradeaus schauen? Immer diese Entscheidungen. Egal, einfach drauf los... aber konzentriert! Er durfte nicht zu langsam sein, sonst fiel er um, machte er zu große Schritte, würde er ebenfalls das Gleichgewicht verlieren. Aber er schaffte es fehlerfrei zu der Stelle an der ihm vorher das kleine Missgeschick passiert ist und der Rückweg zum Medicus kam ihm gleich viel leichter vor.


    Das war also auch geschafft, auch wenn Fullo nicht damit gerechnet hatte bei einer vermeintlich so einfachen Aufgabe zu scheitern. Eigentlich hätte er so eine Aufgabe gar nicht erst erwartet, sondern Kilmmzüge, Liegestützen und Sit-ups.

    "Hm..." Fullo zögerte einen Moment. Er hatte noch nie so wirklich drüber nach gedacht wie er seinen eigenen körper einschätzen würde, aber als Schwächling würde er sich selbst ganz sicher nicht bezeichnen. Sicherlich war er aber auch kein Muskelpaket, sondern eher ein kerngesunder durchschnittlicher junger Mann. 25 Liegestützen waren kein Problem, 30 zu schaffen, 35 jedoch die absolute Höchstgrenze. Wenn er schnell lief, konnte er 6 bis 7 milliaria in einer Stunde schaffen. "Durchschnittlich würde ich sagen. Ganz normal und völlig gesund."


    Und dann beugte er sich auch schon nach vorne, wobei seine Fingerspitzen die Fußzehen grade so berührten. Er wartete einen Moment, wollte sich schon wieder aufrichten, sah aber, dass der Medicus noch nicht fertig war. Er wartete noch ein paar Sekunden länger, dann sagte man ihm er solle auf der Linie entlanglaufen.


    Auch das tat er. Zu Beginn setzte er einen Fuß im Abstand von einem pes vor den anderen, dann fiel ihm wieder ein, dass ja durchschnittliches Schritttempo verlangt wurde und er beschleunigte leicht. Das machte das Ganze nicht grade leichter, aber mit etwas Konzentration, war auch diese Übung zu schaffen. Am anderen Ende angekommen drehte er vorsichtig um. Es läuft ja ganz gut bisher, dachte er sich und lief zurück. Sein Herz schlug nicht mehr ganz so schnell und auch die Farbe wich ihm schon wieder aus dem Gesicht. Nur noch die Ohren waren rot und ein leichter Schimmer Schweiß glänzte auf der Stirn. Doch als er etwa in der Mitte der Linie angelangt war, überkam ihn der Übermut und er wollte die Schrittlänge etwas erhöhen. Gleichzeitig sank die Konzentration und er verlor das Gleichgewicht. Mit einem Bein stand er noch auf dem Strich, doch das andere schwang zur Seite weg, um dem Gewicht des schwankenden Oberkörpers entgegen zu wirken. Blöderweise stieß er damit gegen die Tischplatte was einen lauten knall machte und sicherlich das ein oder andere auf dem Tisch umfallen lies. Doch Fullo konnte sich fangen. Er zog das Bein rasch zurück und konnte das Gleichgewicht wieder finden indem er mit seinem Standbein etwas in die Knie ging. Dann atmete er kurz durch und machte die letzten zwei Schritte langsam und kontrolliert, um schließlich mit einem diesmal nicht vor Aufregung, sondern vor Scham roten Kopf vor Repentius zu stehen.


    Verdammt, dachte er und ahnte schon Böses.

    Der Doktor musste seinen Halbbruder Thyrsus meinen. Fullo hatte ihn noch nie gesehen, aber er wusste wohl, dass er in der Legion war, denn Pictor hatte das hin und wieder mal stolz erwähnt. Doch mehr als ein "Ja, Herr Medicus!" hatte er zu diesem Thema nicht zu sagen.


