Ich bin dieses Wochenende die meiste Zeit unterwegs und bin deshalb vorraussichtlich bis Montag abwesend.
Beiträge von Petronia Octavena
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"Ein Lararium?"
Überrascht wandte Octavena den Kopf. Fast war sie gar nicht mehr daran gewöhnt gewesen, einen Hausaltar zu haben und hatte dementsprechen auch nicht daran gedacht. Seit ihrer Hochzeit war sie zum Beten oder Opfern meistens eher in den Tempel gegangen, schließlich hatte sie in einer germanischen Familie mit ihrem römischen Bräuchen und Gepflogenheiten eher allein da gestanden und tat es ja auch genau genommen noch immer. Zugleich konnte sie aber auch nicht leugnen, dass ihr der Gedanke gefiel, diesen Teil ihrer eigenen Kultur wieder auf kurzem Wege pflegen zu können.
"Ja, das wäre wunderbar." Sie lächelte Witjon breit an. "Danke."
Die kleine Camelia gab scheinbar gelangweilt einen unwilligen Laut von sich und Octavena begann, sie inzwischen recht routiniert hin und her zu wiegen, um ihre Tochter wieder zu beruhigen
"Und mit den Wänden sehe ich das genauso: Die haben noch Zeit." Das Lächeln auf ihren Lippen wurde ein wenig breiter, sodass es sich zu einem flüchtigen Grinsen wandelte. "Ich glaube soweiso, dass es ohnehin immer ein gewisses Grundmaß an Chaos braucht bis man einem Raum anmerkt, dass er bewohnt ist. Da ändern fürs erste auch die kahlen Wände nichts daran." -
Mit Camelia auf dem Arm und einer gehörigen Portion Neugier trat Octavena hinter Witjon her in ihr neues Schlafzimmer. Zuletzt hatte sie diesen Tag kaum noch erwarten können, gerade seit der Geburt ihrer Tochter war es ihr im Haus ihres Onkels viel zu beengt vorgekommen und Octavena hatte sich - auch wenn sie ja eigentlich selbst einmal in der Casa Petronia gelebt hatte - mehr und mehr wie ein Gast gefühlt und sich demnach danach gesehnt, wieder ein richtiges zu Hause zu haben.
Der Raum, in den sie nun ihr Mann führte, ließ jedenfalls schon einmal Gutes hoffen. Ein breites Bett, Schminktisch, große Fenster, das alles machte trotz der noch kahlen Wände einen schönen Eindruck.
"Na ja, eine Wiege wäre denke ich schon nicht schlecht", beantwortete Octavena, noch während sie ihren Blick umher schweifen ließ, Witjons Frage, wobei sie seine Anspielung auf das Bett bis auf ein kleines Lächeln und ein flüchtiges Augenrollen überging, "Jedenfalls fände ich das angenehmer."
Octavena trat vor den Schminktisch und konnte sich einer gewissen Bewunderung nicht erwehren, während sie die kunstvollen Verzierungen betrachtete. Wer auch immer sie gestaltet hatte, hatte ein paar hübsche Details eingebaut. Zwar konnte sich Octavena auch im Rest des Raumes noch die eine oder andere kleine Dekoration vorstellen, aber das hatte ja noch Zeit. "Das Zimmer ist schön geworden." -
Zitat
Original von Petronia Octavena
Ich bin im Moment mittelmäßig im Stress und komme vermutlich den November über am ehesten Mal am Wochenende zum Posten. Danach dürfte es hoffentlich besser werden.Stress so gut wie überwunden. Ab nächster Woche dürfte ich auch wieder unter der Woche da sein
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"Das fällt dir jetzt ein?" Octavena schnaubte, wenn auch nicht ernsthaft böse, und schüttelte den Kopf. "Ich glaube, noch sind noch nicht alle da... Ein wenig wirst du dich aber wohl noch gedulden müssen."
Hunger. Der einzige Gedanke ihres Stiefsohns war, wann es das nächste Mal etwas zu essen gab.