    Er ging gleich zur nächsten Frage über. "Nein, Krankheiten sind mir nicht bekannt." antwortete er, konnte sich damit aber nur auf den kleinen Zweig seiner halbgermanischen Mutter Gaia beziehen, denn von den Terentiern wusste er so gut wie nichts. Auch wusste er nicht , wann seine nächsten Verwandten gestorben sind. Sein Großvater mütterlicherseits war schon tot, als er zur Welt kam und das ist eigentlich alles was er von seinen nächsten Verwandten wusste. "Des natürlichen Todes im hohen Alter, Herr Medicus!", gab er deswegen als Antwort und reichte ihm dann schnell die Tafel, um auch dieses Thema abzuhaken und die Hände freizuhaben, damit er sich ausziehen konnte. Sein Büdel lies er auf den Boden fallen, löste seinen Umhang und legte ihn schnell zusammengerollt dazu. Dann löste er den Gürtel und zog sich die Tunika über den Kopf. Hoffentlich hatte die Feldarbeit keine Verkrümmungen oder ähnliches mit sich gebracht, dachte er bei sich, als er sich umdrehte, damit der Medicus seinen Rücken untersuchen konnte.

    Der Optio aus dem Rekrutierungsbüro hatte den jungen Fullo nach Aufnahme einiger Informationen weiter ins Lazerett geschickt. Hier stand er nun mit der Wachstafel in der Hand und begab sich wieder in seine übertriebene Habachtstellung.


    "Salve, Medicus!", sein Herz raste und würde wahrscheinlich bald explodieren, sein Kopf war hochrot. Selbst nach 12 Stunden harter Feldarbeit hätte er nicht so geschwitzt. Sein ganzes Leben lang hatte er auf diesem Moment hingearbeitet, wurde teilweise sogar dafür "gedrillt". Alles hing jetzt von diesem Moment ab. "Titus Terentius Fullo, Wehrdienstpflichtiger aus Bingium. Melde mich zur medizinischen Untersuchung im Zuge der Musterung, Sir!"


    Stock steif und kaum atmend, wartete er auf die Reaktion des Feldarztes.

    Fullo nahm die Tafel an und warf kurz einen Blick drauf. Habitus, morbi cogniti. Seine Lesekünste waren nicht die besten, aber er konnte ahnen, dass es sich dabei um die Punkte handelte, die man nun im Krankenhaus bei ihm untersuchen würde. Er war sich sicher, dass er zumindest den körperlichen ansprügen mehr als gerecht werden würde... hatte aber Angst er könne beim "Intelligenztest" scheitern.


    "Zum Valetudinarium. Jawohl, He...", er schluckte das letzte Wort runter. Sein Vater Terentius Pictor, auch wenn er ihn nur selten gesehn hat, hat ihm beigebracht eine im Rang höhere Person stets mit "Sir" oder "Herr" anzureden. Das galt auch für Fullo als Sohn, wenn er zu seinem Vater sprach. Wahrscheinlich machte Pictor das, um die nötige Distanz zu seinem Sohn zu waren. Denn die Frau, die Fullo gebar, war nur ein Seitensprung. Gaia war halb Germanin, halb Römerin und ihr Mann ein ehemaliger römischer Legionär namens Titus Mercinius, der nach 20 Jahren Kriegsdienst ein kleines Stück Land in der nähe von Bingium erhalten hatte. Er war ein guter Soldat gewesen, doch so viele Schlachten er im Feld auch zuende gebracht haben mag, im Bett brachte er es nie zuende. Und so war ihm wohl nur recht, dass Pictor ihm das irgendwann abgenommen hatte. Für seine "Mühe" verlangte Pictor allerdings, dass Mercinius den Jungen in seinem Sinne, also streng, erziehen solle. Hin und wieder sah Pictor dann aber auch mal selbst nach dem Rechten, denn immerhin war es ja sein Sohn.


    Fullo drehte sich dann um und verlies das Büro, um sich draußen den Weg zum Lazarett zeigen zu lassen.


    Sim-Off:

    So. Ich denke die Verwandtschaftsbeziehungen sind hiermit mehr oder weniger geklärt. x]

    "Jawohl, Herr Optio!", antwortete er auf den Befehl und stellte sich dann wieder ganz normal hin. Dabei musste er sich beherrschen nicht laut auszuatmen, weil er doch die ganze Zeit die Luft angehalten hatte.
    "Richtig.", bestätigte er dann seinen Namen und dann folgte auch schon die Frage nach seiner Verwandtschaft und Fullo biss sich auf die Zunge. Er hatte diese Frage früher oder später kommen würde. Aber so früh?
    "Äh, ja. Thyrsus ist mein Bruder.. Halbbruder. Und Primus ist mein Onkel." Zu beiden hatte Fullo nur wenig Kontakt. Aber das stand hier ja jetzt nicht zur Debatte, denn schon folgte die nächste Frage.


    "XX, Bingium, agriculus"


    Sim-Off:

    Das mit den Verwandtschaften ist noch nicht ganz geklärt, also kann ich da momentan noch nichts genaueres sagen. ;)

    Das war also das Rekrutierungsbüro, hier würde Fullo gemustert werden. Es war nichts besonderes, ein Tisch, ein Stuhl und ein paar andere zweckmäßige Möbelstücke, nichts besonderes. Dass Fullo nichts auffiehl konnte aber auch daran gelegen haben, dass er sofort nach Betreten des Raumes den Blick geradeaus gerichtet hat und stocksteif dastand. Nur als sich der freundliche Legionär, der ihm den Weg ihr her gewiesen hatte, verabschiedete, drehte er den Kopf leicht zur Seite und tat es ihm mit gedämpfter Stimme gleich, nur um dann seinen Blick wieder nach vorn zu richten und die Wand anzustarren. Fullo kam eben aus einer sehr militärisch geprägten Familie in der Anstand und Respekt schon sehr früh gelehrt wurde. Im Gegensatz zu Lesen und Schreiben, was er nur bruchstückhaft bis gar nicht beherrschte, ihm hier aber nicht das Genick brechen sollte. Sein sportlicher Ergeiz, den er zuweilen etwas zu weit treiben könnte hingegen doch.
    So stand er, in recht übertrieben steifer Habachtstellung und mit bis zum Hals pochendem Herzen, vor dem einen Mann, der darüber entscheiden würde, ob Fullo dem Ruf seiner Familie gerecht werden würde, oder im Falle der Untauglichkeit in Schande nach Hause zurückkehren müsste. Eigentlich wollte er gar nicht zurück, sollte er ausgemustert werden, denn sein Vater Pictor würde ihn mit Sicherheit sofort vom Hof jagen.
    Doch der Optio reagierte nicht. Er hatte seine Nase in ein paar Schriftrollen gesteckt, verglich sie mit einer Wachstafel und machte sich hier und da Notizen. Elender Aktenkram mit dem Fullo hoffentlich nie Bekanntschaft machen würde. Aber hatte der Mann ihn wirklich nur nicht bemerkt, oder war die Musterung gar bereits in vollem Gange und es handelte sich um eine Art Gedultstest. konnte sich letzteres nicht vorstellen und entschied sich für die erste Annahme. Er räusperte sich kräftig und sprach dann:


    "Titus Terentius Fullo aus Bingium meldet sich zur Musterung, Herr!"


    Immer noch überaus steif und aufgeplustert unbequem stehend, wie nur ein Zivilist stand, der noch nie in der Legion gedient hatte und noch voller Tatendrag und Ergeiz steckte, wartete er auf eine Reaktion des älteren Legionärs. Dabei fiel es ihm jedoch nicht leicht seine Augen gerade aus zu halten und nicht hin und wieder mal auf das Gesicht des Mannes zu schielen.

    "Nein", antwortete Fullo und dachte an die drei armen Arbeiter, die nun für einen Mann mehr arbeiten müssen. Als Sklaven bezeichnete er sie nur ungerne. "Aber noch ein Jahr länger kann ich einfach nicht mehr zuhause bleiben... nicht in meinem Alter." ... und nicht als ein Terentier, einem der geboren war, um dem Kaiser als Soldat zu dienen, wie sein Vater immer sagte. Mit seinen 20 Jahren gehörte Fullo wohl zu den älteren Rekruten. "Ahja.", sagte er als Ferox ihm die Principia zeigte und folgte ihm ins Rekrutierungsbüro.