Na ja, vielleicht nicht ganz der einzige, dem verliebten Blick nach zu urteilen, mit dem er kurz darauf das Baby in ihren Armen bedachte und der auch Octavena gleich wieder etwas milder stimmte. Die kleine Camelia reagierte auch nahezu prompt auf die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde und gluckste leise, wobei sie ihrer noch recht neu entdeckten aktuellen Lieblingsbeschäftigung nachging und neugierig die Händchen ausstreckte. -
Octavena nickte zustimmend, wobei sie sich einer gewissen überraschent Freude darüber nicht erwehren konnte, dass Witjon bereits ohne ihr Zutun die Lunula ansprach. Zwar hätte sie auch nicht damit gerechnet, dass er etwas dagegen gehabt hätte, wenn sie darum gebeten hätte, aber freuen konnte sie sich ja trotzdem.
"Nein, wenn er jetzt Zeit dafür hat, dann reden wir am besten jetzt darüber." Als Witjon geendet hatte, schüttelte Octavena den Kopf und wies mit einem kleinen Grinsen auf das Baby in ihren Armen, das nach wie vor wach, aber ganz friedlich war. "Noch hat sie nicht beschlossen, dass meine Aufmerksamkeit wieder ganz ihr gehören muss."
Und das galt es schließlich auszunutzen. -
"Marcellus?" Irritiert legte Octavena die Stirn in Falten und wog das Baby in ihren Armen beruhigend hin und her, um zu verhindern, dass die Kleine erschrocken von dem plötzlichen Ausruf ihres Verwandten noch zu schreien begann, denn dann - das hatte Octavena bereits festgestellt - würde es eine ganze Weile dauern bis sie sie wieder beruhigt haben würde. "Alles in Ordnung?"
Er hatte gerade gedanklich sehr weit weg gewirkt, fortgerissen von seinen eigenen Gedanken. -
Als Octavena gemeinsam mit Witjon - und ihrer Tochter auf dem Arm - den Opferplatz betrat, strahlte sie zur Begrüßung erst einmal fröhlich in die Runde. Zwar war sie selbst auch seit ihrer Heirat persönlich lieber bei den römischen Göttern geblieben und war auch heute genauso wie sonst auch bewusst römisch gekleidet, trotzdem freute sie sich auf den Abend. Nicht nur weil das Wohlwollen der Götter - welche genau es jetzt waren einmal außen vor gelassen - nie schaden konnte, sondern auch weil auch ihr Onkel mit Marcellus im Schlepptau anwesend sein, beziehungsweise sogar an dem Opfer beteiligt sein würde.
So begrüßte sie gut gelaunt erst einmal die Anwesenden, wobei die kleine Camelia ab und zu neugierig nach dem einen oder anderen Finger zu greifen versuchte. -
Die Rahmenbedingungen für den dies lustricus, das gehörte zu den Dingen, über die Octavena noch gar nicht so richtig nachgedacht hatte. Das änderte natürlich nichts daran, dass Witjon recht hatte und sie besser früher als später darüber Gedanken machen mussten, aber im ersten Moment war sie spontan genauso ratlos.
"Na ja, es hat beides seine Vor- und Nachteile..." Überlegend legte sie den Kopf schief und ging gedanklich die verschiedenen Szenarien einmal durch. "Eine Cena ist natürlich immer ganz schön, aber eigentlich fände ich ehrlich gesagt eine etwas gelöstere Atmosphäre fast besser... Aber das ist natürlich auch alles eine Frage der Größe der Runde und der Personen..." Sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. "Wahrscheinlich sollten wir da auch mit meinem Onkel sprechen. Schließlich wird er ja wohl auch der indirekte Gastgeber dabei sein..." -
"Danke." Octavena lächelte Marcellus, dessen Anteilnahme auf sie einen rührend ehrlichen Eindruck machte, freundlich an ehe sie wieder stolz ihre Tochter anblickte. "Und so seltsam das vielleicht klingt: Ich kann mich selbst kaum an ihr satt sehen."
Sie zupfte die Tücher, in die das Baby eingewickelt war, kurz wieder ein wenig zurecht. Selbst wenn sie jetzt bei ihrem Verwandten den merkwürdigen Eindruck hinterlassen sollte, es war ihr egal. Sollte Marcellus eines Tages selbst Kinder haben, würde er das schon noch verstehen. -
Ich bin im Moment mittelmäßig im Stress und komme vermutlich den November über am ehesten Mal am Wochenende zum Posten. Danach dürfte es hoffentlich besser werden.
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Eine Weile nachdem Alpina wieder gegangen war und Octavena sich noch ein bisschen Schlaf gegönnt hatte, klopfte es wieder an der Tür. Dieses mal war es allerdings nicht die Hebamme, nicht einmal Gunda, die in unregelmäßigen Abständen prüfend den Kopf herein streckte, sondern Marcellus, dessen Stimme von draußen etwas gedämpft, aber eindeutig aufgeregt erklang.
Überrascht blinzelte Octavena ein paar Mal, denn irgendwie hatte sie erwartet, dass die liebe Verwandtschaft ihre Neugierde noch ein paar Tage würde zügeln können, trotzdem musste sie bei dem fast schon ungeduldigen Tonfall ihres Vetters spontan ein wenig schmunzeln. Dann würde ihre Tochter zumindest einen Verwandten schon etwas früher kennen lernen.
"Ja, natürlich. Komm nur herein." -
Witjons Antwort entlockte Octavena ein breites Grinsen und sie konnte spüren wie sich eine wohlige Wärme in ihrer Brust ausbreitete. Sie war froh, dass er in diesem Fall auf das Gerede ihres Onkels, wobei er ja auch recht hatte, genau genommen war Crispus ja auch nicht ihr direkter Onkel, genauso wenig wie sie selbst gab.
"Das ist auch gut so", gab sie zurück, wobei sie auch gleichzeitig den sanften Druck seiner Hand erwiderte, "Auch wenn er es wahrscheinlich im Grunde nur gut meint: Das ist nicht seine Angelegenheit."Auch die Idee, dass Alpina in Zukunft auf duccische Unterstützung bauen konnte, gefiel Octavena. Die Hebamme hatte ihr nicht nur aus rein medizinischer Sicht bei der Geburt geholfen, sondern war auch seelisch eine so große Stütze gewesen, dass Octavena ihr wohl bis in alle Ewigkeit dankbar sein würde. "Tu das. Sie hat es auch verdient, so gute Arbeit wie sie geleistet hat."
Sie hielt inne, als ihr eine weitere Idee kam, auch wenn sie noch nicht wissen konnte, dass diese Bitte sich selbst erübrigen würde. "Ach, und wegen des dies lustricus: Grundsätzlich vertraue ich dir da, dass du niemanden vergessen wirst, den wir beide da haben wollen, aber wenn Alpina nicht von sich aus fragt, könntest du sie dann bitte einladen?" -
Auch wenn die Bescheidenheit, mit der die Duccier, in deren Mitte sich natürlich auch Octavena mit ihrer Tochter auf dem Arm befand, sich für ihre Registrierung in den Bürgerlisten brav in die Reihe stellten, bestimmt löblich war und die Petronia auch nicht auf die Idee gekommen wäre, deswegen zu meckern, so war sie doch froh, als Marcellus sehr bald angelaufen kam, um sie an der Schlange vorbei direkt zu Octavenas Onkel zu führen. Langes Warten mit einem Kind auf dem Arm war nicht gerade etwas, worauf sie großartig Lust hatte. Auch wenn die kleine Camelia im Moment ganz ruhig war, das konnte sich im Zweifelsfall schnell ändern und dann wollte Octavena ihren Eid lieber schon abgelegt haben.
Ihre Bedenken blieben jedoch unbegründet und schließlich sprach sie genauso wie die anderen die ihr in den Mund gelegten Worte nach.
"Ich, Petronia Octavena, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre." -
"Ich denke es reicht, wenn du Gunda alles Nötige erklärst, aber danke. Für alles." Das Brennen klang langsam ab und Octavena lächelte freundlich. Ein tägliches Sitzbad würde sie - im Zweifelsfall mit Gundas Hilfe - schon hinbekommen, dennoch fand sie Alpinas Hilfeangebot fast schon rührend.
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Fragend zog Octavena die Brauen zusammen und legte so kritisch die Stirn in Falten.
"Ach ja?", fragte sie vorsichtig und ohne Frage mäßig begeistert nach, "Hat er das gesagt?"