    "Meine Eltern haben einen Hof mit Getreidefeldern, ein paar Obstbäumen und Schweinen", erzählte Fullo, während er so neben Germanen her ging. "Eigentlich hätte ich schon vor zwei Jahren herkommen können, aber in den letzten Jahren konnte keine Hand entbehrt werden." Titus war weniger aufgeregt, als er ursprünglich erwartet hatte. Bisher lief ja alles ganz gut.

    "Titus Terentius Fullo aus Bingium, ich komme zur Musterung."


    Sagte Fullo und versuchte dabei nicht allzu böld zu klingen. Er hat von Leuten gehört, die nicht genommen wurden, weil man sie als zu dumm eingestuft hat. Das wollte er vermeiden. Aber die Torwache hatte das eh nicht zu entscheiden. Fullos Blick huschte von Hadamar hinüber zu den Gesichter der sich im Hintergrund aufhaltenden Gestalten, blieb kurz auf Corvinus hängen und wanderte dann zurück zur Wache von der er eine Antwort erwartete.

    Nachdem der junge Terentius Fullo seinen elterlichen Hof, der von Mogontiacum aus reihnabwärts in der Nähe von Bingium lag, verlassen hatte, erreichte er am frühen Vormittag das Nordtor des Kastells. Er kam, um sich zum Wehrdienst zu melden und um seinen Entschluss die nächsten 20 Jahre in der Legion zu dienen, wahr zu machen. Die Terentier waren von je her eine sehr militärisch geprägte Familie, hatten Mitglieder in fast jeder Legion in fast allen Teilen des Reiches und so war es keine große Überraschung, dass Fullo dieser Tradition auch einmal nachkommen würde. Die einzige Frage war nur, wann genau er sich melden sollte. Eigentlich hätte Fullo sich schon letztes Jahr melden können, sogar schon im Jahr davon und in dem davor. Aber der Klimawandel mit seinen trockenen Sommern und kalten Wintern machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Schlechte Ernten und erfrorenes Vieh verlangten, dass er noch länger als geplant auf dem elterlichen Hof bleiben musste. Nun aber machten sich Gerüchte über drohende Barbarenüberfällen unter den Bauern breit. Die meisten hielten sie für Schwarzmalerei und verwiesen auf die Sicherheit durch den Limes und die umliegenden Kastelle, andere wiederum erwarteten einen Krieg und bereiteten sich auf eine Flucht vor. In langanhaltenden Zeiten des Friedens gibt es eben immer Leute, die einen baldigen Weltuntergang prophezeien. Das war schon immer so, ist so, und wird immer so bleiben. Aber das ist nicht der Grund warum Fullo nun endlich seine Sachen gepackt hat, um Legionär zu werden. Die Zeit, dass er sich zum Wehrdienst meldet, war einfach schon überreif. Inzwischen war er 20 Jahre alt und auch wenn man ihn zuhause noch gut hätte brauchen können, würde er bei der diesjährigen Aussaat nicht mehr mithelfen.


    Nun stand er also vor dem Tor. Mit seiner brauen Tunika, dem Wollumhang und den dicken Winterstiefeln. Über die der Schulter ein Bündel mit kleinen Erinnerungen an zuhause und zwei Paar dicken Wollsocken, die ihm seine Mutter gestrickt hat.


    "Salvete!"


    grüßte er die Wachen und erklärte ihnen sein Vorhaben.

    (Sorry für den Doppelpost, kann noch nicht editieren.)


    Ein Wirklich schönes Wiki habt ihr da. Allerdings habe ich noch eine Frage aus der sich gleich mehrere egeben.


    - Wenn ich meine ID habe, melde ich mich hier, oder?
    ->Woher komme ich? Also wo ist mein Elternhaus.
    -> Wer sind überhaupt meine Eltern und wann wird das festgelegt?
    - Muss ich sonst noch irgendetwas beachten, wenn ich mich im Kastell melde?