Nicht, dass sie es sich nicht hatte denken können, dass der alte Crispus am liebsten einen Namen mit petronischer Tradition gesehen hätte, aber dass er sich scheinbar entgegen ihrer eigenen Wahl aktiv einmischen würde, damit hatte sie dann doch nicht gerechnet. Genauso wenig wie ihr der Gedanke gefiel. Denn der Name ihrer Tochter, das war etwas, das - wie Octavena fand - ihren Onkel nichts anzugehen hatte. Besonders nicht, nachdem Witjon ihrem Vorschlag ja auch zugestimmt hatte.
Octavena sah ihren Mann fragend an, der einen ähnlich begeisterten Eindruck wie sie selbst machte. "Findest du, er hat recht?" -
Octavena erwiderte strahlend das Lächeln, mit dem Witjon sie bei seinem Eintreten bedachte, wobei sie nicht einmal mit ihrer guten Laune übertreiben musste. Nach bereits einem Ruhetag fühlte sie sich langsam, aber sicher wieder munterer und sie war auch der Überzeugung, dass es nicht mehr lange dauern würde bis sie wieder ganz die Alte war. Auch wenn ihre Tochter sie in der letzten Nacht eine ganze Weile wach gehalten hatte, so fühlte sie sich - den Umständen entsprechend - erstaunlich gut.
"Uns geht es wunderbar", gab Octavena also auf die Frage ihres Mannes zurück und sah schmunzelnd auf ihre Tochter in ihren Armen herab, "Nur an Schlaf war letzte Nacht nicht so sehr zu denken."
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Zitat
Original von Susina Alpina
"Komm, ich helfe Dir. Es wird vielleicht kurz ein wenig brennen, aber danach zieht sich die Naht noch besser zusammen."
Sie stützte Octavena und half ihr sich in dem Sitzbad niederzulassen."Brennen" war wohl eindeutig der richtige Ausdruck.
Jedenfalls empfand Octavena das so, als sie kurz der erwartete Schmerz durchzuckte und sie zeitgleich ein wenig das Gesicht verzog. Allerdings hatte Alpina nicht nur mit ihrer Vorwarnung recht gehabt, sondern auch damit, dass das Brennen nur einen Augenblick andauerte.
"Was ist das eigentlich genau?" -
Auch noch am Tag nach der Geburt fühlte Octavena sich wie gerädert und müde, auch wenn sie ebenso spürte, dass mit jeder Minute Schlaf und Ruhe, die sie bekam, ihre Kräfte ein klein wenig mehr zurück kehrten. Trotzdem war ihr Alpinas Besuch mehr als Willkommen, die immer wenn Octavena nicht einmal auf die Idee gekommen wäre, irgendeinen guten Rat oder Trick zu wissen schien. Und wenn es nur etwas simples wie ein Tee war.
"Gut", erwiderte also die junge Mutter, während sie ihre Tochter sanft in den Armen wog, und lächelte, "Bisher ist alles bestens."
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Octavena nickte nur stumm auf den Namensvorschlag ihres Mannes hin, zum einen weil sie tatsächlich nichts dagegen hatte, zum anderen hätte sie aber wahrscheinlich auch keine Diskussion begonnen, wenn dem nichts so gewesen wäre, denn Erschöpfung und Müdigkeit hatten nun endgültig das erste Hochgefühl, das sie beschlichen hatte, vertrieben und im Grunde wünschte sie sich nur noch Ruhe. Und das so schnell wie möglich.
Glücklicherweise war Alpina es, die Octavena die unschöne Aufgabe abnahm, die Männer aus dem Raum zu komplimentieren, und die auch weiter wie schon in den Stunden davor sanft und freundlich, aber bestimmt, Anweisungen gab. Diese Art sanfter Gewalt ließ auch Octavena in Kombination mit der Müdigkeit, die in ihren Gliedern wohnte, einfach alles hinnehmen, was die Hebamme sagte.
Nicken und gehorchen beziehungsweise alles über sich ergehen lassen.
Nach den letzten Stunden überraschte es sie dann fast wie schmerzlos die Plazentageburt von Statten ging und auch danach ließ sie schläfrig wie sie sich inzwischen fühlte Alpina einfach weiter gewähren.
Octavena wollte sich nur noch ausruhen. Wieder Kräfte sammeln. Nur noch schlafen.